bisher 2 Folgen, Folge 1–2

  • Folge 1
    Statt Mallorca an den Mittelrhein, statt Balkan an den Bodensee: Viele machen dieses Jahr bewusst Urlaub im Inland, weil sie sich hier eher sicher fühlen und weil sie nicht wissen, wie es mit den Hygienestandards im benachbarten Ausland wirklich aussieht. Bislang weniger frequentierte Ziele in der deutschen Provinz bekommen so plötzlich ihre Chance, gesunde und breit aufgestellte Reiseanbieter und -verlage müssen ums Überleben kämpfen. Aber es gibt auch Gewinner in der Krise, etwa Vermieter von Wohnmobilen. Am Mittelrhein: Ein Landgasthof startet durch Wird „das Fetz“, das idyllisch nahe der Loreley gelegene Landhotel, die Umsatzeinbußen aus den Monaten des Lockdowns und der Zeit danach wegstecken können? Immerhin muss die Unternehmerfamilie noch rund 2,5 Millionen Euro an Schulden für ihren Hotel- Neubau im Mittelrheintal zurückzahlen.
    Und, so schätzt Marcus Fetz, eine weitere halbe Million Euro wird wohl wegen des Corona-Ausfalls noch hinzukommen. Immerhin läuft das Sommergeschäft jetzt spürbar deutlich an, die Buchungen nehmen Fahrt auf. Ob die Hoteliers so 2020 über die Runden kommen? Abgerechnet wird erst zum Jahresende.
    Stuttgart: Ein Reisebüro kämpft ums Überleben Die „Schwabenlandreisen“ der Gebrüder Aslan befinden sich nach Monaten der Stornierungen im freien Fall. Vor der Krise war das Reisebüro ein grundsolides Unternehmen mit zahlreichen Filialen im Südwesten. Zurzeit bleibt den deutsch-türkischen Chefs nicht viel mehr, als die trübe Stimmung ihrer Belegschaft aufzuheitern. Tapfer laden sie ihre Mitarbeitenden zu einem Ausflug in die schwäbische Heimat ein, das erste Wiedersehen nach drei Monaten Kurzarbeit und Homeoffice.
    Das soll den Teamgeist stärken und ein kleines Dankeschön sein für harte Monate des Durchhaltens. Erlangen: Ein Reiseführer-Verlag sattelt um Für Michael Müller ist der Umsatz um 75 Prozent eingebrochen – kein Wunder, einen Großteil seines Geschäfts macht der Verleger aus Erlangen, der im letzten Jahr das 40-jährige Betriebsjubiläum feiern konnte, mit Europa- und Fernreiseführern. Die neue, aktualisierte Portugal-Ausgabe liegt jetzt erst mal auf Eis – Michael Müller recherchiert stattdessen Wanderungen in die sächsische Schweiz. Am Bodensee: Mit Reisemobil auf großer Fahrt Campingurlaub – das kam bislang für die Salijajs nicht in Frage.
    Jetzt aber doch. Mit der gemieteten Acht-Meter-Karosse geht es in diesem Sommer an den Bodensee, statt mit dem Flieger auf den Balkan. Gar nicht mal so schlecht, das Reisen mit dem eigenen Hotelzimmer im Schlepptau, findet die junge Familie, wären da nur nicht die typischen Anfängerfehler, die die Neucamper kräftig ins Schwitzen bringen, und wäre der Campingplatz nicht so krachvoll. Gerade mal 1,5 Meter Sicherheitsabstand gibt es hier am Bodensee zwischen den Wohnmobilen, und es wird noch voller. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.07.2020SWR Fernsehen
  • Folge 2
    Allmählich sind die Grenzen zu den Nachbarn wieder geöffnet. Bedeutet das nun auch „business“ – oder, thematisch passender, eher: „vacation as usual?“ Oder ist dieses Jahr alles ganz anders? Die neue Ausgabe unserer lockeren Reportagereihe zu den Auswirkungen der Corona-Krise, wirft ein Schlaglicht auf die beliebtesten Urlaubsregionen der Deutschen. Drei Geschichten, drei Reisereportagen, wieder verzopft erzählt, aus Mallorca, Österreich und Italien. Auf Mallorca wollen es drei Freundinnen aus Mainz mal wieder so richtig krachen lassen; sie haben ihn lange geplant, ihren Junggesellinnen-Abschied, und sie gehörten zu den ersten, die wieder auf die Insel reisen durften.
    Aber wie sieht der Ballermann in diesem Jahr aus? Massen an fröhlichen Zechern, eng an eng – das fällt 2020 aus; die Feierstraße: eher verwaist. Keine leichte Situation für die Wirte. Auch der pauschale Hotel- und Strandurlaub gestaltet sich anders als sonst. Wir begleiten eine Familie (Eltern mit Kind) aus dem Raum Stuttgart: Schon die Anreise – für sie schwierig; die Befürchtung, im Flieger zu dicht aufeinander zu hängen, ist hoch. Auf Mallorca, im Hotel, in das die Familie einchecken wird, laufen die Vorbereitungen hinter den Kulissen auf Hochtouren, um für die ersten deutschen Gäste (die „Versuchskaninchen“, wie sie hier zum Teil scherzhaft sagen), gerüstet zu sein.
    Wie kann das Buffet zukünftig gestaltet werden, um den strengen Hygiene- und Distanzregeln der spanischen Regierung zu entsprechen; wie der Pool-Besuch? Logistisch nicht einfach. In Italien reist die Kamera mit zwei deutschen Individualtouristen. An der Blumenriviera, unweit von Sanremo, haben die beiden schon seit Jahren ein Ferienhaus, in das sie regelmäßig fahren und das sie beständig aus- und umbauen.
    Aber auch für sie ist, abseits des großen Pauschaltourismus, der Urlaub 2020 anders: am Strand trennen Plexiglasscheiben die Liegestühle ab; auch mit ihren italienischen Bekannten und Freunde können sie im Restaurant nur durch Glasscheiben getrennt an einem Tisch sitzen; der große Lebensmittelmarkt in Sanremo findet reduziert statt; und der Radweg am Meer entlang ist gesperrt, weil er in den vergangenen Monaten nicht, wie geplant, sicher ausgebaut werden konnte. Enttäuschend für die beiden, die sich gerne frei, mobil und viel bewegen? Spezielle Herausforderungen auch für die Reisegruppe, mit es nach Österreich, ins Stubaital, geht.
    Eine fünftägige Busreise: Das bedeutet zunächst für den Unternehmer und Veranstalter, das Fahrzeug hygienegerecht umzubauen. Neue Klimatechnik wie im Flugzeug soll für ein sicheres Reisen sorgen. Aber auch das Besuchsprogramm ist für die dieses Jahr deutlich geschrumpfte Reisegruppe eingedampft – aus Sicherheitsgründen; dennoch ein schöner Urlaub für die Mitreisenden? Drei Destinationen, drei aktuelle Urlaubserlebnisse; was bleibt dieses Jahr noch übrig von Erleben der deutschen Sehnsuchtsorte im Ausland? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.07.2020SWR Fernsehen

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