6 Folgen, Folge 1–6

  • Folge 1
    Der Fall der Mauer am 9. November 1989 war einer der bedeutendsten historischen Momente des 21. Jahrhunderts. Er war symbolträchtiger Ausdruck einer friedlichen Revolution und der sprichwörtlichen Macht des Volkes. Als die Tage der DDR gezählt waren, offenbarte sich nach und nach das ganze System der Willkürherrschaft aus Überwachung und Kontrolle jenseits der Mauer. Hatte die Mauer die Menschen in der DDR äußerlich wie in einem Gefängnis eingesperrt, sorgten Institutionen wie die Staatssicherheit mit einem historisch einmalig umfangreichen Netz an Informanten für Unterdrückung nach innen. Jeder Impuls des Aufbegehrens sollte erstickt werden, kein Aspekt und sei er noch so privat, unbeobachtet bleiben.
    Sogenannte Staatsfeinde – und jeder, der das Land verlassen wollte, galt als solcher – wurden nicht selten im Gefängnis der Staatssicherheit Hohenschönhausen unter psychischen und physischen Qualen gefangen gehalten. Der Film lässt die Menschen selbst über ihr Leben im Schatten der Mauer und erfahrenes Leid erzählen, darunter die frühere DDR-TV-Ansagerin Edda Schönherz und Roland Jahn, – der schon als Student in Opposition zum Ostberliner Regime ging. Auch über 30 Jahre später hält der Film so über die Erzählungen Betroffener neue Einsichten bereit und trägt zum mitfühlenden Verständnis bei, wie sehr das dunkle Erbe des Berliner Todesstreifens auch heute noch in das wiedervereinte Deutschland hinein reicht. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.04.2022Phoenix
  • Folge 2
    Das Karfreitagsabkommen von 1998 sollte den blutigen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten im Nordirlandkonflikt ein Ende setzten. Aber auch, als damit der Terror nach 30 Jahren Bürgerkrieg weitestgehend zum Erliegen kam, gelangte die Gesellschaft in Nordirland nicht per Unterschrift zum Frieden. Die Spaltung zwischen den Gemeinden war tief in die Köpfe und Herzen eingegraben. Noch heute trennen in Belfast und anderswo Mauern die Wohnviertel der Katholiken, oftmals Nationalisten, und der Protestanten, viele von ihnen Unionisten.
    Gebaut zu ihrem Schutz – viele davon erst nach dem historischen Friedensschluss am Karfreitag – halten die Menschen weiter an den Mauern fest, die nun offiziell „Friedenslinien“ heißen. Sie vermitteln ihnen das Gefühl von Sicherheit, auch wenn sie gleichzeitig Ausschluss und Armut fördern, und den Hass am Leben halten. In Belfast sind die von Wandmalern beider Seiten bemalten Schutzmauern auch Touristenattraktionen. Die Künstler Mark Ervine, Protestant, und Danny Devenny, Katholik, haben sich hier einst als jugendliche radikale Kämpfer bekriegt.
    Heute versuchen sie die Kraft ihrer Kunst zu nutzen, um den Kindern der Viertel eine gemeinsame Perspektive zu eröffnen. Auch die Sozialarbeiterin Janice Beggs, will das Leiden der Kinder lindern und ihnen eine Zukunft ermöglichen. Es geht ihnen darum, der jungen Generation die Gewalt und Aussichtslosigkeit zu ersparen, die sie selbst erleben mussten. Noch immer ist die Selbstmordrate unter Jugendlichen in Nordirland beängstigend hoch. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.04.2022Phoenix
  • Folge 3
    Die Ereignisse an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea haben oft die Schlagzeilen bestimmt, denn sie gilt als eine der am heftigsten umkämpften Sperrzonen der Welt. Seit dem Ende des Koreakrieges 1953 existiert der vier Kilometer breite Streifen Niemandsland, der die Halbinsel in zwei Hälften teilt und offiziell entmilitarisierte Zone (DMZ) heißt. Eine Grenze, die unzählige koreanische Familien auseinandergerissen hat. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.04.2022PhoenixDeutsche Online-PremiereMi 06.04.2022ARD Mediathek
  • Folge 4
    Mehr als 3.000 Kilometer lang ist die Grenze zwischen den USA und Mexiko. Sie verläuft von der Pazifikküste bis zum Golf von Mexiko und führt durch Städte, Canyons, Flüsse und Wüsten. Weltpolitischen Nachrichtenwert erhält sie durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der die Grenze und das Thema illegale Einwanderung zum Top-Thema seines Wahlkampfs machte: „Ich werde eine Mauer bauen – niemand baut Mauern besser als ich.“ Trumps Nachfolger Joe Biden verfügte am ersten Tag seiner Amtszeit einen sofortigen Baustopp. Doch das Thema illegale Einwanderung bleibt ein Dauerbrenner. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.04.2022PhoenixDeutsche Online-PremiereMi 06.04.2022ARD Mediathek
  • Folge 5
    Vor fast einem halben Jahrhundert wurde die Mittelmeerinsel Zypern nach einem lange andauernden Konflikt in zwei Teile geteilt. Von da an leben griechische und türkische Zyprioten getrennt. Fast die Hälfte der Bevölkerung wird durch die Trennung der Insel vertrieben. Zwischen den beiden Gemeinschaften liegt eine Pufferzone. Bis heute sind hier Friedenstruppen der Vereinten Nationen stationiert, die für Stabilität und Frieden in diesem Niemandsland sorgen sollen. Doch die blutigen Kämpfe von einst haben tiefe Wunden in nahezu jeder zypriotischen Familie hinterlassen. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.04.2022PhoenixDeutsche Online-PremiereMi 06.04.2022ARD Mediathek
  • Folge 6
    Die Mauer zwischen Israel und Palästina ist eine der am heftigsten umstrittenen Grenzen der Welt. Über 700 Kilometer umrundet der Sperrzaun das „Heilige Land“ der palästinensischen Westbank,- an einigen Stellen als feste Mauer aus Beton. Von Israel 2002 als Antwort auf die zweite Intifada begonnen, um palästinensische Terrorattacken abzuwehren, werden die Sperranlagen von Israelis als Schutz gesehen, aber von Palästinensern als Gefängnismauer und Demütigung empfunden. Ihr Leben jenseits der Mauer ist von Kontrolle, Armut und letztlich Hoffnungslosigkeit geprägt. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.04.2022PhoenixDeutsche Online-PremiereMi 06.04.2022ARD Mediathek

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