I am earth

In Bergen träumt die 30-jährige Odile davon, professionelle Rapperin zu werden, arbeitet aber als Bibliothekarin, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wann immer sie kann, geht sie in das Tonstudio ihres besten Freundes Stian, um ihre Songs zu proben. Als ihre Partnerin Sophie vorschlägt, zusammenzuziehen, zeigt sich Odile zurückhaltend. Auf der Geburtstagsfeier ihrer Nichte Louise trifft sie ihre Schwester Seinabo. Ihr Vater stellt ihr Zoe vor, eine junge Theaterregisseurin aus Oslo, die Odile am selben Tag zufällig in der Stadt getroffen hat …
Poetische Erzählung eines inneren Weges
Die verkehrt herum aufgesetzte Mütze, das Basketballtrikot und der im Ring geformte Bizeps: In den Straßen ihrer Stadt an der Nordsee zieht Odile die Blicke auf sich. Die Heldin wurde von Amy Black Ndiaye mit afrikanischen und färöischen Wurzeln geschrieben, die von der Kritik gelobt und auf dem Seriencamp, dem größten

deutschen Genrefestival, ausgezeichnet wurde. Die Inszenierung folgt zunächst dem flotten Flow der Rapperin, wenn sie reimt, wie schwierig es ist, in einer Provinzstadt lesbisch und schwarz zu sein und wird dann zu einer Ballade, wenn das Verlangen steigt und die Körper sich berühren. Odiles Idyllen führen sie von ihrer Melancholie weg, befreien sie von den Tabus, die sie gefangen halten und lassen sie erwachsen werden.
Es ist die sensible und poetische Erzählung dieses universellen inneren Weges, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sexueller Orientierung, die den Erfolg von I am earth ausmacht. Durch diese Spiele der Liebe und des Zufalls lernt Odile, sich selbst besser zu verstehen und sich im Blick der anderen zu akzeptieren. Einblick in die norwegische Hip-Hop-Szene vermittelt der Rapper Lars Vaular in der Nebenrolle des Stian, der auch einen Teil des berührenden Soundtracks beigesteuert hat. (Text: arte.tv)