Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (25 Min.)
    Catharina Kleber ist zu Gast bei der Influencerin Chanie Apfelbaum. Hier erlebt sie, wie die jüdische Mutter ihren fünf Kindern die koschere Küche nahebringt. Sie betreibt einen Instagram-Kanal und schreibt Kochbücher, um jungen Menschen das Judentum schmackhaft zu machen. „Ich bin über mein traditionell jüdisches Leben zum Bloggen gekommen.“ Ihre Videos nimmt sie meistens in der Küche ihrer Mutter auf, denn sie hat alles doppelt, zwei Kühlschränke, zwei Herde und das dazugehörige Geschirr. Chanie hält sich an die koscheren Ernährungsregeln. Sie trennt Milch- und Fleischprodukte sowohl in ihrer Küche als auch in ihren Rezepten. Früher wurde in Manhattan auf eine strikte Trennung von „Appetizing Stores“ für Lachs und Cream Cheese Bagels und „Delis“ für fleischbelegte Sandwiches geachtet.
    Das hat sich außerhalb der orthodoxen Viertel mittlerweile geändert. Kleber lernt Peter Shelsky kennen, der die Multikulturalität der Stadt in seine jüdische Küche einfließen lässt. Seine Bagels, die ursprünglich von osteuropäischen Einwanderern mitgebracht wurden, gelten als Klassiker in New York. Heute haben die Einflüsse verschiedener Kulturen im Schmelztiegel New York die kulinarischen Grenzen verschwimmen lassen. Die jüdische Herkunft vereint die Menschen und sie zeigen, welche Gewürzmischung aus Tradition und Moderne nach ihrem Geschmack ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.03.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 26.03.2023arte.tv
  • Folge 2 (25 Min.)
    Catharina Kleber erkundet in Iran, wie der Islam die Küche beeinflusst. „Je glücklicher der Mensch, desto näher ist er der Religion.“ Dieser Satz stammt von einem Imam, der auch Besitzer einer eigenen Konditorei ist. Eine Köchin mit dem verpflichtenden Kopftuch lädt Catharina Kleber zu sich nach Hause ein. Ihre Mutter praktiziert das Morgengebet und erzählt von ihrer Einstellung zur Religion: Demnach müsse der Glaube nicht von außen sichtbar sein, da dieser im Inneren passiere. In einem Land, dessen Staatsreligion der Islam ist, sind Tradition und Religion eng miteinander verwoben. Aus dem Koran geht hervor, dass das Teilen von Nahrung eine Tugend ist. Ein junger Restaurantbetreiber folgt dieser Tugend mit einer kostenlosen Essensausgabe zum Opferfest.
    Safran gehört zu fast allen Gerichten. Das rote Gewürz leuchtet neben weiteren Gewürzen und Tees mit kräftigen Farben auf einem Basar. Ein Händler erklärt Kleber, welche Kräuter als Heilmittel gegen ihre Migräne wirken. Warum werden Kichererbsen, Kandis und Rosinen von der Pilgerreise mitgebracht? Welche Zutaten bedarf es für das traditionelle Sholeh Zard? Kleber lernt die Sitten und Bräuche rund um die muslimische Küche kennen. Auch beim gemeinsamen Abendessen mit muslimischen und christlichen Frauen wird das landestypische Sholeh Zard gegessen. Nur der Wein bleibt dann innerhalb des christlichen Haushalts. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.03.2023arteDeutsche Online-PremiereMo 27.03.2023arte.tv
  • Folge 3 (26 Min.)
    Auf den Spuren des Buddhismus geht die Reise nach Japan. In Kyoto begegnet Catharina Kleber Mönchen und Köchen, besucht Tempel und Restaurants. Das buddhistische Gebot, keinem Tier Leid zuzufügen, hat die Küche Japans geprägt und eine eigene kulinarische Gattung hervorgerufen: Shojin Ryori. Der Mönch Genbou Nishikawa arbeitet seit mehr als 60 Jahren im Tempel und erklärt die Prinzipien: Alle Zutaten, Produzenten und Lieferanten werden gewürdigt und respektiert. Außerdem wird möglichst alles verwertet. Viele Gerichte basieren auf Tofu, dessen Herstellung kann man in einem kleinen Laden beobachten. Seit mehr als 50 Jahren werden hier die klassischen Sorten nach alten Rezepten produziert.
    Der Besitzer will von dem Einfluss der Religion aufs Essen nichts wissen: „In Europa hat das Christentum vielleicht mit dem Alltag zu tun, bei uns ist das nicht so.“ Doch an jeder Ecke steht ein Shinto-Schrein, in jeder Wohnung ein buddhistischer Altar. Voller Verwunderung über diese Diskrepanz kostet Kleber sich durch diverse Zutaten und Gerichte. Von der einfachen köstlichen Misosuppe bis hin zum sehr gewöhnungsbedürftigen, zwei Jahre alten fermentierten Fisch sind es vielfältige Erfahrungen. Sie alle führen in kleinen Schritten zu einer Annäherung an Kultur und Religion, die zunächst fern und fremd scheinen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.03.2023arteDeutsche Online-PremiereDi 28.03.2023arte.tv
  • Folge 4 (26 Min.)
    Wie Götter speisen Christentum Catharina Kleber macht Maultaschen. SRF/​Autentic
    Die Spuren des Christentums sind in Deutschland und Spanien in vielen Gerichten zu entdecken. Im katholischen Kloster wird auch in der Fastenzeit Bier gebraut und jeden Tag getrunken. Schwester Doris Engelhard ist die letzte brauende Ordensperson in ganz Deutschland und sieht keinen Widerspruch in Genuss und Glauben – „Genuss ist nicht sündhaft“, verkündet sie selbstbewusst. In Süddeutschland wird das Klischee von der strengen Gläubigkeit nicht immer erfüllt. Trotzdem ist die Religion im Alltagsleben spürbar. Die Osterbräuche werden zelebriert und am Freitag gibt es kein Fleisch, es sei denn, es ist unsichtbar in den Maultaschen – auch „Herrgottsb’scheißerle“ genannt – versteckt.
    Eine evangelische Theologin will die Menschen nicht nur mit christlichen Botschaften beglücken, sondern auch mit einem traditionellen Fastengericht. In Spanien beherrscht der Glaube die Semana Santa, die Woche vor Ostern. In Sevilla ziehen die Menschen Tag und Nacht durch die Straßen und feiern die Bruderschaften, die dabei tonnenschwere Heiligenstatuen durch die Straßen tragen. Proteinreiche Nahrung und Bier sind unverzichtbare Begleiter dieser Woche. Die Fastenzeit vor Ostern ist eigentlich eine Phase der Besinnung und des Verzichts, kann aber gleichzeitig auch Quelle der Freude und der Verbundenheit sein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.03.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 29.03.2023arte.tv
  • Folge 5 (25 Min.)
    95 Prozent aller Hindus leben in Indien. In der hochmodernen, pulsierenden Hauptstadt Delhi lebt die junge Köchin Ruchira Hoon-Philipp. Obwohl sie kein religiöses Leben führt, ist ihr Alltag von den hinduistischen Traditionen geprägt, bis hin zu den ayurvedischen Ernährungsregeln. Familie Verma ist gläubig und hält sich strikt an die sattvische Ernährung. Die zentrale hinduistische Schrift „Bhagavad Gita“ befolgend, ernähren sie sich vegetarisch und meiden scharfe Speisen. Während des Navaratri-Festes halten sie strenge Fastenregeln ein und kochen alte traditionelle Rezepte, die wenig mit dem gemein haben, was man in einem indischen Restaurant in Europa findet. Vrindavan ist die wichtigste hinduistische Pilgerstätte.
    Hier verbrachte der Gott Krishna seine Kindheits- und Jugendjahre, die Stadt ist voll von Ashrams und Tempeln. Im Ashram werden die heiligen Kühe gepflegt und aus ihrer Milch wird Ghee, eine geklärte Butter, für Tempelrituale hergestellt. Die Religion bestimmt das Leben in der Pilgerstadt und der Hinduismus ist in jeder Gasse lebendig. Nirgendwo in der Stadt wird Fleisch serviert und die Pilger strömen in Scharen zum Krishna-Tempel, um ihm zu Ehren seine 56 Lieblingsspeisen zu opfern. Denn Krishna war auch ein Feinschmecker. Es ist eine Reise durch die farbenprächtige Vielfalt Indiens. Hier ist die Religion untrennbar ein Teil der Kultur und umgekehrt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.03.2023arteDeutsche Online-PremiereDo 30.03.2023arte.tv

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