Netflix bringt zehn Filme vor Streaming-Start ins Kino

Streamingdienst will bei den Oscars mitmischen

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 28.08.2019, 15:43 Uhr

Der starbesetzte Netflix-Film „The Irishman“ – Bild: Netflix
Der starbesetzte Netflix-Film „The Irishman“

Netflix wandelt auf vermeintlich altmodischen Pfaden: Der Streamingdienst wird in den Vereinigten Staaten nämlich zehn seiner Film-Eigenproduktionen in die Kinos bringen, wie das Portal The Verge berichtet. Bereits im vergangenen Jahr wurden vier Netflix-Filme auf die große Leinwand gebracht – allerdings meist nur in wenigen Städten für rund eine Woche. In diesem Jahr will der Streamingprimus seine Filme großflächiger und länger in die Kinos bringen. Dahinter steckt eine ganz bestimmte Strategie.

Denn Netflix möchte im Rennen um die Oscars mitmischen. Laut Regularien ist dies allerdings nur möglich, wenn Filme mindestens eine Woche lang in einem Kino in Los Angeles gelaufen sind. Große Chancen rechnet sich Netflix vor allem mit dem Mafia-Streifen „The Irishman“ von Martin Scorsese aus. Die Produktion mit Robert de Niro, Al Pacino und Joe Pesci soll Gerüchten zufolge bis zu 200 Millionen Dollar gekostet haben. Nach langwierigen Verhandlungen mit den großen US-Kinoketten kommt der Film nun am 1. November in die Lichtspielhäuser, bevor er Ende November ins Streamingangebot wandert.

Traditionelle US-Kinoketten wie AMC und Cineplex fordern nach wie vor einen zeitlichen Abstand von mindestens 90 Tagen zwischen einem Kinostart und der Streamingauswertung – woran sich Netflix allerdings weiterhin nicht hält. Unterstützung erhielten die Kinoketten von Regisseur Steven Spielberg, der die Academy of Motion Picture Arts and Sciences aufforderte, ihre Regularien für die Vergabe der Oscars zu ändern und Produktionen von Streamingdiensten wie Netflix und Prime Video grundsätzlich auszuschließen. Seiner Ansicht nach seien deren Filme streng genommen TV-Produktionen. Die Academy lehnte diese Forderung jedoch ab.

Insgesamt sind zwischen September und November zehn Filme aus dem Hause Netflix in Kinos zu sehen – wohlgemerkt in den Vereinigten Staaten. Ob auch mit Kinostarts in Deutschland zu rechnen ist, bleibt abzuwarten.

Folgende Filme bringt Netflix in die US-Kinos:
– „The Laundromant“ (Kinostart: 27. September, Streamingstart: 18. Oktober)
– „Dolemite Is My Name“ (Kinostart: 4. Oktober, Streamingstart: 25. Oktober)
– „The King“ (Kinostart: 11. Oktober, Streamingstart: 1. November)
– „The Irishman“ (Kinostart: 1. November, Streamingstart: 27. November)
– „Earthquake Bird“ (Kinostart: 1. November, Streamingstart: 15. November)
– „Marriage Story“ (Kinostart: 6. November, Streamingstart: 6. Dezember)
– „Klaus“ (Kinostart: 8. November, Streamingstart: 15. November)
– „I Lost My Body“ („J’ai perdu mon corps“) (Kinostart: 15. November, Streamingstart: 29. November)
– „Atlantics“ (Kinostart: 15. November, Streamingstart: 29. November)
– „The Two Popes“ (Kinostart: 27. November, Streamingstart: 20. Dezember)

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Glenn Riedmeier/TV Wunschliste
    >Traditionelle US-Kinoketten wie AMC und Cineple fordern nach wie vor einen zeitlichen Abstand von mindestens 90 Tagen zwischen einem Kinostart und der Streamingauswertung - woran sich Netflix allerdings weiterhin nicht hält. Unterstützung erhielten die Kinoketten von Regisseur Steven Spielberg, der die Academy of Motion Picture Arts and Sciences aufforderte, ihre Regularien für die Vergabe der Oscars zu ändern und Produktionen von Streamingdienst wie Netflix und Prime Video grundsätzlich auszuschließen. Seiner Ansicht seien deren Filme Die streng genommen TV-Produktionen. Die Academy lehnte diese Forderung jedoch ab.>

    Manche streaming-Produktionen kommen an Kinofilme heran und haben auch die Qualiät.
    Aus diesem Grunde macht diese Unterteilung bei den Oscars nicht soviel Sinn.
    • am via tvforen.de

      faxe61 schrieb:
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      > Glenn Riedmeier/TV Wunschliste
      > >Traditionelle US-Kinoketten wie AMC und Cineple
      > fordern nach wie vor einen zeitlichen Abstand von
      > mindestens 90 Tagen zwischen einem Kinostart und
      > der Streamingauswertung - woran sich Netflix
      > allerdings weiterhin nicht hält. Unterstützung
      > erhielten die Kinoketten von Regisseur Steven
      > Spielberg, der die Academy of Motion Picture Arts
      > and Sciences aufforderte, ihre Regularien für die
      > Vergabe der Oscars zu ändern und Produktionen von
      > Streamingdienst wie Netflix und Prime Video
      > grundsätzlich auszuschließen. Seiner Ansicht
      > seien deren Filme Die streng genommen
      > TV-Produktionen. Die Academy lehnte diese
      > Forderung jedoch ab.>
      >
      > Manche streaming-Produktionen kommen an Kinofilme
      > heran und haben auch die Qualiät.
      > Aus diesem Grunde macht diese Unterteilung bei den
      > Oscars nicht soviel Sinn.


      Ob ein Film ein TV oder ein Kinofilm ist definiert sich aber nicht über die Qualität sondern über den primären Vertriebsweg. Und da stimme ich Stephen Spielberg schon zu. Und für die Oscars gibt es ja glaube ich auch Vorschriften, dass ein Film im Kino gelaufen sein muss um sich für die Oscars zu qualifizieren. Einige Filme laufen daher die Minimalzahl an Tagen in der Minimalanzahl von kleinen Kinos um sich als Kinofilme für die Oscarverleihungen zu qualifizieren.
    • am via tvforen.de

      J a - steht so Alles im Thread.
      Nur kann man das alte Regelwerk auch der Neuzeit anpassen.
      Ist aber nur meine Meinung - thats all.

      Thinkerbelle schrieb:
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      > faxe61 schrieb:
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      > > Glenn Riedmeier/TV Wunschliste
      > > >Traditionelle US-Kinoketten wie AMC und
      > Cineple
      > > fordern nach wie vor einen zeitlichen Abstand
      > von
      > > mindestens 90 Tagen zwischen einem Kinostart
      > und
      > > der Streamingauswertung - woran sich Netflix
      > > allerdings weiterhin nicht hält.
      > Unterstützung
      > > erhielten die Kinoketten von Regisseur Steven
      > > Spielberg, der die Academy of Motion Picture
      > Arts
      > > and Sciences aufforderte, ihre Regularien für
      > die
      > > Vergabe der Oscars zu ändern und Produktionen
      > von
      > > Streamingdienst wie Netflix und Prime Video
      > > grundsätzlich auszuschließen. Seiner Ansicht
      > > seien deren Filme Die streng genommen
      > > TV-Produktionen. Die Academy lehnte diese
      > > Forderung jedoch ab.>
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      > > Manche streaming-Produktionen kommen an
      > Kinofilme
      > > heran und haben auch die Qualiät.
      > > Aus diesem Grunde macht diese Unterteilung bei
      > den
      > > Oscars nicht soviel Sinn.
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      >
      > Ob ein Film ein TV oder ein Kinofilm ist definiert
      > sich aber nicht über die Qualität sondern über
      > den primären Vertriebsweg. Und da stimme ich
      > Stephen Spielberg schon zu. Und für die Oscars
      > gibt es ja glaube ich auch Vorschriften, dass ein
      > Film im Kino gelaufen sein muss um sich für die
      > Oscars zu qualifizieren. Einige Filme laufen daher
      > die Minimalzahl an Tagen in der Minimalanzahl von
      > kleinen Kinos um sich als Kinofilme für die
      > Oscarverleihungen zu qualifizieren.

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