Tess

Auf dem Weg zum Pub begegnet der Tagelöhner und Trinker John Durbeyfield dem Dorfpfarrer Parson Tringham. Der Geistliche erzählt, dass er Ahnenforschnung betrieben habe und dabei herausfand, dass Johns Familie mit den d’Urbervilles verwandt ist, einem sagenhaft reichen, allerdings mittlerweile ausgestorbenen Clan.
Zur gleichen Zeit vergnügt sich Johns Tochter, die wunderschöne Tess, mit anderen Mädchen aus dem Dorf auf der Maiparade. Vom Tanzflächenrand aus beobachtet sie einen gutaussehenden jungen Mann, allerdings scheint er sie keines Blickes zu würdigen. Tess erfährt von ihren Begleiterinnen, dass es sich um Angel Clare handelt, einen Pfarrerssohn aus dem Nachbardorf.
Wieder zu Hause erfährt Tess von ihren Eltern, dass sie dem Adelsgeschlecht der d’Urbervilles entstammt. John und seine Frau Joan haben mittlerweile herausgefunden, dass es noch zwei lebende d’Urbervilles gibt. Sie wohnen in einer Gemeinde, die nicht weit entfernt liegt. Die Durbeyfields versuchen ihre Tochter davon zu überzeugen, bei den d’Urbervilles eine Art Erbteil einzufordern, doch Tess lehnt ab. Am nächsten Tag wird das Zugpferd der Familie in einen Unfall verwickelt und muss erschossen werden. Der Verlust des Tieres bedeutet für die Durbeyfields den wirtschaftlichen Ruin. Tess entscheidet sich, doch die d’Urbervilles aufzusuchen und um Hilfe zu bitten.
Der Landsitz, in dem die d’Urbervilles residieren, ist das größte und vornehmste

Haus, das Tess jemals gesehen hat. Ein junger, charmanter Mann öffnet ihr die Tür, er stellt sich als Alec d’Urberville vor. Tess will mit seiner Mutter sprechen, doch Alec verweigert ihr freundlich, aber bestimmt den Zugang, da seine Mutter krank sei und Besuch sie zu sehr aufrege. Nachdem Tess wieder gegangen ist, setzt Alec einen Brief auf, mit dem er Tess Glauben macht, die alte Mrs. d’Urberville biete ihr eine Stelle auf dem Landgut an. Tess ist überglücklich und nimmt an. Dass Alec und seine Mutter keine echten d’Urbervilles sind, erfährt sie zunächst nicht. Alecs verstorbener Vater kaufte den Titel einst mit dem Geld, das er mit seiner Schokoladenfabrik gemacht hatte.
Auf dem Gut steht Tess unter der Aufsicht des misstrauischen Verwalters Groby. Schließlich lernt sie auch die blinde und geschwächte Mrs. d’Urberville kennen. Alec beginnt, Tess zu umschwärmen. Er überschüttet sie mit Komplimenten und Geschenken. Doch seine Absichten sind unehrenhaft. Eines Abends bietet er Tess an, sie nach Hause zu begleiten. Unterwegs kommt er absichtlich vom Weg ab, die beiden verirren sich. Er überzeugt Tess, im Wald zu bleiben, während er Hilfe holt. Als sie schläft, nutzt er ihre Hilflosigkeit aus und vergewaltigt sie. Verwirrt und voller Scham kehrt Tess nach Hause zurück.
Ein Jahr später: Beim Maitanz steht Tess nun abseits. Gebrandmarkt beobachtet sie das bunte Treiben von Weitem und hält in ihren Armen einen neugeborenen Jungen. (Text: RTL Passion)