Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (46 Min.)
    Leben wie Gott in Frankreich – dieses Sprichwort kommt nicht von ungefähr. Aber es sind nicht nur die Menschen und ihr Lebensstil des Savoir-vivre, die Frankreich ausmachen – das größte Land Westeuropas bietet eindrucksvolle Naturlandschaften und eine faszinierende Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Diese zweiteilige Dokumentation präsentiert das Wilde Frankreich. Die erste Folge führt in die französischen Gebirgsmassive und Waldregionen – festgehalten in spannenden Bildern, fantastischen Flugsequenzen und spektakulären Geschichten. Die Pyrenäen im Südwesten Frankreichs bilden die natürliche Grenze zu Spanien.
    Diese noch sehr ursprüngliche und schroffe Bergwelt ist die Heimat des mächtigsten europäischen Raubtiers: 250.000 Jahre lang bewohnte der Braunbär diese Berge – doch im 20. Jahrhundert war er hier beinahe verschwunden. Inzwischen kehrt der Braunbär zurück – und gedeiht dank des vielfältigen Nahrungsangebots in der Natur der Pyrenäen. Auch der Südosten ist von Bergen geprägt: hier verlaufen die Alpen – die größte Gebirgskette des europäischen Kontinents – in einem weiten Bogen beinahe bis zum Mittelmeer.
    Die Alpen sind der Lebensraum einiger besonders charismatischer Tiere: hoch in der Luft zieht der Steinadler seine Kreise, stets nach Beute Ausschau haltend. Ein anderer großer Jäger hier ist der Wolf. Wie der Bär war auch er praktisch verschwunden, doch nach und nach kehrt er in seine angestammten Reviere zurück. Das beweisen auch die beiden jungen Wölfe, die erstmals den sicheren Bau verlassen, um neugierig ihre Umgebung zu erkunden. Die Vogesen im Nordosten von Frankreich sind ein Mittelgebirge mit Gipfeln bis knapp über 1.000 Meter Höhe.
    In den dichten Wäldern hier beherbergen zahlreiche wilde Tiere, darunter auch Dachse. Ein Weibchen sucht einen Partner, um eine Familie zu gründen – doch zuvor wartet der Hausbau: das Paar geht in den Untergrund, um sich ein Heim zu schaffen, das als Schutz und Rückzugsraum dient. Dann erst kann es sich um Nachwuchs bemühen. Der Wald ist ein einzigartiger Lebensraum. Südlich von Paris liegt der Wald von Fontainebleau – eines der größten Waldgebiete Westeuropas. Dieser königliche Forst bietet viele Geschichten – eine davon handelt von zwei ausgewachsenen Hirschbullen.
    Die beiden sind seit ihrer Geburt zusammen: der eine ist eher vorsichtig, der andere ein Bruder Leichtfuß. Ersterer besitzt ein extrem scharfes Gehör, der zweite eine besonders feine Nase. Und so ergänzen sie einander perfekt: einer passt auf, der andere sucht nach Nahrung – auf diese Weise haben sie nun bereits sieben Jahre miteinander verbracht. Doch jedes Jahr im Herbst steht die ungewöhnliche Freundschaft auf dem Prüfstand: wenn Hirschbullen durch die Brunft zu erbitterten Rivalen werden und um die Weibchen kämpfen. (Text: WDR)
  • Folge 2 (46 Min.)
    Leben wie Gott in Frankreich – dieses Sprichwort kommt nicht von ungefähr. Aber es sind nicht nur die Menschen und ihr Lebensstil des Savoir-vivre, die Frankreich ausmachen – das größte Land Westeuropas bietet eindrucksvolle Naturlandschaften und eine faszinierende Vielfalt an Tieren und Pflanzen. An der Atlantikküste nördlich von La Rochelle liegt der Marais Poitevin – eine ausgedehnte Sumpflandschaft mit einer spektakulären Tier- und Pflanzenwelt. Ursprünglich Marschland, das lange Zeit regelmäßig vom Meer überflutet wurde, entstand der heutige Marais erst durch den Eingriff des Menschen: im 12. Jahrhundert legten Benediktinermönche hier Dämme an – und damit weite Bereiche trocken.
    Diese Flächen wurden landwirtschaftlich genutzt. Heute macht das Feuchtgebiet nur mehr etwa 30% des Marais aus. In einem schwer zugänglichen Teil findet sich eine große Kolonie von Reihern, die hier in den Kronen von Eschen brüten. Speziell im Frühjahr sind die Vögel nicht zu überhören – dann sorgen hier tausende frisch geschlüpfte Küken für ohrenbetäubenden Lärm. Zur gleichen Zeit verwandeln sich Myriaden von furchterregend aussehenden Larven in schillernde Libellen.
    Diese elegante Akrobaten der Lüfte begegnen anderen Flugkünstlern: den Hufeisennasen. Ihren Namen verdankt diese Fledermausart den charakteristischen Hautlappen um ihre Nase. Auch die Hufeisennasen bekommen gerade Nachwuchs – das Junge wird einen Monat lang von seiner Mutter gesäugt, dann erst kann es seiner eigenen Wege fliegen. Die Cevennen sind eine wilde Bergregion im Süden Frankreichs. Hier haben Flüsse im Laufe der Zeit tiefe Canyons in das Kalkgestein geschnitten. Zwischen und über den Felswänden kreisen die Geier. Diese Greifvögel haben keinen allzu guten Ruf, aber sie spielen eine wichtige Rolle in diesem Ökosystem.
    Als Entsorgungstrupp der Natur beseitigen sie Tierkadaver und verhindern so, dass Bakterien und Verwesungsgifte das Wasser verseuchen, auf das alle Lebewesen hier angewiesen sind. Eine ganz spezielle Rolle im „Wilden Frankreich“ spielt eine Mittelmeerinsel: Korsika beherbergt eine sehr ursprüngliche Natur – das Naturschutzgebiet La Scandola ist das älteste Korsikas, ja sogar ganz Frankreichs. Sein Symboltier ist der Fischadler, dessen Bestand hier seit einiger Zeit wieder zunimmt.
    Aber auch die Meeresgewässer vor La Scandola enthalten einen ungeheuren Reichtum an Tieren und Pflanzen. Ein besonderer Bewohner hier ist der Zackenbarsch. Zackenbarsche sind Hermaphroditen: sie werden alle als Weibchen geboren, aber im Alter von zehn Jahren wechseln sie das Geschlecht und werden zu Männchen. Im Frühsommer versammeln sich Männchen und Weibchen. Sie umtanzen einander und wechseln dabei ihre Farben – alles zum Zwecke der Verführung und Vermehrung … Praktisch an allen Küsten des Mittelmeers war der mächtige Zackenbarsch verschwunden – doch dank Schutzgebieten wie La Scandola scheint seine Zukunft gesichert. (Text: WDR)

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