Folge 52

  • Afghanistans Künstlerinnen und Künstler – Vergesst uns nicht!

    Folge 52 (30 Min.)
    Als die Taliban Kabul übernehmen, haben viele Afghan:innen Angst um ihr Leben. Sie fliehen so schnell es geht, unter ihnen sind viele Künstler:innen und Kulturschaffende. Denn die Taliban verachten Kunst und Kultur. „Vergesst uns nicht!“ bitten afghanische Künstler:innen die westliche Welt. Unser Thema bei TWIST. Schon kurz nach dem Einmarsch in Kabul zerstören die Taliban Musikinstrumente, bedrohen und töten Andersdenkende. Kunst, Musik, Kultur, Frauenrechte – alles, was während der 20-jährigen westlichen Militärpräsenz aufblühte, ist nichts mehr Wert.
    Eine ganze Generation, für die Freiheit und Kultur spürbar war, wird zurückgeschleudert in die dunkle Zeit der 90er-Jahre, als die Terror-Organisation schon einmal an der Macht war. TWIST hat afghanische Künstler:innen getroffen, die fliehen konnten und auch mit einem Musiker gesprochen, der in Todesangst noch immer in Kabul festsitzt. Yousef Bhooda, Sänger der ersten Metalband Afghanistans, „District Unknown“, ist bereits 2014 vor den Terroristen geflohen. TWIST hat ihn in Newcastle getroffen, wo er heute lebt.
    Mit seiner neuen Band „Afreet“ hat er aktuell den Song „My land is breaking“ herausgebracht. Dessen Erlös geht an SaveAfghanMusicians der Organisation „Sound Central“, die zur Evakuierung afghanischer Musiker gegründet wurde. Die Fotografin Fatimah Hossaini ist im iranischen Exil geboren. Nach ihrem Studium zog sie 2018 nach Kabul und gründete dort die Mastooraat Art Organization, eine Kunstorganisation, die afghanische Künstlerinnen durch Stipendien und Workshops unterstützt. An der Kabuler Universität war sie Dozentin
    für Fotografie und hat Ausstellungen in Afghanistan und im Ausland kuratiert und organisiert.
    Ende August gelang es ihr, Afghanistan zu verlassen. TWIST hat Fatimah Hossaini in Paris getroffen, wo sie gerade eine Ausstellung über afghanische Frauen vorbereitet und sich weiter für Frauen in Afghanistan stark macht. TWIST-Moderatorin Bianca Hauda spricht außerdem mit der Künstlerin und Aktivistin Sara Nabil. In Kabul studierte sie Politikwissenschaft und war Teil der Kabuler Kunstszene. Nachdem sie bei einer Kulturveranstaltung in Kabul knapp einen Bombenanschlag überlebte, verließ sie das Land 2015 und fand in Deutschland Zuflucht.
    Heute studiert sie an der Kunsthochschule in Offenbach und ist von hier aus weiterhin politisch aktiv. Die Regisseurin Shahrbanoo Sadat harrte im August drei Tage im Gedränge des Kabuler Flughafens aus, bevor sie mit einem Teil ihrer Familie auf einen der Evakuierungsflüge gelangen konnte. Die andere Hälfte der Familie musste wegen fehlender Papiere in Afghanistan zurückbleiben. Shahrbanoo Sadats aktueller Film „Kabul Kinderheim“, der jetzt in den deutschen Kinos läuft, spielt im Afghanistan Ende der 80er-Jahre.
    Es geht um Heranwachsende, deren Kindheit von den Ereignissen der Zeit geprägt wird. Damals war das Land von den Sowjets besetzt, die gegen die von den USA, Saudi-Arabien und Pakistan unterstützten Mudschahedin kämpften. TWIST hat Regisseurin Shahrbanoo Sadat zum Interview in Hamburg getroffen. Die TWIST Rubrik „Psychogramm auf Instagram“ beschäftigt sich mit der Popsängerin Sadiqa Madadgar, die auf ihrem Insta-Kanal aus dem Exil heraus versucht, ihren Fans Hoffnung zu geben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.11.2021arte

Cast & Crew

Sendetermine

So 14.11.2021
17:05–17:40
17:05–
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