Netflix rettet „Designated Survivor“

Bestellung einer dritten Staffel nach langen Verhandlungen

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 06.09.2018, 02:22 Uhr

„Designated Survivor“ – Bild: ABC
„Designated Survivor“

Da ist es also geschehen: Netflix übernimmt die Serie „Designated Survivor“ komplett. Bisher hatte der Streamingdienst lediglich die weltweiten Rechte, während in den USA der Sender ABC das Polit-Format mit Kiefer Sutherland ausstrahlte. Dort hatte man die Serie aber nach zwei Staffeln im Mai abgesetzt. Nun wird auch in den USA Netflix die Heimat für „Designated Survivor“.

Die dritte Staffel wird zehn Folgen umfassen. Die Dreharbeiten sollen noch in diesem Jahr anlaufen für einen Netflix-Start im Jahr 2019. Im Zentrum soll die nächste Präsidentenwahl der USA stehen. Der ehemalige Wohnungsbau-Minister Tom Kirkman (Sutherland), der durch einen verheerenden Anschlag in den Rang des US-Präsidenten aufgerückt war und nun ein Land in der Krise leiten musste, muss sich erneut den politischen Realitäten stellen: Was macht einen fähigen Anführer aus? Welchen Preis wird er bereit sein, im Wahlkampf zu zahlen? Dazu gesellen sich die in den USA nicht unüblichen Schmier-Kampagnen in den Medien, die Fernsehdebatten, die schwierige Finanzierung einer solchen Wahlkampagne (die zweistellige Millionenbeträge verschlingt) und natürlich „Fake News“.

Wie bereits zum Zeitpunkt der Absetzung eingeplant wird mit Staffel drei ein neuer Showrunner an Bord kommen: Neal Bear ist der bereits fünfte Amtsinhaber. Bear hat langjährige Erfahrungen bei „Emergency Room“ und „Law & Order: Special Victims Unit“ sammeln können, zuletzt wirkte er bei „Under the Dome“ mit.

Weitere Details sind zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Einerseits, warum die Verhandlungen so lange gedauert haben. Allerdings war bereits bei der ersten Bestätigung von Gesprächen mit Netflix im Mai klar, dass die Tatsache, dass Hulu in den USA die Streaming-Rechte hatte, ein Problem werden würde (fernsehserien.de berichtete). Daneben stand in den Verträgen, dass die Produktion mit Staffel drei vom kanadischen Vancouver nach Los Angeles umziehen müsse, was die Kosten in die Höhe treiben würde.

Auch, ob der bisherige Cast – vom Ende der zweiten Staffel – komplett zurückkehren wird, ist bisher noch nicht bestätigt.

„Designated Survivor“ wurde von The Mark Gordon Company unter dem Dach des in Kanada beheimateten EntertainmentOne entwickelt. Gordon ist ein erfolgreicher US-Produzent, der lange unter dem Dach von ABC Studios gearbeitet hatte und dort etwa bei der Geburt der Serienveteranen „Criminal Minds“ und „Grey’s Anatomy“ Pate stand. Vor drei Jahren hatte er sich von ABC Studios gelöst und zunächst eng mit EntertainmentOne zusammengearbeitet und sich schließlich als President and Chief Content Officer, Film, Television and Digital der Firma angeschlossen.

Für Netflix ist es nach „Lucifer“ zweite Serienrettung des Jahres.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    @Bernd
    Gern geschehen.

    Offtopic: Es geht mir übrigens bei "The Expanse" mit dem Wechsel von Netflix zu Amazon ganz ähnlich. Es fühlt sich irgendwie seltsam an!

    Ich hätte es auch gerne gesehen, wenn Netflix die gesamten Rechte erworben hätte. Bei Amazon wird dann doch schon mal ganz zackig der Stecker gezogen, wenn die Abrufzahlen nicht mehr stimmen, wo Netflix imo sich eher großzügig zeigt.
    • am

      @Vritra: Na ich trinke gar keinen Kaffee, daran wird es wohl liegen.

      Spaß beiseite, Danke für den Hinweis, da hat vermutlich die Tatsache, dass The Expanse bisher in Deutschland bei Netflix Premiere hatte, zur freud'schen Fehlleistung geführt.
      Die Aussage wurde aus dem Artikel gestrichen.
      • am

        Also die zweite Staffel von DS zeigte klar, dass die Autoren und der neue Showrunner nach der guten ersten Staffel keinen Plan hatten, wie man die Geschichte weiterspinnen könnte und drehten sich erzählerisch im Kreis. Außerdem zeigten sich erste soapige Tendenzen, was selten ein gutes Zeichen ist. Darum interessiert es mich herzlich wenig, dass Netflix das Format retten wird. Ich bin da raus.

        Und dann sollte Herr Krannich entweder ausgeruhter an den Job gehen oder mehr Kaffee trinken, denn "The Expanse" wurde vom Amazon übernommen...

        weitere Meldungen