„Top Gear“: Chris Evans gibt nach einer Staffel auf

Restliches Team macht wohl zu sechst weiter

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 04.07.2016, 17:09 Uhr

Tanzte nur einen Sommer lang: Das „Top Gear“-Team mit Matt LeBlanc (l.), Chris Evans (m.) und „The Stig“ – Bild: BBC
Tanzte nur einen Sommer lang: Das „Top Gear“-Team mit Matt LeBlanc (l.), Chris Evans (m.) und „The Stig“

Das ging schnell: Eigentlich hatte Chris Evans als neuer Haupt-Moderator bei „Top Gear“ einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Doch nach nur einer Staffel mit viel, viel Gegenwind hat er nun aufgegeben, wie THR meldet.

In einem von RadioTimes wiedergegebenen Statement ließ Evans verlauten, dass sein Rücktritt das Beste sei, was er nun tun könnte. Demnach geht man bei der Zeitung davon aus, dass kein direkter Ersatz für die 24. Staffel engagiert werde, sondern die bisherigen sechs Moderatoren die Sendung weiter führen würden. Ganz in trockenen Tüchern ist das aber noch nicht. Auf der anderen Seite wird Evans auch weiterhin bei der BBC als Radiomoderator arbeiten. Seit den 1990ern besaß Evans in Großbritannien als Moderator einen gewissen Kultstatus.Vor der 23. Staffel war der langjährige Kult-Moderator von „Top Gear“, enfant terrible Jeremy Clarkson für die BBC nach einem Vorfall untragbar geworden, der für eine Produzenten mit einem kurzen Krankenhausbesuch endete. Da das „Top Gear“-Franchise für die BBC eine sehr große internationale Einnahmequelle ist, bemühte sich der Sender um einen Neuaufbau und stellte ein siebenköpfiges Moderatoren-Team mit Evans und dem ehemaligen „Friends“-Darsteller Matt LeBlanc zusammen (fernsehserien.de berichtete).Die Fans, die Clarkson und seiner alles andere als politisch korrekten Art über mehr als ein Jahrzehnt die Treue gehalten hatten, waren zwar eingangs der neuen Staffel neugierig – und sorgten für die besten Staffelauftakt-Quoten in zehn Jahren – doch danach brachen die Zuschauerzahlen massiv ein, zuletzt auf unter die Hälfte der Zahlen der vorherigen Staffel. Das Staffelfinale sahen am gestrigen Sonntag nur 1,9 Millionen Zuschauer. Sogar eine Wiederholung von „Antiques Roadshow“ beim Schwestersender BBC one zog ein doppelt so starkes Publikum an. Auch die Fußball-EM bei ITV trumpfte in der Zuschauergunst auf.Zwischen Evans und Celebrity-Moderator LeBlanc soll es massiv gekriselt haben. In einer Kritik zur ersten Staffel des neuen Teams bei RadioTimes wurde am Sonntag die Frage gestellt, ob Evans und Co das alte Format von Clarkson nun eigentlich neu beleben oder veräppeln wollten. Es fehle an Humor, Esprit, Chemie zwischen den Moderatoren und vor allem an einem Gefühl beim Zuschauer, dass da „Kumpels“ vor der Kamera stehen, die an einem Strang ziehen. Stattdessen seien die Moderatoren immer nur in ihren Einzel-Exkursionen in aufgezeichneten Beiträgen zu sehen gewesen, und die gemeinsamen Auftritte im Studio zündeten nie.

In Deutschland hat vergangene Woche RTL Nitro verkündet, dass man sich die Rechte ab der neuen Staffel gesichert hatte (fernsehserien.de berichtete).

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