Soundtrack Ost

D 2004 (90 Min.)
  • Dokumentation

Trotz massiver Förderung der nationalen Musikkultur und Verteufelung westlicher Rockmusik orientierte sich die überwiegende Zahl der Jugendlichen in der DDR an der Jugendkultur im Westen, sei es Rock’n’Roll, Pop oder Punk. Und so bewegten sich auch die DDR-Musiker stets zwischen Westvorbildern und eigenem Ost-Sound auf einem schmalen Grad zwischen Zensur, Anpassung und der Gefahr, verboten zu werden. Am 19. Juli 1988 versammeln sich 250.000 Jugendliche in Ostberlin zum Open-Air-Konzert von Bruce Springsteen.

‚Born in the USA‘ singen die Massen und Katarina Witt, die Vorzeige-Prinzessin der Partei, wird gnadenlos ausgebuht. Dabei hatte sich die Partei seit Gründung der DDR wahrhaft bemüht, die nationale Musikkultur in den Dienst des Klassenkampfs zu stellen. Kindergartenkinder trällerten Arbeiterlieder, Kollektive tanzten im sozialistischen Geist den ‚Aufbauwalzer‘. Doch populär waren diese Kreationen vor allem bei jungen Leuten nie. Von Jazz über Rock’n’Roll bis Pop und Punk – die Musik und Jugendkultur des Westens waren immer Vorbild.

Illegal erworbene Westplatten hatten Kultstatus. In den wenigen Diskotheken des Landes wie auch im Radio durften diese Platten allerdings nicht gespielt werden. Eine Anordnung aus dem Jahre 1958, die bis zum Ende der DDR ihre Gültigkeit behielt, lautete, dass 60 Prozent aller aufgeführten Werke von Komponisten aus dem Ostblock stammen mussten. Die Diskjockeys führten Listen über die gespielten Titel und die Herren der Staatssicherheit wachten penibel über die Einhaltung der Vorgabe.

Mit langen Haaren, selbst genähten Parkas und Jeans-Imitaten versuchten die Jugendlichen in Ostdeutschland an den Zeitgeist im Westen anzuknüpfen. Die Staatsführung reagierte verärgert. Die Musiker in der DDR bewegten sich stets zwischen West-Vorbildern und eigenem Ost-Sound. Ausgestattet mit einer staatlich kontrollierten Auftrittserlaubnis gingen sie eine schmale Gratwanderung zwischen Zensur, freiwilliger Anpassung und der Gefahr, verboten oder ausgewiesen zu werden. (Text: One)

Sendetermine

Di 10.06.2008
07:00–08:30
07:00–
Mo 09.06.2008
09:00–10:30
09:00–
So 08.06.2008
05:30–07:00
05:30–
Sa 07.06.2008
09:00–10:30
09:00–
Fr 06.06.2008
14:05–15:35
14:05–
Do 05.06.2008
15:30–17:00
15:30–
Do 05.06.2008
05:30–07:00
05:30–
Mi 04.06.2008
02:00–03:30
02:00–
Di 03.06.2008
20:15–21:45
20:15–
Mi 27.06.2007
23:35–01:05
23:35–
Di 30.11.2004
15:15–17:00
15:15–
Mi 17.11.2004
01:25–03:00
01:25–
Fr 12.11.2004
22:17–23:50
22:17–

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