„Morden im Norden“: Das Erste versucht’s mit Krimi am Nachmittag gegen die „Rosenheim-Cops“

Lösung für Quoten-Todeszone?

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 21.10.2022, 13:40 Uhr

„Morden im Norden“ mit Sven Martinek und Ingo Naujoks – Bild: ARD/Georges Pauly
„Morden im Norden“ mit Sven Martinek und Ingo Naujoks

Was bis vor einigen Jahren der Vorabend war, ist schon seit längerer Zeit der 16.10-Uhr-Sendeplatz im Ersten: Quotentechnisch eine absolute Todeszone. Schon die unterschiedlichsten Genres und Formate hat die ARD auf diesem Sendeplatz getestet, doch spätestens seit dem Ende der Dokureihe „Verrückt nach Meer“ ist dort noch weniger zu holen als zuvor. Unter anderem versuchte man es mit dem „Familien-Kochduell“ mit Steffen Henssler und zuletzt mit einer erfolglosen Wiederholung der Serie „Um Himmels Willen“. Derzeit werden notgedrungen wieder alte Folgen von „Verrückt nach Meer“ gezeigt, doch schon ab dem kommenden Montag (24. Oktober) nimmt Das Erste kurzfristig eine Programmänderung vor und greift auf eine Serie zurück, die zumindest am Vorabend tolle Quoten einfährt.

Künftig wird werktags um 16:10 Uhr die Krimiserie „Morden im Norden“ gezeigt. Bereits seit 2012 ermitteln Finn Kiesewetter (Sven Martinek) und Lars Englen (Ingo Naujoks) am ARD-Vorabend. Nun dürfen sie erstmals täglich im Ersten ran. Begonnen wird die Ausstrahlung mit der sechsten Staffel aus dem Jahr 2019. Somit kommt es zum direkten öffentlich-rechtlichen Krimi-Duell, denn „Morden im Norden“ tritt um 16:10 Uhr gegen „Die Rosenheim-Cops“ an, die schon seit vielen Jahren erfolgreich im ZDF auf diesem Sendeplatz ermitteln. Möglicherweise hat bei der kurzfristigen Programmänderung im Ersten auch der bevorstehende Start der Talkshow „Britt“ in Sat.1 eine Rolle gespielt, die ab dem 24. Oktober nachmittags um 16 Uhr zurückkehrt (fernsehserien.de berichtete).

„Morden im Norden“ ist am Vorabend im Ersten zu einem echten Quotenbringer geworden. Angefangen als „Schmunzelkrimi“ hat sie einen Genre-Wechsel vollzogen und sich zum Krimidrama gewandelt. Die zurückliegende achte Staffel konnte im Frühjahr sogar einen neuen Rekord aufstellen. Die durchschnittliche Reichweite lag bei 3,209 Millionen Zuschauern und war mit einem Staffelschnitt von 13,3 Prozent beim Gesamtpublikum so erfolgreich wie keine andere Staffel einer Vorabendserie im Ersten seit über zehn Jahren. Für die langfristige Zukunft ist gesorgt: Voraussichtlich ab Januar 2023 wird die bereits produzierte neunte Staffel mit zwölf neuen Folgen auf dem angestammten Sendeplatz montags um 18:50 Uhr im Ersten zu sehen sein. Eine zehnte Staffel ist außerdem schon in Produktion.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Grauenvoll. Hilfloses ARD Diletanttentum. Außer moralisieren und kassieren ist das Erste nur noch das Letzte.
    • (geb. 1955) am

      die Rosenheim Cops wären mir tausendmal lieber als Mord im Norden!
      Ich finde das unmöglich das wir Zuschauer einfach vor vollendete
      Tatsachen gestellt werden! Mord im Norden werde ich mir auf alle Fälle
      als Wiederholung nicht nochmal anschauen! So besonderes waren die
      nicht!!
      • am

        Hahahaha! Ab Staffel 6 - warum nicht ab der 1. Folge?

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