Robert Hardy als Siegfried Farnon in „Der Doctor und das liebe Vieh“
Bild: BBC
Im Alter von 91 Jahren ist der erfolgreiche britische Schauspieler Robert Hardy verstorben. Vielen Serienliebhabern ist er als der etwas steife Tierarzt Siegfried Farnon in „Der Doktor und das liebe Vieh“ bekannt. In seinen späteren Jahren war er als Magie-Minister Cornelius Fudge in den „Harry Potter“-Filmen noch mal sehr präsent. Insgesamt umspannte seine Schauspielkarriere nahezu 70 Jahre. Eine wiederkehrende Rolle, in die Hardy seit den 1980er Jahren immer wieder schlüpfte, war die des britischen Premierministers Winston Churchill.
Hardy wurde 1925 geboren und hatte das seltene Glück, bei seiner Ausbildung in Oxford auf einige illustre Zeitgenossen zu treffen. So war Richard Burton ein Mitschüler, mit dem Hardy eine dauerhafte Freundschaft aufbaute. Zudem gehörten dort „Herr der Ringe“-Schöpfer J.R.R. Tolkien und C.S. Lewis („Die Chroniken von Narnia“) zu seinen Lehrern. Wie viele Männer seiner Generation diente er im zweiten Weltkrieg, wofür er sein Studium unterbrach.
1949 begann Hardy seine Schauspielkarriere am Theater, wo er am Shakespeare Memorial Theatre in mehreren klassischen Stücken spielte. Ab 1958 war der Darsteller auch in Filmen zu sehen, wobei er aber nie den Sprung nach Hollywood unternahm und daher vor allem in in Großbritannien produzierten Werken zu sehen war. Zu denen gehörten – neben dem Spätwerk der „Harry Potter“-Filme – auch „Der Spion, der aus der Kälte kam“ (1965), „Mary Shelleys Frankenstein“ (1994) und „Sinn und Sinnlichkeit“ (1995).
Mit der zeitweisen Hauptrolle des ehrgeizigen Alec Stewart in der britischen Serie „Mogul“ um die Ölindustrie hatte Hardy seine erste große Serienrolle im britischen Fernsehen. Mehrere weitere Rollen folgten, bis er dann schließlich ab 1978 in der Rolle des gesetzten Tierarztes Siegfried Farnon in „Der Doktor und das liebe Vieh“ auch über Großbritannien hinaus bekannt wurde. Siegfried Farnon musste sich mit seinem von ihm als nichtsnutzig empfundenen jüngeren Bruder Tristan (Peter Davison) sowie dem neu in die Praxis gekommenen, recht idealistischen James Herriot (Christopher Timothy) herumschlagen. Die Serie brachte es in zwei großen Produktionsblöcken (1978–1980 und 1988–1990) auf insgesamt 90 Folgen.
Hardys zweiter großer Fernseherfolg wurde 1981 die Mini-Serie „„Winston Churchill“ (OT: „Winston Churchill: The Wilderness Years“), in der er die Titelfigur spielte und die ihn auch in anderen Projekten zur ersten Wahl als Churchill-Darsteller machte. Wie bei vielen erfolgreichen britischen Darstellern üblich, gesellten sich zu den wenigen langfristigen Rolle eine Vielzahl von kurzen Serien und Gastrollen, so etwa „Das zehnte Königreich“ und „Klein Dorrit“.
1981 wurde Hardy für seine Verdienste um das dramatische Schauspiel geadelt, für die Rollen als Siegfried Farnon und in „Winston Churchill“ war er für BAFTAs nominiert.
Insgesamt zwei Mal war Hardy verheiratet, beide Ehen endeten in Scheidung – die erste nach vier Jahren, die zweite nach 25 Ehejahren 1986. Der Darsteller hinterlässt drei Kinder. Seine letzten Jahre verbrachte er in einem Altersruhesitz für ehemalige Schauspieler.
Auch mir wird er vor allem als Siegfried Farnon unvergessen bleiben, auch wenn ich ihn als Cornelius Fudge und in anderen Rollen gesehen habe. Ein wunderbarer Schauspieler, der sehr viel Herz und oft auch Humor in seine Rollen brachte. Vor allem als der wunderbar exzentrische Siegfried - ich hätte mir keinen anderen in der Rolle vorstellen können.
Ich habe mich immer erfreut das Hardy ein hohes Alter erreicht hat , nun musste er die Bühne leiser verlassen . Ja , Siegfried Farnon war neben den Westenrhelden - und im Kontrast dazu - einer der ersten Serienrollen die ich verinnerlicht habe . Schon als Kind gefiel mir dieser typische ,etwas snobistsche Humor ;-) . Durch diese einprägsame Rolle erkannte ich ihn sofort auch in anderen Filmen , jedes mal konnte er mich begeistern , egal wie groß die Rolle war .
Er hatte eine sehr charismatische als auch sympathische Ausstrahlung .
Ich kenne "Robert Hardy"zwar nur als "Siegfried Farnon" aus "Der Doktor und das liebe Vieh" aber die wunderbare typisch britische Charaktereigenschaft des exzentrisch seins,hat er als Tierarzt im ländlichen England der 30er Jahre wunderbar verkörpert .Ich habe gemeinsam in meinem Elternhaus zusammen mit meiner Familie,nie eine Folge verpasst so weit ich mich zurück erinnern kann.Ich finde es schön das er so ein hohes Alter erreicht hat.