Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    Sardische Schafe warten auf das morgendliche Melken. – Bild: NDR/​ARTE/​Marvin Entholt
    Sardische Schafe warten auf das morgendliche Melken.
    Eine Milliarde Schafe liefern dem Menschen mittlerweile zuverlässig Nahrung und Kleidung. In Mesopotamien wurden Schafe vor etwa 11.000 Jahren zum ersten Nutztier des Menschen. Archäologen folgten ihren Spuren und entdeckten in Äthiopien Hinweise auf die Wanderbewegungen von Mensch und Tier. Schafe sind anpassungsfähig, kommen in fast jeder Klimazone zurecht. Sie lassen Gesellschaften wachsen, werden Kulturbereiter des Menschen und sind bis heute in vielen Teilen der Welt Lebensgarant und Wirtschaftsmotor. An der Seite ihrer Hirten ziehen die Schafe auch gen Europa. Sie gewinnen so sehr an Bedeutung, dass die Wiederkäuer sogar Einzug in Kunst und Religion halten. Und selbst politisch nehmen sie Einfluss: die großen, wetteifernden Seefahrernationen Spanien und England verdanken ihren Reichtum dem Wollhandel.
    In vielen Ländern haben die Tiere ihre Bedeutung bis heute behalten, die alte Kultur lebt fort: Auf Sardinien gibt es doppelt so viele Schafe wie Menschen, Tausende Hirtenfamilien leben von Milch und Käse. In Nordmazedonien ziehen Schäfer wie vor Jahrtausenden mit ihren Herden über lange Strecken ins Gebirge. Die Wege der Hirten in der Lüneburger Heide mit ihren Heidschnucken sind längst nicht so weit, doch die Bedeutung der Tiere ist groß: Ohne sie wäre der Erhalt der Kulturlandschaft nicht möglich. „Planet der Schafe“ erzählt die Erfolgsgeschichte der Schafe und besucht Schäfer und Züchter in aller Welt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.07.2022arte
    • Alternativtitel: Zurück in die Zukunft
    Folge 2 (45 Min.)
    Landestypisches Menz-Schaf in Äthiopien.
    In Europa steht der traditionelle Hirtenberuf vielfach vor dem Aussterben, in der Lüneburger Heide sind nur noch wenige Schäfer mit ihren Heidschnuckenherden unterwegs, um die Kulturlandschaft zu erhalten. Auch in Schottland stirbt die alte Garde der Schäfer aus, aber eine junge, weibliche Generation geht neue Wege, um die traditionelle Kultur der Schafzucht in unser Jahrhundert zu retten. Und auch in Spanien etablieren sich neue Formen der Schafhaltung: Dort bilden Schäferschulen die nächste Generation von Hirten aus. Anderswo lebt noch manche traditionelle Schäferkultur, auf Sardinien ernähren Schafe viele Hirtenfamilien mit ihrer Milch. In Nordmazedonien ziehen Hirten weiterhin mit vielen tausend Tieren ins Gebirge.
    China geht andere Wege: Dort leben Schafe in Intensivhaltung von Hunderttausenden Tieren, um den Hunger der Bevölkerung zu stillen. Doch vor allem im Kleinen sind vielerorts Lebensqualität und oftmals direktes Überleben des Menschen mit der Existenz des Schafs verknüpft – so wie in Äthiopien, wo Bauern dank weniger Tiere den Schulbesuch ihrer Kinder finanzieren können. Das anspruchslose Schaf ist ein Meister der Anpassung an nahezu jegliche Umweltbedingung – und wird damit wohl auch in einer Welt des Klimawandels eine Zukunft haben. „Planet der Schafe“ begibt sich auf Spurensuche – bei Schäfern und Züchtern in aller Welt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.07.2022arte

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