Engel des Bösen – Die Geschichte eines Staatsfeindes
- I / F / RO 2010 (Vallanzasca – Gli angeli del male, 120 Min.)
- Portrait
- Krimi
- Thriller
Mit neun Jahren befreit er einen Tiger aus dem Zirkus. Es soll nicht das letzte Mal bleiben, dass Renato Vallanzasca in Konflikt mit dem Gesetz gerät. Aus dem Lausbuben wird ein Kleinkrimineller und später der charismatische Anführer einer Gangsterbande.
Vallanzascas Bande hält mit ihren waghalsigen Raubzügen das Italien der 1970er-Jahre in Atem. Ihrem Anführer gelingt es zwar nicht, den Fängen der Polizei zu entgehen, doch beweist Renato Vallanzasca auch als Ausbrecher Talent. Seine gleichwohl ausgedehnten Aufenthalte hinter Gittern setzen freilich die Liebe zur schönen Consuelo , die von ihm ein Kind erwartet, einer Belastungsprobe aus.
Unverbrüchlich scheinen Treue und Loyalität immerhin im Zirkel von Renatos kriminellen Jugendfreunden. Und doch, was der Polizei nicht gelingt – die Gangsterbande von aussen zu brechen – kündigt sich durch zunehmende Reibereien aus ihrer Mitte heraus an.
Michele Placido, dem Publikum vornehmlich als Star der Achtzigerjahre-Krimis «Allein gegen die Mafia» ein Begriff, hat sich zum Regisseur gemausert. Seine bevorzugten Jagdgründe sind die italienische Gesellschaft der Sechziger- und Siebzigerjahre im 20. Jahrhundert und deren Gewaltstrukturen. In «Romanzo criminale» erzählte Placido mit Hauptdarsteller Kim Rossi Stuart bereits zuvor vom Aufstieg und Fall einer Gruppe von Ganoven, doch zeichnet er in «Vallanzasca – Gli angeli del male» ein weit desillusioniertes Bild vom Lebenslauf eines Outlaws und erzielt eine reizvolle Ambivalenz zwischen Faszination und lakonischer Distanz. Der Film reiht sich damit in zeitgenössische europäische Produktionen wie «Carlos» um den gleichnamigen venezolanischen Terroristen sowie den Zweiteiler um den französischen Staatsfeind Jacques Mesrine in «L’ennemi public n°1» ein.
Besonderes Verdienst gebührt Kim Rossi Stuart, dessen Charme die Figur des Gewaltverbrechers zugänglich macht. Der 1969 in Rom geborene Schauspieler kam in jungen Jahren zu Auftritten in «Der Name der Rose» sowie im Episodenfilm «Al di là delle nuvole» (1995) von Michelangelo Antonioni und Wim Wenders, dürfte aber als Königssohn Romualdo in den Fantasyfilmen um «Prinzessin Fantaghirò» einen breitenwirksameren Eindruck hinterlassen haben. Mit «Anche libero va bene» hat Kim Rossi Stuart 2006 einen beachtlichen Einstand als Regisseur gegeben. Für sein aktuelles Projekt begab er sich freilich wieder vor die Kamera: «Meraviglioso Boccaccio» von den Brüdern Taviani. (Text: SRF)
Michele Placido, dem Publikum vornehmlich als Star der Achtzigerjahre-Krimis «Allein gegen die Mafia» ein Begriff, hat sich zum Regisseur gemausert. Seine bevorzugten Jagdgründe sind die italienische Gesellschaft der Sechziger- und Siebzigerjahre im 20. Jahrhundert und deren Gewaltstrukturen. In «Romanzo criminale» erzählte Placido mit Hauptdarsteller Kim Rossi Stuart bereits zuvor vom Aufstieg und Fall einer Gruppe von Ganoven, doch zeichnet er in «Vallanzasca – Gli angeli del male» ein weit desillusioniertes Bild vom Lebenslauf eines Outlaws und erzielt eine reizvolle Ambivalenz zwischen Faszination und lakonischer Distanz. Der Film reiht sich damit in zeitgenössische europäische Produktionen wie «Carlos» um den gleichnamigen venezolanischen Terroristen sowie den Zweiteiler um den französischen Staatsfeind Jacques Mesrine in «L’ennemi public n°1» ein.
Besonderes Verdienst gebührt Kim Rossi Stuart, dessen Charme die Figur des Gewaltverbrechers zugänglich macht. Der 1969 in Rom geborene Schauspieler kam in jungen Jahren zu Auftritten in «Der Name der Rose» sowie im Episodenfilm «Al di là delle nuvole» (1995) von Michelangelo Antonioni und Wim Wenders, dürfte aber als Königssohn Romualdo in den Fantasyfilmen um «Prinzessin Fantaghirò» einen breitenwirksameren Eindruck hinterlassen haben. Mit «Anche libero va bene» hat Kim Rossi Stuart 2006 einen beachtlichen Einstand als Regisseur gegeben. Für sein aktuelles Projekt begab er sich freilich wieder vor die Kamera: «Meraviglioso Boccaccio» von den Brüdern Taviani. (Text: SRF)
Originalsprache: Italienisch
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