Folge 7

  • 7. Wie Geheimdienstchef Otto John verschwand

    Folge 7 (45 Min.)
    Es war einer der spektakulärsten Nachkriegsskandale der jungen Bundesrepublik. 20. Juli 1954 West-Berlin: Otto John, der erste Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz in der Bundesrepublik Deutschland, verschwindet. Spurlos. Drei Tage wird fieberhaft nach ihm gesucht, dann ist er im DDR-Rundfunk zu hören. Ging er freiwillig nach Ost-Berlin? Oder wurde er entführt? Die letzte Spur, die sich finden lässt, führt zu einem dubiosen Westberliner Arzt. Es ist eine Schlappe für den Geheimdienst, eine Blamage für Bonn: Mitten im Kalten Krieg taucht der Chef eines Geheimdienstes im Lager des Gegners auf.
    Im Westen geht die Angst vor der Enttarnung von Spionen um. Sein politischer Konkurrent der Nachrichtendienstler Reinhard Gehlen (Organisation Gehlen) aber ist froh. Er ist den ehemaligen Widerständler, der am „20. Juli“ beteiligt war, los. John war vielen Alt-Nazis in der jungen Republik unbequem. Heute deutet vieles darauf hin, dass John entführt wurde. Und sich erst später mit den Entführern arrangiert hat. Nach einem Monat wird er in die Sowjetunion
    ausgeflogen.
    Unter Palmen am Schwarzen Meer, bei Champagner und Kaviar soll er Geheimnisse der West-Nachrichtendienste ausplaudern. Doch was John sagt, ist unergiebig. Er hat nicht mehr Informationen, als der KGB durch seine Spitzel im Westen. Der KGB gibt John „zurück“ an die Stasi. Und Ostberlin nutzt den Vorzeige-Überläufer für Propaganda-Auftritte. In seiner Villa am See wird John Tag und Nacht bewacht, reichlich mit Cognac versorgt und immer wieder stolz rumgezeigt. Nach 1 ½ Jahren gelingt John die Flucht zurück nach West-Berlin.
    Er wird sofort verhaftet. Den Ruf, ein Landesverräter zu sein, wird er nicht mehr los: Einmal Verräter, immer Verräter, sagt sein Feind, sagt Reinhard Gehlen. Vor 60 Jahren, im Dezember 1956, wurde John im Westen wegen Landesverrat zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Was geschah wirklich am 20. Juli 1954? Dieser Frage geht die Schauspielerin Ulrike Folkerts nach. Es ist das zweite Mal, dass Ulrike Folkerts (bekannt als Tatort-Kommissarin Lena Odenthal) einen realen Fall „ermittelt“ – einen Fall aus den 1950er Jahren, als sie noch nicht geboren war. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.12.2016rbb

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 13.11.2021
21:00–21:45
21:00–
Di 06.12.2016
20:15–21:00
20:15–
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