Der Hauptmann von Köpenick Schauspiel von Carl Zuckmayer

D 2001 (143 Min.)
  • Komödie
  • Theater

„Ein als Hauptmann verkleideter Mensch führte gestern eine von Tegel kommende Abteilung Soldaten nach dem Köpenicker Rathaus, ließ den Bürgermeister verhaften, beraubte die Gemeindekasse und fuhr in einer Droschke davon“ (17.10.1906, Tägliche Rundschau). Mit der in dieser Zeitungsmeldung knapp zusammengefassten „Köpenickiade“ wurde der 57jährige Wilhelm Voigt schlagartig (und dauerhaft) berühmt. Die Geschichte des Schusters Wilhelm Voigt, der wegen eines kleinen Betrugsdeliktes (15 Jahre Zuchthaus waren die Strafe dafür, dass er die Reichspost um 300 Mark geschädigt hatte) in die Mühlen von Justiz und Bürokratie gerät und, um endlich in Besitz eines Passes und einer Aufenthaltsgenehmigung zu gelangen (denn ohne ordentliche Abmeldung findet er nirgends Arbeit, ohne Arbeitsnachweis erhält er keine Anmeldung), mit einer ertrödelten Uniform das Köpenicker Rathaus in einem Handstreich einnimmt, wurde in der Blütezeit wilhelminischer Regentschaft zum Tagesgespräch.

Zuckmayer entdeckte hinter der Anekdote einen großen Komödienstoff, dessen politische Dimension spätestens beim Verbot seines „deutschen Märchens“ durch die Nazis offenbar wurde.

Der „Uniform-Taumel“ ging diesen Herren entschieden zu weit, ebenso wie die scharfe, satirische Zeichnung vieler der insgesamt 73 auftretenden Figuren. Über Carl Zuckmayers groß angelegten Bilderbogen einer Epoche schrieb Alfred Kerr nach der Uraufführung die wohl prägnanteste Zusammenfassung: „Im ersten Teil stirbt man vor Lachen, im zweiten merkt mancher, dass er noch lebt“. Die Inszenierung „Der Hauptmann von Köpenick“ von Katharina Thalbach lief fünf Jahre vor ausverkauftem Haus im Berliner Maxim Gorki Theater (Premiere war 1996).

Die Regisseurin bekennt sich zur Idee des „deutschen Märchens“ und inszeniert um die Titelrolle – ursprünglich Harald Juhnke – ein grelles, pralles wilhelminisches Panoptikum, mit den dröhnenden Klängen einer siebenköpfigen Blaskapelle in preußischen Uniformen und Typen bis hin zur Karikatur. Als Harald Juhnke im Dezember 1997 krank wurde, übernahm Thalbach innerhalb eines Tages die Riesenrolle des Hauptmanns, wurde abends 15 Minuten gefeiert und anschließend zum Stadtgespräch. Seitdem hat sie diese Hosenrolle mit angeklebtem Schnurrbart bis zur letzten Aufführung im Juni 2001 gespielt. (Text: ZDFtheaterkanal)

Aufzeichnung einer Aufführung aus dem Maxim Gorki Theater, Berlin 2001

Deutsche TV-Premiere19.01.20023sat

DVD & Blu-ray

Sendetermine

Di 19.08.2008
21:35–00:00
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Mo 11.08.2008
23:50–02:15
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Sa 02.08.2008
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So 30.04.2006
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Di 25.04.2006
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Do 20.04.2006
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Sa 08.04.2006
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Mo 03.04.2006
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Do 30.01.2003
09:00–11:25
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Sa 25.01.2003
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Fr 24.01.2003
21:55–00:20
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Mi 22.01.2003
11:35–14:00
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Mo 20.01.2003
09:00–11:25
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Fr 17.01.2003
11:35–14:00
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Di 14.01.2003
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So 12.01.2003
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Mi 08.01.2003
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Di 07.01.2003
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Fr 03.01.2003
09:00–11:25
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So 24.02.2002
19:40–22:05
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Di 19.02.2002
19:40–22:05
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Do 14.02.2002
19:40–22:05
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Sa 02.02.2002
19:40–22:05
19:40–
Sa 19.01.2002
20:15–22:40
20:15–

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