327 Folgen, Folge 73–96

  • Folge 73
    Es wird wieder ein heißer Herbst für die Pfälzer Rübenbauern und die 400 Mitarbeiter des Südzucker-Werks in Offstein bei Worms. Während der „Rübenkampagne“, wie die Zuckerproduzenten die Erntezeit nennen, herrscht Ausnahmezustand. Rund 16.000 Tonnen Zuckerrüben werden täglich verarbeitet, in der Fabrik läuft die Produktion auf Hochtouren. 24 Stunden lang, sieben Tage pro Woche. Was nicht unbedingt erledigt werden muss, wird aufgeschoben bis in die Zeit nach der Ernte. So heiratet beispielsweise während der Kampagne keiner der Rübenbauern. Dieses Jahr ist alles ein wenig anders: Wegen der großen Trockenheit im Sommer beginnt die Kampagne später und wird vermutlich schon im Dezember abgeschlossen. Nach der Rekordernte im vergangenen Jahr befürchten die Landwirte eine magere Ausbeute. Der Herbst wird trotzdem wieder heiß. Aber vielleicht können Rübenbauern und Zuckerproduzenten bei dem frühen Kampagnenende ausnahmsweise mal richtig Weihnachten feiern. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.11.2015SWR Fernsehen
  • Folge 74
    Als ganz Deutschland noch in der Sommerhitze schwitzte, weihnachtete es in Pirmasens bereits schwer: Schon seit April laufen beim Süßwarenhersteller WAWI die ersten Schokoladennikoläuse und Adventskalender vom Band. Damit sie pünktlich vor der Bescherung überall auf der Welt in den Ladenregalen stehen. 16.000 Tonnen Schokolade verarbeitet WAWI jährlich, um alleine 20 Millionen Adventskalender zu bestücken. Und zumindest Walter Müller, Chef des Familienunternehmens, kann selbst nicht genug davon bekommen. Doch viel Zeit zum Naschen bleibt seinen Mitarbeitern nicht. Im Herbst läuft der Endspurt für das Weihnachtsgeschäft. Und dann muss schleunigst umgerüstet werden. Für die Osterhasenproduktion. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.12.2015SWR Fernsehen
  • Folge 75
    Im kleinen hohenlohischen Pfedelbach lebt eine Firma von Übergewicht und Übergrößen. Sie lebt davon, wenn große und schwere Lasten transportiert werden. Sie stellt die Tieflader her, die Modultransporter mit hydraulischen Pendelachsen. Mit dieser Erfindung sind sie Weltmarktführer, denn diese fahrbaren Plattformen lassen sich unbegrenzt wie Bausteine kombinieren und per Fernsteuerung lenken. Groß, größer, am Größten! Scheinbar gibt es keine Grenzen des Transports. Ob ein Schiff quer durchs Land, ob Flugzeug, Rakete, Windrad oder eine ganze Industrieanlage mit 15.000 Tonnen – Scheuerle findet Transportlösungen. Die Pioniere in der Entwicklung von Spitzentechnologie haben als Schmiede in Pfedelbach angefangen.
    Der Enkel, Willy Scheuerle, machte daraus eine Fahrzeugfabrik. Als klassischer schwäbischer Tüftler erfand er 1949 den ersten modernen Tieflader. Mit dem selbstangetriebenen Modultransporter kam der Durchbruch, er bot dem internationalen Schwertransport neue Möglichkeiten. 1988 kaufte der Heilbronner Unternehmer Otto Rettenmeier den Betrieb und schloss ihn mit vier weiteren Unternehmen – darunter Kamag in Ulm – zur Tii Group zusammen. Der Weltmarktführer beherrscht mit seinen hydraulisch gestützten Pendelachsen das Transportwesen und ist selbst ein Schwergewicht geworden. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.12.2015SWR Fernsehen
  • Folge 76
    Er gilt als der beste Sekthersteller Deutschlands: Volker Raumland aus dem rheinhessischen Flörsheim-Dalsheim. In den letzten zehn Jahren gewannen seine Sekte neun Mal die Krone im Weinguide des „Gault Millau“. Bei einem Blindtest der Zeitschrift „Vinum“ schlug er alle Konkurrenten aus der Heimat des Champagners, der Champagne. Sein Sekt wurde sogar schon im Elysee-Palast getrunken. Und trotzdem blieb er immer ein „Geheimtipp“. Das liegt alleine an den relativ geringen Mengen, die er produziert. Mit den 100.000 Flaschen, die er jedes Jahr produziert, kann er nicht die Bekanntheit von „Mumm“ oder „Kupferberg“ erreichen. Volker Raumland lebt gut in seiner Nische: Das Geschäft läuft bestens. Gerade baut er eine neue Vinothek, die bald eröffnet wird.
    Schon sein Vater war Winzer. Der riet seinem Sohn jedoch davon ab, ebenfalls Winzer zu werden und schickte ihn nach Mannheim zu Siemens. Dort absolvierte Volker Raumland eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Doch dem jungen Mann gefiel die Arbeit nicht. Er kündigte, studierte Oenologie in Geisenheim und konzentrierte sich dort von Anfang an auf die Sektherstellung. Mit einer mobilen Anlage reiste er zu Beginn seiner Karriere von Winzer zu Winzer, um für sie Sekte herzustellen. Dann begann er, unter eigenem Namen zu produzieren. Und das Sekt-Wunder des Volker Raumland nahm seinen Anfang. „Made in Südwest“ hat Volker Raumland bei der Lese, im Keller und bei Preisverleihungen begleitet. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.12.2015SWR Fernsehen
  • Folge 77
    Die Euromaster GmbH mit Sitz in Kaiserslautern ist Europas führender Autoreifendienstleister. 2.300 Filialen in 17 Ländern, fast 12.000 Mitarbeiter. Und trotzdem: das Unternehmen sucht nach einem neuen Profil, soll runderneuert werden. Und das ist der Job von Andreas Berents, Geschäftsführer für Deutschland und Österreich. Der Manager will weg vom ausschließlichen, immer weniger profitablen Reifengeschäft. Hin zum kompletten Autodienstleister. Berents will alle Service-Center in Autowerkstätten umbauen. Werkstätten, die jede Automarke reparieren können, dem Autofahrer einen Rundum-Service bieten.
    Natürlich will die 100-prozentige Michelin-Tochter auch ihren Marktanteil bei Reifen weiter erhöhen. Und dazu legt sich Manager Berents mit der ganzen Branche an. Denn er bewirbt massiv Ganzjahresreifen und damit eine neue Reifenphilosphie. Noch aber lassen die meisten Autofahrer Winterreifen aufziehen, wenn es kälter wird. Und das soll dann möglichst schnell gehen. Eine Zeit, die für die Euromaster-Mitarbeiter Ausnahmezustand bedeutet. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.01.2016SWR Fernsehen
  • Folge 78
    Es ist Europas bedeutendstes Stoffdruck-Unternehmen: KBC in Lörrach, die Manufaktur Koechlin, Baumgartner & Cie. Mit seiner über 260-jährigen Geschichte ist es gleichzeitig eines der ältesten Unternehmen in Europa. Wie schafft man es, über so lange Zeit erfolgreich zu sein? Auch wenn die Firma eine lange Tradition hat – Chef Henri Rowienski ist davon überzeugt, dass KBC auf dem Markt nur bestehen kann, wenn die Firma technisch die Nase vorn hat. Heute arbeitet KBC unter anderem mit dem sogenannten „Inkjet-Verfahren“, eine besondere Technik, die zum Innovativsten gehört, was es auf dem Stoffdruck-Gebiet gibt.
    Hierin ist die Firma international führend. Damit kann KBC pro Tag Kilometer von Stoff bedrucken. Allerdings: Die lange Tradition des Unternehmens ist auch ein Kapital, denn vor dem Druck steht der Entwurf. Über eine Million Muster, Zeichnungen und Dessins aus den unterschiedlichsten Zeitepochen sind innerhalb von 250 Jahren zusammengekommen. Darauf können Kunden zurückgreifen und die Muster wiederverwenden oder als Vorlagen für neue Entwürfe nehmen.
    Das ist weltweit einzigartig. Ein weiteres Standbein ist seit den 70er Jahren die Segeltuchherstellung und -veredelung. Mit einem eigenen Testlabor für Entwicklung arbeitet KBC für die Spitzenklasse der Weltumsegler und internationalen Regatten. Auch hierin ist die Fima europäisch führend. Lörrach und das Wiesental, wo die Firma KBC angesiedelt ist, war ehemals ein weltweites Zentrum der Textilindustrie. Wenige habe es geschafft, bis heute zu bestehen. Der Film porträtiert eine Firma, die das seltene Geschick hat, den Krisen zu trotzen und über viele Generationen hinweg erfolgreich zu bleiben.
    Die SWR-Sendereihe „made in Südwest“ stellt wirtschaftliche Spitzenleistungen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den Bereichen Industrie, Handwerk, Dienstleistung und Forschung vor. Die Filme bieten einen Blick hinter die Werksmauern und stellen die Menschen und ihre Geschichte vor, die hier arbeiten und diese Spitzenleistungen ermöglichen. Ausgestrahlt wird die Film-Reihe „made in Südwest“ mittwochs von 18.15 bis 18:45 Uhr im SWR Fernsehen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.01.2016SWR Fernsehen
  • Folge 79
    Nachdem Orkan Wiebke 1990 große Teile seines Waldbesitzes über Nacht vernichtet hatte, traf Hermann Graf von Hatzfeldt eine schwerwiegende Entscheidung: Umbau auf ökologische Waldwirtschaft. Dieser Waldumbau im größten Privatwald von Rheinland-Pfalz und viertgrößtem Deutschlands ist, 26 Jahre nach der Weichenstellung, in vollem Gange und zeigt deutliche Erfolge. Sie beweisen, dass ökologische Waldwirtschaft zugleich auch die wirtschaftlichste ist. Das Hatzfeldt’sche Leitbild hat Vorbildwirkung nach außen und wirkt nach innen mit größter Überzeugungskraft auf die Mitarbeiter. Doch das unternehmerische Handeln Graf Herrmanns, seinem Nachfolger in spe Graf Nicolaus und dem Geschäftsführer Franz Straubinger stößt auch an Grenzen. Zum Beispiel, wenn es darum geht, im eigenen Betrieb, dem ökologischsten Wald weit und breit, Windräder aufstellen zu wollen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.02.2016SWR Fernsehen
  • Folge 80
    Die Firma Hansgrohe in Schiltach gehört zu den Global Playern der Sanitärbranche. Ihre Wasserhähne und Brauseköpfe finden sich nicht nur in vielen Haushalten, sondern auch im Kreuzfahrtriesen „Queen Mary II“, im Bundeskanzleramt in Berlin und im derzeit höchsten Bauwerk der Welt, dem Burj Khalifa in Dubai. Zum Brainstorming einfach mal unter die Dusche! Vorstandsmitglieder, Produktionsmitarbeiter und Besucher stehen bei Hansgrohe früher oder später im „Shower-Lab“ und testen den neuesten Duschstrahl. Nadeliger, tropfiger oder eher weicher Strahl? In der Kantine wird über die Neuheit aus dem Strahllabor – so heißt die Entwicklungsabteilung – dann leidenschaftlich diskutiert.
    In der Schwarzwälder Firma ist Duschen Kult. 1901 kommt der Tuchmacher und Tüftler Hansgrohe nach Schiltach, presst erst mal Metallgehäuse für Junghans-Wecker und produziert dann die ersten Blechbrausen. In den folgenden Jahrzehnten kommt das eigene Bad in Deutschland in Mode und Hans Grohe setzt sich an die Spitze des Trends. Vieles, was heute selbstverständlich erscheint, ist seine Erfindung, zum Beispiel die Handbrause und auch die Haltestange dazu, an der sie beweglich befestigt werden kann. Sohn Klaus führt das Unternehmen weiter und holt die weltbesten Designer nach Schiltach. Design ist fortan bei Hansgrohe das Topthema.
    Inzwischen sind die Grohe-Enkel im Unternehmen aktiv. Im eigenen Wasserstrahllabor wird an den Duschen von morgen geforscht. Firmensitz ist Schiltach – nach wie vor. Hansgrohe liefert in 144 Länder, produziert aber 80 Prozent davon im Schwarzwald, an den Standorten Schiltach, Offenburg und Alpirsbach. Hightech im Zusammenklang mit hochwertiger Handarbeit – das ist ihr Markenzeichen. Die SWR-Reihe „made in Südwest“ stellt wirtschaftliche Spitzenleistungen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den Bereichen Industrie, Handwerk, Dienstleistung und Forschung vor. Oft geht es um mittelständische Familienbetriebe, die mit einem Nischenprodukt weltweit vertreten sind. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.02.2016SWR Fernsehen
  • Folge 81
    Beton als Baustoff: Kalt, grau, oft einfach und schmucklos. Die Beton-Shelter der Firma Hachmeister aus Andernach stehen für etwas ganz anderes. Sie geben Flüchtlingen ein Zuhause. Nicht in einem zugigen Zelt, sondern in stabilen vier Wänden mit festem Dach, Heizung und Privatsphäre. Die Shelter, die in der Andernacher Betonfirma hergestellt werden, können schnell produziert und schnell aufgebaut werden. Die Idee, die Firmenchef Martin Hachmeister in kürzester Zeit umsetzt, kommt gut an bei der Politik. Doch vielen Worten folgen nur wenige Taten. Die 20 Mitarbeiter der Firma gießen Wände und Dächer, was das Zeug hält. 60 Beton-Shelter werden aufgebaut, der Rest stapelt sich auf dem Firmengelände. Wie kriegt er sein Produkt an den Mann? Das ist die bisher größte Herausforderung für Martin Hachmeister. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.02.2016SWR Fernsehen
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 17.02.2016 angekündigt
  • Folge 82
    Die Firma Paravan aus Aichelau bei Reutlingen baut handelsübliche Autos für behinderte Menschen um. Auf diesem Geschäftsfeld ist das Unternehmen Weltmarktführer. Der Bauernsohn Roland Arnold hatte dazu die Idee und gründete mit Spezialisten die innovative Firma mitten auf der Schwäbischen Alb. Die Kunden kommen von überall her. So auch Janis McDavid, ein Student aus Bochum. Er hat keine Beine und keine Arme, liebt aber das Autofahren. Paravan hat für ihn maßgeschneiderte Technik entwickelt: einen Joystick, mit dem man lenken, Gas geben und bremsen kann. Das Auto unterstützt jede Fahrtätigkeit.
    Mehr als 150.000 Kilometer ist Janis schon mit seinem Auto gefahren. „Mein Fahrzeug ist nicht nur ein Auto, es ist mein Zuhause“, sagt Janis McDavid, „es macht mich unabhängig.“ Bis zu 60.000 Euro kann ein Umbau bei Paravan kosten – je nach Ausstattung und Aufwand. „Mobilität ist ein wichtiges Gut, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen“ meint Firmenchef Roland Arnold. Und wenn das ohne fremde Hilfe geht – umso besser. So tüfteln die Paravan-Spezialisten auch an elektro-mechanischen Rampen, die rollstuhlgerecht den Einstieg ins Auto möglich machen.
    Und sie sorgen dafür, dass ein Rollstuhl vollautomatisch neben die Fahrertür und wieder ins Auto zurück gebracht wird. Eine besondere Unternehmensabteilung entwickelt neuartige, biometrische Rollstühle, mit denen Menschen mit Behinderung auch Stehen können, um immer auf Augenhöhe zu sein. Die Zukunft gehört dem sprachgesteuerten Fahren auf Kommando und Autos, die völlig selbstständig fahren. „Das wird die Revolution in der Mobilität“, ist Unternehmensgründer Roland Arnold überzeugt. Für zahlreiche Arten von körperlichen Behinderungen hat Paravan eine Lösung parat.
    „Geht nicht – gibt’s nicht!“ lautet die Devise der Firma und so machen die Ingenieure und Mechatroniker aus Aichelau vielen Behinderten Mut. Die SWR-Reihe „made in Südwest“ stellt wirtschaftliche Spitzenleistungen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den Bereichen Industrie, Handwerk, Dienstleistung und Forschung vor. Oft geht es um mittelständische Familienbetriebe, die mit einem Nischenprodukt weltweit vertreten sind. Immer stehen die Geschichten der Menschen, die diese Spitzenleistungen ermöglichen, im Mittelpunkt. Ausgestrahlt wird die Film-Reihe „made in Südwest“ mittwochs, von 18.15 bis 18:45 Uhr im SWR Fernsehen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.03.2016SWR Fernsehen
  • Folge 83
    Bis in die 80er Jahre galt das Nahestädtchen Kirn als eines der wichtigsten Zentren der Lederindustrie in Deutschland und Europa. Dann gingen aufgrund der günstigeren Konkurrenz aus Fernost in vielen Fabriken die Lichter aus. Das Familienunternehmen „Braun Büffel“ ist dem Standort Kirn immer treu geblieben, ließ aber auch einen großen Teil seiner hochwertigen Taschen und Etuis in Asien fertigen. In den vergangenen Jahren gewinnt die Produktion in Kirn jedoch zunehmend wieder an Bedeutung. Geschäftsführerin Christiane Brunk, die die Firma in der vierten Generation führt, sieht in der Rückbesinnung auf die Wurzeln auch einen Schritt zu mehr Individualität für die Luxusmarke, die ihre Kunden auf der ganzen Welt findet.
    50 Mitarbeiter sind derzeit in der Ledermanufaktur tätig und es sollen noch mehr werden. Der fast schon ausgestorbene Beruf des Feintäschners erlebt an der Nahe so etwas wie eine Wiederauferstehung. Für diese Entwicklung steht auch Cecilia Gunkel. Die junge Frau aus Südbaden lernt das Feintäschnerhandwerk bei Braun Büffel im dritten Jahr und steht kurz vor der Abschlussprüfung. Bewusst hat die Abiturientin, die auch schon in Paris gelebt hat, den Schritt in die Provinz getan, um das Handwerk hier von der Pike auf zu lernen.
    Besondere Herausforderung in diesem Jahr ist ihr Gesellenstück. Gleichzeitig muss aber die neue Kollektion fertig werden. Pünktlich zur großen Internationalen Lederwarenmesse in Offenbach. Der Clou in diesem Jahr: Braun Büffel wird dort Geldbörsen und Taschen präsentieren, die aus Leder hergestellt sind, das mit Olivenblättern gegerbt wurde. Wird die neue Kollektion, die auf das umweltschonende Gerbverfahren setzt, beim Kunden ankommen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.03.2016SWR Fernsehen
  • Folge 84
    Der größte europäische Malerbetrieb in Familienhand hat seinen Stammsitz in Reutlingen. Heinrich Schmid gründete den Betrieb in Metzingen im Jahr 1914. Sein Sohn Heinrich hat den Betrieb in Reutlingen groß gemacht, und Carl-Heiner, der Enkel, führt ihn seit 1984. Carl-Heiner setzt auf Wachstum und hat das Familienunternehmen zu einem Konzern mit 4.000 Mitarbeitern, 500 Auszubildenden und mehr als 100 Standorten in Deutschland, Spanien, Österreich und der Schweiz ausgebaut. Die Mitarbeiter sind die Visitenkarte des Unternehmens.
    Farbflecke auf der Hose oder ein verschmutztes Polohemd, das gefällt dem 74-Jährigen nicht. Carlo Schmid hat als jüngster Sohn der Malerdynastie nach dem Abitur eine Lehre zum Gipser und Stuckateur begonnen. Seine beiden älteren Brüder Heinrich und Max arbeiten als Gesellschafter im Betrieb. Die Zufriedenheit beim Kunden überlässt der Branchenprimus nicht dem Zufall. Nicht nur Malerbetrieb, sondern Dienstleister will die Firma sein. Baustellenbegleiter beraten, sorgen für eine interne Kontrolle und sichern die Qualität.
    Die eigene Weiterbildungsakademie wirbt mit Angeboten für den Lehrling und den Niederlassungsleiter. „Abschluss mit Anschluss“, lautet das Motto. Carl-Heiner Schmid hat das Unternehmen vom Rand der Schwäbischen Alb bis an die Spitze Europas gebracht. Eine gelungene Synthese von Handwerk und Kunst hat er überdies durch die Sanierung des Weinstetter Hofs geschaffen, der zu einem Ort für Ausstellungen, Vorträge und Konzerte geworden ist. „Welcher Malerbetrieb schafft das schon“, sagt Carl-Heiner Schmid stolz. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.03.2016SWR Fernsehen
  • Folge 85
    In den Körper hineinsehen, Krankheiten erkennen und fast ohne Schnitte operieren – das Endoskop macht es möglich. Der Familienbetrieb „Storz“ aus Tuttlingen hat der revolutionären Technik zum Durchbruch verholfen – und ist weltweit führend in Herstellung und Forschung. Ob an der Galle, am Gelenk oder an den Nasennebenhöhlen, die meisten Operationen können heute dank des Endoskops gezielt und ohne große Schnitte und Blutvergießen in kurzer Zeit durchgeführt werden. Das Gerät, das es Ärzten erlaubt ins Innere des Menschen zu blicken, ist im Operationssaal nicht mehr wegzudenken.
    Die Entwicklung des hochkomplizierten Gerätes, einer Kombination aus Mechanik, Optik und Elektronik, war von Rückschlägen wie von Triumphen begleitet. Dass es letzten Endes Erfolgsgeschichte schrieb, ist hauptsächlich einem Mann zu verdanken: Karl Storz. Vom Tuttlinger Instrumentenmacher wurde er durch Erfindergeist und technisches Genie zum Chef eines Weltkonzerns. Die Firma, die heute Tochter Sybill leitet, ist mit rund 1.500 Patenten und 15.000 Produkten führend auf dem Markt. Der Film erzählt die Geschichte einer Familie, die durch Erfindergeist und technischen Spürsinn die Welt der Medizin geprägt hat. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.04.2016SWR Fernsehen
  • Folge 86
    Mit fast 50.000 Mitarbeitern weltweit gehört Boehringer Ingelheim zu den internationalen Pharmariesen und hat sich dennoch einen besonders familiären Charakter bewahrt. Wo sonst kann ein junger Buchhalter einen der Konzerneigentümer zum Mittagessen treffen und spannende Einblicke in dessen Alltag bekommen? Dies ist nur eine von vielen Situationen, die „Made in Südwest“ an einem exemplarischen Tag bei Boehringer Ingelheim begleitet und zeigt, warum das Unternehmen 2015 als „Top-Arbeitgeber“ ausgezeichnet wurde.
    So liegt den Rheinhessen nicht nur die Gesundheit ihrer Kunden, sondern auch ganz besonders die ihrer Mitarbeiter am Herzen. Dafür stehen beispielsweise kostenlose Vorsorgeprogramme, ein Gesundheitszentrum mit vielfältigen Sportangeboten und ein gesundes, besonders günstiges Mittags-Menü mit nur 700 Kalorien. In der Kantine trifft man sich auch zum Lunch-Roulette: einem Mittagessen-Blind-Date, zu dem man sich im Intranet des Unternehmens eintragen kann und per Zufallsgenerator jemanden zugeteilt bekommt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.04.2016SWR Fernsehen
  • Folge 87
    Der Kölner Dom, das Landeswappen von Rheinland-Pfalz oder ein Totenkopf – es gibt kaum etwas, das im pfälzischen Großfischlingen nicht auf den Nudelteller oder besser in die Tüte kommt. 600 Motive in allen Farben und zahlreichen Geschmacksrichtungen von Bärlauch bis Schokolade – je nach Gusto oder Werbezweck. Die Damen von der „Gutting Pfalznudel GmbH“ erfüllen in Sachen Pasta fast jeden Wunsch. Ganz nach ihrem Motto: „Nudeln machen glücklich“. Dass sie einmal zum weltweit wichtigsten Hersteller von Motivnudeln werden würden, hätte sich Geschäftsführerin Gerlinde Thelen noch vor 15 Jahren nicht träumen lassen. Denn da stand ihre kleine Firma am Abgrund.
    Sie hatte den elterlichen Hühnerhof zur Nudelfabrik weiterentwickelt und produzierte in erster Linie Bandnudeln im klassischen Stil. Die Supermarktketten machten ihr aber das Leben schwer. Um das Unternehmen zu retten, verkaufte sie sogar zwei Häuser und setzte schließlich ganz auf Formnudeln, die ihr zweiter Mann Heinz Thelen entwickelt hatte. Eine goldrichtige Entscheidung. Nach seinem Tod ist Tochter Corinna Schreieck mit ins Unternehmen eingestiegen, eine angehende Doktorin der Musikwissenschaften. Den beiden Chefinnen ist ihr Optimismus, Humor und unermüdlicher Tatendrang gemeinsam. „made in Südwest“ begleitet die Frauen bei einem kniffligen Auftrag. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.04.2016SWR Fernsehen
  • Folge 88
    Der Weltmarktführer von Kuckucksuhren sitzt im Schwarzwald. Kein Wunder, denn es gibt wohl nichts Typischeres für diese Region als die Kuckucksuhr. 35.000 Stück stellt allein die Firma Hönes in Neustadt her – und verkauft diese auch. Vor allem an Touristen aus den USA und Asien. Diese verbinden mit der mechanischen Uhr im plastischen Holzgehäuse Erinnerungen an die Region, an ihr Bild vom Schwarzwald und an „German Gemütlichkeit“. „Eine Kuckucksuhr braucht man nicht“, sagt Produktionsleiter Trenkle. Jedenfalls benutze niemand diese Uhr, um die Zeit abzulesen. Die Kuckucksuhr von Hönes ist eher das Schmuckstück im Raum, ihr Kitsch-Image längst passé.
    Verziert mit Lindenholz-Schnitzereien hat Hönes etwas für jeden Geschmack. Die Amerikaner lieben bewegte Personen, vom Holzhacker bis zum Liebespaar. Arabische Kunden wollen schlichte Formen, ohne Tier- und Menschenfiguren. Das Besondere am 1950 gegründeten Familienunternehmen Hönes: Sie arbeiten noch immer mit vielen Heimarbeitern. Diese schnitzen Figuren, Dachschindeln oder sägen das Gehäuse – alles in Handarbeit. Gerade einmal zwanzig Personen setzen in Neustadt am Titisee die Einzelteile zusammen: mit einem tickenden mechanischen Uhrwerk. Das digitale Zeitalter bleibt hier außen vor. Die klassische Uhrenindustrie im Schwarzwald hat zwar ihre Blütezeit längst hinter sich, doch die Nachfrage nach Kuckucksuhren scheint ungebrochen.
    Zumindest solange Touristen in den Schwarzwald kommen. Den Kuckucksruf erzeugen, wie schon vor hundert Jahren, zwei kleine mechanische Blasbälge. Die SWR-Reihe „made in Südwest“ stellt wirtschaftliche Spitzenleistungen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den Bereichen Industrie, Handwerk, Dienstleistung und Forschung vor. Oft geht es um mittelständische Familienbetriebe, die mit einem Nischenprodukt weltweit vertreten sind. Immer stehen die Geschichten der Menschen, die diese Spitzenleistungen ermöglichen, im Mittelpunkt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.05.2016SWR Fernsehen
  • Folge 89
    Der größte Landmaschinenhersteller der Welt ist der US-Konzern John Deere. Dessen Europazentrale befindet sich in Mannheim. Hinter Deere in Mannheim steckt im Kern noch viel vom Traditionsunternehmen Heinrich Lanz – der Firma, die mit ihrem legendären „Bulldog“-Rohölschlepper Anfang des 20. Jahrhunderts die industrielle Revolution in der Agrarwirtschaft ausgelöst hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg kämpfte Lanz um einen Neuanfang. Doch der begann erst, als Deere 1956 Lanz übernahm. Unter US-Flagge wuchs die Firma europaweit zum führenden Hersteller von Traktoren, Mähdreschern und vielen anderen Land- und Gartenbaumaschinen heran.
    Im Mannheimer Stammwerk produzieren rund 3.500 Mitarbeiter etwa 30.000 Traktoren pro Jahr. In Bruchsal und Zweibrücken sind weitere John Deere-Produktionsstätten entstanden, ergänzt durch ein Forschungszentrum in Kaiserslautern. John Deere in Mannheim – eine deutsch-amerikanische Erfolgsgeschichte. Und ein langer Weg vom kultigen „Bulldog“ bis zu den mehr als 200 PS starken Traumtraktoren von heute, die mit GPS-Satellitensteuerung zentimetergenau Ackerfurchen ziehen. Sie können alles, was Landwirte im Alltag brauchen. Frei nach dem deutsch-amerikanischen Motto: Power to the Bauer. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.05.2016SWR Fernsehen
  • Folge 90
    Sie hat ihr mittelständisches Unternehmen neu ausgerichtet und erweitert. Sie reist mit Angela Merkel oder Joachim Gauck nach Asien. Und sie ist Mutter dreier Kinder. Julia Schnitzler hat ein bewegtes Leben. Die 45-Jährige ist geschäftsführende Gesellschafterin des Familienunternehmens „Strassburger Filter“ in vierter Generation. 1919 gründete ihr Urgroßvater Hermann Strassburger im rheinhessischen Westhofen die Firma – mit Filter für Wein. Bald wurden auch andere Getränkehersteller aufmerksam auf die Innovationen aus dem Wonnegau, die nicht nur Trübstoffe aus Wein, Bier und Fruchtsäften filtern, sondern auch Bakterien.
    Seit ihrem Eintritt in das Unternehmen im Jahr 2003 erweiterte Julia Schnitzler die Geschäftsfelder. Strassburger entwickelte Filter für die Chemie- und Pharmabranche. Dort werden sie vor allem zur Herstellung von Blutplasma eingesetzt. Klein, aber fein: Gerade einmal 30 Mitarbeiter fertigen die Produkte, die inzwischen in alle Welt geliefert werden. Julia Schnitzler hat Strassburger Filter als „Hidden Champion“ etabliert. Die Anerkennung dafür: Sie gehörte schon mehrfach Wirtschaftsdelegationen von Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck auf Reisen nach Asien an. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.05.2016SWR Fernsehen
  • Folge 91
    Garry Grüber, Axel Feldhoff und Josh Schneider bekämpfen den Hunger in der Welt. Mit Bäumen. Die Gartenbauingenieure haben mit ihrer rheinhessisch-amerikanischen Firma „cultivaris“ eine Methode entwickelt, den empfindlichen tropischen Brotfruchtbaum zu züchten. Zum Wohle der Menschheit, denn ein solcher Baum kann eine vierköpfige Familie viele Jahrzehnte lang ernähren. Das Trio hat geschafft, was berühmten Vorfahren nicht gelang. Die Brotfrucht wurde während einer Südsee-Expedition vom Mainzer Naturforscher und Revolutionär Georg Forster mit James Cook entdeckt und durch die Meuterei auf der Bounty zur Legende.
    Das Schiff sollte Ende des 18. Jahrhunderts Brotfrucht-Pflanzen von Tahiti in die Karibik bringen. Der Plan scheiterte. Inzwischen sind zwar Brotfruchtbäume im tropischen Raum zu finden, doch ihre massenhafte Vermehrung war bislang ein Problem. Dieses haben Grüber, Feldhoff und Schneider aus der „Forster-Stadt“ Mainz jetzt gelöst. In Gensingen und in Vaihingen bei Stuttgart haben sie schon mehr als 70.000 junge Pflanzen herangezogen und in 37 Länder in Asien, Afrika oder Lateinamerika verkauft.
    Ihr großes Ziel ist es, mit ihrer jungen Firma den Brotfruchtbaum in großem Stil in den tropischen Ländern heimisch zu machen und so den Hunger der Welt zu lindern. Eine gewaltige Aufgabe haben sich die drei vorgenommen – und ein gewaltiges Geschäft. Insider der Branche sprechen von einem Milliardenmarkt. Werden die Rheinhessen-Amerikaner es schaffen, sich zwischen den Interessen finanzstarker Investoren zu behaupten? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.06.2016SWR Fernsehen
  • Folge 92
    Anfang des 20. Jahrhunderts waren sie für jeden Baumeister in Europa, der etwas auf sich hielt, ein Muss: Bunte Mosaikplatten aus Zement gaben Kaffeehäusern, Kirchen und Villen Farbe. In Deutschland aber sind die Zementfliesen schon lange ausgestorben – eigentlich. Denn seit 1999 gibt es sie wieder, und wie. Sie kommen aus dem Mittelrheintal und haben bei Designliebhabern längst Kultstatus erreicht: „Via“ heißt die Firma und dahinter steht ein Ehepaar, das keine Angst kennt: Almut Lager und Norbert Kummermehr. Sie haben ein weltweit operierendes Unternehmen gegründet und setzen auf eine Region, an die viele nicht mehr glauben. Genauso wie sie den historischen Fliesen neues Leben einhauchen, versuchen sie auch den strukturschwachen Mittelrhein zu beleben. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.07.2016SWR Fernsehen
  • Folge 93
    Kino made in Baden-Württemberg? Vor 25 Jahren war der Filmstandort im Südwesten fast bedeutungslos: keine großen Studios, keine Filmhochschule, wenig Glamour. Dann kam der Trickfilmspezialist Albrecht Ade, der die Landesregierung unter Lothar Späth überzeugte, das Hightech-Ländle kreativ aufzurüsten. Die Filmakademie Baden-Württemberg war geboren. Die Bilanz nach 25 Jahren erzählt von Erfolgen: Vier Studenten-Oscars, 1.558 Absolventen, 2.064 Preise, 28.568 produzierte Filmminuten und viel Leidenschaft. Im technikbegeisterten Baden-Württemberg machen vor allem die mit dem Computer produzierten Bilder Furore.
    In der Hochschule setzte man von Anfang an auf Trickfilm, Effekte und Animation. Genau diese Branchen haben seither einen riesigen Boom erlebt. Die Absolventen des Animationsinstituts sind in Los Angeles und London heiß begehrt. Aus der Region ist ein Filmstandort mit hochprofessionellen Studios geworden, unterstützt von der Filmförderung Baden-Württemberg. Auch im Spiel- und Dokumentarfilm, der Werbung oder dem Bereich Produktion feiern die Ludwigsburger internationale Erfolge.
    Die Entwicklung geht immer weiter. Das neue große „Ding“ ist interaktiv: eine Mischung aus Film und Computerspiel. Der Film des SWR lässt die Menschen hinter den Bildern zu Wort kommen. Zum Beispiel den Künstler Andreas Hykade, vor 25 Jahren Student im ersten Jahrgang, heute Chef des Animationsinstituts. Anne Zohra Berrached, die es mit ihrem Diplomfilm völlig überraschend in den internationalen Wettbewerb der Berlinale geschafft hat. Den Ludwigsburger Jochen Laube, der als erfolgreicher Produzent seiner Heimat treu geblieben ist und Baron Münchhausen in den Ludwigsburger Favorite-Park gebracht hat.
    Und die Erst-Semester, die mit 150 Euro Budget einen Film drehen sollen. Die SWR Reihe „made in Südwest“ stellt wirtschaftliche Spitzenleistungen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den Bereichen Industrie, Handwerk, Dienstleistung und Forschung vor. Oft geht es um mittelständische Familienbetriebe, die mit einem Nischenprodukt weltweit vertreten sind. Immer stehen die Geschichten der Menschen, die diese Spitzenleistungen ermöglichen, im Mittelpunkt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.07.2016SWR Fernsehen
  • Folge 94
    Spektakuläre Rennen, heiße Reifen – egal wo auf der Welt: Meistens hält und schützt ein Sitz aus Schwaben die Fahrer im Auto – der von der Firma Recaro. Auch viele sportliche Fahrzeuge leisten sich den anatomisch geformten Sitz aus Kirchheim/​Teck. Flugzeug-Reisende können den schwäbischen Komfort auch über den Wolken schätzen – auch hier sind die Recaro-Sitze verschraubt. Die Karosseriebauer Wolfgang Fußnegger und Jörg Resag hatten die Nase voll. In den Sechzigerjahren erinnerten Autositze anatomisch eher an eine Fernsehcouch als an einen Fahrzeugsitz. In Rechtskurven hinderte nur die Autotür den Fahrer vor dem Verlassen des Fahrzeuges während der Fahrt.
    Dafür landeten die Fahrer in Linkskurven zwangsläufig auf dem Schoß ihres Beifahrers, wenn sie sich nicht krampfthaft am Lenkrad festhielten. Autos jener Zeit hatten auf der Beifahrerseite mindestens einen massiven Griff, ähnlich denen in der Straßenbahn. Die technische Lösung glich einer Revolution im Fahrzeugbau: der Recaro Sportsitz. Zum ersten Mal spielten die menschliche Anatomie und Bedürfnisse der Fahrer eine Rolle. Der Sitz kam vor fünfzig Jahren zum richtigen Zeitpunkt: Die Deutschen wollten nach den praktischen Familienkutschen wieder sportliche Autos.
    Porsche war so begeistert, dass ihr 911er vom ersten Tag an mit Recaro-Sitzen ausgeliefert wurde. Recaros Motto für den neuen Sitz lautete: „Wer gut sitzt, fährt besser“. Wer will das nicht? Mehr als 300.000 Sitze aller Art produziert Recaro inzwischen pro Jahr, Firmenzentrale ist in Stuttgart, Fertigungen in Kirchheim/​Teck, Schwäbisch Hall und Kaiserslautern. Spannend ist neben der Historie vor allem das Design bei Recaro – alles made in Schwabenland. Für ihr eigenes Design werden sie mit Auszeichnungen überhäuft. Trotz aller Verkäufe und Veränderungen hat bei Recaro noch immer die Gründerfamilie in vierter Generation das Sagen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.07.2016SWR Fernsehen
  • Folge 95
    Sie machen kräftig Wind im längsten Tunnel der Welt: Im 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnel installierte die Zweibrücker Firma TLT Turbo insgesamt 33 riesige 3.000 PS starke Ventilatoren, die die Röhre mit ausreichend Frischluft versorgen. Ihr Einsatz ist überlebenswichtig. Denn in dem Tunnel tief unter den Alpen herrschen nicht nur bis zu 45 Grad Hitze, im Brandfall saugen sie auch die hochgiftigen Rauchgase ab. Die TLT Turbo GmbH gehört zu den weltweit führenden Herstellern von industriellen Ventilatoren. Nicht nur in Tunneln, sondern auch in Kraftwerken und Industriebetrieben kommen sie zum Einsatz. Etwa 500 Mitarbeiter sind an den beiden Hauptstandorten in Zweibrücken und Bad Hersfeld beschäftigt. Nach der Fertigstellung des Jahrhundert-Projektes am Gotthard, warten schon die nächsten Tunnel auf frischen Wind aus Zweibrücken: „made in Südwest“ begleitet die Fertigung und den Einbau eines großen Ventilatorensystems in einem Straßentunnel im schweizerischen Wallis. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.08.2016SWR Fernsehen
  • Folge 96
    Woran erkennt der Konsument eine bestimmte Bier- oder Limomarke? Der Kenner vielleicht am Geschmack. Ganz sicher aber am speziell gestalteten Glas. Und das kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Firma Rastal aus Höhr-Grenzhausen. Die Westerwälder haben in den vergangenen Jahrzehnten mit ihrem Glasdesign vielen Getränken ein unverwechselbares Gesicht gegeben. Begonnen hat alles 1964 mit dem Auftrag der Brauerei Bitburger, einen exklusiven Bierpokal zu schaffen: der erste von vielen Klassikern, die bis heute folgten. Mehr als 100 neue Glasideen hat Rastal alleine in den vergangenen zehn Jahren entwickelt und dafür regelmäßig die wichtigsten Designpreise eingeheimst. „Made in Südwest“ begleitet die Entstehung eines Craft-Bier-Glases für einen Kunden aus Österreich – von der Entwicklung des Designs über die Produktion in einer Glashütte in Polen bis zur Aufbringung des Dekors im Westerwald. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.09.2016SWR Fernsehen

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