327 Folgen, Folge 97–120

  • Folge 97
    Die Achterbahnen der Firma Mack Rides aus Waldkirch bei Freiburg beschleunigen in zweieinhalb Sekunden von Null auf einhundert Stundenkilometer. Das Familienunternehmen verkauft seine Stahlgiganten in mehr als 200 Länder. Schaufenster des Unternehmens ist der Europapark in Rust – ebenfalls ein Mack-Geschäftszweig. Präzision und Sicherheit sind die Grundpfeiler des rasanten Geschäfts. Am Rechner konstruieren Achterbahndesigner die Kurven und Loopings der künftigen Bahnen, passen Steigungen und Gefälle präzise an die jeweilige Landschaft an. „Das hier wird Adrenalin pur. Reiner Fahrspaß“, sagt Geschäftsführer Christian Freiherr von Elverfeldt und zeigt auf die Stahlrohre, die im Hof der Firma Mack Rides stehen.
    Spezialisten formen und schweißen tonnenschwere Schienen und Stützen millimetergenau zusammen. Modellbauer und Designer entwickeln für die Fahrgeschäfte die fantasievollen Wagen und Szenerien, von der Weltraum-Achterbahn bis zum Seeräuber-Schiff. Besondere Sound-, Farb- und Lichteffekte sorgen für abenteuerliche Illusionen. Die Welt der Schausteller und Zirkuskünstler prägt schon seit Jahrhunderten das Familienunternehmen Mack. Mit Fuhrwagen und Wasserrohren aus Holz fing 1780 alles an. Die Firma baute Kutschen, Orgelwagen, Wohnwagen für Schausteller, später eigene Fahrgeschäfte für Kirmes- und Rummelplätze.
    Alles im Schwarzwaldstädtchen Waldkirch. Franz Mack, gestorben 2010, lebte die Leidenschaft für das Schaustellergewerbe. Den Europapark gründete er mit seinem Sohn Roland. „Der Vater baute keine Luftschlösser. Der bescheidene Mann wollte nicht die größte Firma sein, sondern finanziell gesund und qualitativ gut“, sagt Roland Mack heute über seinen Vater. Die Kombination aus virtueller Realität und Achterbahn ist das neueste Projekt aus dem Hause Mack und zukunftsweisend. Dabei sorgt eine besondere 3D-Brille im Zusammenspiel mit den Fahrbewegungen der Bahn für den Kick. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.09.2016SWR Fernsehen
  • Folge 98
    Wer hoch hinaus will, braucht Sicherheit. Und die kommt von Skylotec aus Neuwied bei Koblenz. Ob Arbeiten auf einem Windrad, am Hochregal oder Klettern in der Steilwand: Weltweit setzen Industriekletterer, Monteure und Sportler auf die Gurte, Seile und Karabiner des Familienunternehmens vom Mittelrhein. Mit dem Bau von Mobilfunkmasten in den 90er Jahren und dem Boom der Windenergie wuchs auch der Bedarf an Sicherheitsausrüstung für Arbeiten in großer Höhe. Dabei hatte alles in den 50er Jahren unter Tage angefangen: Damals baute das Unternehmen erfolgreich Schleifkörbe für die Grubenrettung und Sicherheitsgurte aus Leder für die Kumpel. Mittlerweile sind die Gurte aus Nylon und der Fokus liegt auf der Schutzausrüstung für die Höhe.
    Im hauseigenen „Vertical Rescue College“ mit seinem in Deutschland einzigartigen 18 Meter hohen Freifallturm trainieren Industriekletterer und Monteure für ihre schwindelerregende Arbeit. Noch ganz frisch in der Produktpalette: das Segment Freizeitsport. Rund 400 Mitarbeiter beschäftigt der Mittelständler. Die Hälfte davon in der Firmenzentrale in Neuwied-Oberbieber, den Rest im Schwarzwald, in Ungarn oder Slowenien. Die Zeichen stehen seit Jahren auf Expansion bei Skylotec aus Neuwied. Und es scheint auch zukünftig steil bergauf zu gehen für die Profis in Sachen Höhensicherung. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.09.2016SWR Fernsehen
  • Folge 99
    Geschmack ist das Geschäft von Markus Eder in Bad Dürkheim. Die knapp 40 Mitarbeiter seiner Firma bauen Holzfässer in allen denkbaren Größen. Mit jedem Fass will Markus Eder den Geschmack seiner Kunden treffen – egal ob sie darin Wein, Whisky oder Bier veredeln. Deshalb stellt das Familienunternehmen nicht nur neue Fässer her, die durch das richtige „Toasting“ ihren Geschmack bekommen, sondern handelt auch mit gebrauchten. Denn in alten Whisky- oder Tequila-Fässern reift dann wieder ein Bier mit einer speziellen Note.
    Und wenn die Fässer wirklich ausgelaugt sind, schreinert Eder Möbelstücke daraus – und trifft damit wieder den Geschmack seiner Kunden. „made in Südwest“ begleitet die Herstellung von vier 3.000-Liter-Fässern für ein renommiertes Weingut: von der Auswahl der besten Eichenstämme im Pfälzer Wald bis zur Auslieferung. Wie schwer es ist, ein gutes Fass zu bauen, erfahren Whisky-Hersteller bei einem Workshop in Bad Dürkheim. Und auch sie können erfahren, wie Markus Eder es immer wieder schafft, dem Holz die besten Geschmacksnoten zu entlocken. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.10.2016SWR Fernsehen
  • Folge 100
    Drei junge Familienunternehmen aus Baden-Württemberg haben eines gemeinsam: Sie sind so erfolgreich, dass sie ausgezeichnet werden vom Land. Als Start-up-Unternehmen haben sie begonnen, nun wachsen sie und bestehen gegenüber der Konkurrenz. „made in Südwest“ stellt die Firmen CeGaT aus Tübingen, Oettinger in Malsch und den Biomarkt B2 in Balingen vor. Die drei Firmen zeigen: Erfolg ist plan- und machbar. CeGaT ist ein Biotechnologie-Unternehmen, das bei Patienten die genetische Ursache einer Erkrankung mittels Analyse genomischer Daten aufklären kann. Mit Hilfe des medizinischen Befunds endet oftmals eine langjährige Odyssee für Patienten. Nun können sie zielgerichtet behandelt werden. Die Firma Oettinger stammt aus der Baubranche und hat sich spezialisiert auf Spezialabbruch großer Industrieanlagen und großer Brückenbauwerke.
    Und sie bauen Tankstellen. In der Branche mit hartem Preiskampf gelang es ihnen, gezielt lukrative Nischen zu besetzen. B2 in Balingen ist nicht irgendein Biomarkt. Die Produkte stammen von regionalen Anbietern, mit den Lieferanten ist der Markt eng verbunden. Das stärkt die Region, schafft lokale Arbeitsplätze und verhindert die oft kilometerweiten Transporte von Bioprodukten aus dem Ausland. Das „made in Südwest“-Porträt zeigt den Erfolg und die Anfangsschwierigkeiten dreier erfolgreicher junger Unternehmen aus dem Land, hinter denen auch charismatische Menschen mit Ideen und Werten stehen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.10.2016SWR Fernsehen
  • Folge 101
    Sie fahren auf allen Weltmeeren und Flüssen: Schiffe mit den Propellerantrieben der Firma Schottel. Große Frachter, Passagierschiffe, Fähren und Ausflugsboote sind mit den tonnenschweren Antrieben ausgestattet. Die Firma, die in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als kleine Werft in Spay am Rhein begann, ist heute zu einem Marktführer in Sachen Schiffsantriebe geworden – mit Produktionsorten auf der ganzen Welt. Das kleine beschauliche Spay ist dabei immer der Ort des Stammhauses geblieben. Für die Produktion ist das Gelände mittlerweile zu klein. Deshalb hat Schottel neu und groß gebaut, nur 30 Kilometer entfernt, im Hunsrückörtchen Dörth, wird seit 2015 gefräst, gestanzt, montiert und verpackt. Vom Hunsrück aus gehen die Schiffspropeller dann in die Häfen in aller Welt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.11.2016SWR Fernsehen
  • Folge 102
    Breiter Cowboyhut, Flanellhemd, Jeans und Stiefel – so sieht ein echter Pionier aus. In den 80er Jahren war Charlie Manz aus Morbach im Hunsrück der erste Deutsche, der kanadische Blockhäuser baute. Nicht aus gehobelten Kanthölzern, nicht verschraubt und natürlich ohne gefräste Eckverbindung. Ganze Stämme müssen es sein, mindestens 40 cm dick und 20 m lang. Gelernt hat er da, wo kanadische Blockhäuser eben herkommen. Und noch heute werden die Häuser in Morbach von Hand gefertigt. Jeder Stamm einzeln, mit Axt und Motorsäge. So bauen die 20 Mitarbeiter pro Jahr 20 Häuser – die Warteliste ist lang.
    „Im Prinzip kann das jeder lernen“, sagt Charlie Manz, „wir hatten hier auch schon Köche und Lehrer.“ Doch die Männer mit den Motorsägen müssen millimetergenau arbeiten. Schließlich sollen die Ecken später dicht sein. Und es ist ein harter Job. Überall lauern Unfallgefahren: tonnenschwere Stämme, rutschige Holzbalken, schwere Maschinen. Aber auch wenn auf der Baustelle ständig die Sägen und Schleifmaschinen kreischen – die Männer arbeiten ruhig und konzentriert. Keiner läuft, keiner schreit, jeder macht in Ruhe seinen Job. Eine Arbeitsatmosphäre, die Leben retten kann.
    Der Bau eines Hauses ist ein Jahresprojekt. Im Winter ist Charlie Manz in den Wäldern unterwegs und sucht nach passenden Bäumen wie Kiefer, Douglasie, Fichte. Gerade gewachsen müssen sie sein und sie dürfen sich nicht verdrehen. Was gut genug ist für ein Möbelstück, taugt noch lange nicht für ein Blockhaus. Ein Stamm kann das ganze Haus unter Spannung setzen. Ein Jahr lang hat „made in Südwest“ den Betrieb und eine Familie beim Bau ihres Hauses begleitet. Leben wie in Kanada, das ist für viele ein Traum. Das weiß keiner besser als Charlie Manz. Und er will noch möglichst viele Träume wahrmachen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.11.2016SWR Fernsehen
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 09.11.2016 angekündigt
  • Folge 103
    Die Firma Klafs aus Schwäbisch Hall kämpfte sich mit ihren Saunen bis an die Weltspitze. Rund 750 Menschen arbeiten mittlerweile für das Unternehmen. Die Firma baut alle Anlagen selbst. Woche für Woche verlassen rund 100 Kabinen das Werk in Schwäbisch Hall. Eine zweite Produktionsstätte liegt in Polen. Zu den neusten Entwicklungen des Unternehmens gehört die S1. Die erste ausziehbare Sauna ist so hoch wie ein Kleiderschrank und nur 60cm tief. Auf Knopfdruck öffnet sie sich automatisch. Außerdem fertigt das Unternehmen Wellness-Oasen für Luxushotels oder Saunaanlagen für Kreuzfahrtschiffe. 1991 stieg Stefan Schöllhammer in das damals insolvente Unternehmen ein.
    Er verpasste der traditionsreichen Marke einen Neuanstrich und sorgte für ein zeitgemäßes Design der Saunen. Da ist auch klar, dass im neuen Haller Bürokomplex eine Betriebssauna nicht fehlen darf. Schöllhammer selbst sauniert lieber zuhause, mindestens zwei Mal die Woche. Der Film begibt sich in die Welt der Saunen und Bäder. Wie schaffte es das Unternehmen aus Schwäbisch Hall an die Spitze? Welchen Aufwand betreiben die Besitzer von Thermen und Badewelten, wenn es um Aufgüsse, Wohlfühltemperatur und Schwitztherapien geht? Außerdem besucht der Film die Deutschen-Aufguss Meisterschaften in Bad-Mergentheim. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.11.2016SWR Fernsehen
  • Folge 104
    Jeder, der in den 70er Jahren etwas auf sich hielt, kochte aus dem Römertopf. Erfunden wurde er 1967 von der Firma Bay-Keramik in Ransbach-Baumbach. Es stand damals schlecht um die Keramikindustrie, die Lohnkosten stiegen und die Aufträge gingen stetig zurück. Aber die Erfindung schlug ein wie eine Bombe und der Römertopf war aus den meisten Küchen nicht mehr wegzudenken. Denn die Gesundheitswelle hatte mittlerweile die Kalorienschlacht der Wirtschaftswunderjahre abgelöst, schonende und fettfreie Garmethoden standen hoch im Kurs. Zudem galt das tönerne Rot des Topfes in den 70ern als besonders dekorativ. In scheinbar jeder Studenten-WG feierte man bei Coq au vin aus dem Römertopf die Nächte durch, als Hochzeitsgeschenk stand gerne die Erfindung aus dem Westerwald auf dem Gabentisch.
    Und heute? Haben längst Thermomix, Wok und Dampfgarer das Zepter übernommen. Oder doch nicht? Es steht das 50-jährige Jubiläum vor der Tür und die Firma möchte wieder in aller Munde sein. Immerhin besinnen sich plötzlich viele wieder auf den roten Tontopf zurück, den es mittlerweile in allen Größen und Varianten gibt. Nicht zuletzt Vegetarier und Veganer schwören auf das schonende Garverfahren. Doch da geht noch mehr: Wird die Firma Römertopf aus dem Westerwald es schaffen, das Retro-Produkt auch für die junge Generation wieder attraktiv zu machen? „made in Südwest“ hat die Firma auf ihrem Weg zum Jubiläum begleitet. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.11.2016SWR Fernsehen
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 23.11.2016 angekündigt
  • Folge 105
    Wer sich im Winter auf Skipisten oder Loipen bewegt, ist den großen roten Pistenwalzen sicher schon begegnet. Die Pistenbullys der Firma Kässbohrer sorgen dafür, dass Skihänge und Langlaufloipen bei jedem Schnee perfekt präpariert sind. Die großen Maschinen stecken voller neuer Technik und sind bis zu 500 PS stark. Kleine und große Kinder träumen davon, einmal einen solchen Pistenbully steuern zu dürfen. Ein Fahrzeug, das eben auch „sexy“ ist, sagt Jens Rottmair, Vorstandssprecher der Kässbohrer Geländefahrzeug AG.
    Die Pistenbullys des Weltmarktführers werden in Laupheim, in der Nähe von Ulm hergestellt. Mit Omnibussen wie dem legendären Setra fing alles an. Diese Sparte ist inzwischen verkauft. Doch mit dem Know-how tüftelten die schwäbischen Erfinder ab den 1970er Jahren an Pistenwalzen. Kässbohrers Pistenbullys sind auf allen Kontinenten zu finden. In Chile, Japan, Skandinavien, der Antarktis, den Alpen und im Schwarzwald kommen sie zum Einsatz. Doch das Geschäft mit den Pistenwalzen wird härter. Der Klimawandel hinterlässt seine Spuren auch in der wirtschaftlichen Bilanz.
    Kleinere Skigebiete stellen aufgrund von Schneemangel den Betrieb ein. Andere Gebiete berechnen genau, wie viel sie in künstliche Beschneiung oder den Fuhrpark stecken müssen. Eine Herausforderung für die Konstrukteure in Laupheim: Mittels eines satellitengestützten Navigationssystems können die Pistenbully-Fahrer genau erkennen, wie dick oder dünn die Schneedecke im Skigebiet ist. So hilft das Fahrzeug, neben dem Modellieren von sportlichen Snowboardstrecken, den Liftbetreibern auch im Schneemanagement. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.11.2016SWR Fernsehen
  • Folge 106
    Wolfgang Oberlinger ist Orgelbauer in der siebten Generation. Kein anderes Orgelbauunternehmen weltweit hat eine längere Familientradition. Die Orgeln aus dem kleinen Windesheim bei Bad Kreuznach klingen in Kirchen und Kathedralen von den Bahamas bis nach Peking. Doch es wird immer schwerer, mit dem Orgelbau sein Geld zu verdienen. Viele Kirchen bleiben leer oder werden sogar geschlossen. Neue Orgeln werden deshalb kaum noch gebraucht. Die meisten Orgelbauer halten sich deshalb mit Reparaturen und Wartungen über Wasser. Eine Entwicklung, die auch an der Firma Oberlinger nicht spurlos vorbei gegangen ist.
    Doch Wolfgang Oberlinger will sich damit nicht abfinden. Der 73-Jährige setzt auf Innovation. Mit der Entwicklung einer extrem kleinen Orgel für den Hausgebrauch hofft er, neue Käuferschichten zu erschließen. Und er sieht die Zukunft seiner Firma im Ausland vor allem in China, denn im Reich der Mitte werden noch Orgeln für Konzertsäle gesucht und deutsche Orgelbauer zählen zu den besten der Welt. Doch die Geschäfte in Fernost haben auch ihre Tücken. Wird es Oberlinger gelingen, einen lukrativen Auftrag in China an Land zu ziehen und wird seine Mini-Orgel so gut ankommen, wie er es sich erhofft? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.12.2016SWR Fernsehen
  • Folge 107
    Generationen von Jungen haben damit gespielt: mit den Modelleisenbahnen von Märklin. Seitdem die Firma 1891 die erste selbstfahrende Modelleisenbahn der Welt auf den Markt gebracht hat, ist sie wegweisend für alle anderen Hersteller. Märklin-Fans schätzen an den Modellen die robuste Bauweise und begeistern sich für eine kaum zu überbietende Detailtreue. Noch immer produziert Märklin hochwertige Lokomotiven an ihrem Stammsitz in Göppingen, überwiegend in Handarbeit. Das Unternehmen muss sich nach überstandenen Krisen (Insolvenz 2009) allerdings neu orientieren. In Zukunft setzen sie neben ihren aufwändigen und kostspieligen Modell-Lokomotiven wieder verstärkt auf Spielzeug für Kinder.
    Schon im Kleinkind-Alter sollen die sich für Modelleisenbahnen begeistern. Und hoffentlich später auf die teureren Modelle umsteigen. Denn nur von begeisterten Erwachsenen und Sammlern kann das Unternehmen nicht überleben. Ursprünglich stellte die 1859 vom Göppinger Flaschnermeister Wilhelm Märklin gegründete Firma Blechspielzeug her, etwa Puppenherde. Auch Haushaltswaren gehörten zum Programm. Sehr beliebt waren Dampfmaschinen. Mit Ende des vorletzten Jahrhunderts kamen die Modellbahnen in Schwung. Anfangs zum Aufziehen, später elektrisch, oder sogar von echtem Dampf angetrieben.
    Schon damals zeichneten sich die Märklin-Artikel durch ihre solide Verarbeitung aus: Die Bleche waren dicker als bei anderen, der Lack hielt besser. 470 Mitarbeiter sind es heute in Göppingen sowie 650 im ungarischen Györ. 2013 übernimmt der Bobby-Car-Produzent Simba Dickie den Modelleisenbahnbauer, in der Branche gilt dies als „Traumhochzeit der Spielwarenbranche“. Inzwischen erzielen historische Märklin-Züge auf Auktionen Preise, die sogar fünfstellig sein können. Die Fans gibt es also immer noch. Und rund um Märklin hat sich auch eine Restauratoren-Szene gebildet, die für Sammler wertvolle Dienste leistet. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.12.2016SWR Fernsehen
  • Folge 108
    Jeder hat schon einmal draufgedrückt, auf eine Türklingel der Firma Siedle. Jede zweite Klingel und Gegensprechanlage in Deutschland kommt aus dem Schwarzwälder Familienbetrieb in Furtwangen. Seit über 250 Jahren sind die Siedles im Geschäft. Zunächst mit dem Guss von Glocken, später mit Telefon- und Gegensprechanlagen bis hin zu moderner Gebäudekommunikation. Jahrhundertelang waren es die Männer in der Familie, die das Unternehmen leiteten. Bis vor zwölf Jahren Gabriele Siedle die Geschäftsführung von ihrem erkrankten Mann übernahm.
    Die ehemalige Bankerin arbeitete sich in Technik und Management ein und verschaffte sich ein hohes Ansehen. „Als Marktführer ist man ständig getrieben“, meint die 65-jährige Unternehmerin. Hinzu kommt die Verantwortung für über 500 Mitarbeiter. Siedle ist der wichtigste Arbeitgeber im kleinen Furtwangen. Wenn die Firmenchefin über den Markt geht, kommt sie ins Gespräch mit den Menschen, deren Arbeitsplätze von ihren unternehmerischen Entscheidungen abhängen.
    Smalltalk zwischen Gemüseständen, auch mal mit dem Bürgermeister. Die Firma hat nach schwierigen Zeiten den Technologiewandel bewältigt. Neben der klassischen Sprechanlage fürs Einfamilienhaus betreut Siedle mittlerweile Großprojekte in aller Welt. Auch die Oper in Oslo, der Deutsche Bundestag in Berlin oder ein Luxushotel am Vierwaldstättersee sind mit Türkommunikationstechnik von Siedle ausgestattet. „Smarte Gebäude“ sind in aller Munde. Siedle hat gerade einen intelligenten Briefkasten entwickelt, der sich per Smartphone von überall aus öffnen lässt.
    Eine spannende Entwicklung für das Traditionsunternehmen, meint die Chefin. Neben den ständigen technischen Veränderungen muss Gabriele Siedle sich einer weiteren Herausforderung stellen. Siedles Ära als Familienbetrieb geht zu Ende. Es gibt keine Kinder, die im Unternehmen folgen. Wenn die Geschäftsführerin irgendwann in den nächsten Jahren in den Ruhestand geht, wird die Unternehmensführung zum ersten Mal seit 260 Jahren nicht mehr den Namen Siedle tragen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.01.2017SWR Fernsehen
  • Folge 109
    Unfassbare 1,3 Milliarden Bierdeckel im Jahr produziert die Firma Katz in Weisenbach im Murgtal. Damit ist das Schwarzwälder Unternehmen Weltmarktführer für ein Produkt, das vielleicht nicht wirklich lebensnotwendig ist, aber trotzdem allgegenwärtig und eng verbunden mit den schönen Seiten des Lebens, mit Feiern und Genießen. Vor wenigen Jahren stand die Firma kurz vor dem Aus. Jetzt ist sie wieder auf Erfolgskurs mit hochmotivierten Mitarbeitern und vielen neuen Ideen. Flüssigkeit aufsaugen das war kurz umrissen die Aufgabe eines Bierdeckels früher.
    Heute ist ein Bierdeckel vor allem Werbeträger. Die Zuschauer begleiten Olaf Müller, Sales Manager bei Katz zu einer Großbrauerei, einem wichtigen Kunden der Firma. Neueste Idee: „Augmented Realitiy“. Mit Hilfe eines QR-Codes auf dem Untersetzer und seines Smartphones kann der Kunde in virtuelle Welten eintauchen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Angefangen hat alles vor 300 Jahren mit einem Sägewerk an der Murg. Die umtriebige Unternehmerfamilie Katz wurde durch Holzhandel reich. Sie waren Floßherren, betrieben Sägewerke, produzierten Bahnschwellen, Telegrafenmasten, Fertighäuser und zuletzt Bierdeckel.
    Die Firma ist schon lange nicht mehr in Familienbesitz und wechselte in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach den Besitzer. Immer wieder musste sie sich neu erfinden. Auch davon handelt der Film: der Druck, Neues zu entwickeln, ist heute größer denn je. Bierdeckel bestehen aus Holzschliffpappe, nur scheinbar ein simples Material. Die Rohstoffe Holz und Wasser kommen aus der unmittelbaren Umgebung. Von beiden gibt es hier enorme Mengen. Der Film entführt den Zuschauer in archaisch anmutende Arbeitswelten: Holz wird in einer gewaltigen Trommel entrindet und von einem riesigen Schleifstein zermahlen.
    Aus diesem Brei entsteht in der hochkomplexen Pappemaschine Holzschliffpappe. Ein ziemlich interessantes Material, das wesentlich mehr kann als nur Bierdeckel. Davon ist auch Produktentwickler Scott Treick überzeugt. Erfolgreich verkauft Katz heute seine Pappe als Dämmmaterial für die Bauindustrie. Aber auch Möbel, Tische, Regale, Stühle, originelle Giveaways sind denkbar. Die Katz-Mitarbeiter sind hochkreativ. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.01.2017SWR Fernsehen
  • Folge 110
    Einen nicht unbeträchtlichen Teil des Lebens verbringt man schlafend – und damit meist im Bett. Diese Zeit möglichst angenehm zu gestalten, ist seit über 90 Jahren das Geschäft von Familie Schramm und ihrer knapp 200 Mitarbeiter im pfälzischen Winnweiler. Dort werden luxuriöse Boxspringbetten für die ganze Welt hergestellt. In manchem stecken mehr als 100 Stunden Handarbeit, edle Materialien wie Kaschmir oder Seide und die kreativen Ideen von Stardesignern. Gerade wird die Übernahme des Unternehmens durch die vierte Generation vorbereitet. Und gleichzeitig natürlich weiter an der Optimierung des Schlafkomforts getüftelt. „made in Südwest“ begleitet die Fertigung von 280 Luxusbetten für ein neues Hamburger Fünf-Sterne-Hotel. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.02.2017SWR Fernsehen
  • Folge 111
    Die Firma Paravan ist Weltmarktführer. Sie baut handelsübliche Autos für Menschen mit Behinderung um: individuell, auf höchstem technischen Niveau, vielfach preisgekrönt. Der Bauernsohn Roland Arnold hatte die Idee dazu und gründete mit Spezialisten ein innovatives Unternehmen mitten auf der Schwäbischen Alb. Die Kunden kommen von überall her. So auch Janis McDavid, ein Student aus Bochum. Er hat keine Beine und keine Arme, liebt aber das Autofahren – natürlich nur selbstständig. Paravan hat für ihn die Technik: Mit einem Joystick kann er lenken, Gas geben, bremsen. Das Auto unterstützt jede Fahrtätigkeit.
    Mehr als 150.000 Kilometer ist Janis schon mit seinem Auto gefahren. „Mein Fahrzeug ist nicht nur ein Auto, es ist mein Zuhause. Es macht mich unabhängig.“ Bis zu 60.000 Euro kann ein Umbau bei Paravan kosten, je nach Ausstattung und Aufwand. „Mobilität ist ein wichtiges Gut, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen“ meint Firmenchef Roland Arnold. Und wenn das ohne fremde Hilfe geht – umso besser. So tüfteln die Paravan-Spezialisten auch an elektro-mechanischen Rampen, die den Einstieg ins Auto mit Rollstuhl möglich machen. Sie sorgen auch dafür, dass ein Rollstuhl vollautomatisch neben die Fahrertür und wieder ins Auto zurück gebracht wird.
    Eine besondere Abteilung entwickelt neuartige, biometrische Rollstühle, mit denen Menschen mit Handicap auch Stehen können, um immer auf Augenhöhe zu sein. Die Zukunft gehört dem sprachgesteuerten Fahren auf Kommando und Autos, die völlig selbstständig fahren. „Das wird die Revolution in der Mobilität“, ist der Unternehmensgründer Roland Arnold überzeugt. Für zahlreiche Arten von körperlichen Behinderungen hat Paravan eine Lösung parat. „Geht nicht – gibt’s nicht!“ lautet die Devise der Firma und so machen die Ingenieure und Mechatroniker aus Aichelau bei Reutlingen vielen Menschen mit Handicap Mut. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.02.2017SWR Fernsehen
  • Folge 112
    Sie sind aus keiner Küche wegzudenken: die Messer. Sie sind heute ein wichtiger Bestandteil der Esskultur. Ein weltweit führendes Unternehmen ist Friedr. Dick in Deizisau bei Stuttgart. Rund 1,2 Millionen Messer werden hier jährlich produziert, sowie zahlreiche Sonderwerkzeuge von der Hufpflege bis zu Feilen und Stichel für Graveure und Goldschmiede. Die Produkte des Familienunternehmens finden sich in fast jeder Metzgerei oder Schlachterei, in vielen Profi-Küchen und seit einigen Jahrzehnten auch bei Hobbyköchen. Damit die Klingen auch scharf bleiben, braucht es Wetzstähle und Wetzwerkzeuge. Darin ist Dick Weltmarktführer. Wenn Profis etwa in Schlachthöfen Schweinehälften im Akkord zerlegen, muss jeder Schnitt sitzen.
    Heute steht das Unternehmen für preisgekrönte Innovationen für die Nahrungsmittel-Industrie und im täglichen Hausgebrauch. So gibt es beispielsweise Messer mit einem Chip im Griff, damit in der Fleischverarbeitung verschwundene Messer nachverfolgt werden können. Angefangen hat alles 1778 mit einer winzigen Feilenhauerwerkstatt in Esslingen am Neckar, ehe daraus eines der größten Unternehmen Württembergs entstand. 1920 hatte das Unternehmen 1.800 Mitarbeiter. Heute sind es noch um die 240 Mitarbeiter im modernen Betrieb in Deizisau und in Niederlassungen in den USA, China und Italien. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.02.2017SWR Fernsehen
  • Folge 113
    Seinen ersten Bass hat er sich vor 20 Jahren selbst gebaut, weil er sich selbst keinen neuen leisten konnte. Heute spielen viele der bekanntesten Musiker aus aller Welt die E-Bässe und Gitarren von Jens Ritter aus dem pfälzischen Deidesheim. Auch die verstorbene Pop-Legende Prince gehörte zu seinen Kunden. Pro Jahr stellt Jens Ritter mit seinem Team rund 70 Instrumente her. Günstig sind sie nicht: Mindestens 5.000 Euro muss man für einen Bass, mindestens 7.000 für eine Gitarre bezahlen. Seine exquisiten Einzelanfertigungen können aber auch schon mal mehr als 100.000 Euro kosten. Jens Ritter hat einen wichtigen Auftrag: Für die bekannte brasilianische Band Jota Quest soll er eine Gitarre und einen Bass bauen. „made in Südwest“ begleitet ihn dabei von der Holzauswahl bis zur Auslieferung der beiden Instrumente bei einem Konzert der Band in New York. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.03.2017SWR Fernsehen
  • Folge 114
    Steffi und Peter Klöckner brennen buchstäblich für ihre Produkte. Genauso wie ihre Vorfahren: Aus einer kleinen Kornbrennerei im Nistertal hat sich im Laufe von über 160 Jahren und sieben Generationen eine der Top-Destillerien Deutschlands entwickelt. Edle Obstbrände und Liköre, aber auch Gin und Whisky, vielfach national und international ausgezeichnet – und made in Westerwald. Birkenhof-Geschäftsführerin Steffi Klöckner ist sowohl bei der Kreation neuer Brände, als auch neuer Marketingstrategien ein Ausbund an Ideen und Tatendrang. Ihr neuestes Projekt: einen Gin passend zum in der Nachbarschaft verlaufenden Limes entwickeln.
    Welche Kräuter oder Obstsorten passen dazu, sind typisch für die Römerzeit? Für die Recherche holt sie Patrick Hahner ins Boot. Der junge Auszubildende aus Wuppertal hat gerade seine Lehre zum Destillateur begonnen. Bei einem Whisky-Tasting hat er sich für den Birkenhof begeistert. Jetzt ist er selbst dafür verantwortlich. Und noch ein junges Gesicht soll den Traditionsbetrieb zukünftig schmücken: Steffi Klöckner möchte Marian Krause, die Nr. 1 unter den deutschen Barkeepern, für Blending-Seminare im Westerwald gewinnen. Wird es ihr gelingen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.03.2017SWR Fernsehen
  • Folge 115
    In Pforzheim leben zahlreiche Betriebe von Goldschmuck. Warum entstand gerade hier am Rande des nördlichen Schwarzwaldes eine Goldstadt? Der Ursprung dieser Industriegeschichte liegt in der Goldschmiedeschule. Noch heute stammen viele Firmenchefs der Branche und deren Nachfolger aus dieser 1767 gegründeten Schule. Wellendorff ist einer von vielen Betrieben, die sich rund um die Goldschmiedeschule ansiedeln konnten. Wellendorff gehört heute zu den edelsten Schmuckmanufakturen Deutschlands, besitzt eine eigene Goldmischung und Boutiquen unter anderem in Düsseldorf, Peking oder Las Vegas.
    Doch verglichen mit den vier großen Konzernen weltweit im Edelschmuck ist Wellendorff als einziges Familienunternehmen eher David neben den Goliaths. Ein weiterer Verkaufsschlager aus Pforzheim sind Eheringe. Älteste und größte Trauringmanufaktur ist die Firma August Gerstner, inzwischen bereits in der sechsten Generation. Ihre Spezialität sind fugenlose Eheringe, die der Ururgroßvater erfunden hat und patentieren ließ. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Pforzheim fast vollständig zerstört. Auch die Schmuckindustrie – im Krieg für die Munitionsherstellung eingesetzt – musste neu anfangen.
    Die fernöstliche Konkurrenz machte der Branche schwer zu schaffen. So mancher Betrieb brach mit der Tradition und erfand sich neu, wie Forestadent. Statt Uhrenbau und Ziffernblätter stellt die Firma mit den früheren Maschinen heute Brackets her, also moderne feste Zahnspangen. Damit arbeitete sie sich international an die Spitze für präzise Dentalanbieter. Starke Pforzheimer Familienunternehmen haben den Krisen getrotzt und über Jahrzehnte die 250-jährige Tradition der Goldstadt am Leben erhalten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.04.2017SWR Fernsehen
  • Folge 116
    Auf dem Mond liegt bis heute eine Kamera mit Zeiss-Objektiv. Der Astronaut Buzz Aldrin hatte sie 1969 bei der Mondlandung dabei. Wegen des Gewichts musste er sie vor dem Rückflug zurücklassen. Die Fotos aber gingen um die Welt. Die Geschichte des Unternehmens ist ein Stück Zeitgeschichte. In den Gründerjahren 1846 als kleine Werkstatt von Carl Zeiss in Jena begonnen, entwickelte sich das Unternehmen zum Weltkonzern. Nach Kriegsende wurden Wissenschaftler und Know-how aus der sowjetischen Zone von den Amerikanern nach Südwestdeutschland deportiert. Es entstanden zwei Betriebe, die den Prozess der Einheit ebenso durchlaufen mussten wie die Bundesrepublik. Anhand der Geschichte zweier langjähriger Mitarbeiter zeigt der Film, welche Entwicklungen und Erfindungen im Oberkochener Werk gemacht wurden.
    Für sie ist ihr Beruf etwas Besonderes: Sie sind Zeissianer. Der Film begleitet sie auf eine Reise in den Mikrokosmos, denn die Forschung am Mikroskop, dem Ursprungsprodukt von Carl Zeiss, hat neue Dimensionen des Sehens erschlossen. Elektronenmikroskope stoßen vor in die Welt der kleinsten Dinge und machen sichtbar, was noch nie sichtbar war. Außerdem stellt das Südwestdeutsche Werk Brillengläser einer neuen Generation her. Doch kaum jemand weiß, wie die Brille entsteht, die er täglich auf der Nase trägt. Bis heute sind bei Carl Zeiss die Tradition und das Erbe der Gründerväter spürbar, die vor allem von der Faszination des Wissens und des Entdeckens angetrieben wurden. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.04.2017SWR Fernsehen
  • Folge 117
    Es war die große Liebe zu Südamerika, den Menschen dort und ihrer Lebensart, die Dorothee und Alexander Grisar aus dem rheinhessischen Jugenheim vor 25 Jahren eine außergewöhnliche Geschäftsidee entwickeln ließ: In einer Garage in Mainz-Finthen verkauften sie damals ihre erste Hängematte. Längst ist daraus ein international agierender Hersteller geworden: „La Siesta“ verkauft hochwertige Hängematten und Aufhänge-Systeme in mehr als 50 Länder. Geleitet wird das Familienunternehmen mit 35 Mitarbeitern aus zehn Nationen mittlerweile von den drei Söhnen Maximilian, Leonid und Cornelius. „Made in Südwest“ begleitet das Trio bei einer ganz besonderen Herausforderung: Am Mainzer Rheinufer wollen die Jungunternehmer einen spektakulären Hängematten-Weltrekord aufstellen. Außerdem umtreibt sie ein für die Firma zukunftsweisendes Projekt. Die Entwicklung eines speziellen Hakens für den besonders wichtigen US-Markt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.04.2017SWR Fernsehen
  • Folge 118
    Vor gut zehn Jahren lernten sich zwei Studenten kennen und hatten eine fabelhafte Idee: Wie wäre es, wenn wir beim Fahrrad statt einer Kettenschaltung ein Getriebe einbauen? Heute setzt die Firma Pinion aus Denkendorf bei Stuttgart mit einem solchen Getriebe neue Maßstäbe in der Fahrradindustrie. Pinion und andere Firmen zeigen, dass die 200-jährige Entwicklungsgeschichte des Fahrrads noch lange nicht am Ende ist. Die Zahl der Gänge bei der Getriebeschaltung ist unerreicht, ebenso der Übersetzungsumfang. Etwa siebzig Rad-Marken weltweit verbauen mittlerweile die Erfindung der beiden Pinion-Gründer. In Schorndorf tüftelte Til Rydyger lange an einem optimalen Elektro-Bike, bis er auf die Idee kam, Akkugürtel im Rahmen verschwinden zu lassen.
    Heute baut er in seiner kleinen Manufaktur „Remsdale“ die leichtesten E-Bike-Räder der Welt. Fahrräder können mehr, als Menschen von A nach B zu transportieren. Das beweist die Mössinger Firma Radkutsche. Ihre Lastenräder kommen in ganz Europa zum Einsatz. Der deutsche Marktführer von der Schwäbischen Alb bietet unterschiedliche Aufbauten für seine Flotte und glaubt fest daran: Lastenräder sind eine der Lösungen für die Verkehrsprobleme moderner Großstädte. Im staugeplagten Stuttgart rollen bereits jede Menge ihrer Lastenräder. So gesehen erfinden Remsdale, Radkutsche oder Pinion das Fahrrad nicht neu. Doch das Zweirad mit seinen Weiterentwicklungen stellt zunehmend eine Alternative zum Auto dar. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.05.2017SWR Fernsehen
  • Folge 119
    Der Familienbetrieb Häfele aus Nagold ist mit dem Boom der Selbstbaumöbel groß geworden. Inzwischen prägt das Unternehmen die Möbelwelt mit multifunktionalen Möbeln für das urbane Wohnen. Platzsparen ist heute angesagt. Davon profitiert der Weltmarktführer in Sachen Möbelbeschlägen. „Raffinierte Einrichtungen machen Spaß“, sagt Sibylle Thierer, die geschäftsführende Gesellschafterin und dritte Generation der Firmenbesitzer. Eigentlich wollte sie Lehrerin werden. Heute ist sie Chefin eines fast hundert Jahre alten Unternehmens mit 1,3 Milliarden Euro Umsatz. Fast jeder Schreiner kennt den Namen Häfele. Das mehrere Kilogramm schwere Nachschlagewerk „Der Große Häfele“ mit etwa 21.000 Artikeln rund um Scharniere, Schieber und Griffe ist für viele Möbelbauer eine Art Bibel.
    Auch Schließsysteme für Hotels und platzsparende Einbaumöbel sind im Programm. Zunehmend gefragter sind Lösungen für das Wohnen auf kleinstem Raum, denn Platz wird rar und teuer. Häfele hat mit dem „Functionality Cube“ eine Möglichkeit geschaffen, die das Leben auf nur 39 Quadratmeter attraktiv macht: Mit einem Handgriff verwandelt sich ein Schreibtisch mit PC in ein ausklappbares Bett, eine ganze Küchenzeile verschwindet in einem Schrank. Ein Geheimnis des Häfele-Erfolgs ist dabei die Partnerschaft mit Schreinern, Innenarchitekten und Designern sowie ein flächendeckendes Beraternetz.
    Die Firma exportiert in 150 Länder und macht achtzig Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Am Firmensitz in Nagold steht mit 45.000 Produkten das größte Hochregallager. In die entsprechende Erlebniswelt pilgern Schreiner und Architekten, um sich Anregungen für die Moderne zu holen. Die SWR-Reihe „made in Südwest“ stellt wirtschaftliche Spitzenleistungen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den Bereichen Industrie, Handwerk, Dienstleistung und Forschung vor. Dabei stehen die Geschichten der Menschen, die diese Spitzenleistungen ermöglichen, im Mittelpunkt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.05.2017SWR Fernsehen
  • Folge 120
    Lange war sie ein großes Geheimnis: Die „Terra Preta“, die rätselhafte Schwarzerde der Indios vom Amazonas, die unfruchtbare Böden wieder fruchtbar machen kann. Viele Experten weltweit haben erfolglos versucht, ihrem jahrtausendealten Geheimnis auf die Spur zu kommen. Bis vor zehn Jahren schließlich Joachim Böttcher mit einem Team von Wissenschaftlern die historische „Terra Preta“ enträtselte. In aufwendigen Versuchsreihen gelang es dem Gartenbauingenieur, die genaue Zusammensetzung der Wundererde auf seinem idyllischen Gehöft am Donnersberg nachzubauen: Er vermischte Pflanzenkohle mit speziellen Mikroorganismen, Klärschlamm und weiteren Zutaten und ließ die Mischung in selbst gebauten Regentonnen gären.
    Böttcher ist überzeugt, dass seine Pfälzer „Palaterra“ viele Probleme lösen kann. Sie sorgt für nachhaltigen Humusaufbau und schließlich für ein gesundes und besonders kraftvolles Wachstum – egal ob bei Blumen, Rasen, Gemüse oder in der Landwirtschaft. Dazu ist die Erde ökologisch einwandfrei, bindet Kohlendioxid im Boden und ist absolut frei von Torf. Die Entdeckung der Pfälzer sorgt schon länger für großes Aufsehen in der Fachwelt.
    Denn während die Weltbevölkerung wächst, schrumpfen die Ackerflächen dramatisch. Inzwischen steht die Firma vor der weltweiten Vermarktung und entsprechender Expansion. Winzer und Obstbauern entdecken „Palaterra“. Es gibt Anfragen aus Kalifornien, Marokko, Kalabrien. Wie geht Joachim Böttcher mit diesem Ansturm um? Sein großes Ziel ist nichts Geringeres als eine Agrarwende, eine Revolution der industriellen Landwirtschaft. Gleichzeitig will er nicht zu schnell wachsen – ganz im Gegensatz zu den Pflanzen, deren Wurzeln in „Palaterra“ stecken. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.05.2017SWR Fernsehen

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