Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (55 Min.)
    Kaum hatte Marschall Pétain am 17. Juni 1940 um Waffenstillstand nachgesucht, meldete sich via BBC von London aus Charles de Gaulle zu Wort. In seinem später berühmt gewordenen Appell vom 18. Juni rief er dazu auf, den Krieg gegen Deutschland fortzuführen. Die Anfänge der Résistance gingen dann letztlich auf das individuelle Engagement einiger Weniger zurück, die sich nicht mit der Niederlage abfinden wollten. Es entstanden verschiedenen Gruppe, die ihre Aktionen koordinieren wollten. Germaine Tillion und Boris Vildé gründen das Netzwerk Musée de l’Homme.
    Im Norden formieren sich einige Gewerkschafter um Christian Pineau zu der Gruppe Libération Nord. In der freien Zone im Süden Frankreichs schließen sich Ende 1940 beziehungsweise Anfang 1941 die ersten Widerstandsbewegungen zusammen. Um Emmanuel d’Astier de La Vigerie bildet sich eine Gruppe namens La dernière Colonne, der auch der Philosoph Jean Cavaillès und das Ehepaar Aubrac angehören. Henri Frenay und Bertie Albrecht gründen eine Initiative, aus der später die Gruppe Combat hervorgehen wird. Mit der Verbreitung von Flugblättern und improvisierter Untergrundzeitungen rufen sie die Bevölkerung zu passivem Widerstand auf.
    Die deutschen Besatzer bemühen sich von Anfang an vor allem um die Sicherheit ihrer Truppen. Ihre Taktik wird sich im Verlauf des Krieges nicht ändern: Sie versuchen, die Résistance-Gruppen zu unterwandern und zu zerschlagen. Der französische Marineoffizier Henri Honoré d’Estienne d’Orves, der für France libre eine Funkverbindung nach London herstellt, wird im Januar 1941 von einem deutschen Agenten verraten, verhaftet und im August 1941 erschossen. Das Netzwerk Musée de l’Homme wird ebenfalls ausgehoben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.04.2023arteDeutsche Online-PremiereDi 18.04.2023arte.tv
  • Folge 2 (55 Min.)
    Im Laufe des Jahres 1941 weitet die Résistance ihre Aktionen aus. Es werden heimlich Flugblätter gedruckt und Papiere gefälscht. Im Juli 1941 erscheint die Untergrundzeitung „Libération“. Jean-Pierre Lévy gründet die Résistance-Gruppe Franc-Tireur, Henri Frenay die Gruppe Combat. Im Herbst 1941 kommt Jean Moulin nach London. Er verlässt England am 1. Januar 1942, nachdem General de Gaulle ihn mit der Aufgabe betraut hat, die Widerstandsbewegungen der Freien Zone im Süden Frankreichs zu vereinen. 18 Monate lang trifft sich Jean Moulin alias Rex mit Henri Frenay, Emmanuel d’Astier de La Vigerie und Jean-Pierre Lévy, um sie davon zu überzeugen, ihre Aktivitäten zu koordinieren.
    Bei der Verfolgung von Widerstandskämpfern leistet die französische Polizei der Gestapo bedeutende Hilfe. Die Brigades spéciales (BS), Sondereinheiten der Präfektur, spezialisieren sich auf die Verfolgung kommunistischer Widerstandskämpfer. Die kommunistischen Kampfgruppen bündeln ihre Kräfte in der Organisation Francs-tireurs et partisans, kurz FTP. Charles Tillon übernimmt ihr Kommando.
    Die ausländischen Kommunisten organisieren sich in der Untergruppe FTP-MOI. Sie ist für zahlreiche Guerilla-Aktionen verantwortlich, vor allem in Toulouse und Paris. Im Frühjahr 1942 reisen die Anführer der Résistance nach London, um sich mit General de Gaulle zu beraten. Im April 1942 beruft Pétain zum zweiten Mal Pierre Laval zum Ministerpräsidenten. Laval wiederum ernennt René Bousquet zum Generalsekretär der Polizei. Der junge und ehrgeizige Bousquet setzt sich aktiv für eine Zusammenarbeit der französischen mit der deutschen Polizei ein und verhandelt direkt mit Carl Oberg, dem SS-Polizeiführer in Paris, über eine französische Beteiligung an der antijüdischen Politik.
    Die Razzien in der besetzten Nordzone und in der freien Südzone lösen in der Bevölkerung große Unruhe aus. Jean Moulin hat alle Hände voll zu tun, den Widerstand zu vereinen. Nach zähen Verhandlungen gelingt ihm der Zusammenschluss der Gruppen Combat, Libération-Sud und Franc-Tireur zu der paramilitärischen Armée secrète (AS) unter dem Kommando von General Delestraint. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.04.2023arteDeutsche Online-PremiereDi 18.04.2023arte.tv
  • Folge 3 (55 Min.)
    Anfang 1943 schließen sich die drei Bewegungen der Südzone zu den Vereinigten Résistance-Bewegungen – Mouvements unis de la Resistance (MUR) – unter der Leitung von Jean Moulin zusammen. Er wird damit Delegierter von General de Gaulle und Anführer des französischen Widerstands. Die Initiatoren der einzelnen Bewegungen, insbesondere Henri Frenay, lehnen die Rolle Jean Moulins allerdings ab, was zu heftigen Spannungen führt. Den Gruppen gelingt es jedoch, sich zu verständigen, und so wird am 21. März 1943 der Nationale Widerstandsrat, der Conseil National de la Résistance (CNR), ins Leben gerufen, der die Aktivitäten in der Nord- und der Südzone koordinieren soll. Mit der Gründung des CNR vereint de Gaulle einen bis dahin zersplitterten Widerstand und sichert sich die Akzeptanz der Alliierten, die ihn zuvor nicht als Autorität anerkannt und es vorgezogen hatten, sich mit General Giraud auszutauschen.
    Im Juni 1943 erleidet der französische Widerstand zwei harte Schläge: Am 9. Juni wird Charles Delestraint, Chef der Résistance-Gruppierung Armée secrète (AS), an der Pariser Métro-Station La Muette festgenommen; am 21. Juni wird Jean Moulin in der Gemeinde Caluire-et-Cuire im Département Rhône verhaftet. Die Umstände dieser Verhaftung zeigen, wie gespalten die Résistance war. Innerhalb der Bewegung herrschte ein Klima des Misstrauens und der Rivalität, das es der Gestapo leicht machte, Spione einzuschleusen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.04.2023arteDeutsche Online-PremiereDi 18.04.2023arte.tv
  • Folge 4 (60 Min.)
    Viele junge Franzosen weigern sich, den im Februar 1943 eingeführten Zwangsarbeitsdienst STO anzutreten, und schließen sich stattdessen dem Maquis an. Zwischen November 1942 und Juni 1944 gibt es an die hunderttausend Kämpferinnen und Kämpfer, die die Transportwege der Besatzer sabotieren und den Staatsapparat des Vichy-Regimes destabilisieren. Am 11. November 1943 marschieren in Oyonnax im Département Ain 200 bewaffnete Maquisards durch die Stadt und legen vor dem Kriegerdenkmal einen Kranz nieder. Die Grausamkeit der Schlacht auf dem Plateau des Glières, wo deutsche und französische Milizen im März 1944 ein Massaker an den Maquisards verüben, erinnert an den Spanischen Bürgerkrieg.
    Durch das erbarmungslose Agieren der Vichy-Regierung beginnen viele Franzosen, das Pétain-Regime zu verurteilen. Doch die breite Bevölkerung unterstützt den Widerstand nicht, auch wenn die Bewegungen und Untergrundzeitungen immer mehr Zulauf erhalten. Die militärischen Organisationen der Résistance schließen sich zu den Forces françaises de l’intérieur (FFI) zusammen. Das am 15. März 1944 verabschiedete Programm des Nationalen Widerstandsrats (CNR) befürwortet die Einführung einer sozialen, marktwirtschaftlichen Demokratie.
    Dieses Programm begründet für mehrere Jahrzehnte den republikanischen Pakt. In Algier ruft de Gaulle, nunmehr unumstrittener Anführer der Résistance, das Comité français de libération nationale (CFLN) ins Leben. Die Widerstandskämpfer sind in dem Gremium stark vertreten. Im April 1944 treten die Kommunisten bei. Mit der Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 beginnen die Kämpfe zur Befreiung des Landes. Die Londoner Exilregierung befiehlt allen Widerstandskämpfern, in den Krieg zu ziehen.
    Der Maquis verübt verstärkt Sabotage- und Guerillaaktionen. In einigen Regionen, etwa im Südwesten, ruft er zum Aufstand auf. Der Pariser Aufstand hat auch symbolischen Charakter, er ist jedoch eine Ausnahme: Der überwiegende Teil Frankreichs wird von den alliierten Truppen befreit. Mit der Befreiung ist die historische Mission der Résistance erfüllt, die Widerstandskämpfer gelten jahrzehntelang als moralische Instanzen. Viele von ihnen werden zu führenden Persönlichkeiten beim Wiederaufbau des Landes. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.04.2023arteDeutsche Online-PremiereDi 18.04.2023arte.tv

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