„Shōgun“: Überraschende Pläne für weitere Staffeln

Neuverfilmung bei Disney+ soll Fortsetzung erhalten

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 17.05.2024, 10:01 Uhr

„Shōgun“ soll überraschend in die Verlängerung gehen – Bild: Hulu
„Shōgun“ soll überraschend in die Verlängerung gehen

In den letzten Jahren entschied immer wieder der Erfolg darüber, ob Miniserien auch Miniserien bleiben. Oft wollten Anbieter einen frischen Hit nicht einfach gehen lassen und bestellten schließlich doch eine Fortsetzung. In einem aktuellen Fall kommt die Entscheidung aber dennoch überraschend: Die Neuverfilmung von „Shōgun“, die Ende Februar bei Disney+ an den Start gegangen ist, soll gleich zwei weitere Staffeln erhalten.

Laut dem US-Kabelsender FX und dem Streaminganbieter Hulu, wo das Format in den USA zu Hause ist, habe man sich mit den Erben von Romanautor James Clavell geeinigt, um die Saga auszuweiten. Jede der weiteren Staffeln soll demnach zehn Episoden umfassen. Die Autoren Justin Marks und Rachel Kondo, die für die neue Adaption als Executive Producers verantwortlich zeichneten, sind ebenfalls wieder mit an Bord. Wann genau die Produktion beginnt, steht noch nicht fest, aber der Writers Room soll seine Arbeit im Sommer aufnehmen.

Die aktuelle erste Staffel mit zehn Episoden, die seit dem 23. April komplett bei Disney+ abrufbar ist, erzählt vom Aufeinandertreffen dreier ungewöhnlicher Menschen in Japan kurz vor 1600. Einerseits John Blackthorne (Cosmo Jarvis), ein risikofreudiger britischer Seemann, der schließlich im fremden Japan der Feudalzeit Schiffbruch erleidet und von der zunächst unbekannten Kultur vereinnahmt wird. Andererseits de lokale Herrscher Lord Toranaga (Hiroyuki Sanada), ein eigenwilliger und einflussreicher Herrscher, der mit seinen gefährlichen politischen Rivalen zu ringen hat. Und schließlich Lady Mariko, eine mysteriöse Kämpferin, eine Frau mit enorm wertvollen Fähigkeiten, aber aus einer als ehrlos erklärten Familie, die ihre Werte und auch ihre Loyalität unter Beweis stellen muss.

Die Romanvorlage von James Clavell verkaufte sich ab 1975 mehr als 30 Millionen Mal und löste ein großes westliches Interesse an Japan aus. Die erste Verfilmung von „Shogun“ mit Richard Chamberlain gilt als eine der erfolgreichsten Miniserien der 1980er Jahre, die ab Oktober 1982 auch im ZDF zu sehen war.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Ja, moment, die Handlung der Serie ist ja auch noch nicht abergschlossen, oder? Toranaga ist noch nicht Shogun und Blackthorne ist noch kein Samurai. Das hätte ich jetzt eigentlicherwartet. Er hat auch sein Schiff noch nicht wieder aufgebaut. Die Feinde sind nicht besiegt. Da war doch am Ende alles offen. Oder habe ich da was verpasst?
    • am

      Also, wenn ich das richtig sehe, wurde der Roman vollständig verfilmt und ist wohl damit abgeschlossen. Sprich, es gibt keine nachfolgeromane.
      Damit zeigt sich für mich nur wieder mal die elende Geldgeilheit der Verantwortlichen.

      Einfach nur wiederlich und ein ganz dicker Grund, warum ich die heutige Serienindustrie ziemlich zum kotzen finde.
      Seelenloses zutodemelken, ohne sich mal irgendwas von grund auf eigenes auszudenken.
      • am

        Hm, sehe ich jetzt nicht so grundsätzlich wie du. Allerdings habe ich solche Projekte bis jetzt meistens scheitern sehen, weil solche "Fortsetzungen" in der Regel nie die Qualität der ausgehenden Geschichten erreichen. Speziell bei "Shogun" finde, dass die Serie von 1980 einiges besser gemacht hatte und die (tolle!) Neuverfilmung am Ende sogar versagt hat. Die letzte Folge war ja wohl nix...

        Andererseits gibt es zwar keine direkten Fortsetzungen vom Roman, aber Clavell hat noch ein paar andere Romane geschrieben, deren Inhalte man für diese Serie adaptieren könnte. Auch was @User 65112 schreibt, bietet Potenzial für eine Fortschreibung der Geschichte, obwohl der Roman mit der Serie bündig zu Ende erzählt ist.

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