8 Folgen, Folge 1–8

  • Folge 1 (52 Min.)
    Dicht an dicht hängen die Schätze des spanischen Imperiums im Prado. Oft sind Besucher überfordert. In unserer Dokumentationsreihe konzentrieren wir uns in jeder Folge auf eine Handvoll Kunstwerke, die uns mit Themen wie soziale Gerechtigkeit, urbane Beschleunigung, bröckelnde Geschlechterrollen, Krieg und Ängste auch heute noch beschäftigen. – Bild: ORF 2
    Dicht an dicht hängen die Schätze des spanischen Imperiums im Prado. Oft sind Besucher überfordert. In unserer Dokumentationsreihe konzentrieren wir uns in jeder Folge auf eine Handvoll Kunstwerke, die uns mit Themen wie soziale Gerechtigkeit, urbane Beschleunigung, bröckelnde Geschlechterrollen, Krieg und Ängste auch heute noch beschäftigen.
    Das Museo del Prado in Madrid ist eines der weltweit bekanntesten Museen. Es verfügt über die größten Bestände von Werken der Maler Tizian, Rubens, Velázquez und Goya, im Wesentlichen zusammengetragen von den spanischen Königen in der Zeit des spanischen Weltreichs. Durch die enge Verbindung der Sammlung mit der spanischen Geschichte ist der Prado das Symbol der nationalen Identität Spaniens und zugleich Teil des kulturellen Gedächtnisses Europas. Gegründet wurde es 1819 als Archetyp eines nationalen Museums, das die wertvolle Sammlung des Königshauses den Menschen Madrids zugänglich machen sollte. Heute ist der Prado mit circa drei Millionen Besuchern im Jahr der Touristenmagnet Madrids.
    Im November 2018 beginnen die Feierlichkeiten, die bis zum 200. Geburtstag des Museums 2019 andauern sollen. In seiner bewegten Geschichte hat das Haus Krisen und Kriege überstanden, auch die Bombardements im Spanischen Bürgerkrieg durch die Franco-Truppen. In der für viele Spanier traumatischen Zeit ging es um das Überleben des Museums. Viele der wertvollsten Kunstwerke wurden unter abenteuerlichen Umständen in Sicherheit gebracht, und bis heute pflegt eine Schar von Restauratoren die geretteten Kunstwerke auch als Geste der Distanz gegenüber der Franco-Diktatur. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.11.2018arte
  • Folge 2 (52 Min.)
    Am Seine-Ufer liegt das Musée d’Orsay. So wie Paris als Ursprung der Moderne gilt, ist das Musée d’Orsay das Museum für die Kunst der Moderne. Es beherbergt eine einzigartige Sammlung von Kunstwerken aus der Zeit von 1850 bis zur Mitte des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts. Dort liegt der wichtigste Schatz der französischen Kulturnation: Meisterwerke impressionistischer Malerei hängen in Nachbarschaft zu Skulpturen von Rodin und Degas, auch Fotografien, Druckgrafiken und Kunsthandwerk gehören zur Sammlung. Kein anderes Gebäude wäre für diese Sammlung passender als der ehemalige Bahnhof Gare d’Orsay.
    Eröffnet zur Weltausstellung im Jahr 1900, ist das Gebäude ein Kunstwerk für sich und Symbol für die Schubkräfte der Moderne. Sasha Waltz, Choreographin und Ko-Intendantin des Berliner Staatsballetts, begibt sich im Musée d’Orsay in einen Dialog mit den Werken des Fin de Siècle, mit den blauen Seerosen von Monet, den müden Tänzerinnen und Prostituierten von Toulouse-Lautrec, der skandalösen „Olympia“ von Edouard Manet und dem „Ursprung der Welt“ von Gustave Courbet.
    Für Direktorin Laurence des Cars ist das Musée d’Orsay wie eine Traummaschine, „ein bisschen wie bei Jules Vernes: Es geht um Fantasie, um Träume, darum, frei zu sein.“ Die Dokumentation zeigt die wichtigsten Kunstwerke, schaut mit Restauratoren unter die Farbschichten impressionistischer Meisterwerke und taucht ein in die Geschichte des Hauses. Sie zeigt das Museum als Abbild der künstlerischen und gesellschaftlichen Errungenschaften einer Epoche, die das französische Selbstverständnis bis heute prägen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.12.2018arte
  • Folge 3 (52 Min.)
    Das Kunsthistorische Museum in Wien: Das Prestigeobjekt der Habsburger und eines der ersten Museen fürs Volk.
    Das Kunsthistorische Museum in Wien ist eines der bedeutendsten Museen der Welt, mit einem einzigartigen Bestand an Bildern von Pieter Bruegel d. Ä. und Meisterwerken von Vermeer, Rembrandt, Raffael, Caravaggio und Velázquez. Kaiser Franz Joseph weihte es 1891 ein, um der kaiserlichen Kunstsammlung ein Zuhause zu geben. In den Jahrhunderten ihrer Herrschaft hatten die Habsburger über 700.000 Werke zusammengetragen. Eine Sammlung, entstanden nach dem Geschmack des Herrscherhauses, aber auch nach den Erfordernissen der dynastischen Familienbeziehungen und der europäischen Politik. Nach ganz Europa hatten die Habsburger ihre Agenten auf die Suche nach aufregender, zeitgenössischer Kunst geschickt.
    So ist die Sammlung des Kunsthistorischen Museums nicht nur ein Spiegel des europäischen Machtanspruches der Habsburger, sondern auch eine Schatzkammer der europäischen Kulturidentität. Dieser Teil der Dokumentationsreihe erzählt die bewegte Geschichte des Hauses: Es fiel nach dem Ersten Weltkrieg in die Hände der Republik Österreich. Während des Nationalsozialismus erlitt das Gebäude schwere Schäden und die Kunstwerke mussten evakuiert werden. Nach dem Krieg war das Kunsthistorische Museum lange Zeit ein Sanierungsfall, was sich erst mit einer Reihe von Investitionen, der sogenannten Museumsmilliarde, ab Mitte der achtziger Jahre änderte.
    Die Grande Dame der englischen Mode, Vivienne Westwood, ist dem Kunsthistorischen Museum eng verbunden und begibt sich auf eine Entdeckungsreise zu den alten Meisterwerken, die sie aus Perspektive der Gegenwart betrachtet. Im Herzen immer noch Punk, reflektiert sie vor der „Infanta Margarita“ von Velázquez über Kindererziehung in Zeiten von Helikoptereltern und führt die Zuschauer zu Meisterwerken von Bruegel, Caravaggio und Rubens – und hält ein leidenschaftliches Plädoyer gegen den Konsum und für die Kultur. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.12.2018arte
  • Folge 4 (52 Min.)
    Das Rijksmuseum in Amsterdam ist Touristenmagnet und kulturelles Herz der Niederlande zugleich: Die Kunstwerke des Museums zeigen den ganzen Stolz des Landes auf das goldene Zeitalter seiner Malerei. Der Film zeigt, wie die Gründung des Rijksmuseum die nationale Identität der Niederlande festigen sollte, und wie sehr das Museum das kulturelle Selbstverständnis des Landes bis heute prägt. Die Sammlung des Rijksmuseum besteht fast vollständig aus niederländischer Kunst und schafft eine ganz besondere Atmosphäre, denn statt sonst so häufiger Helden- und Schlachtengemälde werden hier Alltagsszenen aus dem niederländischen Leben, insbesondere des 17. Jahrhunderts, ausgestellt.
    Erwin Olaf, einer der wichtigsten Mode- und Kunstfotografen der Niederlande, führt im Film durch das Rijksmuseum. Er erzählt emotional von der Wirkung der Meisterwerke auf ihn als Betrachter, und führt die Zuschauer zu Bildern von Jan Vermeer, Jan Asselijn und zu Publikumsmagneten wie der „Nachtwache“ von Rembrandt. Die Bedeutung des Hauses für die Niederlande fasst er kurz zusammen: „Wir haben unseren König und wir haben das Rijksmuseum.
    Das ist unsere nationale Identität.“ Als das Haus aufgrund von Sanierungsarbeiten von 2003 bis 2013 geschlossen blieb, machte dies den Bürgern die Bedeutung des Museums noch einmal klar. Die Wiedereröffnung kam damals einer Wiedergeburt gleich. Der Film blickt zurück auf die bewegte Geschichte des Hauses, schaut bei Restaurierungsarbeiten an Meisterwerken zu und lässt Mitarbeiter des Hauses, Prominente und Künstler zu Wort kommen. Der englische Kunsthistoriker Matt Lodder ergänzt die Eindrücke mit Hintergrundinformationen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.12.2018arte
  • Folge 5 (52 Min.)
    Wenn jährlich Millionen von Besucher vor dem Eingang der Uffizien in Florenz Schlange stehen, dann liegt das vor allem an der Anziehungskraft einer geheimnisvollen Schönen: Sandro Botticellis „Die Geburt der Venus“ ist das zentrale Werk des berühmten Museums. Wie kein anderes Bild steht es für den geistigen Aufbruch der Renaissance. Aber auch die anderen Künstlernamen in den Ausstellungssälen lesen sich wie ein Who’s who der frühneuzeitlichen Kunstgeschichte: Hier hängen Meisterwerke von Michelangelo, Caravaggio, Rembrandt und Goya. Die Uffizien sind nicht nur eines der beliebtesten, sondern auch eines der ältesten Museen der Welt.
    Im 16. Jahrhundert von der einflussreichen Medici-Dynastie zur Unterbringung von Ministerien und Ämtern errichtet, war das Gebäude aber auch von Anfang an der Ort für die private Gemäldesammlung der Familie. Als die letzte Medici knapp zwei Jahrhunderte später starb, vermachte sie die Kunstsammlung ihrer Familie den Uffizien und öffnete diese für das Publikum. Die Dokumentation zeigt die bewegte Geschichte des Hauses, erzählt von den großen Krisen wie der großen Schlammflut in den 1960er Jahren, von der 14.000 Kunstwerke betroffen waren, und von dem Bombenattentat der Mafia 1993, bei dem ebenfalls zahlreiche Kunstwerke zerstört wurden.
    Aber auch von der Solidarität, die das Museum dabei weltweit erfahren hat. Heute haben die Uffizien ein Luxusproblem: Sie ersticken fast am eigenen Publikumserfolg. Das Museum ist immer voll, oft sieht der Besucher mehr Hinterköpfe als Kunstwerke. Der Modeschöpfer Wolfgang Joop führt durch die Uffizien und zu Meisterwerken von Botticelli, Michelangelo, Caravaggio und Artemisia Gentileschi. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.02.2019arte
  • Folge 6 (52 Min.)
    Ein antiker Tempelbau für die deutsche Kunst sollte sie einst werden: die 1876 eröffnete Alte Nationalgalerie in Berlin. An zentraler Stelle auf der Museumsinsel gelegen, sollte sie den Deutschen den Gedanken einer Kulturnation näherbringen. Allerdings öffnete sich das Haus sehr früh auch anderen Kunststilen wie dem französischen Impressionismus. Heute beherbergt die Alte Nationalgalerie Meisterwerke vom Klassizismus bis zur beginnenden Moderne. Mit dem Bild „Der Mönch am Meer“ von Caspar David Friedrich ist hier eines der wichtigsten Werke der romantischen Malerei zu sehen, das geradezu zu einem Sinnbild für die deutsche Kunst geworden ist.
    Die Dokumentation erzählt, wie die Restaurierung des Bildes neue Erkenntnisse über den Malprozess hervorbrachte und die Deutung des Bildes veränderte. Und sie erzählt die faszinierende Geschichte des Museums, in der sich auch die Höhen und Tiefen der deutschen Geschichte widerspiegeln: In der NS-Zeit wurden mehr als 500 Werke des Hauses als „entartete Kunst“ degradiert; im Krieg wurde das Gebäude schwer beschädigt. Mit der deutschen Teilung befand sich das Haus dann im Ostteil der Stadt, was zur Gründung der Neuen Nationalgalerie in West-Berlin führte.
    Die Wiedervereinigung brachte die Alte und die Neue Nationalgalerie schließlich zusammen. Heute gehören weitere Museen in Berlin zur Nationalgalerie, darunter der Hamburger Bahnhof als Museum der Gegenwart. Der Film begleitet Katharina Grosse, eine der wichtigen Künstlerinnen der heutigen Zeit, bei einem Gang durch das Museum. Sie schildert ihre Eindrücke von Bildern wie dem „Mönch am Meer“ und „Im Wintergarten“ von Edouard Manet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.02.2019arte
  • Folge 7 (52 Min.)
    Internationale Künstler wie Marina Abramović kommen in der Dokumentationsreihe zu Wort. Sie bilden den Chor, der emotional kommentiert und Hintergrundinformationen gibt – auf Augenhöhe mit den Zuschauern und nicht akademisch von oben herab.
    Das Munch-Museum in Oslo ist eines der wenigen Museen, das nur einem Künstler gewidmet ist: Edvard Munch, dem Wegbereiter des Expressionismus und Maler eines der berühmtesten Bilder der Welt, „Der Schrei“. Munch vermachte seinen Nachlass der Stadt Oslo, die in den 1960er Jahren in von Geldnot geprägten Zeiten ein bescheidenes Museum errichtete. Als bekanntester Künstler Norwegens wurden Munch und seine Werke bald zu einem wichtigen Teil der norwegischen Identität. Das Museum beherbergt neben seinen Gemälden fast 8.000 Zeichnungen, 500 Druckplatten sowie Tagebücher und Briefe.
    Mit Geldern aus der Ölförderung versucht das Land aktuell, sich auf der Weltbühne der Kunst neu zu positionieren. Teil dieser Selbsterfindung ist das riesige Kulturzentrum im Osloer Hafen, mit Opernhaus, Bibliothek – und bald mit einem Neubau für den Nationalheiligen. In der Dokumentation führt der Bestseller-Autor Karl Ove Knausgård durch das Museum mit Munchs Werken, in ein geheimes Depot mit dem Meisterwerk „Der Schrei“, sowie nach Ekely, wo Munch die letzten 28 Jahre seines Lebens verbrachte.
    Knausgård, der auch selbst schon eine Ausstellung im Museum kuratiert hat, schildert vor den Werken „Die Sonne“, „Der Tod im Krankenzimmer“ und „Das Kohlfeld“ seine Eindrücke. Außerdem erzählt Magne Furuholmen von der norwegischen Popgruppe a-ha, welche große Rolle die Natur im Leben und Denken von Munch spielte. Und die Zuschauer erleben zudem Marina Abramovic, die mit 280 Menschen aus Oslo das Bild „Der Schrei“ in einer Performance wiederaufleben lässt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.02.2019arte
  • Folge 8 (52 Min.)
    Das Solomon R. Guggenheim Museum ist das europäischste der amerikanischen Museen. Seine Sammlung wurde maßgeblich von europäischen Künstlern zusammengetragen. Als Europa im Zweiten Weltkrieg auseinanderfiel, entwickelte sich New York zum neuen Zentrum der modernen Welt. Sinnbild der neuen Ära wurde das spektakuläre Gebäude des Guggenheim-Museums, das wie ein Raumschiff an der Fifth Avenue liegt. 1943 wurde der Architekt Frank Lloyd Wright von dem Industriellen Solomon R. Guggenheim beauftragt, ein Gebäude für dessen Sammlung zu entwerfen. Mit der Eröffnung 1959 wurde der Bau schnell zu einer Ikone der Architektur und zum Sinnbild für ein neues Zeitalter der Moderne. Zwei Frauen sind besonders eng mit der Entwicklung des Hauses verwoben: Peggy Guggenheim, seine Nichte, die zur wichtigsten Sammlerin abstrakter Kunst in Europa wurde, und Hilla von Rebay, die Guggenheim auf das Talent Wassily Kandinskys aufmerksam machte.
    Gespickt mit Kommentaren von Eric Kandel, Sir Norman Foster, Marina Abramovic und Ólafur Elíasson zeichnet diese Folge die Geschichte dieses architektonisch so besonderen Museums nach, in dem spektakuläre Architektur und ausgestellte Kunstwerke nicht selten einen Kontrast bilden. Julie Mehretu, New Yorkerin mit äthiopischen Wurzeln und eine der wichtigsten Malerinnen der Gegenwart, führt die Zuschauer durch das Haus und schildert ihre Eindrücke vor Bildern von Kandinsky, Duchamp und Jackson Pollock. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.02.2019arte

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