25 Jahre Super RTL: Vom RTL-Archivsender zu TOGGO Total

Rückblick auf die Geschichte des Kinder- und Familiensenders

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 28.04.2020, 11:00 Uhr

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Super RTL Logo (1995) – Bild: Super RTL/Screenshot
Super RTL Logo (1995)

Genau heute vor 25 Jahren, am 28. April 1995, ging Super RTL an den Start. Von Anfang an richtete sich der Sender tagsüber vor allem an Kinder – das hat sich bis heute nicht geändert. Doch in den vergangenen Jahren hat er sich vor allem unter der Marke TOGGO als erfolgreichster deutscher Kindersender etabliert. Bis heute ist Super RTL Marktführer in der Zielgruppe der 3- bis 13-jährigen Kinder und erreichte 2019 in dieser Altersklasse einen durchschnittlichen Marktanteil von 21,6 Prozent. Und dennoch gab es im Verlauf der Jahrzehnte einige Veränderungen.

Die Anfangsjahre

Super RTL ging in den Anfangsjahren als Mischung aus Kindersender und Nostalgiesender an den Start. Von Anfang an ist das Programm von Super RTL zweigeteilt: Von 6 Uhr bis 20:15 Uhr richtet sich der Sender vorrangig an Kinder, das Abendprogramm soll familientaugliche Unterhaltung bieten.

Tagsüber kamen ab 1995 Zeichentrickfans auf ihre Kosten. Klassiker wie „Bumpety Boo“, „Bob, der Flaschengeist“, „Prinzessin Erdbeer“, „Michel Vaillant“, „Die 6 Millionen Dollar Familie“ und auch der „Li-La-Launebär“ wurden zu Dauerbrennern. Unterbrochen wurde das Kinderprogramm am Vormittag durch die mehrstündige Sendung „Schlagerclub mit Frank“ (alias „Hit Clips“), in der Frank Papke Musikclips aus älteren Schlagershows anmoderierte. Am Vorabend öffnete Super RTL die Disney-Schatzkiste und konnte dank der Lizenzrechte zwischen 18 und 20:15 Uhr eine „Disney Primetime“ zeigen – mit populären Serien wie „Abenteuer mit Micky & Donald“, „Disneys Gummibärenbande“, „DuckTales“, „Goofy und Max“, „Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit“ oder „Die Dinos“.

Abends strahlte Super RTL eine Auswahl aus Show-Klassikern aus dem RTL-Archiv aus. Gezeigt wurden unter anderem Wiederholungen von der „Mini Playback Show“, „Small Talk“, „Traumhochzeit“, „Die Dirk Bach Show“, „Alles Nichts Oder?!“, „RTL Samstag Nacht“ und „T.V. Kaiser“. Zu einem echten Quotenhit am Wochenende wurde außerdem die Ausstrahlung von „Peter Steiners Theaterstadl“. Darüber hinaus waren viele US-Sitcoms wie „Harrys Nest“, „Mann muss nicht sein?!“, „Du schon wieder“, „Ein Grieche erobert Chicago“ und „Mein Vater ist ein Außerirdischer“ zu sehen. Im ersten Sendejahr wurden die Serien und Shows auch noch vereinzelt im Tagesprogramm wiederholt.

Das erste Motto von Super RTL lautete: „Ich hab Lust auf Fernsehen, Lust auf Super RTL! … Denn Super macht lustig!“

Nach dem vorläufigen Ende des deutschen Nickelodeon 1998 wanderten zahlreiche Serien wie „Rockos modernes Leben“, „Hey Arnold!“, „Doug“ und „Clarissa“ zu Super RTL. Was viele inzwischen nicht mehr wissen: Auch der Nickelodeon-Vorzeigeschwamm „SpongeBob Schwammkopf“ feierte bei Super RTL ab 2002 seine deutsche TV-Premiere und war bis 2009 fester Bestandteil des Nachmittagsprogramms.

Von „Super, Metty!“ bis „Woozle Goozle“

Im Verlauf der Jahre wurden bei Super RTL zahlreiche Shows für Kinder eigenproduziert. Der heutige „Wissen macht Ah!“-Moderator Ralph Caspers sammelte von 1995 bis 1998 mit „Ich respekTIERE“ und „Muuh – Das Tiermagazin“ erste Erfahrungen im Kinderfernsehen. Matthias Krings moderierte nach dem Ende des „Li-La-Launebär“ von 1997 bis 2000 mit „„Super, Metty!“ eine neue Personality- und Bastelshow, in der er von der Pilot-Maus Ikarus unterstützt wurde.

Benedikt Weber präsentierte ab 1998 die deutsche Adaption der Disney-Malshow „Art Attack“.

Mit den „Rotznasen“ gab es sogar eine eigene Super-RTL-Kinderband, die als Pausenfüller im Programm poppige deutschsprachige Lieder für Kids sang. Musik spielte in der Hochphase der Castingshows auch bei Super RTL eine Rolle. Innerhalb der Doku-Soap „Das Star-Tagebuch“ wurden zusammengewürfelte Bands wie Banaroo, beFour, Yoomiii und Cherona begleitet – die es dank der Sendungen auch in die deutschen Charts schafften.

Zu den bekanntesten Super-RTL-Moderatoren zählen: David Wilms, der den „Super Toy Club“ und „Q-Boot – Das Quiz“ moderierte; Nina Moghaddam, die von 2002 bis 2012 unter anderem „WOW – Die Entdeckerzone“ und „TOGGO TV“ präsentierte; Daniele Rizzo, der unter anderem „Tierisch unterwegs“ und „Querranker – Die Rankingshow“ moderierte; Paddy Kroetz, der insgesamt 19 Jahre lang für den Sender arbeitete und neben seinen Sendungen „Paddy on Tour“, „Ready, Paddy, Show!“ und „TOGGO TV“ vor allem auch bei der jährlichen Toggo Tour im Einsatz war. Außerdem präsentierte er „Popcorn Live“ – die Silvesterparty von 2001 wurde bis 2007 jedes Jahr am 31. Dezember wiederholt.

Vanessa Meisinger moderiert seit 2013 „WOW – Die Entdeckerzone“; Florian Ambrosius präsentiert seit 2017 die Neuauflage des „Super Toy Club“. Zu den prestigeträchtigen Formaten zählt das Wissensmagazin „Woozle Goozle“, das zunächst von Benedikt Weber präsentiert wurde und inzwischen von Simón Albers und Maria Meinert moderiert wird.

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