Spenden-Schmuh beim Promi-Quiz-Taxi? (Update)

kabel eins in der Kritik

Ralf Schönfeldt – 04.09.2007

Prominente beantworten bei einer Taxifahrt Rätselfragen von Moderator Thomas Hackenberg und erspielen bis zu 100.000 Euro für wohltätige Organisationen – das ist der Eindruck, den kabel eins in der Promi-Ausgabe seiner beliebten Quizsendung „Quiz Taxi“ erweckt. Nach einem Bericht geht es dabei offenbar aber nur scheinbar um soviel Geld.

Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner kommenden Ausgabe berichtet, sei es in Wahrheit völlig egal, wie viele Aufgaben die Prominenten richtig lösten. Die vorgestellte Organisation erhalte von kabel eins maximal 10.000 Euro. Den Rest des erspielten Geldes müssten die Hilfsorganisationen selbst aufbringen.

So bestätigte Harald Grams, Vorsitzender des Vereins „Hand in Hand for Children“, gegenüber dem „Spiegel“ diese Praxis. Grams hatte in dem Quiz ein Afrika-Projekt vorgestellt. Auch die Unicef und die Organisation „Wünsch Dir was“, die schwerkranken Kindern Herzenswünsche erfüllt, hätten sich auf diesen Kompromiss eingelassen.

Dass gegenüber den Zuschauern ein ganz anderer Eindruck erweckt wird, scheint den kabel eins-Programmchef Rolf Hellgardt nicht zu stören. In einer Stellungnahme verteidigte er die Praxis damit, dass die Helfer ja schon von der Präsentation im Fernsehen profitieren würden.

Update (vom 04.09.):
Unterdessen hat kabel eins auf die Kritik reagiert und will für zukünftige Folgen Sponsoren für die Finanzierung suchen, die den Differenzbetrag tragen. Eine kabel eins-Sprecherin kündigte gegenüber der Deutschen Presseagentur außerdem an, den Höchstgewinn auf 50.000 Euro abzusenken.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Was sagt denn uns Hacki dazu ?
    • am via tvforen.de

      wunschliste.de schrieb:

      > Dass gegenüber den Zuschauern ein ganz anderer Eindruck
      > erweckt wird, scheint den kabel eins-Programmchef Rolf
      > Hellgardt nicht zu stören. In einer Stellungnahme verteidigte
      > er die Praxis damit, dass die Helfer ja schon von der
      > Präsentation im Fernsehen profitieren würden.

      Sagen wir es mal so, der Noch Kabel 1 Chef hat ein gestörtes Verhältnis zur Wahrheit.

      Es muß endlich wieder gelten, Wer Zuschauer belügt, hat an der Spitze eines Senders nichts zu suchen.

      Also erwarte ich als Kunde, daß Rolf Hellgardt allein wegen dieser Aussage unverzüglich von seinem Posten entfernt wird.

      Hier wäre es an der Zeit, daß die Werbekunden von Kabel 1 endlich Druck machen, um nicht in den negativen Marketingsog, dieses, spätestens seit des Besitzerwechsels sehr fragwürdigen Senders zu geraten.

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