NightWash

Zu Gast bei Knacki Deuser: Achim Knorr, Hennes Bender, Mathias Jung und Moses W.
„NightWash“ – das ist die schrägste Comedyshow im deutschen Fernsehen. Und daran sind nicht (nur) die Kameraleute schuld. Okay, die etwas andere Perspektive gehört hier zum Programm. Schließlich befinden wir uns in einem Waschsalon. Und da drehen sich nun mal die Trommeln. Schließlich wollen einige Menschen ihre schmutzige Wäsche waschen. Nur kommen die nicht ins Bild. Vor die Kamera dürfen aber Gastgeber Klaus Jürgen „Knacki“ Deuser, ein paar waschechte Comedians mit ihren blitzsauberen Gags und ein gar nicht weichgespültes Publikum.
Den Auftakt macht ein „NightWash“-Urgestein: Achim Knorr – heute mal ganz unmusikalisch. Dafür stellt er ein paar neue Nummern für seine neues Programm „Bück Dich, Du Luder“ vor. Nur gut, dass er die Premiere ins Jahr 2010 gelegt hat. Aber der Witz mit dem Event für die Milch, die um 0:51 Uhr abläuft, ist klasse (bitte klatschen!) und die Suche nach dem „Bremsassistenten“ im Smart haut das Publikum fast von den Bänken. Dafür wird Hennes Bender bald verrückt: Denn überall lauern so Sachen, die nicht gehen, so Dinge, die sich ausschließen, so „Paradoxone“, wie man im Ruhrgebiet sagt: Was bitte, ist „flüssiger Klo-Stein“? fragt sich der lustigste Bochumer. Und was eine Doppelhaus-Hälfte? Wieso gibt es ein Mini-Riesenrad? Und aus was besteht eigentlich eine Holz-Eisenbahn? Fragen über Fragen – und auch Mathias Jung weiß keine Antwort.
Kein Wunder, schließlich kommt er aus Hüffelsheim im Hunsrück, „dem einzigen Dorf in der Welt, in dem ein Japaner seinen Film nicht voll bekommt“. Dafür hat Hüffelsheim seit kurzem seinen ersten Zebrastreifen, „jetzt warten wir nur auf die Autos“. Und weil das Leben in der Großstadt so gefährlich sein soll, hat Mama ihm eine Waffe mitgegeben: Das Pfefferspray war leer, da musste es halt der Salzstreuer tun …. Bevor Tränen des Mitleids fließen oder jemand das Landei adoptieren kann, springt Moses W. auf die Bühne, stöpselt seine Gitarre ein und singt ein ganz wunderbares Lied „in Zimmerlautstärke“ – und alle singen mit … (Text: WDR)

Zu Gast bei Knacki Deuser sind heute: Vince Ebert, Moses W., Bülent Ceylan und Christian Hirdes
Was für ein Mann! Gutaussehend, charmant, beliebt, erfolgreich im Beruf und wie wir seit heute wissen, auch noch sportlich. Die Rede ist natürlich von Klaus Jürgen „Knacki“ Deuser, der beim Joggen von „NightWash“-Zuschauerin Sandra erkannt und sogar gegrüßt wurde. Als Dankeschön darf sie heute auf dem „Wischtisch“ Platz nehmen und ab morgen beim Laufen ein hautenges „NightWash“-T-Shirt tragen. Da kommt Freude auf. Bevor der smarte Moderator seinen jungen Talenten den Weg freigibt auf die berühmte Fensterbank in Deutschlands schrägstem Waschsalon, will erst noch Achim Knorr ein paar Worte sagen. Und der Ersatzbandleader versucht es mit einem gaaaaanz schweren Rätsel …
Schließlich darf Vince Ebert ran, der wie viele seiner Kollegen ein klassischer Quereinsteiger ist: Bevor er sich als humorvoller Komiker auf die Bühne traute, hat er mal ordentlich Physik studiert. Aber auch ehemalige Wissenschaftler können komisch sein: „Treffen sich zwei Magnete. Sagt das eine: „Ich weiß gar nicht, was ich heute Abend anziehen soll“.“ Moses W. kommt wie immer ganz in Schwarz. Und er hat sich ein bisschen zurecht gemacht: Er hat sich rasiert – wie richtige Männer sich rasieren: Nass, klatschnass. Und die richtigen Männer im Publikum nicken wissend, als er von Klingen spricht, von Tandem- und von Dreierklingen, von Gleitstreifen und von Quadro-Klingen: „Wir Männer stehen auf Tuning und Leistungsverstärker“.
Dann kommt noch ein echter Mann, breitschultrig, gut rasiert und glücklicherweise wieder gesund. Gestern musste er noch „das Bett hüten“ – damit es ihm niemand klaut. Heute erklärt Bülent Ceylan, der „Halbtürke“ aus Mannheim, wie es in einem typischen Billig-Betten-Land zugeht, wenn ein echter Mannheimer Billig-Betten-Verkäufer auf einen echten Mannheimer Billig-Betten-Käufer trifft, der unbedingt die blaue Matratze gaaaaaanz unten aus dem riesigen Matratzenstapel haben möchte. Zum Schluss steigt Christian Hirdes auf die Fensterbank. Er ist ein Mann der Poesie – aber seine Gedichte muss man hören. Da muss man ganz genau zuhören, um die Geschichte von „Lisa und ihre vier chinesischen Freundinnen“ zu verstehen. Aber selbst Knacki Deuser, gut rasiert und sonst auch intelligent, hat sich um Gewirr der Worte um Lisa, Li, Si, Zi und Zu verlaufen …. (Text: WDR)

Zu Gast bei Knacki Deuser: Der unglaubliche Heinz, „Bender gegen Langkeit“, Ramona Schukraft und „Richie“
Klaus Jürgen „Knacki“ Deuser ist sichtlich stolz: Seine Gäste, die machen was, die strengen sich an, und selbst das Klatschen ist bewusster geworden. Die Messlatte liegt hoch, schließlich ist NightWash“ die Comedy-Sendung mit dem Anspruch. Kurz eine Umfrage im rappelvollen Waschsalon und schon weiß der Gastgeber, wer seiner Gäste auf die Straße geht – zum demonstrieren. Wofür ist egal, wogegen ebenso, Hauptsache, die Kleidung passt zum Anlass.
Weil Der unglaubliche Heinz weiß, was Frauen (von ihm) wollen, trägt er heute Schmollmund zum stahlblauen Hemd und sagt ein Gedicht auf. Titel: „Tod durch Margarine“. Die dramatische Geschichte beginnt so: „Wilhelm, der Mann von Wilhelmine, der wollte zum Frühstück immer Margarine …“ und endet mit den Worten: „ …und die Moral von der Geschicht’, die gibt es nicht!“.
Ramona Schukraft hält die Fahne der wenigen weiblichen Comedians in Deutschlands schrägstem Waschsalon hoch und hat gute Argumente dafür, dass die Heiligen drei Könige Frauen waren oder doch wenigstens Männer in Frauenkleidern. Und „Richie“, auch bekannt als „Supa-Ritschie“ mit Kappe und Sonnenbrille, im bürgerlichen Leben Matze Knop, erinnert sich, wie er „mit meine Perle in dat Spassssbad“ gefahren ist und da so richtig „Spassss“ hatte – bei einem perfekt inszeniertem Superstau auf der Tornadorutsche.
Aber vorher gibt ein unglaubliches Männerduo sein Debüt auf der Fensterbank zum Ruhm: „Bender und Langkeit“. Das Ruhrpott-Rumpelstilzchen Hennes Bender und sein kongenialer Partner Heinz-Peter Langkeit sind vor zehn Jahren gemeinsam durch die Gegend gefahren – bis sie sich getrennt haben. Heute spielen sie ihre Lieblingsnummer vor „intelligentem Publikum“: „Absurdes Theater trifft Volkstümlichkeit, Samuel Beckett trifft das Millowitsch-Theater, hohe Kunst trifft Kommerz“. Noch nie wurde so kölsch – und so verzweifelt – auf Godot gewartet … (Text: WDR)

Kaum zu glauben, aber wahr: Jetzt hat sich „NightWash“ vom Comedy-Trainingscamp zu einem „Wissenschaftscamp“ gemausert. Heute tagt hier die „Internationale Geisterbahn-Bewegung“ und Prof. Dr. Dr. Klaus Jürgen „Knacki“ Deuser testet zusammen mit seinen Kollegen Achim Knorr und Johannes Flöck und der One-Man-Band Alex Flucht das „Schreckpotential von Langzeitstudenten“ und führt Labortests und Feldstudien am lebenden Objekt durch.
Zu den Testobjekten gehört auch Dagmar Schönleber. Die ist jetzt gerade 30 geworden und kommt aus Ostwestfalen: „Ich bin also eine doppelte Randgruppe“. Und ihre erste „Ü30“-Party“ war ebenfalls ein Randgruppen-Treffen: „60 Prozent Pädagogen, 25 Prozent erfolglose Künstler über 35 und 14 Prozent Salsa-Tänzer“, deren Tanzstil fatal an „Fluglotsen bei der Arbeit“ erinnerte.
Johannes Flöck gehört zu einer Randgruppe, die eigentlich keine mehr ist: Seit drei Jahren versucht er, sich das Rauchen abzugewöhnen, testet Akupunktur, Anti-Raucher-Spritzen und die Anonymen Nichtraucher und geht sogar auf Nicht-Rauch-raucher-Partys. Aber bei so viel Zwangsentzug „wird sogar die Zigarette danach wichtiger als der Sex davor.“
Bevor Sebastian Schnoy erzählt, was ihn an den Amerikanern stört und wie der schönste Tag im Leben einer Hummel aussehen kann, machen Knacki Deuser und seine Mitstreiter im Auftrag des „Otto-Hahn-Instituts für Astrophysik“ noch ein paar wissenschaftliche Experimente an Künstlern und verschrecken harmlose Waschsalon-Kunden, die sich nicht zu wehren wissen. Und dann kommt Der unglaubliche Heinz, der aufgeschrieben hat, „was ihm mit Frauen so passiert ist“. Er streicht sich noch einmal über seinen glattrasierten Schädel und zitiert aus dem frisch gedruckten Reclam-Bändchen: „So schnell es geht, fahre ich durch die Nacht, mein Haar weht …“ – und er landet in der „Restpostenrampe“, einer Baggerkneipe für über 30-Jährige, wo ihm eine Lady mit „Birkenstock-Pumps das Kamasutra aus Waldorfpädagogischer Sicht“ erklärt …
Wen wundert’s, dass Gastgeber Knacki Deuser der festen Überzeugung ist: „Comedy kann mehr als lustig sein, Comedy ist eine der innovativen Triebfedern in diesem Land …“. (Text: WDR)

Zu Gast bei Knacki Deuser: Johann Köhnich, Der unglaubliche Heinz und Jess Jochimsen (Text: WDR)