2019, Folge 1–20

  • Folge 1 (45 Min.)
    Öko oder Umweltsünde – wie nachhaltig ist Heizen mit Holz?
    Kaminöfen galten lange als umweltfreundlich. Doch die positive Klimabilanz bröckelt, denn Holzheizungen produzieren nicht nur Wärme, sondern auch Feinstaub. Zudem wird die steigende Nachfrage nach Brennholz zunehmend mit günstigem Holz aus dem Ausland gedeckt. Wie ökologisch ist das Heizen mit Holz?
    Quicklebendig statt ausgestorben – neue Lust aufs Landleben?
    Trotz Ärztemangel und Überalterung erkennen Experten seit einiger Zeit einen gegenläufigen Trend zum vermeintlichen Ausbluten ländlicher Regionen. „Die 20 Orte, die am schnellsten wachsen, gehören zu den kleinsten Gemeinden in Baden-Württemberg“, sagt Martina Klärle, Expertin für Landmanagement aus Weikersheim. Ländliche Regionen würden immer mobiler, digitaler und garantierten zudem ein preisgünstiges Leben im Grünen. Sind moderne, fortschrittliche Dörfer eine Alternative zur überteuerten Großstadt? Gast im Studio ist Martina Klärle, Professorin für Landmanagement.
    Vor Ort in Dächingen
    Mit einer Gastwirtschaft, Einkaufsläden und ausgeprägter Vereinskultur ist der kleine Ort Dächingen auf der Schwäbischen Alb eine lebendige Landgemeinde. Reporterin Alexandra Gondorf hat recherchiert, wie es dem 500 Seelendorf gelingt, junge Menschen im Ort zu halten.
    Sorglos im Netz
    Nicht nur Politiker und Prominente sind Opfer von Datendiebstahl im Internet. Experten warnen, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger zu sorglos im Internet bewegen. Cyber-Kriminalisten, Datenschützer und Polizei zeigen, wie schnell Passwörter geknackt werden können und wozu die gestohlenen Daten verwendet werden.
    Die Schattenseite des Baubooms
    In Wäldern bei Heilbronn wurden tonnenweise krebserregende Stoffe in Bauschutt gefunden. Das Abrissmaterial wird genutzt, um Waldwege aufzufüllen. Umweltschützer warnen, dass die Dunkelziffer der Menge an belastetem Bauschutt im Land weitaus höher sein könnte. Wir können alles – außer Englisch? Wenn prominente Baden-Württemberger Englisch sprechen, sorgt das mitunter für Unterhaltung. Nun soll Baden-Württemberg mit einem englischen Werbeslogan international vermarktet werden. Ob das gut geht? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.01.2019SWR Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    Dieselärger, Schulstress, Abschiebungen – was tun, Herr Kretschmann?
    Dieselfahrverbote, Unterrichtsausfälle, Abschiebungen von Flüchtlingen – nur einige der Probleme, die viele Menschen im Land beschäftigen und für die sie Lösungen erwarten. Vor allem von Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) und dessen grün-schwarzer Regierung. Schuldirektorin Dorothea Vollmer aus Salem etwa beklagt den massiven Stundenausfall an ihrer Grundschule und fühlt sich von der Landespolitik im Stich gelassen. Michael Isert aus Welzheim wundert sich über die Blüten, die das Dieselfahrverbot in Stuttgart so treibt: Seit Jahresanfang muss er seinen Diesel-Mercedes in der Garage stehen lassen – mit seinem Hummer-Geländewagen, der dreimal so viel Sprit braucht, darf er aber weiter in die Stadt.
    Und auch das Thema Abschiebungen brennt vielen Menschen auf den Nägeln – und wird selbst in der Koalition kontrovers diskutiert. Wofür stehen Ministerpräsident Kretschmann und seine Regierung in diesen Fragen, welche Lösungen kann er anbieten? Und was denken er selbst und die Menschen in Baden-Württemberg zu einer möglichen dritten Amtszeit des ersten grünen Ministerpräsidenten in Deutschland? Gast: Winfried Kretschmann (Grüne), Ministerpräsident BW
    Risikobereite Skifahrer
    Wer zieht die ersten Spuren im unberührten Schnee? Für diesen Kick riskieren manche Skifahrer ihr Leben. So womöglich auch die vier in Lech tödlich verunglückten Männer aus dem Raum Biberach. Eine Lawine hatte sie an einer gesperrten Piste verschüttet. Warum halten sich einige nicht an die Vorgaben der Pistenbetreiber? Überschätzen sie ihr Können oder fühlen sie sich mit ihrer modernen Ausrüstung unverwundbar? Risikobereite Skifahrer bringen nicht nur sich selbst, sondern auch Bergretter in Gefahr.
    Vom Traumhaus zum Alptraum
    Der Traum vom eigenen Haus ist für elf Familien in Eningen zu einem wahren Alptraum geworden. Brachliegende Rohbauten, falsch zugeschnittene Fenster und Türen, großflächiger Schimmelbefall und ein Projektentwickler, der offenbar mitten im Insolvenzverfahren steckt. Wie konnte all das passieren?
    Korrekte Pelze?
    Dicke Winterparkas mit Pelzkragen sind voll im Trend. Und das obwohl Tierschützer seit Jahren mit grausamen Bildern von Pelztierfarmen schockieren. Nun versprechen heimische Jäger mit einer eigens gegründeten Firma regional erzeugte Pelze – ohne dass die Tiere leiden müssen. Lassen die sich ohne schlechtes Gewissen tragen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.01.2019SWR Fernsehen
  • Folge 3 (45 Min.)
    Knapper Wohnraum: Sind Umzugsprämien für Senioren die Lösung?
    Ältere Menschen, die ihre bisherigen vier Wände aufgeben und gegen ein kleineres Zuhause tauschen – in Marbach am Neckar werden sie bald mit einer Prämie belohnt. 2.500 Euro ist es dem Gemeinderat wert, wenn Senioren ihre Wohnung frei machen für eine Familie. Denn in Marbach ist wie vielerorts der Wohnraum knapp. Und statistisch gesehen, hat eine Bevölkerungsgruppe besonders viel Platz: Ältere Menschen, die nachdem die Kinder aus dem Haus sind, oft alleine oder zu zweit in großen Wohnungen oder Häusern leben. Die Idee einer Prämie wird nun kontrovers diskutiert. Seniorenverbände kritisieren, der Markt gebe viel zu wenig bezahlbare Wohnungen her – und auch altersgerechter Wohnraum sei viel zu knapp. Außerdem haben ähnliche Projekte in anderen Städten nicht zum Erfolg geführt. Doch welche Alternativen gibt es? Gast: Cord Soehlke, Baubürgermeister in Tübingen und Diplom-Architekt
    Vor Ort in Marbach
    2500 Euro für Senioren, die freiwillig ausziehen. Wie kommt diese Prämie in Marbach an? Alexandra Gondorf hat sich dort umgehört. Stau-Frust an den Umleitungsstrecken Wiesloch-Rauenberg, Sinsheim-Steinsfurt oder Dreieck Leonberg. Drei Namen, die vor allem für eines stehen: kilometerlange Staus. Viele Pendler und LKW-Fahrer umfahren deshalb die Verkehrs-Nadelöhre – und verlagern Lärm und Abgase so in die umliegenden Gemeinden – zum Ärger der Anwohner.
    Hängepartie im Rathaus
    Eigentlich hatten sie sich in Hirschberg an der Bergstraße auf Zeitdruck eingestellt. Denn nachdem ihr Bürgermeister bei den OB-Wahlen im benachbarten Weinheim erfolgreich angetreten war, wären den Hirschbergern laut Gemeindeordnung nur drei Monate für die Wahl eines neuen Rathauschefs geblieben. Doch nun, sieben Monate später, hat der Amtsinhaber seinen Stuhl immer noch nicht geräumt.
    Wie sicher ist die elektronische Patientenakte?
    Von Krankenkassen sehnlichst erwartet und von der Politik vorangetrieben: Bis zum Sommer sollen Arztpraxen und Kliniken an ein digitales Gesundheitsnetz angeschlossen sein. Dann können Patientendaten auf einem Großrechner irgendwo in Europa gespeichert und abgerufen werden. Doch Datenschützer warnen vor Sicherheitslücken. Und erste Ärzte wollen die Digitalisierung verweigern.
    Das bisschen Haushalt …?
    Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble fordert: Im Sinne echter Gleichberechtigung sollen Männer mehr im Haushalt anpacken. Aber wie sieht das in der Praxis aus, können Männer Wäsche waschen, Hemden bügeln und Windeln wechseln? „Zur Sache“ macht im baden-württembergischen Landtag den Praxistest. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.01.2019SWR Fernsehen
  • Folge 4 (45 Min.)
    Millionenrente für Daimler-Chef Zetsche: Ist das gerecht?
    4.246 Euro Rente – täglich. Glück in der Lotterie müsste man dafür haben, denkt sich mancher Beschäftigte. Oder man leistet viel, trägt Verantwortung für zigtausende Mitarbeiter und Aktionäre. Wie Daimler-Chef Dieter Zetsche. Wenn er im Mai in Ruhestand geht, darf er ab 2020 mit einer Rekord-Rente seiner Firma von bis zu 128.000 Euro monatlich rechnen. Hat er sich das verdient? Oder ist bei Managerbezügen heutzutage jedes Maß verloren gegangen? Gast: Markus Schollmeyer, Gerechtigkeitsforscher
    Vor Ort beim Gerechtigkeitstest
    Alexandra Gondorf spricht mit Bürgern über die Höhe ihrer Rente. Sind sie zufrieden? Ist ihre Rente angemessen? Dabei geht sie auch der Frage nach, ob die Bürger die Betriebs-Rente des Daimler-Chefs verhältnismäßig finden.
    Ohne Arbeit, Ohne Strom, ohne Licht
    Nicoleta Mester hat für renommierte Firmen gearbeitet, als Maschinenbauingenieurin, Projektmanagerin, Qualitätskontrolleurin. Die 56-Jährige war ehrenamtliche Polizistin in Karlsruhe, hat eine Tochter großgezogen. In den Ferien flog sie nach Dubai und Ägypten. Doch dann kam der Absturz. Vor einem Jahr verlor sie ihren Job, dann ihr Zuhause. Heute lebt sie in einem Obdachlosenheim in Eningen. Ohne Strom, ohne Licht. Mit Schimmel an den Wänden. Wie konnte es soweit kommen?
    Tauben-Nöte in Neuried
    Verdreckte Terrassen, Hofeinfahrten, Fahrräder. In Neuried-Ichenheim treiben bis zu 60 Tauben ihr Unwesen. Zum Leidwesen der Anwohner, die seit Jahren mit Krach und Luftgewehren gegen die Vögel kämpfen. Wer sein Dach taubensicher machen will, zahlt viel Geld an Kammerjäger und treibt die Tauben im Zweifel – aufs Nachbardach. Um Hilfe gebetene Behörden fühlen sich nicht zuständig.
    Meisterwerk mit Pannen
    Sie gilt als architektonisches Meisterwerk und hat eine lange Liste an Baumängeln: die Universitäts-Bibliothek in Freiburg. Erst vor gut drei Jahren eröffnet, ist der preisgekrönte 53-Millionen-Bau des Landes schon wieder Großbaustelle. Und Gegenstand eines Gerichtsverfahrens. Wer zahlt die Reparaturarbeiten?
    Tempolimit – Kein Menschenverstand im Nachbarland?
    Was hat Deutschland mit Afghanistan und Nordkorea gemein? Richtig: In keinem der drei Länder gibt es ein generelles Tempolimit auf der Autobahn. Damit sind wir in bester Gesellschaft, denn laut Bundesverkehrsminister Scheuer (CSU) ist ein Tempolimit ja auch „gegen jeden Menschenverstand.“ Und unsere Nachbarn in der Schweiz? Sind demnach irre! Denn dort gilt Tempo 120 auf der Autobahn … (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 31.01.2019SWR Fernsehen
  • Folge 5 (45 Min.)
    Steuermittel gegen Altersarmut: Wie sinnvoll ist die geplante Grundrente?
    Wer ein Leben lang gearbeitet hat, soll im Alter mehr haben, als jemand, der nie gearbeitet hat. Darüber sind sich alle einig. Doch der Vorschlag einer „Respekt-Rente“ von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sorgt gerade für Diskussionsstoff. Sein Plan: Wer nach 35 Beitragsjahren weniger als knapp 900 Euro Rente brutto hat, bekommt einen Zuschlag von bis zu 447 Euro pro Monat. Gerade für jemand, der sein Leben lang im Niedriglohnbereich gearbeitet hat, soll die Rente so gerechter werden. Doch genau das bezweifeln Kritiker. Sie warnen vor einer neuen Ungerechtigkeit. Und vor zu hohen Kosten für die Steuerzahler. Wie gerecht ist die geplante Grundrente? Und hilft sie wirklich, Altersarmut zu verhindern? Gast im Studio: Maria Lenk, Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, Stuttgart
    Vor Ort bei jetzigen und künftigen Rentnern
    Was halten Rentnerinnen und Rentner von der geplanten Grundrente? Gerade diejenigen, die von Altersarmut betroffen sind? Vor-Ort-Reporterin Alexandra Gondorf stellt sich in die Essens-Schlange bei der Stuttgarter Vesperkirche und fragt nach.
    Wenn die Wildsau durch die Stadt tobt
    Sie wühlen in Vorgärten, auf Friedhöfen und fallen sogar Spaziergänger an. Die Wildschweine vermehren sich seit Jahren, haben sogar Wohngebiete erobert. Inzwischen dürfen sie in einigen Städten bejagt werden. Aber helfen die Maßnahmen, um der Wildschweine Herr zu werden? Und wie groß ist die Gefahr, dass sie die Afrikanische Schweinepest zu uns bringen?
    Ein rechtes Netzwerk in der Bundeswehr?
    In der Kleinstadt Calw genießen sie hohes Ansehen: Die Einsatzkräfte der KSK, die hier stationiert sind. Doch die Vorwürfe gegen die Elitesoldaten häufen sich. Zentrale Figur: André S. alias Hannibal. Er soll ein Netzwerk ins Leben gerufen haben, in dem sich völkisch gesinnte Militärangehörige darüber austauschen, wie sie die Bundesrepublik destabilisieren können und an einem Tag X das Kommando übernehmen wollen.
    Ist Strobl noch der Richtige?
    Der Meßstettener Bürgermeister Frank Schroft (CDU) macht sich Sorgen um seine Partei. Die CDU als profilloser Juniorpartner der grün-schwarzen Regierungskoalition und zuletzt katastrophale Umfrageergebnisse – sowohl für die Partei als auch für deren Landesvorsitzenden Thomas Strobl. Es sei an der Zeit, so Schroft, dass sich die Partei inhaltlich und personell neu aufstelle. Ist sein Vorstoß der Anfang vom Ende von Thomas Strobl? Gast im Studio: Thomas Strobl, Landesvorsitzender der CDU (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.02.2019SWR Fernsehen
  • Folge 6 (45 Min.)
    Edel-Bio im Discounter – Gut für die Verbraucher, schlecht für die Qualität?
    Seit Anfang des Jahres Bioland-Produkte bei Lidl und ab diesem Donnerstag hochpreisige Bio-Ware von Demeter in den Regalen von Kaufland: Brechen jetzt gute Zeiten für Kunden an, die sich Edelbio-Produkte aus dem Reformhaus vorher nicht leisten konnten? Verbraucher und Bio-Landwirte sind verunsichert. Wird die Biobranche von den großen Handelskonzernen über den Tisch gezogen, weil sie über kurz oder lang die Preise bestimmen werden? Und bleibt dabei die Qualität von hochwertigen Bio-Produkten wie Milch und Gemüse auf der Strecke?
    Vor Ort beim Bio-Bauer
    Artgerechte Tierhaltung, wirtschaften im Einklang mit der Natur. Das ist seit mehr als 25 Jahren der Anspruch von Bio-Bauer Manfred Schmid aus Westhausen im Ostalbkreis. Deshalb will er seine Demeter-Produkte nicht im Supermarktregal sehen, erfährt Vor-Ort-Reporterin Alix Koch.
    Wie gefährlich sind die Elektro-Flitzer?
    Schnell, handlich, elektrisch – eScooter und Hoverboards sind in vielen Ländern längst Trend. Im Frühjahr werden die „Elektrokleinstfahrzeuge“ auch bei uns zugelassen. Dann dürfen sie auf Straßen, Radwegen und teilweise sogar Fußwegen unterwegs sein. Doch Kritiker befürchten Chaos im öffentlichen Raum und vermehrt Unfälle. Wie gefährlich sind E-Roller? Wir testen sie.
    Schwarzfahren – Straftat oder Akt der Rebellion?
    Andrea Schmidt fährt immer mal wieder schwarz. Nicht, weil sie sich keinen Fahrschein leisten kann, sondern weil sie fordert: Schwarzfahren muss entkriminalisiert werden! Dafür setzt sie sich in der Initiative „Freifahren Stuttgart“ ein. Unterstützung gibt es sogar vom Deutschen Richterbund, der sich weniger Belastung für Gerichte und Polizei erhofft. Doch der Justizminister ist strikt dagegen.
    Superman Hück in neuer Mission
    Ex-Waisenkind, Ex-Thaiboxprofi und seit kurzem auch: Ex-Porsche-Betriebsratschef. Denn Supermann Uwe Hück will es nochmal wissen, wieder von ganz unten beginnen und sich durchkämpfen – als Kommunalpolitiker in Pforzheim. Rettet Uwe Hück die SPD oder ist Uwe Hück nicht mehr zu retten?
    Jugend fürs Klima – wie ernst ist es ihr?
    Seit Wochen demonstrieren tausende Schüler für einen besseren Klimaschutz auch in Baden-Württemberg. Immer freitags während der Schulzeit. Bewusst riskieren sie Strafen. Weil sie ernst genommen werden wollen von jenen, die über Energiewende und Kohleausstieg entscheiden. Aber leben sie auch ihre Forderungen nach einer besseren Umwelt? Sind sie bereit auf Flugreisen zu verzichten, aufs eigene Auto, auf Fleisch und eingeflogene Bananen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.02.2019SWR Fernsehen
  • Folge 7 (45 Min.)
    Videodreh statt Spielplatz – wie Eltern mit ihren Kindern im Netz Geschäfte machen
    „Hilfe, Baby Born hat Sonnenbrand“ heißt ein Video, das auf der Videoplattform Youtube schon drei Millionen Mal gesehen wurde. Darin spielt die siebenjährige Ava im Badeanzug auf einer Terrasse. Was aussieht, wie ein Spiel, ist oft Geschäft. Wenn junge Mädchen geschminkt im Internet posieren und Produkte anpreisen, stecken immer häufiger die Eltern als treibende Kraft dahinter. Sie verdienen Geld mit ihrem Kind als Werbeträger. Teilweise so viel, dass sie aufhören können, zu arbeiten. Diesen Trend beobachtet das Deutsche Kinderhilfswerk mit Sorge, denn Kinderarbeit ist in Deutschland verboten. Gast im Studio ist Luise Meergans vom Deutschen Kinderhilfswerk.
    Vor Ort bei der Mama-Influencerin
    Wie arbeiten sogenannte Influencer, also Menschen, die ihr Privatleben im Internet zeigen und damit Geld verdienen? Reporterin Alix Koch ist zu Gast bei Laura Lehmann. Mehr als 60.000 Menschen folgen der dreifachen Mutter auf Instagram und bekommen täglich Einblicke in den Familienalltag mit drei Kindern.
    Funkloch-Land Baden-Württemberg
    Während Politik und Medien über den künftigen Mobilfunkstandard 5G diskutieren, haben die Menschen im Land ganz andere Anschlussprobleme. Denn obwohl Baden-Württemberg als Hochtechnologie-Land gilt, erreicht die Mobilfunkqualität in manchen Ortschaften nicht einmal den Minimalstandard. „Wir sind Mobilfunk-Notstandsgebiet“, klagt Peter Vogel aus Bittelbronn im Kreis Heilbronn. Seine Heimatgemeinde ist fast komplett ohne Anschluss. Andernorts wurde lange um einen Anschluss ans Netz gekämpft – wie in der Gemeinde Schwendi. Wohnen über dem Discounter in Konstanz? In vielen Städten im Land sind Wohnungen knapp, auch in der boomenden Bodenseestadt Konstanz. Ein großer Discounter will nun eine seiner Filialen aufstocken und Wohnraum schaffen. Aus einem gewöhnlichen Flachdach-Supermarkt soll ein Apartmentbau werden. Eine gute Idee zur rechten Zeit – doch die Stadt will keine Apartments im Gewerbegebiet.
    Nagolder Oma gegen Rechts
    Anna Ohnweiler aus Nagold ist Deutschlands erste „Oma gegen Rechts“. Gemeinsam mit anderen demonstriert die 69-Jährige gegen Rassismus und Antisemitismus – und wird mit ihren öffentlichen Auftritten selbst zur Zielscheibe von Hass und Diskriminierung. Doch davon lässt sie sich nicht beirren. „Ich will mich später nicht von meinen Enkeln fragen lassen: Warum hast Du nichts getan?“, sagt sie.
    Meister-Notstand im Handwerk – wenn der Abschluss arm macht
    Erst hat man die Meisterpflicht bei vielen Handwerksberufen abgeschafft, jetzt fordern Politiker sie zurück. Denn ohne Meister stimme die Qualität nicht und es gäbe niemanden, der den Nachwuchs ausbildet. Doch die Meisterschule ist teuer. In Baden-Württemberg zahlen Anwärter mindestens 10.000 Euro. Das muss sich ändern, fordert das Handwerk. Warum ist der Meisterabschluss nicht kostenlos wie das Studium? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.02.2019SWR Fernsehen
  • Folge 8 (45 Min.)
    Schnaps als Pausenfüller – betrunkene LKW-Fahrer auf der Autobahn
    Jeden Sonntag zwingt das Wochenendfahrverbot Hunderte Fernfahrer zum Stillstand auf Parkplätzen und Rasthöfen im Land. Die Zwangspause überbrückt mancher Fahrer mit Bier und Schnaps. Die Autobahnpolizei versucht, dem gefährlichen Trend mit großangelegten Alkoholkontrollen zu begegnen.
    Wegwerf-Wahnsinn – was hilft gegen die Lebensmittelverschwendung?
    In Deutschland landen jährlich bis zu 82 Kilogramm Lebensmittel pro Person im Müll. Die Erzeugung der nicht verbrauchten Lebensmittel beansprucht Ressourcen wie Boden, Energie und Treibstoff beansprucht und verursacht Millionen von Tonnen an Treibhausgasen. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) will deshalb in den nächsten elf Jahren die Lebensmittelverschwendung mit einer „Nationalen Strategie“ auf freiwilliger Basis zumindest halbieren. Auch das Verbraucherschutzministerium im Land setzt auf Appelle und Aufklärung. Kritikern geht das nicht weit genug, sie fordern von der Politik Gesetze. Gast im Studio ist Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU), Staatssekretärin für Verbraucherschutz BW.
    Vor Ort – Lebensmittelverschwendung auf der Spur
    Warum werfen die Deutschen die Hälfte der produzierten Lebensmittel in den Müll? Diese Frage führt Reporterin Alexandra Gondorf zu einem Supermarkt im Remstal, einer Gemüsebäuerin auf den Fildern und zu Verbrauchern, die Schluss machen wollen mit der Wegwerf-Mentalität. Pendlerfrust am See Bislang konnten Berufspendler aus dem Hinterland von Meersburg mit einem Monatsticket ihr Auto günstig am Fährhafen parken und mit der Fähre nach Konstanz übersetzen. In der Sommersaison gibt es wegen der Touristen jedoch nur noch Tagestickets, die für Pendler auf Dauer zu teuer sind. Die Alternative ist ein Parkplatz, der 2,5 Kilometer weit entfernt ist. Sehr zum Unmut der Pendler.
    Schluss mit lustig – Humor und Politik
    CDU-Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat mit ihrem Faschingswitz über Toiletten für das dritte Geschlecht für viele die Grenzen des Humors überschritten. Auch für ihre CDU-Parteifreunde beim politischen Aschermittwoch in Fellbach? Immerhin ist deren Stargast Günther Oettinger gewissermaßen Experte für rhetorische Fettnäpfchen.
    Langes Warten auf die Polizei – dank Polizeireform?
    Vergangenen Dezember verunglückte ein 28-jähriger Autofahrer in Rommelshausen im Rems-Murr-Kreis tödlich. Erst Stunden später durfte die Feuerwehr den Leichnam bergen. Denn seit der Polizeireform haben die Spezialteams zur Aufnahme solcher Unfälle lange Anfahrtswege. Unverständlich für Feuerwehr und einige Landespolitiker. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.03.2019SWR Fernsehen
  • Folge 9 (45 Min.)
    Rücksichtslose Raser – wenn das Auto zur tödlichen Waffe wird:
    Ein Horrorunfall in der Stuttgarter Innenstadt: Zwei Menschen sterben, nachdem ein 550 PS-starker Jaguar in ihren Kleinwagen gekracht war. Laut der neuesten Verkehrsunfallbilanz stirbt in Baden-Württemberg an jedem zweiten Tag ein Mensch durch zu schnelles Fahren. Doch was hilft gegen rücksichtslose Raser? Mehr Kontrollen? Schärfere Gesetze? Oder gar ein generelles Tempolimit? Gast im Studio: Verkehrspsychologin Rita Stumpf aus Calw
    Vor Ort:
    Reporterin Alexandra Gondorf probiert aus, wie schwierig es ist, ein mehrere hundert PS starkes Auto unter Kontrolle zu halten. Und sie besucht eine Frau, die ihre halbe Familie bei einem Autounfall verloren hat und seitdem gegen Raser kämpft.
    Jagd auf Graffiti-Sprayer: Ist das Kunst oder muss das weg!?
    Zumindest Tübingens Oberbürgermeister Palmer (Grüne) hat genug und setzt eine Belohnung für das Ergreifen von illegalen Sprayern aus. Nicht nur in Tübingen, auch in anderen Städten nehmen Graffiti überhand und finden sich inzwischen auch zahlreich in den Altstädten.
    Biber auf die Abschussliste?
    Den Biber ins Landesjagdgesetz aufnehmen – das fordern immer mehr Bauern. Denn die einmal fast ausgerotteten Tiere haben sich in den vergangenen Jahren wieder in Baden-Württemberg niedergelassen und vermehren sich. Und im Gegensatz zu anderen Bundesländern gibt es für die Bauern hier keine Ausgleichszahlungen vom Land.
    Moderne Zeiten:
    Bahnübergang im Handbetrieb: Bei der Sanierung der Höllentalbahn wurde auch der Bahnübergang in Kirchzarten bei Freiburg neu gebaut. Doch die spezielle Technik für den gesicherten Bahnübergang funktioniert auch nach vier Monaten noch nicht. Noch immer muss ein Sicherheitsdienst mit rot-weißen Absperrbändern bei jedem Zug sichern.
    Unternehmer sauer auf Strobls Abschiebepolitik: Bleiberecht durch Arbeit?
    Wenn es nach einer gleichnamigen Initiative von 150 Unternehmern geht, dann sind Flüchtlinge eine Lösung, um den Mangel auf dem Arbeitsmarkt etwas abzufedern. Doch nun beklagen sie, Innenminister Thomas Strobl (CDU) habe vier gut integrierte Flüchtlinge mit Job abgeschoben – über Nacht. Das ärgert die betroffenen Betriebe, die viel in ihre Arbeitskräfte investiert haben, wie ein Stahl und Eisenwarenunternehmen in Biberach an der Riss. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.03.2019SWR Fernsehen
  • Folge 10 (45 Min.)
    Überfüllte Knäste, überforderte Gerichte – Sparen auf Kosten der Sicherheit?
    Baden-Württembergs Gefängnisse sind überfüllt und gefährlich. In den letzten 3 Jahren sind die Häftlingszahlen um 12,5 Prozent gestiegen. In manchen Haftanstalten des Landes campieren Häftlinge auf Matratzenlagern. Aber die Personalausstattung in Baden-Württemberg gilt als die schlechteste im ganzen Bundesgebiet. Oft ist ein Beamter allein für 60 Gefangene zuständig. Übergriffe auf das Wachpersonal, Beleidigungen und Angriffe seien mittlerweile an der Tagesordnung. Auch in den Gerichten chronische Personalnot. Es fehlen Richter und Verfahren ziehen sich in die Länge. Die Folge: Immer wieder kommt es vor, dass Beschuldigte aus der Untersuchungshaft ohne Prozess freigelassen werden müssen, weil das Verfahren nicht in dem erforderlichen Zeitraum abgeschlossen werden kann. Sparen auf Kosten der Sicherheit?
    Vor Ort: im Gefängnis
    Wie kann es dazu kommen, dass ein Mensch, der wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft sitzt, einfach freikommt – ohne, dass ein Urteil gesprochen wurde? Dieser Frage geht Vor-Ort-Reporterin Alix Koch nach. Sie fragt den Vorsitzenden des Baden-Württembergischen Richtervereins. Der spricht von einem Justiz-System, das über Jahrzehnte kaputtgespart worden sei. Ähnliches hört unsere Reporterin auch hinter den Gefängnistoren der JVA Karlsruhe. Die Gefangenen lebten hier auf viel zu engem Raum, alles sei zu voll, die Stimmung häufig aggressiv. Und zudem gebe es zu wenig Personal. Zeit, die Gefangenen im Knast auf ein rechtschaffendes Leben in der Gesellschaft vorzubereiten, gebe es da kaum.
    Fahrrad gegen Auto – wem gehört die Straße?
    Wo sind all die Parkplätz am Straßenrand hin? Und war der Radstreifen auf der Hauptstraße nicht früher mal eine zweite Fahrspur? Die moderne Verkehrspolitik hat das Ende der autogerechten Stadt eingeläutet. Im Geburtsland des Automobils entstehen nun fahrradgerechte Städte. Der Kampf um die Straße hat begonnen.
    Ortung bei Notruf – warum nicht auch hierzulande?
    Wer den Notruf wählt, braucht schnell Hilfe vor Ort. Jedes Handy könnte den genauen Standort des Anrufers automatisch an die Einsatzzentralen schicken. Damit gehörten die oft unzureichenden Ortsangaben bei Notrufen der Vergangenheit an. Doch bis heute kommt diese Technik hierzulande nicht zum Einsatz – Warum?
    Der „unsinnigste Spielplatz“ der Welt steht in Deizisau
    Der „unsinnigste Spielplatz“ der Welt steht in Deizisau, das sagt zumindest sein Besitzer Armin Huttenlocher, der von der Plochinger Baubehörde unter Androhung von Zwangsgeld gezwungen wurde, ihn zu bauen. Wie das? Huttenlocher baute in seinem Haus eine dritte Wohnung. Laut Landesbauordnung muss er in diesem Fall auch einen Spielplatz errichten. Nur: in besagtem Haus gibt es gar keine Kinder! Aber das Bauamt in Plochingen sagt: Gesetz ist Gesetz, ob es Sinn macht oder nicht.
    Masern – brauchen wir eine Impfpflicht?
    Masern werden oft für eine harmlose Kinderkrankheit gehalten. Dabei können die Masernviren eine hochansteckende, lebensbedrohliche Infektionskrankheit auslösen, die jedes Jahr weltweit viele Todesopfer fordert. Allein in Madagaskar sollen dieses Jahr schon über 1000 Infizierte gestorben sein. Auch in Deutschland sind Masern wieder auf dem Vormarsch. In Baden-Württemberg wurden seit Anfang des Jahres schon 30 Fälle gemeldet, 13 davon seit Anfang März. Das Gesundheitsministerium ruft die Bevölkerung zum Impfen auf, doch immer mehr Baden-Württemberger lehnen Impfungen ab. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.03.2019SWR Fernsehen
  • Folge 11 (45 Min.)
    Stirbt unser Wald? Borkenkäfer, Pilzbefall und Trockenheit
    Wer in diesen Tagen durch den Wald läuft, sieht es: An den Wegen türmen sich Holzberge, viele Wipfel sind grau, und die lichten Stellen häufen sich. Der Wald in Baden-Württemberg ist krank. Geschwächt durch die Trockenheit im letzten Jahr sind die Bäume ein gefundenes Fressen für Schädlinge und Pilze, die sich rasant ausbreiten. Seit diesem Frühjahr ist klar: der Borkenkäfer hat sich massiv vermehrt, die Zukunft der Fichte ist ungewiss. Doch auch Esche, Eiche und Buche sind in Gefahr. Hilft jetzt nur noch die Chemiekeule? Studiogast: Max Reger, Landesforstpräsident
    Vor Ort: im Wald
    So schlimm wars noch nie, sagt Roland Hartz. Er leitet das Kreisforstamt und fährt mit unserer Vor-Ort-Reporterin Alix Koch durch sein Revier. „Im Hohenlohekreis sind über die Hälfte der Bäume schwer geschädigt. Ganze Flächen müssen abgeholzt werden, weil sich der Borkenkäfer unter der Rinde eingenistet hat“, warnt Hartz. Hinzu kommt ein aus Südostasien eingeschleppter Pilz, der auch dem Menschen gefährlich werden kann. Hartz befürchtet das größte Waldsterben seit Jahren.
    Münze ade, scheiden tut weh – der deutsche Kampf ums Bargeld
    Der Kunde der Zukunft zahlt ohne Bargeld, da sind sich Währungsexperten sicher. Nur die Deutschen halten ihren Scheinen und Münzen nach wie vor die Treue. Doch auch in Baden-Württemberg ist das elektronische Geld auf dem Vormarsch, obwohl viele Kunden skeptisch sind. Ist der Siegeszug der EC-Karten und Bezahl-Apps überhaupt noch aufzuhalten?
    Schnelles Internet – reine Glückssache in Gschwend
    Ralf Brix hat Glück. Er wohnt nahe genug an der neuen Internettrasse und kann sein Haus anschließen. Das kostet ihn rund 5.000 Euro. Aber das ist es ihm wert. Anderen ist der Preis zu hoch. Und etliche Teilorte von Gschwend im Ostalbkreis können gar nicht angeschlossen werden – sie liegen zu weit weg von der Digitaltrasse. Deren Anschluss sei derzeit unbezahlbar, meint Bürgermeister Christoph Hald. Pech gehabt. Er spricht von „Marktversagen“ und fordert eine gezielte Förderung für ländliche Gebiete.
    Jogginghosen-Verbot in der Schule
    „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren,“ so schnöde hat Modegenie Karl Lagerfeld einst über das liebste Kleidungsstück aller Couch-Potatoes geurteilt – bevor, ja, bevor er selbst eine kreierte. Die Jogginghose ist nicht totzukriegen. Sie ist bequem, dient manchem Träger auch als Schlafanzug und wird dadurch zum kostengünstigen Rund-Um-Die-Uhr-Outfit. Vom Sofa aus hat sie erst die Straße, dann die ganze Welt erobert, doch so richtig gesellschaftsfähig ist sie für viele bis heute nicht. So hat eine Realschule in Rottenburg dieser Tage die Schlabberhose verbannt, weil sie „unangemessen“ sei. Zu Recht? Darüber wird nun bundesweit diskutiert.
    BW-Trend: Wer liegt vorn?
    Wie würden die Baden-Württemberger wählen, wenn am Sonntag Landtagswahlen wären? Und wie schneidet die grün-schwarze Koalition bei den Wählern ab? Welcher Politiker hat die Nase vorn? Wir sprechen über die Ergebnisse des aktuellen BW-Trends. Zu Gast im Studio ist Edda Markeli, landespolitische Korrespondentin des SWR. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.03.2019SWR Fernsehen
  • Folge 12 (45 Min.)
    Die Zahl der Feld- und Wiesenvögel ist in den vergangenen 40 Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Braunkehlchen, Kiebitz, Rebhuhn und auch der Vogel des Jahres, die Feldlerche, sind in Gefahr. Grund für die sinkenden Bestände ist der vom Insektensterben verursachte Nahrungsmangel. Durch die intensive Nutzung von Äckern, Wiesen und Weiden gehen zudem viele Brutflächen verloren – eine weitere Ursache für das Vogelsterben? Diese Frage stellt das landespolitische Magazin „Zur Sache Baden-Württemberg“ im SWR Fernsehen unter anderem dem Landwirt Reinhard Friedrich vom Bauernverband Main-Tauber. Er ist zu Gast in der Sendung am Donnerstag, 4. April 2019, von 20:15 bis 21 Uhr.
    Vor Ort – Auf der Suche nach Vögeln
    or-Ort-Reporterin Alexandra Gondorf fragt nach, welche Vögel im Garten zwitschern und lässt sich von Daniel Schmidt-Rothmund erklären, warum heimische Vögel im ganzen Land verschwinden. Der Vogelexperte der NABU-Vogelschutzstation in Mössingen hält die Lage für dramatisch. Die Vögel fänden immer weniger Insekten zum Fressen und Wiesen zum Brüten.
    Weitere geplante Themen:
    Arm durch Pflege – wie der Pflegekräftemangel Familien belastet
    Der kleine Elias leidet seit seiner Geburt an Muskelschwund und benötigt nahezu rund um die Uhr intensive Betreuung. Nun hat sein ambulanter Pflegedienst wegen Personalmangels gekündigt. Elias’ Eltern müssen die Pflege ihres Sohnes künftig selbst organisieren. Ein 24-Stunden-Job mit hoher Belastung, durch den der Familie auch der finanzielle Abstieg droht.
    Baustau in Konstanz
    Trotz Wohnraummangels im Land können viele Eigentümer nicht mit der Bebauung ihres Grundstücks beginnen. Die Bauämter sind mit Anträgen und Verfahren überlastet. Claudia Blum aus Konstanz wartet seit fünf Jahren darauf, in einem Nachverdichtungsgebiet bauen zu dürfen. Grün, grüner, Öko-Flughafen Stuttgart? Bis 2050 soll der Stuttgarter Flughafen klimaneutral betrieben werden. Passagiere werden bereits heute mit Elektrobussen vom Gate zum Flugzeug gefahren, weitere Solaranlagen sind in Planung. Was bleibt ist jedoch der CO2-Ausstoß der Flugzeuge.
    Spendenskandal – die AfD unter Druck
    Die AfD-Parteispenden-Affäre ist ein Drama in mehreren Akten: Zunächst ging es um Spenden für Alice Weidel, die Vorsitzende der Bundestagsfraktion. Dann gerieten auch Parteichef Jörg Meuthen und sein Wahlkampf für die Landtagswahl 2016 ins Visier der Ermittler. Nur zögernd gab die Partei zu, dass dubiose Gelder aus der Schweiz geflossen seien. Und jetzt sollen auch noch Strohmänner dafür bezahlt worden sein, sich als Spender auszugeben. Mehrere Staatsanwaltschaften ermitteln. Gast im Studio ist Markus Pfalzgraf, landespolitischer Korrespondent des SWR. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.04.2019SWR Fernsehen
  • Folge 13 (45 Min.)
    Schlechte Schüler, überforderte Lehrer – sind die Eltern das Problem?
    Einst waren sie spitze, die Schüler aus Baden-Württemberg. Doch seit Jahren sind ihre Leistungen im Sinkflug. Jetzt geht Bildungsministerin Eisenmann (CDU) hart mit den Eltern ins Gericht. Ihrer Meinung nach mischten sich immer mehr Eltern entweder übermäßig stark in den Schulalltag ein oder seien für Lehrer überhaupt nicht greifbar. Viele hätten sich „vom Erziehungsauftrag verabschiedet“, so die Ministerin und würden zu viel von der Schule erwarten. Diese Meinung teilen auch viele Lehrer. Der Landeselternbeirat wehrt sich: Dass sich Eltern einmischen sei schlichtweg nötig. Denn das System Schule sei kaputtgespart. Studiogast: Michael Gomolzig, Verband Bildung und Erziehung Baden-Württemberg
    Vor Ort bei Eltern und Lehrern
    Übereifrige Eltern sind an Schulen Alltag, berichten uns Lehrerinnen. Andererseits gebe es immer mehr Eltern, die sich überhaupt nicht dafür interessierten, was ihre Kinder in der Schule machen. Außerdem ist unsere Reporterin Alix Koch beim Mega-Elternabend in Ulm, mit dem die Kultusministerin die Wogen zwischen Lehrern und Eltern glätten will.
    Kaputte Straßen, lebensgefährliche Schlaglöcher
    Zum Glück hat ein Zeuge in Salach schnell den Notarzt gerufen, als ein Radler in einem Schlagloch stürzte, sich schwer verletzte. Kleinere Straßen, Landesstraßen, Bundesstraßen – sie alle sind teilweise in marodem Zustand. Das berichtet auch Landrat Achim Brötel (CDU) über den Neckar-Odenwald-Kreis und fordert vom Land, schneller zu reparieren. Über 500 Millionen Euro fließen allein dieses Jahr in den Erhalt des Straßennetzes. Warum reicht das nicht?
    Gämsenärger im Naturpark
    Verkehrte Welt im Oberen Donautal: Naturschützer wollen Gämsen abschießen lassen, um gefährdete Pflanzen zu retten. Denn die Tiere würden dort über Hänge und Felsen kraxeln und alles plattmachen. Doch die Jäger wollen die Gämsen verschonen. Denn auch sie seien sonst vom Aussterben bedroht. Wem gehört der Naturpark – Tieren oder Pflanzen?
    Preisgekrönt: Karlsruhe ist fahrradfreundlichste Stadt
    Karlsruhe hat das Rennen gemacht und Stuttgart ist weit abgeschlagen im Ranking des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, dem so genannten Fahrradklimatest 2019. Fahrradfreundliche und unfreundliche Städte – was macht den Unterschied aus? Wir haben den Vergleich gemacht.
    Gen-Tests auf Trisomie als Kassenleistung?
    Seit 2012 können schwangere Frauen mit einem Bluttest abklären, ob beim Embryo eine Trisomie vorliegt. Bisher mussten sie den Test selbst bezahlen. Nun debattiert der Bundestag, ob er künftig von den Krankenkassen bezahlt wird. Eine ethisch heikle Entscheidung. Gast im Studio: Saskia Biskup, Ärztin für Humangenetik aus Tübingen (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.04.2019SWR Fernsehen
  • Folge 14 (45 Min.)
    Vermieterfrust – dürfen Mieter eigentlich alles?
    Es fehlen günstige Mietwohnungen, hohe Mieten werden zur Armutsfalle. Zugleich fühlen sich aber auch Eigentümer in der Zwickmühle. Private Kleinvermieter klagen über tägliche Auseinandersetzungen mit renitenten Mietern und fragen sich: Muss ich mir das antun? Für jede Kleinreparatur fordert der Mieter einen Handwerker. Die Nebenkostenabrechnung zweifelt er grundsätzlich an. Und spätestens beim Auszug stellt er sich quer, wenn es um Schönheitsreparaturen geht. Mieter seien zunehmend verantwortungslos und unkooperativ; das Mietrecht unterstütze sie dabei auch noch, klagen viele Privatvermieter. Mit einem Anteil von rund 60% aller Mietwohnungen stellen sie die größte Vermietergruppe in Deutschland. Viele von ihnen lassen ihre Wohnungen lieber leer stehen, bevor sie sich mit schwierigen Mietern rumärgern. Geht das Mietrecht zu Lasten der Eigentümer? Gast im Studio: Rolf Gaßmann, Mieterbund BW
    Vor Ort bei Vermietern
    Vor Ort Reporterin Alexandra Gondorf besucht Annette Kopf in Lauffen am Neckar. Sie hat eine Metzgerei und vermietet zwei Wohnungen weit unter dem örtlichen Mietspiegel. Doch beide Mietparteien bereiten ihr großes Kopfzerbrechen, denn sie zahlen ihre Miete nicht. 11.000 Euro sind die Mieter ihr aktuell schuldig. Dazu kommen noch hohe Anwaltskosten. Doch trotz Eigenbedarfskündigung und Räumungsklage: Die Mieter ziehen nicht aus und zahlen nicht. Das ist kein Einzelfall erfährt Reporterin Alexandra Gondorf.
    Wenn marode Reisebusse zur Gefahr werden
    Abgefahrene Reifen, kaputte Bremsen, übermüdete Fahrer. Seit Jahren häufen sich die Busunfälle im Land. Vor allem osteuropäische Fernbusse geraten immer wieder ins Visier der Autobahnpolizei. „Wenn wir zehn Busse kontrollieren, ziehen wir oft auch zehn aus dem Verkehr“, sagt der Karlsruher Polizeihauptkommissar Rüdiger Heiler. Wir haben ihn und sein Team bei einer Kontrolle an der A5 begleitet.
    „Schwulenheilungen“ verbieten?
    „Mir wurde gesagt, jede Form von Homosexualität ist Sünde. Und dann gab es nur, diese Sünde zu besiegen.“ Patrick, heute 52, streng gläubig, versuchte sein Schwulsein durch eine sogenannte Konversionstherapie loszuwerden. Die meist christlichen Anbieter sind überzeugt: Wer nur stark genug will, kann seine sexuelle Orientierung verändern. Diese Hoffnung wird genährt und treibt manche Betroffene in Depressionen, sogar bis hin zum Suizid. „Das ist zerstörerisch ohnegleichen“, sagt Patrick heute. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will diese Therapien gesetzlich verbieten lassen. Auch im Bundesrat findet ein Verbot durch einige Bundesländer Zustimmung – in Baden-Württemberg ist man sich noch nicht einig. Doch kann ein Verbot diese Praktiken, die durch Ärzte oder Psychotherapeuten sogar über die Krankenkasse abgerechnet werden können, verhindern?
    PFC im Anglersee
    PFC erreicht die Angler! Der Kühlsee bei Sandweier (bei Baden-Baden) hat eigentlich Trinkwasser-Qualität, doch er ist hochbelastet mit PFC. Dabei ist er voll mit Fischen! Doch man darf sie jetzt eigentlich nicht mehr essen … Noch vor wenigen Jahren hat der Anglerverein 11.000 Euro und hunderte Arbeitsstunden in die Renaturierung der Ufer investiert. Es sei „ein Biotop aus 2. Hand“, sagt der Anglervereinsvorsitzende Jürgen Waldvogel. Doch die Belastung mit PFC hat durch die belastete Grundwasser-Fahne zugenommen und die „Vorsorge-Grenzwerte“ wurden zudem herabgesetzt, so dass man rechnerisch nur noch wenige Gramm Fisch aus dem See essen darf. Für den Verein könnte das das Ende sein: um Jugendnachwuchs braucht man nicht werben, wenn auf Jahre hin kein Fisch aus dem See verzehrt werden darf.
    Deutsche Umwelthilfe – Verbraucherschützer oder „Abmahnverein“?
    Mehrere Autohändler aus Baden-Württemberg hat es in jüngster Zeit erwischt, sie sollten Strafe zahlen, teils mehrere Tausend Euro. Nicht an den Staat, sondern an die „Deutsche Umwelthilfe“ (DUH) aus Radolfzell. Denn die DUH hatte in Autohäusern oder auf Facebook eine mangelhafte Kennzeichnung der Autos ausgemacht. Zum Beispiel, wenn der Hinweis auf den Energieverbrauch nicht gut lesbar und verständlich war. Wegen ihres Vorgehens wird die DUH inzwischen auch als „Abmahnverein“ bezeichnet und ihr gemeinnütziger Status steht in Frage. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.04.2019SWR Fernsehen
  • Folge 15 (45 Min.)
    (Streit um) Elektro-Tretroller – Nützliches Gefährt oder Verkehrsrisiko?
    Spätestens im Sommer sollen sie über Straßen und Gehwege flitzen dürfen: E-Scooter, elektrisch angetriebene Tretroller. Die Stromgefährte – zwischen 12 und 20 km/​h schnell – sollen dann eine „echte Alternative zum Auto“ darstellen, erklärt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Auch viele seiner Kollegen in den Ländern sehen den E-Scooter als sinnvolle Ergänzung in Sachen Mobilität. Vor allem, wenn es darum gehe, die „letzte Meile“ zurückzulegen: etwa die Strecke von oder zu öffentlichen Verkehrsmitteln, oder Kurzstrecken zum Sport oder Einkauf, die bislang mit dem Auto erledigt wurden.
    Zahlreiche Scooter-Sharing-Firmen wittern ein Milliardengeschäft und warten nur noch auf den endgültigen Startschuss aus Berlin. Doch die Gewerkschaft der Polizei warnt: Mit den E-Scootern werde der Kampf um den ohnehin knappen Raum in den Städten noch härter – und sie seien kaum zu kontrollieren. Fußgänger seien gefährdet, Radwege reichten schon für den Radverkehr nicht, so die Bedenken der jeweiligen Interessenverbände. Ist der elektrische Tretroller eine verkehrspolitische Alternative oder droht unseren Innenstädten ein Verkehrschaos?
    Gast im Studio: Wolfgang Gruel, Mobilitätsexperte
    Vor Ort auf dem E-Scooter
    Schon mit ihrem Tretroller hat unsere Vor Ort Reporterin einiges erlebt. Doch wie fährt es sich mit knapp 12 km/​h auf dem E-Scooter durch die Fußgängerzone? Und mit 20 km/​h auf der Straße? Unsere Reporterin trifft Vertreter der Fußgängerlobby und der Landesverkehrswacht. Sie sehen die Pläne des Verkehrsministers sehr skeptisch. Der Raum für die Fußgänger werde immer mehr eingeschränkt – Unfälle und Ärger seien vorprogrammiert.
    Rohrreiniger-Abzocke
    Eigentlich sollen sie nur einen verstopften Abfluss säubern. Aber am Ende präsentieren die Handwerker eine horrende Rechnung. Immer wieder zocken Rohrreiniger-Notdienste mit undurchsichtigen Zuschlägen und zwielichtigen Methoden ihre Kunden ab. Die Polizei warnt vor diesen betrügerischen Notdiensten.
    Bauzwang in Tübingen
    Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer will Eigentümer zwingen, auf ihren Flächen Häuser zu errichten oder sie der Stadt zu verkaufen. Gegner sprechen von Enteignung. Palmer von Wohnungsnot, die er im öffentlichen Interesse bekämpft. Wie weit darf eine Stadt dafür gehen?
    Leinen los? Hunde gegen Gänse
    Heidelberg prüft, ob die Stadt die Anleinpflicht am Uferbereich des Neckar zeitweise aufheben kann. Das Ziel: Die Nilgänse vergrämen, die jetzt wieder überall brüten und die Wiesen mit ihren Hinterlassenschaften verschmutzen. Es wurde ja bereits einiges im Kampf gegen die Gänse ausprobiert. Sind freilaufende Hunde endlich die Lösung?
    Fake-Jobangebote: Wie Datensammler die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit missbrauchen
    Nach Recherchen des SWR-Magazins „Zur Sache Baden-Württemberg“ verbergen sich hinter tausenden Stellenangeboten auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit in Wahrheit Datensammler. Deren Geschäftsmodell zielt darauf ab, mit Bewerberdaten im großen Stil zu handeln. Kunden sind unter anderem Zeitarbeitsfirmen, die auf diesem Weg an Bewerber kommen wollen. Dem Rechercheteam des SWR ist es gelungen, mehrere Firmen ausfindig zu machen, die jeden Tag bis zu 4000 neue „Stellenangebote“ in die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit stellen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 16 (45 Min.)
    SUV kontra Kleinwagen – Sicherheit nur für Schwergewichte?
    Vergangene Woche raste ein SUV auf der B295 bei Ditzingen in einen Kleinwagen und zerquetschte ihn. Die Fahrerin starb später im Krankenhaus, ihre beiden Kinder überlebten schwer verletzt. Sind große Geländewagen eine Gefahr auf den Straßen? Mundart – belächelt oder hip? Wie mit Dialekt Politik gemacht wird Mit einer groß angelegten Dialektoffensive will Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) regionale Sprachen retten. Dafür bekommt der Schwabe viel Zuspruch, denn Regionalität liegt im Trend, auch in der Politik. Sein Koalitionspartner CDU dürfte nun um seinen Hoheitsanspruch fürchten, denn Heimat- und Brauchtumspflege waren bisher ureigene Themen der Konservativen.
    Dialekt soll Volksnähe und Originalität suggerieren.
    Wird Politik durch regionale Sprache tatsächlich glaubwürdiger? Stärkt Dialektförderung die regionale Identität oder schließt sie nur sogenannte „Reingeschmeckte“ aus? Gast im Studio ist Ulrich Eith, Politikwissenschaftler und überzeugter Alemanne. Vor Ort bei Dialektsprechern Reporterin Alexandra Gondorf unterhält sich mit SWR Dialektexpertinnen: Sonja Faber-Schrecklein als waschechte Schwäbin, Doris Steinbeißer als Kurpfälzerin und Petra Jehle als Südbadenerin. Ihre Mundart stößt bei vielen Zuhörerinnen und Zuhörern auf Begeisterung, andere hingegen haben Schwierigkeiten, sie zu verstehen. Vor allem junge Menschen sprechen kaum noch Dialekt, einige möchten ihn gerne ganz ablegen. Liedermacher Thomas Felber stellt fest, dass manche Grundschüler besser Englisch als Schwäbisch verstünden.
    Blutsauger-Alarm
    Milde und trockene Sommer haben die exotische Zeckenart Hyalomma ins Land einwandern lassen. Die Jagdzecke fokussiert Spaziergänger mit ihren Augen und verfolgt sie bis zu hundert Meter weit. Am Hohenheimer Institut für Parasitologie betrachtet man diese Entwicklung mit Sorge, denn der Blutsauger kann schwere Krankheiten übertragen.
    Speeddating – eine Lovestory zur Wahl
    Wer seine politische Liebe für die Kommunalwahl noch nicht gefunden hat, kann beim Speeddating in Stuttgart mit Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat ins Gespräch kommen. Wie sehen ihre Visionen für die Stadt aus und welche Eigenschaften bringen sie mit? Alle fünf Minuten fordert ein Gong die Wählerinnen und Wähler auf, den Gesprächspartner zu wechseln. Ob es am Ende irgendwo funkt?
    Sprechstunde statt Ruhestand
    Trotz Landarzt-Stipendien können sich nicht genug Studierende vorstellen, auf dem Land zu praktizieren. In Ochsenhausen haben nun drei Mediziner im Ruhestand eine Gemeinschaftspraxis gegründet. Keine langfristige Lösung, aber junge Nachfolgerinnen oder Nachfolger sind für die Landarztpraxis bislang nicht in Sicht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 17 (45 Min.)
    Gaffen, behindern, bedrohen – Sollten Schaulustige härter bestraft werden?
    Ein schwerer Unfall auf der Autobahn. Polizei, Feuerwehr und Notärzte sind vor Ort. Doch ihr Einsatz wird zunehmend schwieriger. Gaffer blockieren nicht nur den Verkehr auf der Gegenfahrbahn, sie drängen auch nah an den Unfallort, behindern dabei Rettungskräfte und machen Handybilder vom Ort der Zerstörung. Kurz darauf kursieren die Schnappschüsse in den sozialen Netzwerken – ohne Rücksicht auf die Unfallopfer und deren Angehörige. Baden-Württemberg fordert vom Bund deshalb eine weitere Verschärfung des „Gaffer-Gesetzes“. Der baden-württembergische Justizminister Guido Wolf (CDU) sagt: „Wer Tote bei einem Unglück fotografiert, gehört bestraft. Das steht moralisch auf der untersten Stufe.“
    Gast im Studio: Adolf Gallwitz, Polizei-Psychologe, Villingen-Schwenningen
    Vor Ort: Gaffern auf der Spur
    Januar 2019. Ein tödlicher Verkehrsunfall auf der A8. „Wir mussten fünf Personen Platzverweise erteilen, manche auffordern, ihre Handyaufnahmen zu löschen“, berichtet die Polizei. Von einem Polizeisprecher erfährt unsere Vor-Ort-Reporterin, dass Polizisten inzwischen Gaffer sogar filmen, um belegen zu können, wer verbotenerweise z.B. Verletzte fotografiert hat. Auch René Priebe fordert härtere Strafen. Er regt sich massiv über Schaulustige auf. Der Kameramann ist beruflich oft vor Ort, wenn es gekracht hat. Er zeigt unserer Reporterin Bilder von Helfern, die fassungslos sind, wie respektlos Schaulustige mit dem Leid umgehen.
    Rettet die Insekten! – Streit um Steingärten
    Für die einen ist es ökologischer Wahnsinn, für die anderen der ersehnte Wunsch nach einem pflegeleichten Garten. Stein- und Schotterbeete entstehen vermehrt vor allem in Neubaugebieten in Baden-Württemberg. Hauptsache akkurat und aufgeräumt, denken sich viele Besitzer. Doch Naturschützer zeigen: Steingärten sind ein feindlicher Ort für Insekten und Kleintiere. Und auch Ministerpräsident Kretschmann sind sie ein Graus. Er hat den Steingärten den Kampf angesagt. Und mancherorts sind sie bereits verboten.
    Zur-Sache-Bericht mit Folgen – 120.000 Fake-Jobs von Arbeitsagentur gelöscht
    Nach einem Bericht von Zur Sache Baden-Württemberg, der bundesweit für Schlagzeilen sorgte, hat die Bundesagentur für Arbeit jetzt gehandelt. Jobanbieter, die offensichtlich mit Daten von Bewerbern gehandelt haben, wurden aus der Jobbörse entfernt. Die Bundesagentur will von diesem Handel nichts gewusst haben und sei erst durch Recherchen von Zur Sache Baden-Württemberg veranlasst worden, genauer hinzuschauen. Reporter hatten herausgefunden, dass sich hinter vielen angebotenen Stellen in der bundesweiten Jobbörse im Internet in Wirklichkeit große Datensammler verbergen, die mit Bewerberdaten im großen Stil handeln. Kunden sind unter anderem Zeitarbeitsfirmen, die auf diesem Weg an Daten von Bewerbern kommen.
    Vor der Europawahl – Ist die EU ein Bürokratie-Monster?
    Seit 10 Jahren arbeitet der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger als EU Kommissar in Brüssel. In diesem Jahr ist Schluss: er möchte in die Privatwirtschaft wechseln. Im Gespräch mit Clemens Bratzler schaut er zurück auf seine Amtszeit und äußert sich zur EU, die kurz vor der Wahl unter scharfem Beschuss ihrer Kritiker steht: Was ist dran am Regulierungswahn, am starken Einfluss von Lobbyisten in Brüssel? Und: Gibt Deutschland vermehrt nationalstaatliche Kompetenzen an die EU ab, wie EU-Kritiker sagen?
    Live zugeschaltet aus Brüssel: EU-Kommissar Günther Oettinger (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 18 (45 Min.)
    Vor den Kommunalwahlen – Was kann Lokalpolitik erreichen?
    Wer kommenden Sonntag wählen geht, der muss sich durch einen Stapel von Wahllisten kämpfen. Denn neben der Europawahl werden in Baden-Württemberg rund 22.000 Abgeordnete in die kommunalen Parlamente der Kreise und Städte gewählt. Eine Persönlichkeitswahl, das heißt, die Wähler können ihre Wunschkandidaten – auch aus verschiedenen Parteien – direkt wählen. In diesem Jahr zeichnet sich zwar ein höheres Interesse an der Wahl ab als sonst. Doch blickt man auf die Wahlbeteiligung der letzten Jahre, dann kommt diese Form der direkten Demokratie immer weniger an.
    In den vergangenen Jahrzehnten ging die Wahlbeteiligung kontinuierlich zurück; bei den letzten Wahlen erreichte sie mit 49,3 % einen Tiefpunkt. Liegt es am komplizierten Wahlverfahren? Fühlen sich die Menschen immer weniger mit ihrer Gemeinde verbunden, weil diese nur noch Wohnort, aber nicht mehr Lebensmittelpunkt ist? Oder liegt es daran, dass mittlerweile viele Entscheidungen gar nicht mehr in den Gemeinderäten, sondern in Stuttgart, Berlin oder Brüssel gefällt werden?
    Gast im Studio: Roger Kehle, Präsident Gemeindetag BW
    Vor Ort in Leonberg – Die Wahl der tausend Zettel
    Endspurt im Kommunalwahlkampf in Leonberg. Unsere Vor Ort Reporterin Alexandra Gondorf ist mittendrin. Auf dem Wochenmarkt möchte sie herausfinden, ob die Leonberger ihre Wahl-Entscheidung für den Gemeinderat schon getroffen haben. Wird mehr kumuliert oder eher panaschiert? Oder versinkt so mancher Wähler beim komplizierten Prozedere eher in Verzweiflung? Kaugummi wegschmeißen? 100 Euro! Der neue Bußgeldkatalog des Landes macht es möglich: Kommunen erheben Strafen für weggeworfene Kippen, Kaugummis und Kaffeebecher. In Stuttgart sind es zum Beispiel rund 100 Euro.
    Um die Müllsünder auch auf frischer Tat zu ertappen, schickt das Ordnungsamt zusätzliche Mitarbeiter durch die Stadt. Mysteriöser Orchideen-Klau Tausende streng geschützte Wild-Orchideen wurden im Naturschutzgebiet Taubergießen ausgegraben. Damit ist gut die Hälfte des Bestands vernichtet. Doch wer steckt hinter dem Verschwinden der seltenen Pflanzen? Die Polizei ermittelt in alle Richtungen: Waren es Orchideen-Freunde, die Potenzmittel-Mafia – oder am Ende doch nur Wildschweine?
    Handwerk international: Wie eine Renninger Malermeisterin von der EU profitiert
    Malermeisterin Katrin Weiss aus Renningen ist glühende Europäerin. Vor 20 Jahren war sie als Auszubildende mit einem Erasmus-Austausch in Italien. Seitdem lässt die EU sie nicht mehr los – und sie profitiert auch ganz praktisch. Wenn sie mal wieder keine Fachkräfte in Stuttgart findet, sucht sie inzwischen in Italien. Und holt die Handwerker auf die Baustelle nach Baden-Württemberg. PCB: Die unterschätzte Gefahr? In vielen Gebäuden steckt PCB, früher wurden Fenster- und Wandfugen damit elastisch und haltbar gemacht. Doch der gesundheitsschädliche Stoff gelangt aus den Fugen in die Raumluft und über die Atemluft in den menschlichen Körper. Deshalb darf PCB seit Jahrzehnten nicht mehr verbaut werden. In vielen älteren Gebäuden steckt es aber noch drin, auch hier im Land. In Schulen in Esslingen und Ludwigsburg, in Uni-Gebäuden in Tübingen. Wird die Gefahr durch PCB unterschätzt? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 19 (45 Min.)
    Erst nass, dann warm: Was tun gegen die drohende Stechmückenplage?
    Es hat genug geregnet – und ist jetzt auch noch sommerlich warm geworden. Für die Entwicklung der Stechmücken paradiesische Bedingungen. In den Rheinauen sind massenweise Larven der Plagegeister geschlüpft. Doch mitten in die Bekämpfung platzt die Hiobsbotschaft, dass beide Spezialhubschrauber kaputt gegangen sind. Denn aus der Luft wird in den Rheinauen seit Jahren ein Biozid verteilt, das 90 Prozent der Stechmücken ausrottet. Ohne Hubschrauber, so die Sorge, werden gut die Hälfte aller Larven überleben. Wie wirkt sich das Schädlingsbekämpfungsmittel auf die Natur aus? Ein Großteil der Rheinauen steht unter Naturschutz. Und Stechmücken sind wertvolle Nahrung für Libellen, Fische, Molche und Vögel. Drohen Langzeitfolgen für das Ökosystem? Gibt es tatsächlich keine Alternative? Oder ist es nur die einfachste Methode für die Menschen, sich die Natur vom Hals zu halten?
    Gast im Studio: Axel Weiß, Biologe, SWR-Umweltredaktion
    Vor Ort in den Rheinauen
    Es wimmelt von Larven, als unsere Vor-Ort-Reporterin Alix Koch mit einem Stechmücken-Fachmann der KABS unterwegs ist. Die Mitarbeiter der „Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage“ sind im Dauereinsatz. Und doch werden sie eine Plage nicht verhindern können. Wie reagieren die Bewohner? Wie wappnen sie sich?
    Beleidigungen an der Wurst-Theke
    Ein Satz, der bundesweit für Aufsehen sorgt: „Wenn du weiter nichts für die Schule lernst, dann stehst du auch mal hinter der Wurst-Theke.“ Das sagte eine Mutter zu ihrer Tochter, so dass die Wurst-Verkäuferinnen es hören konnten. Und ihr Chef auch. Der postet den Vorfall in einem sozialen Netzwerk. Empörung macht sich breit. Aber: Wie steht es wirklich um das Image des Metzgerei-Handwerks? Und: Warum sind manche Berufe so unbeliebt?
    Leergut-Mangel: Wird jetzt das Bier knapp?
    Viele kleine Brauereien können nicht mehr so viel Bier abfüllen, wie sie wollen. Leere Bierkästen und Flaschen werden monatelang in Kellern gehortet oder sogar zweckentfremdet, klagt die Branche. Könnte deshalb das Bier knapp werden? Proteste gegen superschnelles Handynetz 5G Gegen den neuen Mobilfunkstandard 5G regt sich Widerstand. Allgemeinmediziner Klaus Dold aus Villingen-Schwenningen zum Beispiel will den Ausbau in seiner Stadt verhindern. Seinen Patienten würde die Mobilfunkstrahlung auf die Gesundheit schlagen. Zwar entwarnen Wissenschaftler und Behörden – doch Dold ist sich sicher: Mobilfunkstrahlung kann Krebs auslösen.
    Personalkarussell nach der Wahl-Schlappe
    Bei der Europawahl verliert die CDU im Land 8,5 Prozentpunkte im Vergleich zu 2014, die SPD sogar 9,7. Danach geht es Schlag auf Schlag: Im Südwesten zieht CDU-Chef Thomas Strobl als Spitzenkandidat für die Landtagswahl zurück. In Berlin erklärt SPD-Chefin Andrea Nahles ihren Rücktritt. Für den SPD-Landeschef Andreas Stoch geht es um den „Fortbestand der Sozialdemokratie“. Wie steht es um die Volksparteien CDU und SPD? Im Studio: Edda Markeli, landespolitische Korrespondentin des SWR (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.06.2019SWR Fernsehen
  • Folge 20 (45 Min.)
    Kein Fleisch, keine Flugreisen – Verzichten fürs Klima?
    Jeden Tag ein Stück Fleisch auf dem Teller, übers Wochenende mit dem Billigflieger zum Shoppen nach Madrid und ganz selbstverständlich mit dem Auto zur Arbeit. Geht gar nicht mehr, mahnen die jungen Klimaaktivisten von „Fridays for Future“. Von der Politik fordern sie strengere Gesetze für den Klimaschutz – und von uns allen: Verzicht! Die Diskussion läuft auf vollen Touren. Brauchen wir etwa eine CO2-Steuer oder mehr Fahrverbote in den Städten? Und müssen wir Abschied nehmen von liebgewonnen, aber klimafeindlichen Gewohnheiten?
    Gast im Studio: Christof Timpe, Öko-Institut e.V., Freiburg
    Vor Ort – Flugscham oder Fluglust?
    Vor-Ort-Reporterin Alexandra Gondorf ermittelt ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck und stellt fest: Sie verursacht etwa so viel Kohlendioxid wie der deutsche Durchschnittsbürger, nämlich um die 11 Tonnen. Doch das ist viel zu viel, sagen Klimaschützer. Unsere Reporterin prüft, wo man überall CO2 einsparen kann. Sie spricht mit Vielfliegern und Urlaubern am Flughafen und trifft eine Stuttgarter Familie, die ihr Auto abgeschafft hat und aufs Fliegen komplett verzichtet. Alles fürs Klima. Doch wer geht diesen Weg mit?
    Mit 30 Sachen durchs Unterholz – E-Bikes nerven Wanderer
    Statt wandern über Stock und Stein: Bergraufheizen dank Elektroantrieb. Die E-Bikes haben den Wald erreicht. Das bringt zwar immer mehr Menschen vom Wohnzimmer raus in die Natur – allerdings auch an Orte, wo Fahrradfahren verboten ist. Verkommt der Wald zu einem Rummelplatz für Trendsportler?
    Japanischer Staudenknöterich auf dem Vormarsch
    Er ist ein schnellwachsender Sichtschutz, Nahrungsquelle für Bienen und in voller Blüte ein echter Hingucker. Der Japanische Staudenknöterich wird von unwissenden Hobbygärtnern geschätzt. Doch einmal gepflanzt, ist die mannshohe Zierpflanze kaum noch zu stoppen. Sie breitet sich immer weiter aus. Dabei richtet der Asien-Import Schäden an Gebäuden oder Hochwasserdämmen an, so auch an den Ufern von Acher und Rench in Südbaden. Bundesweit werden laut der Umweltorganisation BUND jährlich zwischen 34 und 41 Millionen Euro für den Kampf gegen die Pflanze ausgegeben. Doch was hilft überhaupt gegen den Japanischen Staudenknöterich?
    Frauenfußball-WM – Ungleicher Lohn für gleiche Arbeit?
    Viele Jahre lang war den Frauen das Fußballspielen in Deutschland verboten. Das „Treten ist männlich“, hieß es damals. 1955 schrieben die DFB-Funktionäre: „Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand.“ Erst 1970 wurde das Frauen-Fußballverbot zähneknirschend aufgehoben und führte in Deutschland zu einer wahren Erfolgsgeschichte: Achtfacher Europameister, zweifacher Weltmeister und bei der laufenden WM in Frankreich gehört unsere weibliche Nationalmannschaft zu den Favoriten. Aber während den Männern im letzten Jahr bei der WM 350.000 Euro als Erfolgsprämie geboten wurden, bekommen die Nationalspielerinnen nur 75.000 Euro, wenn sie die Weltmeisterschaft nach Hause holen. Und eine Bundesliga-Spielerin bekommt im Schnitt für eine Saison so viel wie die Männer für ein einziges Spiel. Zeit, dass sich was dreht!
    Teurer Bauabfall – Preistreiber für Häuslebauer?
    Tonnenweise Erde wird gerade in Kirchheim/​Teck ausgehoben für das Steingauquartier. Wohin damit? Erde gilt als Abfall, sobald sie der Bagger schaufelt, sagt Bauunternehmer Walter Feeß, und deswegen müsse sie verwertet werden. Und das werde immer teurer. Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg geht in manchen Regionen von einer Verdoppelung der Kosten für die Entsorgung aus: bis zu 30.000 Euro nur für den Aushub des Kellers. Schuld daran seien steigende Deponiegebühren und weite Anfahrten, beklagen Bauunternehmer. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.06.2019SWR Fernsehen

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