Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (43 Min.)
    Auf den Straßen von Asheville, mitten in den Wäldern der gemäßigten Küstenregion des US-Bundesstaates North Carolina, werden seit geraumer Zeit Schwarzbären gesichtet. Hier gibt es Nahrung im Überfluss, zum Beispiel in Mülltonnen oder Vogelfutterhäusern. Seit sechs Jahren leitet Nick Gould, Forscher an der Universität von North Carolina, ein ambitioniertes Programm, um herauszufinden, wie die Schwarzbären die Stadt zu ihrem Revier gemacht haben und wie die Menschen damit umgehen. Die Schwarzbären sind nicht die einzigen Wildtiere, die sich in den Städten Nordamerikas ausbreiten.
    Im kanadischen Montréal, 1.600 Kilometer nördlich von Asheville, hat sich der Waschbär so perfekt an die Stadt angepasst, dass dort bis zu 40 Tiere pro Quadratkilometer leben – zehnmal mehr als in freier Natur. Auch sind die Tiere in der Stadt größer, haben mehr Nachwuchs und sind bei der Futterbeschaffung raffinierter geworden, sodass kaum noch eine Mülltonne vor ihnen sicher ist. In Washington und Umgebung sind es wiederum die Weißwedelhirsche, die sich in der Stadt angesiedelt haben: Mehrfach wurden an die hundert Hirsche pro Quadratkilometer gezählt, wodurch die Zahl der Zusammenstöße mit Autos rasant gestiegen ist: Jedes Jahr landen 30.000 Amerikaner als Folge von Verkehrsunfällen mit Tieren im Krankenhaus.
    Zusätzlich hat die Ausbreitung der Hirsche in Wohngebieten zu einer raschen Vermehrung der Hirschzecke und den von ihr übertragenen Krankheiten wie der Lyme-Borreliose geführt. Um die Hirschpopulation zu verringern, erlauben immer mehr Städte die gezielte Tötung der Tiere durch Jäger. Doch viele Städter sind gegen diese Methode, und so wird nun vermehrt auf die Sterilisation der Hirschkühe gesetzt. Doch wie viele Hirsche darf es geben, wenn die Zeckenpopulation verschwinden soll? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.05.2019arte
  • Folge 2 (43 Min.)
    Kaum eine Stadt zeigt die Einwirkungen des Menschen auf die Great Plains so anschaulich wie Chicago, früher ein wichtiger Standort für den Pelzhandel, heute drittgrößte Metropole der USA. Seit den 90er Jahren leben hier rund 2.000 Kojoten, die sich an das Leben in der Stadt angepasst haben und nur noch nachts aktiv sind und so den Menschen und dem tödlichen Straßenverkehr entgehen. Die Stadt bietet den Kojoten genügend Nahrung, sodass ihre Reviere nur halb so groß sind wie in der Wildnis. Auch die Kanadagans profitiert vom komfortablen Leben in den Städten. Früher verirrten sich die Vögel nur während ihrer Wanderungen in die Städte, heute sind sie vielerorts das ganze Jahr über anzutreffen.
    Jedes Jahr kommt es in den USA zu rund 50 Zusammenstößen zwischen den imposanten Zugvögeln und Linienflugzeugen. Am höchsten ist das Risiko im Herbst, wenn die Gänse in den Süden ziehen, und im Frühling, wenn sie zur Brutzeit wieder in den Norden zurückkehren. Am Flughafen von Kansas City im Bundesstaat Missouri herrscht rund um die Uhr Alarmstufe Rot. Tausend Kilometer westlich von Kansas City, an den Ausläufern der Rocky Mountains, hat sich ein possierlicher kleiner Nager breitgemacht: der Präriehund.
    Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in den USA fünf Milliarden Präriehunde, doch nach Jahren der systematischen Tötung durch Farmer bleiben gerade einmal 20 Millionen übrig. Auch die Präriehunde wissen die Vorteile des Lebens in Städten zu schätzen: Die Tiere müssen weniger Zeit und Energie auf die Abwehr potenzieller Angreifer verwenden und können so in fünfmal größeren Kolonien als in freier Wildbahn leben. Ihre Hochburg ist Boulder im Bundesstaat Colorado, wo sich die Nager hervorragend an das städtische Leben angepasst haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.05.2019arte
  • Folge 3 (43 Min.)
    Los Angeles liegt in einer Küstenregion mit der typischen Vegetation der amerikanischen Westküste, was auch der bevorzugte Lebensraum des Pumas ist. Durch die Ausbreitung des Menschen engt sich auch sein Lebensraum ein, sodass er sich immer näher an die Gebiete der Menschen heranwagt. Einer von ihnen hat sich sogar in einem Park im Herzen der Stadt niedergelassen, was für die Wissenschaftler an ein Wunder grenzt, denn landwirtschaftliche Flächen, Wohnviertel und Autobahnen sind schier unüberwindbare Barrieren für Wildtiere. NGOs kämpfen jetzt für die Einrichtung von Wildtierpassagen, damit die Pumas gefährliche Schnellstraßen unbeschadet überqueren können.
    2.000 Kilometer nördlich von Los Angeles hat das kanadische Vancouver Nordamerikas größten Nager zu Gast: den Biber. Vom 17. bis ins 20. Jahrhundert wurde er wegen seines Pelzes gejagt und war beinahe ausgestorben. Durch geregelte Jagd- und Schutzkampagnen konnte das Töten der Tiere beendet werden und der Biber kehrte auf den Kontinent zurück. Auch sein Lebensraum schrumpft, wodurch manche Biber angefangen haben, sich in den Städten anzusiedeln. Dort richteten sie anfangs durch abgenagte Bäume und Überschwemmungen viel Chaos an.
    Heute schützen Metallzäune die Stadtbäume und viele Bewohner freuen sich über den neuen Nachbarn. Bakersfield, nördlich von Los Angeles, beherbergt heute den kleinsten Fuchs Nordamerikas: den Kitfuchs. Seit den 30er Jahren griff der Mensch massiv in dessen natürlichen Lebensraum ein und dezimierte die Fuchspopulation drastisch. Um zu überleben, kamen die kleinen Füchse in die Städte, wo sie die Ratten jagen und deswegen gern gesehen sind. Heute werden sie erneut bedroht: Die Fuchsräude vernichtete etwa die Hälfte des Bestandes, aber Tierärzte und Freiwillige konnten die Epidemie bereits stark eindämmen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.05.2019arte

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