2018, Folge 96–119

  • Folge 96
    40 Millionen Toffees umfasst die Tagesproduktion für insgesamt 60 Länder. Eine große Herausforderung für die 400 Mitarbeiter der Firma Toffee Tec GmbH in Boizenburg. Sie ist eine von drei großen Süßwarenunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, dem europäischen Zentrum der Bonbonhersteller. Der Kunde erwartet ständig neue Variationen von Süßigkeiten. Für die Produktentwickler kein süßes Vergnügen, sondern harte Arbeit. Wie geht das? Auch Ullrich Deprie in Rostock weiß, dass das Geschäft mit den Süßwaren kein Zuckerschlecken ist. In seiner kleinen Schokoladenmanufaktur kreiert er feinste Schokolade unter schwierigen Bedingungen. Für einen Schokoladenhersteller ist nichts wichtiger, als den Geschmack des Kunden zu treffen! Ob kleine Manufaktur oder großes Unternehmen: Für alle Süßwarenhersteller gilt, nur wer immer wieder neue Produkte erfindet, überlebt auf dem hart umkämpften Markt der Naschereien. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.01.2018NDR
  • Folge 97
    In einem Supermarkt im niedersächsischen Vechta strömen pro Tag 3.000 Menschen und mehr durch die Gänge. 70.000 Artikel umfasst hier das Sortiment. Doch wenn nur ein Produkt fehlt, sind die Kunden verärgert. Damit das nicht passiert, läuft hinter den Kulissen ein immenser logistischer Prozess. Es ist ein ewiger Kreis von einkaufen, nachfüllen, verkaufen. Innerhalb von zehn Minuten soll jedes leere Regal wieder aufgefüllt sein. Vor allem an Wochenenden eine Herausforderung: von vielen Artikeln wird dann das Vielfache des Üblichen umgesetzt.
    Wenn dann auch noch die Sonne scheint, wollen alle grillen. Die Folge: Der Markt braucht fast das Doppelte an Frischfleisch und Getränken. Wettervorhersagen sind für Supermärkte daher wichtig für die Existenz. Damit in einem Markt die Regale nicht leer bleiben, erfasst der Kassenscanner im Geschäft, was verkauft wird. Ein Programm berechnet die Verkaufsmengen, vergleicht Daten und Jahreszeit und berücksichtigt eigenständig an Feiertage. Alle Bestellungen landen in Zentrallagern, die oft in Autobahnnähe sind. Allein aus dem Lager in Nortmoor werden 200 Märkte beliefert.
    Auf 30 Metern hohe Regale, kilometerlange Wege und eine Frau, die das Sagen hat: Lydia. Sie ist die Computerstimme, die den „Pickern“ per Lautsprecher sagt, welche Waren der Supermarkt bestellt hat. In vier Stunden sollte alles auf dem Lkw sein. Damit es noch schneller geht, arbeitet hier ein riesiger Fahrstuhl: vier Stockwerke hoch und sechs Lkw breit. Das System „schiebt“ eine komplette Ladung mit einem Rutsch auf jeden Laster. Computergesteuert. Im Supermarkt ist nichts dem Zufall überlassen.
    Jedes Produkt wird nach modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen platziert. Jedes Regal ist entsprechend aufgebaut. In der Mitte ist die Sichtzone: Hier stehen die Waren, die sich gut verkaufen sollen und in der Regel teurer sind. Die günstige Ware steht unten, in der Bückzone. Gut zwei Drittel aller Kaufentscheidungen werden von den Kunden erst im Supermarkt gefällt. Darum gilt es, den Kunden möglichst lange im Markt „festzuhalten“. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ blickt hinter die spannende Logistik eines Supermarktes. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.01.2018NDR
  • Folge 98 (30 Min.)
    Ein Jahr nach der offiziellen Eröffnung der Elbphilharmonie am 11. Januar 2017 ist ein Ende der Faszination des neuen Hamburger Wahrzeichens nicht in Sicht. Alle Konzerte der anstehenden Spielzeit sind ausverkauft, jede Neuigkeit, ob positiv oder negativ, wird in den Medien diskutiert. Unzählige Mitarbeiter sind hinter den Kulissen des neuen Konzerthauses damit beschäftigt, dass auf der Bühne alles reibungslos läuft. Orchesterwart Ernst-Ulrich Kammradt hatte sich eigentlich vor einem Jahr in den Ruhestand verabschiedet.
    15 Jahre lang hat er für die NDR Klangkörper gearbeitet. Doch der Umzug des NDR Elbphilharmonie Orchesters in das neue Zuhause stellte das Team vor neue Herausforderungen. Deswegen wurde Ernst-Ulrich Kammradt zurückgeholt. Täglich treten in der Elbphilharmonie Musiker aus der ganzen Welt in unterschiedlichen Besetzungen auf. Der Orchesterwart muss die Bühne umbauen, Instrumente, Pulte und Sitze einrichten. Er gehört zu den Ersten, die kommen und zu den Letzten, die gehen. Die Musiker des NDR Elbphilharmonie Orchesters müssen den Saal „einspielen“, denn der Klang verändert sich in den ersten Jahren durch das Trocknen des Holzbodens und die Anordnung der Instrumente.
    Noch betreten sie mit jedem Konzert Neuland: Ob Klassik, Jazz oder Pop, die Akustik stellt Dirigenten und Musiker immer wieder vor neue Herausforderungen. Nachts reinigt ein Putzteam die Konzertsäle. Dabei ist besondere Sorgfalt gefragt, jedes Staubkorn kann die Akustik verändern. Denn der Star-Akustiker Yasuhisa Toyota hat den Klang der „weißen Haut“ im großen Konzertsaal der Elbphilharmonie genau berechnet.
    Die Wege und Räume in der Elbphilharmonie kennt kaum einer so gut wie Fotograf Peter Hundert. Ein Jahr lang hat er für sein Buch über das Konzerthaus Prominente wie Woody Allen, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bill Murray backstage und aus verschiedenen Blickwinkeln abgelichtet. Die Dokumentation zieht Fazit und Bilanz nach einem Jahr Elbphilharmonie und zeigt Menschen, die das neue Konzerthaus am Laufen halten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.01.2018NDR
  • Folge 99
    Mitten in der Kieler Innenstadt, in unmittelbarer Nähe zur Förde stellt sich eine Hamburger Abbruchfirma einem Mammutprojekt: 90.000 Kubikmeter umbauter Raum soll abgerissen werden. Das entspricht bei einer durchschnittlichen Größe eines Einfamilienhauses von 600 Kubikmetern 150 Einzelhäusern. Die Abrissgebäude stehen aber nicht frei, sondern Mauer an Mauer mit Gebäuden, die nicht beschädigt werden dürfen, wie zum Beispiel das Casino oder ein Juweliergeschäft. Hinzu kommt, dass die Abbruchbaustelle direkt an eine der Hauptverkehrsadern Kiels und die Fußgängerzone grenzt.
    Diese Herausforderungen nimmt Bauleiter Michael Ehrig mit Gelassenheit. „Das dauert dann eben alles ein bisschen länger, weil wir an einigen Stellen sehr vorsichtig arbeiten müssen.“ Gezielte Schutzmaßnahmen wie unterirdische Erschütterungssensoren, Fahrbahnabsperrungen, Schutzpolster für gefährdete Gebäude und Straßenbereiche sowie eine 160 Quadratmeter große und sieben Tonnen schwere Gummi-Abrissmatte sorgen für zusätzliche Sicherheit.
    Abrissbirnen gehören der Vergangenheit an. Damit können die Arbeiten viel zu unpräzise ausgeführt und damit gefährlich werden. Die Abrissbagger in der Kieler Innenstadt arbeiten in einer Höhe von bis zu 27 Metern mit einer sogenannten Betonschere: Diese arbeitet mit 350 Bar Druck und zerschneidet den Beton und die darin befindliche Stahlarmierung. Der Direktor des Casinos ist begeistert von der akkuraten Arbeit der Abrissprofis. Weder Lärm, Staub noch Erschütterungen setzen der hochsensiblen Technik seiner Spielstätte zu.
    Und was passiert mit den Tonnen an Beton und Stein, die der Abriss bringt? Dafür ist der Bauschutt-Recycler Arwed Berchim zuständig. Mit seinen Lkw transportiert er die Bauschuttcontainer auf sein Gelände. Dort werden die Betonreste durch einen Brecher zerkleinert, um sie als recyceltes Baumaterial wieder verwerten zu können. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ beantwortet die Fragen rund um das Abrissvorhaben mitten in der Kieler City und was mit den 18.000 Tonnen Bauschutt, die dabei anfallen, passiert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.01.2018NDR
  • Folge 100
    Der Flughafen Hannover ist das wichtigste internationale Drehkreuz des Flugverkehrs in Niedersachsen. Etwa alle sieben Minuten startet und landet hier ein Flieger. Das sind rund 200 am Tag. Jede Minute Verspätung bringt den gesamten Flugplan durcheinander. Wenn Urlauber am Flughafen ihr Gepäck aufgeben, herrscht hinter den Kulissen Hochbetrieb. Fast 100 Menschen sind nötig, damit ein Flugzeug sicher landen kann und pünktlich wieder in die Luft kommt. So muss beispielsweise das Kerosin immer wieder auf Wasserverunreinigungen und die Start- und Landebahn auf gefährliche Gegenstände überprüft werden. Diese Folge aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet einen Urlaubsflieger beim sogenannten Turnaround, von der Landung bis zum Start. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 31.01.2018NDR
  • Folge 101
    Das 1884 als Neues Allgemeines Krankenhaus gegründete, heutige Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ist das größte Krankenhaus der Freien und Hansestadt. In 80 verschiedenen Fachkliniken, Instituten und Polikliniken mit über 1.730 Belegbetten müssen täglich Patienten vesorgt werden. Und das rund um die Uhr. Hinzu kommen pro Tag etwa 300 Fälle in der Notaufnahme. Dieser organisatorischen Herausforderung stellen sich die 10.050 Angestellten täglich in Schichtarbeit. Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt den Betrieb in dieser modernen „Gesundheitsfabrik“. Das UKE ist in vielen Bereichen innovativ und sogar deutschlandweit führend.
    So bringen autonome Transportroboter über unterirdische Versorgungsgänge Wäsche, Spritzen und Verbandsmaterial auf die Stationen, ohne dass ein Mensch sich darum kümmern muss. Eine Großapotheke beliefert die Stationen mit Medikamenten, die für jeden einzelnen Patienten abgezählt und in einen Plastikschlauch eingeschweißt sind. Zwei Abfüllautomaten stellen die Lieferungen im Sekundentakt zusammen. Hier müssen die Krankenschwestern nicht mehr zeitraubend Pillen aus den Verpackungen drücken. Das Essen auf den Stationen wird von Ernährungsassistenten im Kellnerdress serviert.
    Durch ein Bestellsystem spart das UKE 50.000 Mahlzeiten ein, die früher nicht verzehrt und weggeworfen werden mussten. Der Film zeigt ausgewählte Abteilungen und Stationen im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf an einem fiktiven Tagesablauf. Die sympathische Neurologin Dr. Fanny Quandt wird dabei auf einer Schicht mit einem Schlaganfallpatienten begleitet. Daneben stellt der Film weitere Fachabteilungen des UKE vor, unter anderem die vor Kurzem neu eröffnete Kinderklinik, die Neuro-Radiologie und den Operationsroboter Da Vinci. Das alles zusammen macht das Krankenhaus in Hamburg-Eppendorf zu einer Klinik mit hervorragendem Ruf. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.02.2018NDR
  • Folge 102
    Sandstrände, grüne Deiche, auf denen Schafe grasen: Was aussieht wie romantische Nordsee-Idylle, ist bis ins Detail geplanter Küstenschutz. Allein in Niedersachsen leben 1,2 Millionen Einwohner in von Sturmfluten gefährdeten Gebieten. Und diese Naturgewalten könnten in Zukunft noch häufiger vorkommen und stärker werden. Der Schutz vor dem Wasser ist daher überlebenswichtig. Und manchmal wird dabei mit ganz schön kreativen Mitteln gearbeitet. Falkner jagen mit ihren Raubvögeln an den Küsten nach Mäusen, denn durch jedes noch so kleine (Mäuse)-Loch kann Wasser eindringen und den Deich unterspülen.
    Eine Drohne macht regelmäßig 3D-Aufnahmen von der Küste. So können Schäden und Entwicklungen eingeschätzt und rechtzeitig Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Und im Wattenmeer nehmen handgebaute Lahnungen den Wellen die Wucht, damit diese keinen Sand ins Meer abtragen. Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt, wie auf ganz vielfältige Weise versucht wird, die Küste und seine Einwohner zu schützen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.02.2018NDR
  • Folge 103 (30 Min.)
    2017 wurde die Ausbildung zum Tornado-Piloten der Bundeswehr, die bisher in Holloman/​USA stattgefunden hat, offiziell ins Luftwaffengeschwader von Jagel in Schleswig-Holstein verlegt. Vier Piloten und vier Waffensystemoffiziere, die im April 2017 aus den USA eingetroffen sind, sind die ersten Lehrgangsteilnehmer. Der Film begleitet die Offiziere von ihrer Ankunft in Jagel bis zur (hoffentlich) bestandenen Prüfung nach dem ersten Alleinflug. Wie verändert der harte Lehrgang die Teilnehmer? Welche Stimmung herrscht in der Region durch den zunehmenden Flugbetrieb? Wie aufwändig ist die Wartung und Pflege eines Überschalljets? Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ gibt Einblicke in eine für die meisten Menschen verschlossene Welt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.02.2018NDR
  • Folge 104
    Die Tagesschau um 20 Uhr ist mit elf Millionen Zuschauern, die meistgesehene Sendung im deutschen Fernsehen. 15 Minuten, die die Welt bedeuten, das ist die große Herausforderung für die 300-köpfige Redaktion. Gemeinsam für Das Erste, den Nachrichtenkanal tagesschau24, Online bei tagesschau.de, in der App und im Teletext werden Nachrichten 24/​7 im Schichtbetrieb aufbereitet. Die Korrespondenten der neun ARD-Landesrundfunkanstalten sitzen in 30 Büros in aller Welt und berichten rund um die Uhr vor Ort aus erster Hand. Dazu das Hauptstadtstudio in Berlin – in unmittelbarer Nähe zum Regierungsviertel sowie die Börsenredaktion in Frankfurt am Main, dem wichtigsten kontinentaleuropäischen Handels- und Bankenplatz.
    Als im Dezember 1952 die erste Ausgabe in schwarz-weiß auf Sendung ging, war kaum abzusehen, wie lange und wie erfolgreich sich das Nachrichtenflaggschiff entwickeln würde. Gerade in Zeiten von Medienkritik und Vorwürfen der Falschberichterstattung sind Glaubwürdigkeit, Transparenz und Unabhängigkeit wichtige Eigenschaften der Marke Tagesschau. Die NDR-Dokumentation „Wie geht das? Tagesschau – Nachrichten rund um die Uhr“ nimmt den Zuschauer mit auf eine ungewöhnliche Reise hinter die blauen Kulissen der Welterklärer.
    In 30 Minuten zeigen wir wie ein Beitrag entsteht, eine Grafik am Computer gebaut wird, ein Schaltgespräch zum Korrespondenten nach Washington auf einmal ins Programm rückt und wie der Sendeplan, nur wenige Stunden vor Beginn der Hauptausgabe, noch einmal komplett durcheinander gewirbelt wird. Auch in diesen unplanbaren Momenten darf keine Hektik entstehen. Denn für Millionen Zuschauer zuhause vor den Fernsehgeräten heißt es auch an solchen Tagen nach dem Gong: „Guten Abend meine Damen und Herren. Ich begrüße Sie zur Tagesschau.“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.02.2018NDR
  • Folge 105 (30 Min.)
    Papenburg ist die Kräuterhauptstadt Deutschlands. Die Gartenbauzentrale, ein Verbund aus 44 Gärtnereien im Umkreis von zehn Kilometern, produziert hier jedes Jahr mehr als 90 Millionen Töpfe mit Basilikum, Petersilie und Schnittlauch und rund 60 anderen teilweise skurrilen Kräuterarten wie Lakritz-Tagetes oder Salzkraut. Vor etwa 30 Jahren entstand die Idee des Kräutertopfes. Nach anfänglicher Skepsis bei den Verbrauchern, sind die frischen Kräuterpflanzen in den Plastiktöpfen heute in sämtlichen Supermärkten und Discountern verfügbar und aus kaum einer Küche mehr wegzudenken.
    Basilikum ist dabei das mit Abstand beliebteste Kraut bei den Kunden. Die ursprünglich aus Indien stammende Pflanze ist anspruchsvoll und braucht vor allem in den warmen Sommermonaten eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch die Gärtner. Doch auch andere Kräuter haben ihre Eigenheiten. So braucht zum Beispiel der Schnittlauch über ein Jahr, bis er tatsächlich im Topf verkauft werden kann. Vorher muss er dabei unter anderem wochenlange Minusgrade ertragen und eine besondere Dusche in Form einer speziellen Schnittlauchwaschanlage.
    Im riesigen Logistikzentrum der Gartenbauzentrale werden die Kräuter, aber auch Tomaten und Gurken, jeden Tag für den Abtransport vorbereitet. Eine logistische Höchstleistung! Innerhalb von 24 Stunden landen die Pflanzen in Supermärkten und Discountern in ganz Deutschland und dem europäischen Ausland. Diese Folge aus der Sendereihe „Wie geht das?“ blickt hinter die Kulissen dieses norddeutschen Kräuterimperiums. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.03.2018NDR
  • Folge 106 (30 Min.)
    In Schwerin verbraucht jeder Einwohner fast 100 Liter Wasser am Tag. Dafür muss der Schweriner Wasserversorger WAG jeden Tag gut 20 Millionen Liter Wasser für Stadt und Umland bereitstellen. Das sind über fünf Milliarden Liter im Jahr, die aus 14 über das Stadtgebiet verteilten Brunnen gefördert werden. Die wiederum zapfen in bis zu 100 Metern Tiefe den vierten Grundwasserleiter an. So tief in der Erde ist das Wasser noch frei von Schadstoffen aus Landwirtschaft und Industrie. Gereinigt werden die 342 Kilometer langen Leitungen und Wasserspeicher nachts, wenn alles schläft.
    Dann nehmen auch die „Horchposten“ ihren Dienst auf: Sonden in den Leitungen zeichnen jedes Geräusch auf. Ein Kollege der WAG ist darauf spezialisiert, etwaige Schäden zu „erlauschen“. Auch der alte Wasserturm von 1880 auf dem 86 Meter hohen Weinberg ist noch in Betrieb. Das technische Denkmal wurde für 55.000 Euro liebevoll saniert und ist noch immer Teil der Wasserversorgung, auch wenn man ihn eigentlich nicht mehr bräuchte. Die WAG behält ihn trotzdem und ist sogar Mitglied im Verein Deutsche Internationale Wasserturm Gesellschaft 2002 e.V. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.03.2018NDR
  • Folge 107
    Der perfekte Stadionrasen, eine ganz neue Rosensorte und der beste Raps, den es je gab: Das sind die Ziele von Züchtern aus ganz Norddeutschland. Sie sind neuen Sorten auf der Spur. Mit solchen Neukreationen lässt sich viel Geld verdienen. Doch bevor es so weit ist, sind die Züchter bei ihrer Arbeit auf das Bundessortenamt in Hannover angewiesen. Denn dort wird prüft, ob eine gezüchtete Sorte wirklich neu ist, sich von allen bereits bestehenden Sorten unterscheidet und somit geschützt werden soll. In Niedersachsen überprüfen die Mitarbeiter Rosen, Raps und Rasen.
    Dafür verfügen die Experten unter anderem über eine Maschine, die Stollenabdrücke von Fußballschuhen nachahmt, und über eine Asservatenkammer mit einer der weltweit größten Samen- und Fruchtsammlungen. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet die Spezialisten vom Bundessortenamt bei drei verschiedenen Fällen. Einen Rosenzüchter, der eine ganz neue Rose entwickeln will, den Rasenexperten vom VfL Wolfsburg, wo der Stadionrasen durch Pilzbefall komplett zerstört wurde, und einen Rapszüchter, der die beste Sorte überhaupt züchten möchte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.03.2018NDR
  • Folge 108
    Die „JAGO“ ist derzeit das einzige bemannte Forschungstauchboot in Deutschland. Schon mehr als 1.300 Tauchgänge wurden damit in allen Weltmeeren gemacht. Durch „JAGO“ können Wissenschaftler in Bereiche unter Wasser blicken, die ihnen sonst verschlossen geblieben wären. Bis zu 400 Meter tief kann „JAGO“ tauchen. Gesteuert wird das Tauchboot von Jürgen Schauer. Er ist Erfinder, Konstrukteur und Pilot des Forschungs-U-Boots, das dem GEOMAR Hemholtz-Institut für Ozeanforschung Kiel großes wissenschaftliches Renommee eingebracht hat. Nun ist es Zeit, dass nach fast 30 Jahren im Tauchdienst die „JAGO“ wieder flott gemacht wird. Und wieder ist Jürgen Schauer gefragt, denn eine Bau- oder Gebrauchsanweisung gibt es für das Unterwasserboot nicht, es sind alles Einzelanfertigungen. Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt spektakuläre Taucheinsätze der Forscher, erklärt die Funktionsweise des U-Boots und erläutert technische Details bei der Restaurierung der „JAGO“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.03.2018NDR
  • Folge 109 (30 Min.)
    Deutschland ist Weltmarktführer im Bau von Biogasanlagen. 2016 gab es knapp 9.000 Biogasanlagen. Seit der Verabschiedung des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG) war ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen. Gut 43.000 Arbeitsplätze sind dadurch in dieser Branche entstanden. Etwa 500 dieser Anlagen stehen in Mecklenburg-Vorpommern. Fachleute sagen, dass eigentlich hinter jedem Kuhstall eine Biogasanlage stehen müsste. Das wäre dann eine wirkliche Kreislaufwirtschaft: Energiegewinnung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Eine der größten Biogasanlagen Mecklenburg-Vorpommerns entsteht gerade in Torgelow in Vorpommern.
    Bauherr ist die Firma Me-Le, die schon in Brasilien und in der Nähe von Leipzig Anlagen errichtet hat. Investitionsvolumen: 15 bis 17 Millionen Euro. Anfang 2018 geht sie nach drei Jahren Bauzeit in den Betrieb. Die Anlage in Torgelow wird ein Energiepark, der 15.000 Einwohner mit Biogas in Erdgasqualität versorgen kann. 700 Kubikmeter Gas pro Stunde werden künftig ins Stromnetz eingespeist. Torgelow will kein Energieriese sein, der die Energiepflanzen aus Hunderten Kilometer Entfernung anfahren lässt. Deshalb gibt es mit Landwirten aus der Region Lieferverträge: Zehn Landwirte aus dem Umkreis sollen ihren Mist und Trockenmais ins Torgelower Industriegebiet bringen und erhalten davon später etwa 80 Prozent als Dünger für ihre Felder zurück.
    Auch Landwirt Stefan Kummert aus Blumenthal betreibt eine kleine Biogasanlage. Er zieht Rinder auf und wird einer der Lieferanten sein, die die Torgelower Biogasanlage mit Substraten versorgen. Der Film begleitet den Aufbau der Biogasanlage, vom Aufsetzen der Gaskuppeln, der Installation der Rührwerke bis zum Start des Probebetriebes. Beleuchtet wird aber auch das Thema Umweltrisiko Biogasanlage. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.04.2018NDR
  • Folge 110 (30 Min.)
    Der Rückbau des Kernkraftwerks Unterweser im Landkreis Wesermarsch hat mit dem Abbau des im Jahr 2011 abgeschalteten Reaktors begonnen. Nach Berechnungen des Betreibers PreussenElektra, müssen insgesamt 675.000 Tonnen Abbruchmaterial entsorgt werden, davon rund 482.000 Tonnen Beton, Kabel und Stahl aus dem konventionellen Teil. Die Gesamtmasse des nuklearen Kontrollbereichs mit dem Reaktorgebäude und dem Hilfsanlagengebäude beträgt 193.000 Tonnen. Der Rückbau des Kernkraftwerkes erfolgt dabei von innen nach außen. Um die Strahlenbelastung für das Personal so weit wie möglich zu reduzieren, werden zunächst die höher radioaktiv belasteten Anlagenteile im Kontrollbereich abgebaut. Die Reaktorkomponenten werden unter Wasser zerkleinert.
    So wird die Strahlung abgeschirmt und ein Freisetzen von Staub in die Luft verhindert. Jedes einzelne Teil des Atomkraftwerks muss auf 80 Zentimeter zersägt und genauestens auf Strahlung untersucht werden. 98 Prozent der Bauteile sollen so in den natürlichen Wertstoffkreislauf überführt werden. Da Bürgerinitiativen befürchten, dass radioaktiver Schutt auf benachbarten Deponien landet, wollen sie gegen den Rückbau klagen. PreussenElektra verspricht hingegen größtmögliche Transparenz und verweist auf Erfahrungen im Kraftwerksrückbau. In 15 Jahren soll der Rückbau abgeschlossen sein und rund eine Milliarde Euro kosten. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet den Rückbaubeginn des einst leistungsstärksten Reaktors der Welt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.04.2018NDR
  • Folge 111
    Der „Tatort“ am Sonntagabend in Das Erste fesselt Millionen von Menschen vor dem Bildschirm. Über 1.000 Folgen aus der Krimireihe sind bereits gezeigt worden. Besonders beliebt bei den Zuschauerinnen und Zuschauern ist das norddeutsche Ermittlerduo Thorsten Falke und Julia Grosz, gespielt von Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz. Über 50 Filmprofis arbeiten innerhalb von nur vier Wochen Drehzeit unter Hochspannung, damit die Krimis mit den beiden spannend erzählt werden können. Der Zeitdruck ist enorm, um im Budget zu bleiben. Die Mitarbeiter am Set verwandeln innerhalb eines Tages leer stehende Räume in eine für die Kamera funktionstüchtige Polizeidienststelle, lassen auf Kommando Wunden bluten und erzeugen die perfekte Illusion jahrelang benutzter Büros durch das passende „Patina-Spray“ mit dem Farbton „Nikotingelb“.
    Kurz vor Drehschluss ist das Team besonders angespannt. Der Motorradstunt wurde zwar bis ins kleinste Detail geplant, aber nur auf dem Papier. Und es gibt nur einen Versuch. Diese Folge aus der Reihe „Wie geht das?“ blickt hinter die Kulissen der Folge „Alles was Sie sagen“ beim „Tatort“ aus Norddeutschland, der am 22. April 2018 um 20:15 Uhr in Das Erste als Premiere gezeigt wird. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.04.2018NDR
  • Folge 112
    Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Ostsee im großen Stil als Munitionsentsorgungsstelle missbraucht. Zehntausende Minen, Granaten und Torpedos aus dem Zweiten Weltkrieg liegen noch auf dem Meeresboden, auch vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns. Bis zu 3.000 Kilogramm Munition gehen einem Fischer im Jahr ins Netz. Regelmäßig registrieren Erdbebenmessgeräte Detonationen im Meer. Die meisten Bomben sind inzwischen durchgerostet, so Kampfmittelexperten. Die Munitionsreste sind nicht nur für Fracht- und Fischereischiffe eine Gefahr, sondern stellen zudem eine Hürde für Energieversorgungsunternehmen dar, die große Offshore-Windparks errichten wollen und einen munitionsfreien Boden benötigen.
    Bevor die in die Jahre gekommene Munition in der Ostsee gesprengt wird, prüft der Bergungsdienst des Landes jedes Fundstück einmal mehr. Zu hoch ist die Gefahr, dass durch die Sprengung Meerestiere und -pflanzen getötet und zerstört werden. Zudem könnte das Meer durch austretende Giftstoffe verseucht werden. Das ist teuer und kostet viel Zeit. Daher werden Hightech-Roboter eingesetzt, um die Munition zu bergen. Dadurch sollen Firmen, die auf und in der Ostsee investieren und bauen wollen, schneller zum Ziel kommen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.04.2018NDR
  • Folge 113
    Jedes Jahr im Herbst, wenn der deutsche „Glücksatlas“ veröffentlicht wird, steht Schleswig-Holstein auf Platz eins der Liste mit den glücklichsten Menschen in Deutschland. Was macht die Menschen im Norden so glücklich? Welche Glücksfaktoren kann man beeinflussen und welche sind genetisch vorbestimmt? Glücklich sein, wie geht das überhaupt? Kann man sogar lernen, glücklich zu sein? An der Nordsee Akademie in Leck gibt es einen Kurs mit einer Anleitung zum Glücklichsein. Wonach suchen die Teilnehmer und was haben sie nach dem gemeinsamen Wochenende gefunden? Der Film aus der Reihe „Wie geht das?“ besucht zudem eine fünfköpfige Familie aus Berlin, die nahe Friedrichstadt ihr ganz persönliches Glück gefunden hat, analysiert mit dem Glücksforscher Uwe Jensen von der Universität Kiel die Faktoren, die die Suche nach dem Glück beeinflussen, und zeigt, wie die junge Autorin Mona Harry bei Ausflügen durch das Land in ihren Gedichten von der Schönheit des Nordens schwärmt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.05.2018NDR
  • Folge 114
    Wenn das neue Kreuzfahrtschiff „Norwegian Bliss“ die Rohbauhalle der Meyer Werft in Papenburg verlässt, beginnt für die Arbeiter wieder ein Wettlauf gegen die Zeit. Sie haben nur zwei Monate, um das Schiff komplett auszustatten. Neben zahlreichen Restaurants und Pool-Landschaften muss eine Kartbahn fertig gestellt werden, mit Elektroautos, damit die anderen Gäste nicht gestört werden. Auch beim Thema Sicherheit stehen jetzt noch viele Arbeiten an. So wird mit der Stoppuhr überprüft, ob sich die Rettungsinseln schnell genug aufblasen.
    10.000 Feuermelder müssen mit einem speziellen Spray getestet werden. Und wenn die US-amerikanische Küstenwache zur Abnahme kommt, wird das ganze Schiff mit Trockeneis eingenebelt. Die Lüftung wird angestellt und innerhalb von zehn Minuten müssen dann alle Notausgangsschilder wieder sichtbar sein. Auch die Wasserrutschen werden auf besondere Art und Weise abgenommen: von TÜV-Prüfern in Badehose. Zusammen mit etwa 100 Freiwilligen machen sie den Rutschtest.
    Wenn dann die Crew an Bord kommt, beginnt die stressige Zeit für Restaurantmanager Sean Wurmhöriger aus Österreich. Alle Mitarbeiter werden individuell eingekleidet. Näherinnen machen die Bekleidung noch vor Ort passend. Schließlich werden die Küchen bestückt. Unmengen an Geschirr und Besteck müssen eingeräumt und Proviant gebunkert werden. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt, was alles auf den letzten Metern passiert, damit ein Kreuzfahrtschiff pünktlich zur Übergabe fertig wird. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.05.2018NDR
  • Folge 115 (30 Min.)
    Kaffee ist das Lieblingsgetränk in Deutschland. Rohkaffee ist seit 350 Jahren eines der Hauptumschlagsgüter im Hamburger Hafen. Zwar brach mit dem Zweiten Weltkrieg die Kaffeehauskultur in der Hansestadt für Jahrzehnte zusammen, der Hafen jedoch erlangte seinen Rang als größtes europäisches Handelszentrum für Kaffee schnell zurück. Mit verantwortlich dafür war nicht zuletzt der schnelle Aufstieg von Tchibo mit Sitz in Hamburg. Dort kann man zwischendurch einen Kaffee trinken, im Sitzen oder stehend oder als Coffee to go mitnehmen. Heutzutage ist Kaffee kein Luxusgut mehr wie noch vor 100 Jahren.
    Dabei ist den wenigsten Menschen bewusst, dass zumindest bei hochwertigem Kaffee jede Kirsche einmal von Hand gepflückt wurde. Am Beispiel von drei unterschiedlichen Firmen schaut „Wie geht das?“ hinter die Kulissen der Kaffeeproduktion, vom Rohzustand über das Rösten bis hin zum kunstvoll dekorierten Getränk. Denn seit ein paar Jahren gibt es immer wieder neue Kaffee-Trends. Dabei geht jeder der vorgestellten Betriebe einen anderen Weg: Tchibo produziert vor allem für die große Masse und europaweit. Die kleine Hamburger Rösterei elbgold erreicht dagegen nur relativ wenige Kunden in der Hansestadt mit teuren Spezialröstungen und -mischungen.
    Die Kaffee-Import- und -Exportfirma Benecke schließlich röstet die Bohnen gar nicht selbst , sondern betreibt den klassischen An- und Verkauf am Telefon vom Schreibtisch aus, die aktuelle Börsennotierung der Londoner Stock Exchange im Nacken. Drei von vier Tassen Kaffee, die in Deutschland getrunken werden, haben organisatorisch oder von der Herstellung her mit Hamburg zu tun. Der Film zeigt auch die unterschiedlichen Methoden, einen guten Kaffee herzustellen und die vielen Arten der Zubereitung. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.05.2018NDR
  • Folge 116
    Deutsche TV-PremiereMi 23.05.2018NDR
  • Folge 117 (30 Min.)
    Kohl, so weit das Auge reicht: Wer an der Nordseeküste zwischen Eider, Elbe und dem Nord-Ostsee-Kanal unterwegs ist, kennt dieses Bild. Im Kreis Dithmarschen wachsen auf einer Fläche so groß wie 4.200 Fußballfelder jährlich mehr als 80 Millionen Kohlköpfe. Diese spektakulären Zahlen machen aus der schleswig-holsteinischen Region das größte zusammenhängende Kohlanbaugebiet Europas. Die Wissensreportage aus der Reihe „Wie geht das?“ klärt auf, warum der Kreis an der Küste für den Kohlanbau prädestiniert ist und verfolgt über eine Saison hinweg die Arbeit rund um den Kohl und seinen Weg vom Samenkorn bis hin zur Lagerung.
    Unter anderem liegt der Erfolg des Dithmarscher Kohls an der hohen Bodenqualität der fruchtbaren Seemarschen, der optimalen Niederschlagsmenge und dem kräftigen Seewind als natürlichen Schädlingsbekämpfer. Er macht es typischen Kohlschädlingen wie der Mehligen Kohlblattlaus nämlich äußerst schwer, sich auf den Blättern niederzulassen. So können die Kohlköpfe das ganze Jahr über wachsen und gedeihen, bis sie ab September per Handarbeit geerntet werden. Mit etwa 200.000 Tonnen stammt knapp ein Drittel der deutschen Kohlproduktion aus Dithmarschen.
    Bis es so weit ist, liegt ein langer Weg hinter dem Kohl. Die Reportage blickt hinter die Gewächshausfassaden eines Saatzuchtbetriebs, dessen Ziel die Züchtung und Vermehrung der perfekten Kohlsorte ist. Am Anfang der Entwicklung einer neuen Sorte übernehmen Menschen die Bestäubungsarbeit, später erledigen eigens dafür gezüchtete Bienenvölker diese Aufgabe. Ihre ersten drei Lebensmonate verbringen die meisten Dithmarscher Kohlpflanzen bei sogenannten Jungpflanzen-Produzenten. Dort wachsen unter besten Bedingungen jährlich Millionen Stecklinge heran, die dann direkt an die Landwirte ausgeliefert werden.
    Im Durchschnitt bringt ein Kohlbauer an der Westküste 85 Prozent Weiß- und 15 Prozent Rotkohl auf seine Felder. Dort beeinflusst der Pflanzabstand, wie groß die Köpfe später werden. Letztendlich bestimmt aber die Witterung, ob die Ernte wie geplant ausfällt. Seit über 30 Jahren wird der Erntebeginn in Dithmarschen mit den Kohltagen gefeiert. Mitte September werden sie mit dem traditionellen Kohlanschnitt eingeläutet. Für die Kohlbauern fängt jetzt die Hauptarbeit an: Die druckempfindlichen Köpfe werden per Hand geschnitten und je nach Verwendungszweck ausgeliefert oder eingelagert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.05.2018NDR
  • Folge 118 (30 Min.)
    Norddeutschland hat in Sachen Grillkohle ein Alleinstellungsmerkmal: In Bodenfelde an der Oberweser steht Deutschlands einzige Grillkohlefabrik. 30.000 Tonnen Holzkohle werden dort pro Jahr hergestellt. Die restlichen 215.000 Tonnen, die jedes Jahr in Deutschland verkauft werden, kommen aus dem Ausland, unter Umständen sogar aus illegal geschlagenem Tropenholz hergestellt. In Bodenfelde gibt es so etwas nicht. Das benötigte Holz stammt aus den umliegenden Wäldern. Es ist so genanntes Industrieholz, das bei Durchforstungen anfällt.
    „Kein Baum wird extra für die Grillkohleproduktion entnommen, wir verarbeiten außerdem Kronenholz und unbehandelte Holzabfälle aus der Möbelproduktion“, sagt Benedikt Wingen, der Holzeinkäufer des Grillkohlewerks. Damit aus dem Holz Grillkohle gewonnen werden kann, braucht es vor allem Hitze und ein Verfahren, das es in den Grundzügen bereits im Mittelalter gab. Auch im Museumsdorf in Hösseringen in der Lüneburger Heide wird Holzkohle hergestellt.
    Dr. Arne Paysen ist eigentlich Schmied. Aber der Mann hat Geschichte studiert und seine Doktorarbeit über nachhaltige Energiekonzepte im Mittelalter geschrieben. Er stellt Holzkohle her wie vor Hunderten von Jahren. Dafür baut er einen besonderen Ofen, einen sogenannten Meiler. Eine Woche lang wacht er dort während der Holzkohleproduktion Tag und Nacht. Schließlich könnte der Meiler sogar explodieren. Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Solche Sprüche sind entstanden, weil die Köhler früher rußverschmierte, oft ein wenig wunderliche Käuze waren! „Der viele Rauch und fehlender Schlaf tun auf Dauer einfach nicht gut“, sagt Arne Paysen.
    Ob am Meiler in der Heide oder in der Fabrik an der Weser: Die Köhler nehmen regelmäßig „Geschmacksproben“. In Bodenfelde werden die Mitarbeiter sogar jeden Freitag um 8:30 Uhr mit einem „Bratwurstfrühstück“ versorgt. Diese Ausgabe aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt den spannenden Weg der Herstellung von Grillkohle: von der Holzernte im Wald bis zum Einsatz auf dem Grill. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.06.2018NDR
  • Folge 119
    Seit mehr als 100 Jahren ist der „Rasende Roland“, eine Schmalspureisenbahn, auf der Insel Rügen unterwegs. Damals wie heute noch immer mit Dampfbetrieb. In der Hauptsaison pendeln drei Züge auf den 24 Kilometern zwischen Putbus und Göhren. Die alten Dampfloks sind das genaue Gegenteil von dem, was man heute sonst so erlebt. Keine Elektronik, alles mechanisch, reine Physik. Feuer erzeugt Dampf, Dampf erzeugt Druck, Druck erzeugt Vortrieb. Einzig elektrisch betrieben an den kleinen Loks sind die Lampen und die dampfbetriebene Lichtmaschine.
    Es ist eine faszinierende Technik, wenn eine 25-Tonnen-Lok morgens in Dampf gehüllt, fast geräuschlos aus dem Lokschuppen gleitet oder kräftig schnaufend und pfeifend den Zug auf Reisegeschwindigkeit bringt. Die Männer, die sie fahren, sind gerade davon fasziniert. Im Sommer ist der Job auf der Lok schweißtreibend, dann ist es 50 Grad warm im Führerstand des „Rasenden Rolands“. 50 bis 60 Personen sind rund um die Uhr im Einsatz, damit die alte Technik funktioniert und der Verkehr auf der Bahnstrecke reibungslos läuft. Schaffner, Lokführer, Heizer und ein Kollege, der die ganze Nacht dafür sorgt, dass die Feuer im Inneren der Lokomotiven nicht ausgehen.
    Denn ist die Lok einmal angeheizt, bleibt sie 25 Tage lang unter Dampf. Danach geht es zwei bis drei Tage in die Wartungshalle zum Kessel reinigen und zur technischen Kontrolle. Aber auch die robuste alte Technik hält nicht ewig. Alle vier bis sechs Jahre muss eine Lok dann zur Generalüberholung nach Meiningen, das einzige Dampflokwerk in Deutschland. Dort wird sie komplett zerlegt, ist nach der Inspektion aber auch fast wieder so gut wie neu. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.06.2018NDR

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