Der Film soll das gängige Bild Christines korrigieren, die in der Rückschau oft als Königin erscheint, die für ihre „fromme“ Hinwendung zum katholischen Glauben auf den Thron verzichtete. Es geht um eine Frau, die lieber ein Mann sein will – eine Minerva, die ganz irdisch durch rebellische Eskapaden erst ihr Bauernreich Schweden und später halb Europa ins Chaos stürzt. Eine kühle Intrigantin, die als Verräterin des protestantischen Nordens zur gefürchteten Heroine in der katholischen Welt des frühen Barock wird. Das Zeitalter der schwedischen Königin Christine ist mit seinen politischen, kulturellen und sittlichen Extremen einzigartig geblieben in der Geschichte gekrönter Häupter.
Es ist die Zeit großer Durchbrüche in Kunst und Wissenschaft, von der bildungshungrigen Königin geschätzt und genutzt: Monteverdi, Rembrandt, Descartes. Und es ist die Zeit eines epochalen Krieges, der Europa eine neue politische Ordnung gibt: des Dreißigjährigen Krieges, an dessen Ende Frankreich durch aktives Mitwirken der „wilden“ Königin Christine als neue europäische Großmacht und das Papsttum in Rom gestärkt dastehen werden. (Text: ZDF)