„Wer wird Millionär?“: Disney verliert vor Gericht

Konzern muss 269 Millionen Dollar an Quiz-Erfinder zahlen

Michael Brandes – 08.07.2010

"Wer wird Millionär?": Disney verliert vor Gericht – Konzern muss 269 Millionen Dollar an Quiz-Erfinder zahlen

In einem sechs Jahre langen Rechtsstreit zwischen den britischen „Wer wird Millionär?“-Erfindern und dem US-Lizenznehmer Disney wurde nun vor einem kalifornischen Gericht ein Urteil gesprochen. Disneys ABC-Network muss an die Produktionsfirma Celador Lizenzgebühren in Höhe von 269 Millionen US-Dollar (rund 212,5 Millionen Euro) nachzahlen.

Celador-Produzent Paul Smith hatte das Konzept für „Who Wants To Be A Millionaire“ gemeinsam mit drei Kollegen entworfen und 1998 an den britischen Sender ITV verkauft. Die US-Lizenzrechte für die inzwischen in über 100 Ländern ausgestrahlte Quizshow gingen 1999 an Disney. Celador stehen laut Vertrag 50% des mit der US-Version erzielten Profits zu, jedoch soll Disney mit Hilfe sogenannter „Sweetheart Deals“ unter Einbindung von Tochtergesellschaften des Konzerns die „WWM“-Einnahmen umgeschichtet haben. Vor Gericht argumentierte Disney, der Konzern habe beim Start das alleinige Risiko getragen. Als ausführender Produzent sei Celador angemessen an den Einnahmen beteiligt worden.

Schon seit 2004 stehen sich beide Seiten vor Gericht gegenüber. Diverse Branchengrößen wie der frühere NBC-Entertainmentchef Ben Silverman wurden als Zeugen geladen. „Dieser Prozess hat uns gelähmt und es war bisweilen eine sehr harte Zeit“, kommentierte Smith den Erfolg gegenüber dem britischen „Guardian“: „Aber ich bin erfreut, dass in dieser David-gegen-Goliath-Geschichte David gewonnen hat.“ Er glaubt, Disney hätte das Durchhaltevermögen des kleinen Gegners unterschätzt. Der Multikonzern spricht in einer ersten Stellungnahme von einem Fehlurteil und kündigte an, scharf dagegen vorgehen zu wollen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ha! Das ist dafür, dass ihr Mufasa und Bambis Mama getötet habt!!

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