Dokumentation in 6 Teilen, Folge 1–6

  • Folge 1 (30 Min.)
    Keine Seuche hat die Menschheit so sehr in Angst und Schrecken versetzt wie die Pest. Als „Schwarzer Tod“ wütete die Pest im 14. Jahrhundert in Europa und entvölkerte im Mittelalter ganze Landstriche – 25 Millionen Menschen fielen ihr zum Opfer. Die Pest hat Europa entscheidend geprägt. Welchen Einfluss diese Seuche auf Kultur und Gesellschaft hatte, zeigen Kunstwerke und erzählen Medizin- und Kunsthistoriker in Interviews.
    Heute ist die Pest noch keineswegs besiegt. In ärmeren Ländern tritt sie immer wieder auf. So etwa 1994 in Indien, 2006 im Kongo oder 2008 in Uganda. Aber auch in den USA müssen Ärzte heute noch gegen die Pest kämpfen.
    Auch die Seuchen Cholera und Typhus werden in dieser Sendung thematisiert. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.10.2010BR-alpha
  • Folge 2 (30 Min.)
    Ignaz Philipp Semmelweis geht als „Retter der Mütter“ in die Medizingeschichte ein. Er führt gegen den Widerstand von Kollegen und Studenten die Pflicht zum Händewaschen mit Chlorkalklösung ein und kann damit die Sterblichkeit drastisch reduzieren. Im Jahr 1865 legt der Chirurg Joseph Lister seinen ersten antiseptischen Verband auf die Wunde einer offenen Fraktur. Er führt das systematische aseptische Arbeiten im Krankenhaus ein. Doch trotz aller Bemühungen sind Wundinfektionen auch heute nicht besiegt. In Deutschland infizieren sich pro Jahr 500.000 Menschen mit multiresistenten Bakterien. 1882 kann Robert Koch den Erreger der Tuberkulose isolieren. Damit hat er erstmals wissenschaftlich korrekt bewiesen, dass ein Mikroorganismus eine Infektionskrankheit beim Menschen auslösen kann.
    1909 entwickelt Paul Ehrlich mit Salvarsan gegen die Syphilis das erste chemisch hergestellte wirksame Medikament. 1935 entdeckt Gerhard Domagk die antibakterielle Wirkung von Sulfonamid und bereits im September 1928 entdeckt Alexander Fleming durch Zufall das Penicillin. Doch erst die Anstrengungen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg verhelfen der Penicillin-Herstellung im großen Maßstab zum Durchbruch. 1944 wird das erste Antibiotikum gegen die Tuberkulose entdeckt. Schon bald sind Antibiotika, dank industrieller Fertigung, für jedermann erhältlich – zumindest in den Industrieländern. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.10.2010BR-alpha
  • Folge 3 (30 Min.)
    Malaria, Gelbfieber, Dengue, Chagas und die Schlafkrankheit gehören zu den Infektionskrankheiten, die durch Insekten übertragen werden. Sie sind heute hauptsächlich ein Problem in Entwicklungsländern. In Europa war die Anopheles-Mücke früher auch heimisch und mit ihr die Malaria. Doch wurde sie hier ausgerottet, in früherer Zeit durch Trockenlegen von Sümpfen, in denen die Mücke ihre Eier ablegt, in neuerer Zeit mit Insektengiften wie DDT. Diese Gifte wie auch die Medikamente gegen die Malaria verlieren zunehmend ihre Wirkung.
    Heute arbeitet man in der Malariatherapie meist mit Kombinationen mehrerer Medikamente, da die Erreger immer öfter resistent sind. Malaria und die anderen von Insekten übertragenen Krankheiten Chagas, Schlafkrankheit, Dengue und Gelbfieber sind in tropischen und subtropischen Ländern noch immer ein sich weiter verschärfendes Problem. Allein an Malaria leiden über 280 Millionen Menschen, 1 bis 2 Millionen sterben jedes Jahr daran. Aber auf die Entwicklung von wirksamen Impfstoffen werden die Menschen wohl noch Jahre warten müssen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.11.2010BR-alpha
  • Folge 4 (30 Min.)
    1967 ruft die WHO die Kampagne zur Ausrottung der Pocken aus. Die WHO rückt mit Ärzten, Krankenschwestern und medizinischem Material an. Schließlich finden sie in Somalia den letzten Pockenkranken, den Koch Ali Maow Malin, der sich im Oktober 1977 mit dem Pockenvirus infiziert hatte – er kann geheilt werden, die Pocken sind besiegt. Nach dem Erfolg bei der Ausrottung der Pocken legt die Weltgesundheitsorganisation WHO 1988 Poliomyelitis, kurz Polio oder auch Kinderlähmung genannt, als nächsten Kandidaten für die Ausrottung fest.
    Bis zum Jahr 2000 sollte dieses Ziel erreicht sein. Diese Mission ist gescheitert. Aber dank der Impfstoffe kann die Zahl der Menschen, die sich jedes Jahr mit Poliomyelitis anstecken deutlich gesenkt werden. Wie Polio kann auch die Diphtherie mithilfe der Impfung erfolgreich zurückgedrängt werden. Eine konsequente weltweite Impfung, die eine Ausrottung wie bei den Pocken auch für Polio und Diphtherie ermöglicht, bedeutet eine globale Anstrengung, die gerade in den Verbreitungsgebieten wie Pakistan und Afghanistan fast unmöglich scheint. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.11.2010BR-alpha
  • Folge 5 (30 Min.)
    Zu Beginn des 16. Jahrhunderts tritt plötzlich eine „neue“ Seuche auf, die in antiken Texten nicht erwähnt war: die Syphilis. In Deutschland lange Zeit als „Franzosenkrankheit“ bezeichnet, breitet sie sich schnell in allen Bevölkerungsschichten aus. Erst nach der Entdeckung des Erregers werden mit Salvarsan und später Penicillin wirksame Gegenmittel entwickelt.
    Heute erkranken wieder mehr Menschen an der Syphilis, vor allem im Zusammenhang mit der modernen „Lustseuche“ Aids. Diese Immunschwächekrankheit tritt Ende der 1970er-Jahre in Erscheinung, als die Infektionskrankheiten als nahezu besiegt galten. Trotz der Entdeckung des HI-Virus Anfang der 1980er-Jahre ist bis heute weder eine Impfung noch eine Heilung von Aids möglich. Durch eine Kombinationstherapie kann HIV-Infizierten heute immerhin ein weitgehend normales Leben ermöglicht werden und die Sterberate ist erheblich gesunken. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.11.2010BR-alpha
  • Folge 6 (30 Min.)
    Seit etwa 500 Jahren treten im Winter und Frühling regelmäßig Grippewellen auf und setzen die Infizierten etwa 14 Tage außer Gefecht, bevor die Grippe vollständig überstanden ist. Die Spanische Grippe von 1918/​19 forderte weltweit etwa 50 Millionen Todesopfer und tötete die Infizierten oft innerhalb von nur wenigen Tagen.
    1933 gelingt drei Forschern in London schließlich der Nachweis, dass Viren die Grippe auslösen. Die Suche nach einem geeigneten Gegenmittel beginnt. Da diese Viren hervorragende Verwandlungskünstler sind und sehr häufig ihre Oberfläche ändern, ist diese Suche allerdings bis heute nicht abgeschlossen. Hochwirksame antivirale Grippemedikamente gibt es bis heute nicht und der Forschungsbedarf in diesem Bereich ist nach wie vor enorm. Besonders gefährlich sind Influenzaviren, die von einem Tier auf den Menschen überspringen, wie beispielsweise bei der Vogel- oder der Schweinegrippe. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.11.2010BR-alpha

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