Olivia – Ein Kinderschicksal bewegt die Welt

Niederösterreich: Als die sechsjährige Olivia über Bauchschmerzen klagt, vermuten die Eltern Erika und Helmut Pilhar eine Blinddarmreizung. Aber die Untersuchung im Krankenhaus ergibt eine furchtbare Diagnose: Olivia hat Krebs, ihre Niere ist von einem Wilms-Tumor befallen. Professor Kantor und Dr. Schlögel raten zu einer sofortigen Chemotherapie – nur dann gäbe es Heilungschancen bei dieser aggressiv wuchernden Krebsart.

Während Ingenieur Helmut Pilhar an die Schulmedizin, für die Olivia ein Routinefall ist, glaubt, ist seine verzweifelte Frau skeptisch. Bei weiteren Gesprächen und Untersuchungen verlieren die Pilhars immer mehr das Vertrauen in die Ärzte. Sie erfahren, dass es auch Behandlungsmöglichkeiten ohne Chemie und deren Nebenwirkungen gibt und suchen den Kölner Arzt Dr. Geerd Hamer auf. Seine „neue Medizin“ soll sanft und schonend sein. Laut seiner Diagnose kann Olivia auch ohne Einsatz von Gift behandelt werden.

In Österreich lehnen die Ärzte Hamers Behandlungsmethoden ab. Die Situation spitzt sich zu: Die Eltern weigern sich, Olivia von den Schulmedizinern behandeln zu lassen. Ärzte und Jugendamt wollen ihnen daraufhin das Sorgerecht entziehen und Olivia zwangsweise behandeln lassen. Familie Pilhar flieht nach Spanien. Währen die Öffentlichkeit auf den Fall aufmerksam wird, geht es Olivia in der Klinik eines mit Hamer befreundeten Arztes immer schlechter. Die Überlebenschancen des Kindes werden immer geringer. (Text: VOX)

„Der Film hält sich, soweit erkennbar, an die Tatsachen (und verwendet die tatsächlichen Namen). Drehbuchautor ist Martin Zimper, Vetter des Amtsvormundes von Olivia, der für die Dauer der Behandlung eingesetzt war. Die Angst der Eltern, die eine klaustrophobische Familienatmosphäre aufbauten, vor jedem Eingriff von außen, ihre Hilflosigkeit gegenüber einer ihnen unverständlichen Medizin, der Trotz, an einer Entscheidung festzuhalten, ihre Schuldgefühle wegen der Arbeitswut des Vaters und der Berufstätigkeit der Mutter, das klammernde Mamakind Olivia und der geschickte Hamer, den der Tod von Frau und Sohn aus der Bahn warfen: Aus diesem Gefühlswust machten Zimper und Mühlbauer ein klar und überschaubar aufgebautes, gut erzähltes Drama, in dem alle Darsteller (vor allem Therese Lohner, Michael Roll als Eltern) ihre Rollen gewissenhaft und fernab jeder Denunziation gestalten.“ (Text: VOX / Rheinische Post)