UPDATE: Zwei Produktionen wurden von den unabhängigen Grimme-Jurys nachnominiert: Einerseits wurde die Serien-Eigenproduktion „Beat“ des Amazon-Streamingdienstes Prime Video in die Nominierungsliste des Wettbewerbs Fiktion aufgenommen. Andererseits schaffte es die dritte Staffel der Sendung „Ich bin ich“ (KiKA/hr/rbb/ZDF) in den Wettbewerb Kinder & Jugend.
ZUVOR: Die Nominierungen der 55. Verleihung des „Grimme-Preises“ stehen fest. Bis zu 16 Preise werden in unterschiedlichen Katogorien verliehen. Die vier Nominierungskommissionen sichteten über 850 eingereichte Beiträge. Davon haben es 70 auf die Nominierungslisten geschafft. Ab dem 26. Januar tagen die Jurys, die insgesamt bis zu 16 Grimme-Preise vergeben können. Die Gewinner werden am 26. Februar bekannt gegeben. Verliehen werden die Auszeichnungen am 5. April im Theater der Stadt Marl verliehen.
„Erneut zeigt sich, dass der Grimme-Preis ein Abbild der gesellschaftlichen Diskurse ist. Wir befinden uns in einer Zeit aufgeheizter gesellschaftspolitischer Diskussionen und Auseinandersetzungen, die sich über alle Kategorien hinweg in den nominierten Produktionen wiederfinden“, so Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach. „Ob die Radikalisierung gesellschaftlicher Gruppen, Flucht und Migration, Datendiebstahl und -missbrauch, der immer noch andauernde Kampf für Gleichberechtigung – alle diese Themen finden sich in den diesjährigen Nominierungen wieder.“
Insgesamt zehn Nominierungen konnten die Privatsender erzielen. Freuen dürfen sich vor allem TNT Serie und Sky, deren Serien „Arthurs Gesetz“, „Hackerville“ und „Das Boot“ gegen die öffentlich-rechtlichen Produktionen „Bad Banks“ und „Die Protokollantin“ im Rennen sind. Gewürdigt wurde von der Kommission auch der „Tatortreiniger“ – und zwar die letzte Folge und die „Kunst, eine Serie zu beenden“. Ebenfalls berücksichtigt wurden die Weimarer „Tatorte“ mit Christian Ulmen und Nora Tschirner, insbesondere für die „Kunst komischer Dialoge“.
Wie üblich bunt zusammengewürfelt wirken die nominierten Beiträge im Wettbewerb Unterhaltung. Freuen dürfen sich Thomas Gottschalk, Barbara Schöneberger und Günther Jauch, deren neue RTL-Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“ im Rennen ist. Sie konkurrieren unter anderem mit Luke Mockridges Show-Idee „CATCH! Der große Sat.1 Fang-Freitag“, „extra-3“, „Kroymann“ sowie Serdar Somuncu n-tv-Talkshow „So! Muncu!“. Auch die neuen Ausgaben der NDR-Produktion „Die Geschichte eines Abends“ mit Charlotte Roche und Lars Eidinger konnten die Kommision überzeugen. Satiriker Jan Böhmermann ist gleich zweifach nominiert: Einerseits für „Lass dich überwachen! – DIE PRISM IS A DANCER SHOW“ und andererseits für das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld. Zum ersten Mal im Rennen sind Produktionen von YouTube – einerseits in der Kategorie Kinder & Jugend wurde „LeFloid VS The World“ sowie in der Kategorie die Produktion „Neuland“ mit Phil Laude.
Im Wettbewerb Information & Kultur finden sich unter anderem die vielbeachtete Dokumentation „Kulenkampffs Schuhe“ sowie der Mehrteiler „Krieg der Träume“. „Wetter vor acht“-Moderator Karsten Schwanke wurde für seine präzise Analyse der Klimawandelfolgen nominiert, Isabel Schayani für Ihre „Tagesthemen“-Kommentare und „Weltspiegel“-Moderationen.
Im Bereich Kinder & Jugend finden sich zahlreiche Formate von funk wieder, dem Jugendangebot von ARD und ZDF. Die zweite Staffel von „Wishlist“ darf erneut auf eine Auszeichnung hoffen, ebenso die Klassiker „Die Sendung mit der Maus“ und „Wissen macht Ah!“.
Die Nominierungen für den Grimme-Preis 2019 im Überblick:
Spezial: – Das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld und dessen Maestro Jan Böhmermann für ihren besonderen Beitrag zur musikalischen Fernsehkultur. (btf für ZDFneo) Orchesterleitung: Albrecht Schrader & Lorenz Rhode
Serien & Mehrteiler: „Arthurs Gesetz“ (goodfriends Filmproduktion für TNT Comedy) „Bad Banks“ (LETTERBOX Filmproduktion/IRIS Productions für ZDF/arte) „Das Boot“ (Bavaria Fiction, Sky/SONAR Entertainment für Sky) „Die Protokollantin“ (MOOVIE für ZDF) „Hackerville“ (UFA Fiction/mobra films für TNT Serie) „Beat“ (Hellinger/Doll Filmproduktion/Warner Bros. Film Productions Germany/Pantaleon Films für Amazon Prime)
Serien & Mehrteiler: „Bauhausfrauen: Die vergessenen Pionierinnen einer Kunstbewegung“ (ZDF/3sat) „Krieg der Träume“ (LOOKSfilm/IRIS Group/Les Films d’Ici/Fortis Imaginatio für SWR/NDR/WDR/RBB/ORF/CT/Toute l’histoire)
Journalistische Leistung: – Isabel Schayani für Ihre „Tagesthemen“-Kommentare und „Weltspiegel“-Moderationen (WDR) – Marco Rösseler, Friederike Hofmann, Carolin Imlau, Judith Müllender, Matthias Werth und Jan Meisters für ihre trotz hohem Produktions-Zeitdruck vielschichtige Darstellung des Gelbwesten-Phänomens in „Weltspiegel Extra: Unruhen in Paris – schafft Macron die Wende?“ – Shafagh Laghai und Nikolaus Steiner stellvertretend für das Team von „Monitor“ für ihre herausragenden Reportagen von den zentralen Schauplätzen der Migration in Nord- und Westafrika – in der Regelsendung des Magazins sowie in der von „Monitor“ verantworteten Reportage „Grenzen dicht“ (Reihe „Exclusiv im Ersten“, 6.8.). (WDR)
4. Kinder & Jugend 2019
„Animanimals“ (Studio FILM BILDER für SWR) „Bohemian Browser Ballett“ (Steinberger Silberstein für SWR/funk) „CHIKA, die Hündin im Ghetto“ (trikk17 für ZDF) „Die Sendung mit der Maus“ – Die unsichtbare Krankheit (WDR) „Druck“ (Bantry Bay für ZDF/funk) „Einigkeit & Rap & Freiheit: Das ist RAP“ (Sendefähig für RB/funk) „LeFloid VS The World“ (Studio 71 für YouTube) „WACH“ (Kim Frank Produktion für ZDF/funk) „Wishlist 2.0“ (Outside the Club für RB/MDR Sputnik/funk) „Wissen macht Ah!“ – Ein Pfund Gehacktes (tvision für WDR) „Ich bin Ich“ (Staffel 3) (KiKA/hr/rbb/ZDF)
Spezial: – Hubertus Koch für seine herausragende Autorenleistung, seinen eigenwilligen Stil und das gekonnte Verknüpfen von politischer Berichterstattung mit popkulturellen Inhalten. – Marco Giacopuzzi für seine herausragende Autorenleistung, sein Gespür für Themen und Protagonisten und die sensible und berührende Umsetzung bei „Schau in meine Welt!“: Fritz und die Glasknochenkrankheit / Phil und das Traurigsein / Leonhard hat Diabetes (HR)
Falls mal wieder jemand fragt warum wir TV-Gebühren zahlen: Einfach diese Liste zeigen. Wenn ich mich nicht verzählt habe sind das sechzig (60) Nominierungen von ÖR-Produktionen und ganze zehn (10) aus dem privaten Bereich.
Sveta schrieb: ------------------------------------------------------- > Falls mal wieder jemand fragt warum wir > TV-Gebühren zahlen: Einfach diese Liste zeigen. > Wenn ich mich nicht verzählt habe sind das > sechzig (60) Nominierungen von ÖR-Produktionen > und ganze zehn (10) aus dem privaten Bereich.
Die Zahl steht schon im Beitrag, da war zählen unnötig, Sveta. >Davon haben es 70 auf die Nominierungslisten geschafft.> >Insgesamt zehn Nominierungen konnten die Privatsender erzielen.>
Es sagt aber nichts über die Qualität oder so aus: >Ebenfalls berücksichtigt wurden die Weimarer "Tatorte" mit Christian Ulmen und Nora Tschirner, insbesondere für die "Kunst komischer Dialoge".>
faxe61 schrieb: ------------------------------------------------------- > Sveta schrieb: > -------------------------------------------------- > ----- > > Falls mal wieder jemand fragt warum wir > > TV-Gebühren zahlen: Einfach diese Liste > zeigen. > > Wenn ich mich nicht verzählt habe sind das > > sechzig (60) Nominierungen von ÖR-Produktionen > > und ganze zehn (10) aus dem privaten Bereich. > > Die Zahl steht schon im Beitrag, da war zählen > unnötig, Sveta. > >Davon haben es 70 auf die Nominierungslisten > geschafft.> > >Insgesamt zehn Nominierungen konnten die > Privatsender erzielen.> > > Es sagt aber nichts über die Qualität oder so > aus: > >Ebenfalls berücksichtigt wurden die Weimarer > "Tatorte" mit Christian Ulmen und Nora Tschirner, > insbesondere für die "Kunst komischer Dialoge".>
Hab trotzdem gezählt, das Internet lügt, weißt du das denn nicht? ;-)
Ich denke schon das eine Grimme-Preis-Nominierung durchaus etwas mit Qualität zu tun hat. Der Preis wird an Produktionen verliehen, welche „die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für die Fernsehpraxis sein können“ (Statut des Grimme-Instituts). Das ist also keine kommerzielle Auszeichnung wie der "Echo" oder ein Preis von irgendeinem Sponsor.
Und die Weimaraner Tatorte finde ich ob ihres oftmals unterschwelligem und feinerem Humor fast besser als die aus Münster.
> Es sagt aber nichts über die Qualität oder so > aus: > >Ebenfalls berücksichtigt wurden die Weimarer > "Tatorte" mit Christian Ulmen und Nora Tschirner, > insbesondere für die "Kunst komischer Dialoge".>
Hahaha, das ist schon sehr unterhaltsam. Eine Grimmepreis-Nominierung sagt nichts über die Qualität aus. Ich liebe solche Statements. Gern mehr davon.
Sentinel2003 (geb. 1967) am
Echt?? Nicht wirklich, schrott RTL für diese komische Show!?