2020, Folge 434–457

  • Folge 434 (30 Min.)
    Alfred Krogemann ist Fassmacher, der Letzte seiner Art im Norden. In Bremen-Gröpelingen ist seine kleine Fassfabrik ansässig, die er 1964 von seinem Vater übernommen hat. Zwar wird er den Betrieb bald an seinen älteren Sohn übergeben, aber ans Aufhören denkt der 76-Jährige noch lange nicht. Die Leidenschaft für das alte Handwerk ist Krogemann quasi in die Wiege gelegt worden: Schon im Alter von fünf Jahren zimmerte er seiner Mutter zum Muttertag ein kleines Fässchen. Alfred Krogemann und seine Söhne liefern ihre Fässer an Winzer und an Destillerien in ganz Europa. Viele Großbetriebe wie Brauereien oder Weinbauer haben zwar längst auf Aluminium umgestellt, anspruchsvolle Produzenten setzen aber nach wie vor auf Holz und die damit verbundene Geschmacksnote.
    Laut Krogemann existierte die Fabrik bereits im Mittelalter, in der Blütezeit der Böttcherei also, als alle Händler ihre Waren in Fässern transportieren ließen. Die Nähe zum Hafen war dabei entscheidend, weshalb es in der Hansestadt Bremen viele Böttchereien gab. Noch heute zeugt die berühmte Böttcherstraße davon. Der Film aus der Reihe „Typisch!“ porträtiert Alfred Krogemann, der sich mit seiner ganzen Familie einem alten und aussterbenden Handwerk verschrieben hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.01.2020NDR
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 21.03.2019 angekündigt.
  • Folge 435 (30 Min.)
    Wenn Udo Lindenberg auf der Bühne steht, ist sie immer dabei: Niko Kazal. Seit mehr als 20 Jahren kümmert sie sich um das Outfit des Musikers. Die gelernte Friseurin entwirft seine Kostüme, besorgt die Sonnenbrillen und sorgt kurz vorm Auftritt dafür, dass alles sitzt. Sie achtet auf sein Augen-Make-up, seine Ersatzhosen und last but not least steht sie ihm mit Rat und Tat zur Seite. Doch Niko Kazal entwirft nicht nur Kostüme für den Panikrocker. Sie hat einen großen Kundenstamm, den sie regelmäßig styled. Jetzt, mit 58 Jahren, hat sie sich eine neue Herausforderung gesucht: ein eigenes Parfüm. Niko Kazal lebt mit ihrer Tochter im quirligen Hamburger Stadtteil St. Georg. Dort hat sie auch ihr Atelier, in das ihre Kunden zum Umstylen kommen. In ihrer Freizeit zeichnet sie und übt Bogenschießen. Der Film aus der Reihe „Typisch!“ porträtiert eine kreativ exzentrische Frau auf ihrem Weg von der Stylistin Udo Lindenbergs zur kreativen Geschäftsfrau. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.01.2020NDR
  • Folge 436 (30 Min.)
    Jutta von Behr ist eine Powerfrau. Geht nicht, gibt es bei ihr nicht. Zusammen mit ihrem Mann Wilken verwaltet und bewirtschaftet sie seit mehr als 30 Jahren das Gut Rixdorf in der Holsteinischen Schweiz im Kreis Plön. Während sich Wilken um die Landwirtschaft und die große Biogasanlage kümmert, bringt Jutta buntes Treiben auf das Gut. Typische Tage sind für sie die, an denen drei, vier Termine zwischendurch kommen, auf die sie eigentlich gar nicht gefasst war. Auf dem Gut passiert ununterbrochen irgendetwas Neues. Was es ja auch spannend macht, so wird es nie langweilig, meint sie. Seit fast zehn Jahren veranstaltet Jutta von Behr in der reetgedeckten Festscheune die Country Secrets, einen Markt der schönen Dinge. Die Veranstaltung lockt Ausstellerinnen und Aussteller, Besucherinnen und Besucher von nah und fern.
    Hier trifft sich der norddeutsche Adel und alle, die sich gerne standesgemäß ausstatten und einkleiden. Aber auch für den „schmalen Geldbeutel“ organisiert Jutta von Behr auf Gut Rixdorf mehrmals im Jahr Antik- und Trödelmärkte. Dazu veranstaltet sie Theaterabende, Vorträge und Hochzeiten auf dem Gut. Der bunte Trubel hilft Jutta von Behr gegen trübe Gedanken. Die Mutter von vier Kindern verlor ihren ältesten Sohn im Jahr 2010 bei einem Unfall in der Nähe des Gutshauses. Drei Jahre später brannte der Pferdestall nach einem Gewitter bis auf die Grundmauern nieder. Aber Jutta von Behr lässt sich von den Schicksalsschlägen nicht unterkriegen und blickt nach vorne. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.01.2020NDR
  • Folge 437 (30 Min.)
    6:00 Uhr ist Arbeitsbeginn für die Gefangenen.
    Katja Lehmköster arbeitet seit 20 Jahren in der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel, einem Männerknast. Die wichtigste Aufgabe als JVA-Bedienstete ist für sie dabei die Resozialisierung, also die Rückführung von Straftätern in die Gesellschaft. Katja Lehmköster ist überzeugt: Menschen können sich ändern, wenn sie eine zweite Chance bekommen. Auf ihrer Station sitzen vor allem Gewalttäter, Einbrecher und Betrüger ein. Katja Lehmköster, Mutter von zwei Kindern, legt Wert auf einen freundlichen und respektvollen Umgang. Obwohl der Knastalltag streng geregelt ist, hat sie immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Insassen.
    Um den Häftlingen eine Abwechslung zu ermöglichen, übernimmt sie neben ihrem Dienstplan oft Extraarbeit und wagt auch mal Neues: Sie organisiert ein Klassikkonzert für die schweren Jungs, die sonst eher Hip-Hop hören. Oder sie meldet sich freiwillig, um als einzige Frau die Knast-Fußballmannschaft zu einem Auswärtsspiel in eine andere JVA zu begleiten. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ zeigt die JVA-Bedienstete Katja Lehmköster bei ihrem couragierten Einsatz für eine zweite Chance von Straftätern und bietet außergewöhnliche Einblicke in den Knastalltag. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.01.2020NDR
  • Folge 438 (30 Min.)
    Bei den Rettigs in Sternberg packen alle mit an: Großvater Hans, Vater Jörg und Tochter Pauline. Allein von der Fischerei kann der Familienbetrieb schon lange nicht mehr leben. Daher verkauft die moderne Fischer-Familie Angelkarten, vermietet Ferienwohnungen, schippert Touristen mit dem Kahn über den See und fährt mit dem Verkaufswagen über die Dörfer. Pauline Rettig macht gerade eine Ausbildung zur Fischwirtin, sie kümmert sich um den Verkauf im Bootsschuppen und ist bekannt für ihren legendären Räucherfischsalat. Sie packt aber auch mit an, wenn die frischen Satzkarpfen geliefert und die Forellen ausgenommen werden müssen. Großvater Hans, der jeden Morgen im Sternberger See baden geht, schippert Touristen im alten Holzkahn übern See und hat dabei so manche kuriose Geschichte auf Lager.
    Vater Jörg bringt den frischen Fisch unters Volk und steht mit seinem Verkaufswagen auf dem Sternberger Marktplatz. Bei der Zugnetzfischerei kurz vor Weihnachten muss noch einmal richtig was im Netz zappeln. Denn am 24. Dezember ist die Hölle los auf dem Fischerhof. Dann steht die halbe Stadt Schlange vor dem Bootsschuppen und will sich den Weihnachtskarpfen sichern. Die Reportage begleitet die Fischerfamilie ein Jahr lang beim Räuchern, Fischen, Baden und bei der Zubereitung der Fischgerichte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.01.2020NDR
  • Folge 439 (30 Min.)
    Edendorf in der Lüneburger Heide. Georg Oetzmann und sein Team stehen nachts in der Backstube, um am nächsten Morgen die Dörfer ringsum mit Backwaren zu versorgen. 64 Sorten Brot und 46 Sorten Brötchen backen sie in Handarbeit. Das Besondere: Georg Oetzmann hat keinen eigenen Laden. Er und seine Leute verkaufen ausschließlich aus mobilen Verkaufswagen an vielen Orten in der Nordheide. Jahrelang war kein Nachfolger in Sicht. Jetzt ist Neffe Marten eingestiegen. Das Porträt begleitet Georg Oetzmann in seinem Alltag und beim Versuch, neue Backwaren mit Dinkelmehl aus der Nachbarschaft zu etablieren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.02.2020NDR
  • Folge 440 (30 Min.)
    Jörg Schmidt ist Gastronom auf der Ostfriesischen Insel Juist und wagt etwas völlig Neues: Er betreibt seine eigene kleine Fährlinie. Der Grund: Eines Tages fehlten ihm in seiner Pizzeria die Tagesgäste. Seiner Ansicht nach war der Grund, dass Juist für Urlauber mit dem Schiff zu schlecht erreichbar sei. Zu selten ging eine Fähre. Das wollte Jörg Schmidt ändern, er ließ ein Schiff bauen und betreibt nun den Töwerland-Express, benannt nach dem historischen Namen der Insel. Die neue Fährverbindung sorgt im kleinen Inselhafen für Wirbel.
    Seit 1871 wird Juist nur von Schiffen der Reederei Frisia angesteuert. Jetzt pendeln hier zusätzlich mehrmals am Tag die kleinen Boote von Neureeder Schmidt. Sie sind schneller und dank des geringen Tiefgangs nicht so tideabhängig wie die großen Fähren. Jörgs Frau Andrea mischt dabei überall mit. Sie teilt die Kapitäne ein, macht die Buchhaltung und passt auf, dass Jörg sich nicht verzettelt. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ begleitet das Paar am ersten Ferienwochenende, wenn vor allem Menschen aus Nordrhein-Westfalen auf die Insel wollen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.02.2020NDR
  • Folge 441 (30 Min.)
    Das Alte Land ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Deutschlands. Mit seiner idyllischen Blütenpracht, den Deichen, Mühlen und reich verzierten Reetdachhäusern lockt es jedes Jahr rund eine Million Touristen an. Der Obstanbau hat eine lange Tradition im Alten Land, schon vor knapp 900 Jahren errichteten holländische Siedler die ersten Deiche, durchzogen das Sumpfland mit Entwässerungskanälen und machten so das Land urbar. Der fruchtbare Boden, das milde Klima und die Nähe zu Hamburg verhalfen den Altländer Bauern zu Wohlstand.
    Heute wachsen mehr als zehn Millionen Apfel-, Kirsch-, Birn- und Zwetschgenbäume in der Region, die neben den Hamburger Stadtteilen Neuenfelde, Cranz und Francop mehrere Gemeinden in Niedersachsen umfasst. Familie Meyer lebt seit Generationen vom Obstanbau in Neuenfelde und Jork. Aber wie alle Altländer Obstbauern hat auch sie mit immer mehr Veränderungen zu kämpfen: Klimawandel, die Versalzung des Wassers durch die Elbvertiefung, schwankende Obstpreise und neue Schädlinge lässt sie um ihre Ernte bangen. Immer mehr Obstbauern versuchen, das Risiko zu minimieren, indem sie sich ein zweites Standbein aufbauen, Ferienwohnungen vermieten oder Aktionen für Touristen anbieten.
    Rolf und Beke Meyer haben stattdessen ihre Felder in Jork auf biologischen Anbau umgestellt. Das bedeutet noch mehr Geduld und Vertrauen in die Natur, aber auch stabilere Obstpreise. Zusätzlich verkaufen sie viermal in der Woche ihr Obst auf Hamburger Wochenmärkten. Teresa ist die jüngste ihrer drei Töchter. Sie will trotz der zunehmenden Unsicherheiten den Hof ihrer Eltern übernehmen. Jork ist eine der größten Gemeinden im Alten Land.
    Paul-Benjamin Henke ist hier seit zehn Jahren Pastor. Als der Hildesheimer das Angebot bekam, hier zu arbeiten, wusste er nicht einmal genau, wo das Alte Land liegt. Inzwischen kennt er fast jedes Haus in seiner Gemeinde und sowohl die alteingesessenen Altländer als auch die vielen Zugezogenen. Denn Jork ist längst nicht mehr nur ein traditionelles Dorf. Die Nähe zum Flugzeugbauer Airbus und zu Hamburg zieht immer mehr Menschen in die Gemeinde an der Elbe. Pastor Paul-Benjamin Henke sieht es als seine Aufgabe, die unterschiedlichen Menschen zusammenzubringen.
    Und zwar nicht nur in der traditionellen Jorker Kirche mit dem typischen Holzturm und ihrer berühmten Arp-Schnitger-Orgel, sondern mit neuen Ideen, die ihm oft beim Fahrradfahren durch die Gemeinde einfallen. Direkt vor dem Jorker Umland befindet sich die Gefängnisinsel Hahnöfersand. Die Elbinsel liegt idyllisch mitten im Alten Land in Niedersachsen, wurde aber schon 1902 vom Hamburger Senat gekauft. Sie gilt als das „Alcatraz“ Hamburgs, denn seit den 1920er-Jahren ist hier eine Jugendstrafanstalt untergebracht.
    Ein Ort, an dem naturgeschützte Idylle auf Straftäter trifft. Klaus Meyerhöfer ist hier seit 20 Jahren Justizvollzugsbeamter, er hat schon viele Jugendliche kommen und gehen sehen. Die meisten haben schon mehrere Delikte begangen, bevor sie hier einsitzen. Das Ziel ist es aber immer, die jungen Menschen nicht aufzugeben. Sein ehemaliger JVA-Kollege Wolfgang Steiner arbeitet ehrenamtlich daran, im kleinen Inselmuseum mitten in der JVA die ungewöhnliche Geschichte der Insel zu bewahren.
    Dass der Sandberg in der Elbe überhaupt bewohnbar wurde, dafür sorgten im Ersten Weltkrieg russische Kriegsgefangene mit der Hilfe von Kamelen. Und schon seit den 1920er-Jahren versuchte man hier, die Jugendlichen nicht nur wegzusperren, sondern sie zu erziehen und zu fördern. Wolfgang Steiner findet immer wieder neue Puzzlestücke der Geschichte. So haben sich in diesem Jahr zwei Geschwister gemeldet, die als Kinder sogar einige Jahre dort gewohnt haben. Aufgrund der Wohnungsnot waren sie nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrer Familie hier untergebracht worden.
    Nach mehr als 60 Jahren besuchten sie jetzt den Ort ihrer Kindheit erneut. Direkt hinter dem Deich an der Elbe liegt das Fährhaus Kirschenland, eine echte Institution im Alten Land. Hier werden jedes Wochenende Taufen, Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläen und Bälle gefeiert. 50 Jahre lang hat Wilhelm Stubbe das Haus mit den zwei Festsälen und drei Clubräumen geführt, seine eigenen Rezepte, Traditionen und seine Persönlichkeit haben das Restaurant Kirschenland zu dem gemacht, was es ist. Lange hat er einen Nachfolger gesucht und mit Ilir Spaqaj auch endlich einen gefunden.
    Der 37-jährige gebürtige Kosovare ist vor zwei Jahren mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Söhnen ins Alte Land gezogen und hat sich schon beim ersten Anblick in das Traditionshaus verliebt. Erfahrung als Gastronom bringt er mit, er hat vorher das Restaurant Carls an der Elbphilharmonie in Hamburg geleitet. Aber nun steht er vor der nicht ganz leichten Aufgabe, in die Fußstapfen von Wilhelm Stubbe zu treten und die Altländer Traditionen zu erlernen, aber dem Fährhaus Kirschenland dennoch seine eigene Note zu verleihen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.02.2020NDR
  • Folge 442 (30 Min.)
    Eigentlich ist er gelernter Feinmechaniker, doch was Martin Kruse auf seinem Hof in Schinkel beherbergt, ist schweres Gerät: einen Hochlöffelseilbagger aus dem Zweiten Weltkrieg, einen 100 Jahre alten Rollkran aus dem Harburger Hafen oder seinen voll funktionstüchtigen Hanomag, Baujahr 1963. Martin Kruse rettet alte Technik vor der Verschrottung oder vorm Verrosten. Sein Ziel ist es, die Funktionsfähigkeit zu erhalten und damit auch Nachhaltigkeit zu demonstrieren. Im Idealfall könnten seine historischen Maschinen zur Schau stellen, wie die Arbeit in Werkstätten vor 100 Jahren funktioniert hat und damit auch eine Touristenattraktion darstellen. Doch bis dahin ist noch viel Rost zu klopfen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.02.2020NDR
  • Folge 443 (30 Min.)
    Julia und Norbert Kranz nehmen Huskys auf ihrem Hof in Twistringen im niedersächsischen Landkreis Diepholz auf. Die Hunde konnten dort, wo sie vorher waren, nicht bleiben. Das liegt aber fast nie an den Hunden. Huskys gelten als schön und klug, aber sie sind vor allem Arbeitstiere. Sie können das Neunfache ihres Körpergewichts ziehen. Sie sind fürs Laufen geschaffen, nicht für eine Großstadtwohnung. Die Hunde brauchen ein Rudel und viel Bewegung. Das heißt bei Huskys vor allem: ein Gespann ziehen. In Norddeutschland ist das meist ein gokartähnlicher Wagen und kein Schlitten.
    Für Norbert und Julia Kranz hat das Husky-Projekt „nebenbei“ angefangen, aus Liebe zu den Tieren. Inzwischen ist es ihr ganzes Leben. Dafür haben sie sogar ihre normalen Jobs aufgegeben und widmen sich jetzt in Vollzeit ihren mittlerweile 52 Hunden. Von Oktober bis April ist Saison der Schlittenhunde. Dann können Gäste auf unterschiedlichen Touren ein bisschen Alaska- und Jack-London-Feeling genießen, mitten in Norddeutschland. So finanziert sich das Projekt. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ begleitet Norbert, Julia und ihre Familie durch eine Schlittenhunde-Saison. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.02.2020NDR
  • Folge 444 (30 Min.)
    Ein verstopfter Abfluss oder Schrottentsorgung: Sebastian Bormann ist der mobile Hausmeister von Emden. Er kommt immer dann, wenn andere Hilfe brauchen. Der 34-Jährige hat sich in der größten Stadt Ostfrieslands einen gut gehenden Hausmeisterservice mit einer breiten Palette an Dienstleistungen aufgebaut. Was ihn bei seinen Einsätzen rund um Haus und Garten erwartet, weiß er vorher oft nicht. Deshalb ist bei ihm viel Improvisationstalent und Fachwissen gefragt. Eigentlich ist Sebo, so nennt er sich, seine Firma heißt SeBo, gelernter Garten- und Landschaftsbauer. Aber mit seinem handwerklichen Geschick, seiner Ehrlichkeit und seinen vielen Heimwerker- und Gartentipps, die er bei seinen Besuchen gratis weitergibt, ist er für viele Kundinnen und Kunden unentbehrlich geworden.
    In Emden ist Sebo fast schon stadtbekannt. Aber dass er eine bewegte und nicht immer leichte Vergangenheit hat, wissen die wenigsten Menschen. Sebastian kommt ursprünglich aus Wolfenbüttel und verließ seine Heimatstadt mit Anfang 20. Erst tingelte er durch Europa, später landete er in Hamburg. Dort geriet er in eine Krise und lebte sogar auf der Straße. Nur mit einer Gitarre kam Sebo nach Emden, er hatte keine Arbeit, kein Geld, keine Freunde. All das hat er sich in den letzten zehn Jahren aufgebaut.
    In Emden gibt es viel Konkurrenz in der Branche, deshalb braucht Sebo immer neue Ideen, um seine Firma am Laufen zu halten. Neuester Geschäftszweig: Dienstleistungen mit dem Boot. Emden hat viele Kanäle und Wassergrundstücke ohne direkten Zugang zur Straße. Baumüll und Gartenabfälle müssen oftmals durchs Haus transportiert werden. Per Boot ginge der Abtransport einfacher. Davon will er jetzt die Anwohnerinnen und Anwohner am Wasser überzeugen. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ begleitet den Wahlsstfriesen, der sich nicht unterkriegen lässt und mit viel Tatendrang und Leidenschaft seinen Weg geht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.03.2020NDR
  • Folge 445 (30 Min.)
    Robért Hempen ist Schausteller aus Oldenburg, in siebter Generation. Seit er denken kann, lebt und arbeitet er auf Jahrmärkten. Acht Monate im Jahr sind er und seine Frau Nadine jedes Jahr auf Volksfesten in ganz Deutschland unterwegs. Dann ist ein großer Wohnwagen ihr Zuhause. Der Film begleitet Robért und Nadine auf dem Bremer Freimarkt. 18 Tage lang sind sie von morgens bis abends im Einsatz. Der achtjährige Sohn Charly reist nicht mehr wie seine kleine Schwester Meghan mit den Eltern von Jahrmarkt zu Jahrmarkt. Er lebt die meiste Zeit bei den Großeltern in Robérts Heimatstadt Oldenburg. Robért und Nadine möchten ihrem Sohn ersparen, 15 Mal im Jahr die Schule wechseln zu müssen, so wie Robért es seinerzeit tun musste.
    Auf dem Bremer Freimarkt kann Charly jedoch endlich wieder jeden Tag bei seinen Eltern sein, er hat Ferien. Der stressigste Part für Familie Hempen ist der Aufbau ihres sogenannten Belustigungsgeschäftes. Der Name: Big Bamboo. Zwei bis drei Tage brauchen sie, bis die 22,5 Meter lange Karibiklandschaft auf den Millimeter genau auf ihrem Platz steht. Drei rumänische Angestellte sind mit Robért für den Auf- und Abbau zuständig. Die Rumänen sprechen kaum Deutsch, Robért so gut wie kein Rumänisch. Um die Sicherheit seiner Leute und einen reibungslosen Ablauf garantieren zu können, ist der 35-Jährige kreativ geworden und hat Broschüren erstellt, in denen er sämtliche Arbeitsschritte auf Fotos dokumentiert hat.
    Sobald die Karibiklandschaft steht, animieren die Mitarbeitenden im „Baywatch“-Outfit die Besucherinnen und Besucher. Wer für Familie Hempen arbeitet, muss Allrounder sein. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ zeigt eine junge Schaustellerfamilie, die stolz ist auf ihre Zunft und immer wieder neue Ideen umsetzt. Der Film ist ein Blick hinter die Kulissen des Mikrokosmos’ Jahrmarkt, eine eingeschworene Gemeinschaft, in der jeder jeden kennt und Zusammenhalt selbstverständlich ist. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.03.2020NDR
  • Folge 446 (30 Min.)
    Malte Jahn liebt das Risiko. Früher stand er als Dompteur mit Tigern in der Manege. Jetzt macht er in Kräutern. Und das findet er fast genauso heikel: Nimmt er zu wenig Zitronenminze mit auf den Isemarkt, laufen ihm seine anspruchsvollen Kundinnen und Kunden weg, nimmt er zu viel mit, bleibt er auf der empfindlichen Ware sitzen. Dazu kämpft Malte ständig gegen Sonne, Hitze, Trockenheit. Sein Motto ist dennoch, the show must go on, egal, wie es in ihm aussieht. Als sein geliebter Großvater verstorben ist, stand er trotzdem am nächsten Tag auf dem Markt.
    In letzter Zeit denkt er immer öfter an seine beruflichen Anfänge zurück. Schon als kleiner Junge jobbte er als sogenannter „Aufsetzer“ beim Elefantenreiten in Hagenbeck. Das ist längst Geschichte. So wie die harte Lehrzeit zum Tierpfleger, die sich in Maltes Erinnerung immer mehr verklärt. Oder die Zeit, als man sein Showtalent entdeckte und er sich vom Star der Dschungelnächte bei Hagenbeck bis zum Dompteur beim Dinner-Zirkus hocharbeitete.
    Seit er mit seiner Tierpflegerlaufbahn abgeschlossen hat, um den Gärtnerbetrieb vom Großvater zu übernehmen, hat er Hagenbeck gemieden. 15 Jahre lang. Jetzt will er sich seiner Hagenbeck- und Zirkusvergangenheit stellen und alte Kolleginnen und Kollegen besuchen. Ein Tierpark-Spruch ist ihm noch sehr präsent: Hagenbeck verlässt man nicht. Deshalb hat Malte nicht nur Angst, dass die Gefühle ihn überwältigen, er hat auch keine Ahnung, wie seine alten Kolleginnen und Kollegen ihn aufnehmen werden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.03.2020NDR
  • Folge 447 (30 Min.)
    Reiner Götsche aus Geltorf an der Schlei ist Illustrator und Airbrusher. Er arbeitet nach dem Motto: lieber Tiere nachbauen als ausstopfen. Und das macht er so verblüffend wirklichkeitsnah, dass immer mehr Museen Arbeiten bei ihm bestellen. So stattete er schon die Seehundaufzuchtstation Friedrichskoog aus, das SEA LIFE Timmendorfer Strand und das Meereszentrum Fehmarn. Doch auch Gemälde und Cartoons gehören zu seinem Repertoire, das Leben von Reiner Götsche ist so bunt wie seine Bilder. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.03.2020NDR
  • Folge 448 (30 Min.)
    Rudi Denissen, Spargelbauer aus dem mecklenburgischen Wöbbelin, bezeichnet sich selbst als Rebell. Er hat der Coronakrise den Kampf angesagt: Seinen Eispavillon mitten in Schwerin baut er gerade zur Verkaufsbude um. Er produziert ein Video „Spargelstechen für Anfänger“. Das will er als App den Helferinnen und Helfern auf den Feldern zur Verfügung stellen, die in diesen Tagen bei ihm anfangen, es sind Kellner, Köche, Freiwillige. Familie Sandmann-Böckmann betreibt in sechster Generation einen Bauernhof: Direktvermarktung von Schweine- und Wildfleisch, Produkte vom eigenen Feld, Hofcafé. Das musste schon dichtmachen, die Gastronomen aus der Umgebung haben ihre Bestellungen storniert. Aufgeben: keine Option. Der Film aus der Reihe „Typisch!“ zeigt die „Helden vom Acker“, Mutmacher und Praktiker in Zeiten, in denen gute Nachrichten Mangelware sind. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.04.2020NDR
  • Folge 449 (30 Min.)
    Kein Klopapier, kein Softeis und keine Konzerte zu Corona-Zeiten? Denkste! Die Mecklenburger sind pfiffig. Trotz großer Einschränkungen machen sie so einiges möglich. Vorneweg: Dirk Longino. In der Region um Waren ist er mit seinem Verkaufswagen der rollende Supermarkt. Seit fast 30 Jahren. Aber derzeit ist er gefragter als je zuvor. Denn die älteren Menschen wollen sich nicht mit dem Coronavirus anstecken und kaufen lieber bei ihm. Und in Zeiten wie diesen gern etwas mehr. Wenn die Sonne scheint, stehen die Menschen Schlange an der Kult-Eisdiele in Burg Stargard. Alle sind scharf auf Softeis. Das ist schon seit 66 Jahren so. Doch aufgrund der derzeitigen Situation darf die Chefin Simone Ahrends ihren Laden jetzt nicht öffnen.
    Frühling ohne Softeis, das geht nicht in der Kleinstadt. Also hat sie ihre Kundinnen und Kunden im Internet befragt, was sie vom Lieferservice halten. Und die machen jetzt eines: sie bestellen, bestellen und bestellen. Die eine oder andere „Bestellung“ geht auch bei den Neubrandenburger Musikern Marcel Beuter und Bert Wenndorff ein. Denn ihre Balkon-Konzerte haben sich herumgesprochen. Einige Leute steckten ihnen auch schon Zettel mit Wunschtiteln in den Briefkasten. Die beiden spielen im Schnitt zwei bis drei Titel am Abend und sorgen so für die, die zu Hause bleiben und diejenigen, die gerade vorbeigehen, oft für eine Gänsehaut bescherende Abwechslung in Corona-Zeiten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.04.2020NDR
  • Folge 450 (30 Min.)
    Ali Reza Zarif besitzt ihn noch, den guten alten Tante-Emma-Laden, nur eben auf „moderne Art“, wie der 39-Jährige sagt. Sein Kiosk mit Postannahmestelle befindet sich in Hamburg-Barmbek. Alis Laden ist wichtige Anlaufstelle für die Nachbarschaft, ein sozialer Treffpunkt zum Klönen, Kaffee trinken und einkaufen. Sogar frische Eier und Kartoffeln gibt es bei Ali. Im Alter von zehn Jahren flüchtete er mit seinen Eltern und seinen zwei Brüdern aus dem Iran nach Hamburg. Sein Vater, sein Onkel und seine brasilianische Frau helfen im Markt mit, während seine Mutter als Busfahrerin Geld verdient.
    Ali ist eigentlich rund um die Uhr unterwegs, quasi ein „Hans Dampf in allen Gassen“. Er steht immer unter Druck, dass sein kleiner Minimarkt auch läuft, gerade bei der großen Konkurrenz der Supermarktketten. Und dennoch nimmt er sich die Zeit, sich auch sozial zu engagieren. Er hilft, wo er nur kann. Als Breakdance-Trainer will er Kids mehr Selbstbewusstsein geben und sie weg von der Straße holen. Das macht er an Schulen und beim Walddörfer SV. Ali, der in jungen Jahren als Bühnentänzer mit internationalen Stars auftrat, will sein tänzerisches Wissen und seine Lebenserfahrungen weitergeben.
    Mit Biss, so seine Botschaft, könne man im Leben alles erreichen. Ali hatte als Jugendlicher auch so manche Schwierigkeiten in seinem Viertel. Erst das Tanzen brachte ihn auf den richtigen Weg, sagt der Vater einer zweijährigen Tochter. Ali hat auch schon in Afrika Kindern und Jugendlichen Breakdance beigebracht. Für eine Stiftung ist er schon mehrmals ehrenamtlich nach Tansania gepflogen, um dort (als gelernter EDV- und Datenverarbeitungskaufmann) Computerräume in Schulen einzurichten.
    Gleichzeitig trainierte er mit den Schülern Breakdance. Und Ali hat auch ein Herz für die ältere Generation. Mit seinem mobilen Minimarkt beliefert er in seinem Viertel auch das benachbarte Altenheim. Dort sind die Bewohnerinnen und Bewohner froh, dass Ali einmal in der Woche seinen Verkaufsstand aufbaut. So müssen sie nicht in den weit entfernten Supermarkt laufen. „Ich möchte, dass dadurch ihr Leben erleichtert wird und sie merken, dass es Leute gibt, denen sie nicht egal sind“, sagt Ali. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.04.2020NDR
  • Folge 451 (30 Min.)
    Selbstgebrautes Bier in der Coronakrise? Selbst in den schwierigen Zeiten stehen die Autos Schlange vor der Brauerei in Kiel, um sich mit dem Craftbeer der Kieler Jungs einzudecken. Dieser Abholservice wird angeboten, damit der Absatz nicht vollkommen einbricht. Kieler Unternehmer haben die Internetplattform Kiel hilft Kiel eingeführt. Daran beteiligt sich unter anderem auch ein Fahrradservice, um die Bierkästen auszuliefern. Und auch ein Eissalon und eine Burgerbraterei sind mit kreativen Ideen dabei. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.04.2020NDR
  • Folge 452 (30 Min.)
    Stephan Möller tüftelt schon ein Leben lang an alltagstauglichen Erfindungen. Zu DDR-Zeiten Trabbischrauber, eröffneten sich ihm mit der Deutschen Wiedervereinigung völlig neue Möglichkeiten. Er gründet eine kleine Manufaktur, in der praktikable Lösungen für Menschen mit Behinderung maßgeschneidert werden. Ein echtes Erfolgsrezept, das mittlerweile auch von seinen Söhnen mitgetragen wird. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.05.2020NDR
  • Folge 453 (30 Min.)
    Brötchen ausliefern mit dem Lastenrad.
    Auf die Ostfriesische Insel Langeoog kommen weit über 200.000 Touristen im Jahr. In der Hochsaison alle mit frischen Brötchen zu versorgen, ist eine große Aufgabe. Jannes Remmers ist 28 und führt eine von zwei Inselbäckereien. Die Sommersaison ist für ihn eine besondere Herausforderung: Weil sein Mitbewerber sich aus dem Brötchengeschäft zurückgezogen hat, muss Jannes jeden Tag bis zu 10.000 Brötchen backen und verkaufen, und das mit einem kleinen Team. Mitarbeiterwohnungen hat er nur für 14 Leute.
    Mehr Personal einzustellen ist also immer schwierig, sagt er. Sein Anspruch an sein Handwerk bleibt dabei hoch: In seiner Inselbäckerei werden keine fertigen Teiglinge oder Backmischungen verwendet. Er setzt auf lange Reifezeiten und hochwertige Zutaten. Damit er trotzdem große Mengen herstellen kann, hat Jannes in spezielle Gärschränke investiert und einen Bäcker in der Tagschicht angestellt, der vom Festland nach Langeoog pendelt. Zur Entlastung seiner Verkäufer hat er einen Online-Service eingerichtet: Übers Smartphone können die Kundinnen und Kunden ihre Brötchen bestellen und bezahlen.
    Am nächsten Morgen steht dann die fertig gepackte Brötchentüte bereit zur Abholung. Die Leidenschaft für seinen Beruf hat Jannes Remmers wohl im Blut: Er kommt aus einer Bäckerfamilie, und zwar von der Nachbarinsel Juist. Dort führen seine Eltern die Inselbäckerei. Als Bäcker kann man aus ganz wenigen Zutaten wie Mehl, Hefe und Wasser schon ganz tolle Lebensmittel herstellen, das fasziniert ihn jeden Tag aufs Neue, meint er.
    Jannes hat mit 19 Jahren seinen Meister gemacht und schon mit 21 Jahren die Bäckerei auf Langeoog übernommen. Er ist ein junger Chef, aber für seine Leute zählt, dass er sein Handwerk beherrscht und er voll dabei ist. Ausgerechnet als Jannes sich ein einziges Wochenende in der Saison frei nimmt, um seine Eltern auf Juist zu besuchen, passiert es in der Bäckerei auf Langeoog: Einer der Öfen fällt aus. Bis der Reparaturservice auf der Insel ist, muss der Inselbäcker improvisieren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.05.2020NDR
  • Folge 454 (30 Min.)
    Was wäre eine Hochzeit ohne eine imposante mehrstöckige Hochzeitstorte? Deshalb buchen viele Brautpaare inzwischen Tortenexperten, denn bei einer solchen Torte es geht um Größe, Farbe, Geschmack und Dekoration. Für das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ hat ein Filmteam Nicole Ludes für 72 Stunden begleitet. Auf ihrer Sweet & Cake Party können künftige Brautpaare ihre Kreationen verkosten, ihr süßes Büfett testen, maßgefertigt und unvergesslich. Egal ob verspielt oder bezaubernd, Nicole muss ihre anspruchsvollen Brautpaare überzeugen, optisch und geschmacklich. Ein Dutzend Gäste hat sich angemeldet. Es gibt kein üppiges Kuchenbüfett mehr so wie früher, süße und bunte Mini-Cupcakes, Macarons, Lollipop-Cakes, spezielle Kuchen und Toppings werden immer beliebter.
    Nicole Ludes betreibt ihre Kuchenmanufaktur mit kleinen, raffinierte Süßigkeiten im vorpommerschen Kemnitz. Aber ausgerechnet zur Sweet & Cake Party-Premiere im eigenen Café läuft nicht alles reibungslos. Die Heizung ist ausgefallen, die Gästetoiletten sind verstopft. Dabei hatte sie alles akribisch geplant. Wie viele Plätze sie im Café vergeben kann, wo das Kuchenbüfett aufgebaut wird, was im Preis für das Testessen enthalten ist und vor allem, was auf den Tisch kommt. Seit 2015 kreiert Nicole die süßen Highlights für Veranstaltungen und Hochzeiten. Doch schafft sie diesmal alles rechtzeitig? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.05.2020NDR
    ursprünglich für den 09.04.2020 angekündigt
  • Folge 455 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.06.2020NDR
  • Folge 456 (30 Min.)
    Max Läufer hat sich dazu entschieden, den Feinkostladen in der Langen Reihe in Hamburg-St. Georg weiterzuführen. Sein Vater hat ihn vor 58 Jahren gegründet. Sogar die Neueröffnung eines Supermarktes vor zwei Jahren hat das kleine Geschäft überlebt. Jetzt muss der Hamburger täglich den Spagat machen. Sich einerseits den Kundinnen und Kunden zuwenden, für sie da sein. Andererseits mit der Zeit gehen und sein Geschäft am Laufen halten. Manchmal hat er es satt, wenn ihm seine Kundinnen und Kunden „das Ohr absabbeln“. Wenn er den ganz „Alten“ wie Peggy Parnass eigentlich nur schnell die Lieferung nach Hause bringen will und gleich zum Tapezieren der Wohnung eingeteilt wird.
    Er ist doch nur der Einzelhändler von nebenan! Aber so ist das eben als „Onkel Emma“. „Du bist alles in einem: Seelentröster, Entertainer, Eheberater, Plaudertasche, Hundefreund, Nachbar und Verkäufer“, sagt Max Läufer. Dazu kommt: Die Welt, die sich auf seiner 70 Quadratmeter großen Verkaufsfläche trifft, ist vielfältig. So wie das Viertel um den Hauptbahnhof. Es kommen alteingesessene Originale, schwule Pärchen, junge Familien, transsexuelle Friseure, gut verdienende Juppies, um sechs Uhr die Müllwerker, der Sportchirurg aus dem Krankenhaus gegenüber und Jens Riewa von der tagesschau.
    Sie trinken Kaffee, holen frisch belegte Brötchen, Schokolade, das Bierchen oder bleiben zum Mittagstisch. Für sie alle muss Max Läufer das passende Wort und die passende Ware haben. Dreimal in der Woche startet der Einzelhändler um fünf Uhr morgens in den Tag, fährt zum Fischmarkt, Großmarkt, Fleischgroßmarkt und Blumenmarkt. Einen Teil davon liefert er gleich wieder aus: bei den Anwohner*innen, die sich ihren Einkauf kommen lassen müssen.
    Er bringt Lachsbrötchen zu einem Modegeschäft in die City oder zu anderen Firmen, die Häppchen für ihr Event brauchen. Viele Produkte kommen direkt über die Händler zu ihm. Zum Beispiel von Frau von Staden die Bioeier für zehn Euro in der Sechserpackung. Warum er sie für diesen stolzen Preis mit ins Sortiment genommen hat? Weiß er doch auch nicht. Wie sie mit einem einzigen Hühnermobil ihren Lebensunterhalt verdienen will? Weiß sie doch auch nicht. Am Ende liegen Verkäufer und Lieferantin nahe beieinander: Es ist purer Idealismus, der sie antreibt. Denn die Sache an sich stimmt ja.
    Sonderaufträge nimmt Max Läufer auch an. Ein Internetkonzern an der Alster möchte jeden Freitag 120 Essen bekommen. Mit Improvisationstalent ist das für Max und seine vier Angestellten irgendwie schon zu schaffen. Klar, dass bei einem Leben für den Laden andere Dinge bei Max Läufer zu kurz kommen: die Familie, obwohl sie im selben Haus wohnt, die Nachbarin, die seit Jahren mit ihm auf der Alster segeln möchte, das Golf spielen, womit gerade auch seine Frau angefangen hat. Damit die Eheverbindung nicht ganz in Vergessenheit gerät. Aber er ist eben „Onkel Emma“ und somit auch für den ganzen bunten Stadtteil St. Georg da. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.07.2020NDR
    ursprünglich für den 02.07.2020 angekündigt
  • Folge 457 (30 Min.)
    Der Anfang der Hochsaison im Caravangeschäft hält die ganze Familie Dahnke auf Trab. Chefin Anne Dahnke ist Herrin über Hunderte Wohnwagen, zwei Standplätze, eine Werkstatt und einen großen Showroom mit Verkauf. Sie eilt zum Stellplatz auf die gegenüberliegende Straßenseite. Die gerade angekommenen Gäste aus Sachsen fragen nach den Müllcontainern, ein kurzer Blick in die Waschräume und eine schnelle Platzeinweisung für das große Reisemobil aus dem Rheinland. Jede Sekunde ihres Tages ist gut ausgefüllt.
    Werkstattleiter Thomas Loitz gibt die letzten Anweisungen an seine Kollegen, bevor er zum Noteinsatz auf den Campingplatz Baabe ausrückt. Stromausfall im Caravan. Kleine und große Wohnmobile gehen an diesem Tag auf Reisen. Alle wollen das nachholen, was in den Monaten zuvor nicht möglich war, und das schnell. Familie Dahnke betreibt das Unternehmen in zweiter Generation, die Firma ist immer weiter gewachsen. Der Standort unterhalb der Rügenbrücke in Stralsund ist nach 29 Jahren in der Caravanszene weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
    Anne Dahnke und ihr Bruder Ulf haben inzwischen die Eltern abgelöst und ihre Ehepartner Jan und Anja ins Unternehmen übernommen. „Wir sind hier auf dem Platz aufgewachsen, haben in Papas altem Wohnwagen Hausaufgaben gemacht“, erzählen die Geschwister. Der alte Wohnwagen steht immer noch da, neben all den hochmodernen Caravans, die einen reißenden Absatz finden. Die Dahnkes und ihre Mitarbeitenden sind sich einig: einmal Caravan, immer Caravan. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.07.2020NDR

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