Siebenmal Morgenrot – Das letzte Comeback der Oststars

Oststars wie Monika Herz, Andreas Holm und Thomas Lück – sie sind wieder da. Die Durststrecke der 90er-Jahre scheint vorbei. Damals wollte kaum jemand die Bühnenstars hören und sehen, die in der DDR Berühmtheiten waren. Doch viele Künstler, deren Karrieren im Osten begannen, feiern jetzt ein Comeback – auf kleinen Bühnen, in ganz bescheidenem Rahmen. Denn ihre Fans halten zu ihnen. Wie haben Sänger, Schauspieler und Tänzer das geschafft, wie haben sie die letzten Jahre überstanden? Einige lagen in einer Art „Winterschlaf“, andere wechselten den Beruf. Wer heute wieder auftritt, muss mit großen Umstellungen klarkommen.

Denn jetzt heißt es nicht mehr „Friedrichstadtpalast“, sondern „Firmenjubiläum“. Der Kunde ist König. Angelika Mann ist ohne Nachwendeknick auf der Bühne geblieben. Sie verließ die DDR schon vor 1989, reist seit Jahren als fleißige Bühnenarbeiterin quer durch die Republik – sie singt und tanzt nun gesamtdeutsch. Ihre Karriere in Ostdeutschland spielt für das begeisterte Publikum im Ruhrgebiet keine Rolle. Für mache Bühnensterne wie den ersten Erotiktänzer der DDR Rainer Genss gab es nach der Wende gar keinen Weg zurück mehr ins Showgeschäft.

Er suchte sich stattdessen eine neue Bühne und verströmte seinen Charme beim Verkauf von Kosmetik. Karsten Speck hätte der erste deutsch-deutsche Star werden können. Sänger, Tänzer, Entertainer, Schauspieler – er kann eigentlich alles. Aber dann kam der Absturz. Er wurde wegen Betruges und Steuerhinterziehung zu Haftstrafen verurteilt. An seinem Ziel „Speck ist back“ arbeitet er heute hart. Der Film zeigt den Alltag der Oststars in der Gegenwart, blickt zurück auf Glanzzeiten in der DDR und schwere Momente in persönlichen Krisen. (Text: MDR)