Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (43 Min.)
    Bild: Capa Presse/​Herlé Jouon
    Früher hieß es, der Mistral könne Stieren die Hörner abreißen und junge Frauen schwängern. Diese alten Sprüche sind Geschichte, aber der „Herr der Winde“ ist auch heute noch gefürchtet. Der Mistral ist aus der provenzalischen Kultur nicht wegzudenken: Er formt die Landschaft, bestimmt die Anbaupraktiken, kristallisiert das Salz und inspiriert Maler, Sänger und Schriftsteller. Und im Sommer entfacht er die Waldbrände im Südosten Frankreichs. Der kalte und stürmische Fallwind weht durch das südliche Rhônetal und bahnt sich seinen Weg durch atemberaubende Landschaften, vom Mont Ventoux bis zu den Salzmarschen von Aigues-Mortes. Segensreich und zerstörerisch zugleich, zwingt der Mistral Mensch und Natur, sich anzupassen.
    Er ist ein nützlicher Helfer: Die Winzer verlassen sich auf ihn, die Müller versorgt er mit der nötigen Energie für ihre Mühlen und in den Salzgärten der Camargue trocknet er die Marschen aus und lässt die Salzkristalle wachsen. Sein dämonisches Gesicht zeigt er, wenn er im Sommer die Brände in den trockenen Wäldern der Alpilles entfacht oder das Meer vor den Frioul-Inseln gefährlich aufwühlt. Der Mistral weht über Weinberge und Dörfer, über Schluchten und Sümpfe, über Klippen und Meer. Wer ihm folgt, entdeckt die Geschichte einer wunderschönen Region und erfährt, wie sich Mensch und Natur im Laufe der Jahrhunderte an den kalten und stürmischen Fallwind aus dem Norden und Nordwesten angepasst haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.09.2024arteDeutsche Streaming-PremiereMo 26.08.2024arte.tv
  • Folge 2 (43 Min.)
    Der Scirocco entsteht in der heißen Luft über der Sahara und strömt nach Norden. Wo er weht, steigen die Temperaturen innerhalb weniger Stunden um zehn Grad Celsius. Tiere verkriechen sich in den Dünen, um sich vor dem 90 Stundenkilometer schnellen Wind zu schützen, der Unmengen von Sand aufwirbelt, und auch die Nomaden haben gelernt, mit dem Scirocco umzugehen. Auf seinem Weg zur Küste schleift der heiße, sandige Wind den Boden ab, entwurzelt Olivenbäume, trocknet die Vegetation aus und entfacht Brände. Wissenschaftler und Meteorologen versuchen, den Scirocco besser zu verstehen.
    Seine Staubwolken gelangen bis nach Europa und legen sich als ockerfarbene Schicht auf die schneeweißen Gipfel der Alpen. Dies beschleunigt die Schneeschmelze und stört die hiesigen Ökosysteme. Wissenschaftler des „Barcelona Dust Forecast Center“ nehmen die gesundheitsschädlichen Partikel unter die Lupe und versuchen, die Staub- und Sandstürme mit Hilfe eines der größten Superrechner Europas zu modellieren und genauer vorherzusagen. Doch der Scirocco bringt nicht nur Zerstörung, er hat auch die größten Künstler und Musiker inspiriert – so findet er in Vivaldis berühmten „Vier Jahreszeiten“ Erwähnung.
    Der Scirocco tut auch der Natur gut: Auf seinem Weg über das Mittelmeer lädt er Mineralsalze ab, die für die marine Artenvielfalt von großer Bedeutung sind, und ist damit einer der wichtigsten Nährstofflieferanten für das Meer. Trotz seines zerstörerischen Potenzials fasziniert der Scirocco die Menschen seit jeher, von den Dünen der Sahara bis zu den schneebedeckten Bergen Europas. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.09.2024arteDeutsche Streaming-PremiereDi 27.08.2024arte.tv
  • Folge 3 (43 Min.)
    Der Passat ist der Wind der Reisenden. Heute ist seine Bahn rund um den Globus bekannt; vor Jahrhunderten war dieses Wissen ein Staatsgeheimnis, das wie ein kostbarer Schatz gehütet wurde. Denn wer den Weg des Windes kannte, hatte auf See unschätzbare Vorteile. Der Passat ermöglichte es unerschrockenen Seefahrern, den Atlantik zu überqueren, Amerika zu entdecken und den Lauf der Geschichte zu verändern. Die feuchten und beständigen Winde wehen zwischen den Tropen und dem Äquator, an Land und auf See. Sie begünstigen die Entwicklung von Ökosystemen und haben es dem Menschen ermöglicht, trotz widriger Bedingungen zu siedeln.
    Auf den Kanarischen Inseln verleihen die Passatwinde den Wacholderbäumen ihre typische gebeugte Form – das Bild einer wilden, ungestümen Natur. Auf den Kanaren regnet es selten, und die wenigen Niederschläge werden sofort vom vulkanischen Gestein aufgesogen. Umso kostbarer ist die Feuchtigkeit, die der Passatwind mit sich bringt. Sie legt sich in kleinen Tropfen auf die Blätter der Bäume und füllt die Wasserbecken, die die ersten Bewohner der Insel in die Felsen schlugen, um zu überleben. Die Passatwinde helfen auch dem Sturmtaucher auf seiner langen Reise von den Kanarischen Inseln bis nach Südafrika.
    Auch für das Leben unter Wasser sind die kräftigen Winde wichtig: Unablässig wehen sie über den Atlantik, wühlen den Ozean auf und bringen kaltes Wasser an die Oberfläche. Bedrohlich werden die Passatwinde nur selten, aber sie sind verantwortlich für das größte Erosionsphänomen der Erde. Und sie sorgen für ein Wunder, das die Wissenschaft gerade erst entdeckt hat: Der Saharastaub, den die Passatwinde über den Atlantik transportieren, düngt den 6.000 Kilometer entfernten Amazonas-Regenwald, die grüne Lunge unseres Planeten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.09.2024arteDeutsche Streaming-PremiereMi 28.08.2024arte.tv
  • Folge 4 (43 Min.)
    Der Chinook entsteht, wenn feuchte Winde vom Pazifik auf die schneebedeckten Hänge der Rocky Mountains treffen. Dabei kondensiert die Luftfeuchtigkeit und fällt als Regen oder Schnee. Der nun trockene Wind heizt sich kontinuierlich auf, während er an der Ostseite des Gebirgskamms wieder absinkt. Im Tal kommt er als überraschend warmer Föhn an. Für die Menschen ist dieser Wärmeeinbruch mitten im Winter eine echte Herausforderung. Manchmal steigen die Temperaturen innerhalb einer Stunde von minus 20 auf plus zehn Grad Celsius. Im Krankenhaus von Calgary reiht sich Migränepatient an Migränepatient, die Farmer haben plötzlich mit Trockenheit zu kämpfen und die heiligen Berge der indigenen Blackfoot erodieren unter der Kraft des Windes.
    Der Chinook macht den Menschen zu schaffen und hinterlässt tiefe Spuren in der Landschaft des nordamerikanischen Westens. Aber er ist auch wunderschön: Er sorgt für ein beeindruckendes Farbenspiel am Himmel, das amerikanische und kanadische Künstler einzufangen versuchen. Der Chinook – ein Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.09.2024arteDeutsche Streaming-PremiereDo 29.08.2024arte.tv
  • Folge 5 (43 Min.)
    Im Kaziranga-Nationalpark werden Tiere wie diese Hinduracke durch den Monsun gezwungen, zu fliehen und in andere Gebiete zu fliegen.
    Im Sommer bringt der Monsun von Südindien bis zum Himalaja spektakuläre Wolkenbrüche, die von den Menschen sehnsüchtig erwartet werden. Mit Gebeten und Prozessionen beschwören sie den Schicksalswind, denn das Leben von Millionen Menschen hängt von ihm ab. So ist zum Beispiel die Landwirtschaft ganz auf den Monsun angewiesen. Boden und Saat werden nach uralter Tradition auf ihn vorbereitet. Doch wie lange noch? Der Klimawandel hat den natürlichen Kreislauf durcheinandergebracht. Der Monsun weht aus Südwest und bringt Libellen aus Afrika über den Indischen Ozean an die Küste Keralas.
    Hier pflanzen sie sich in den Reisfeldern fort und werden von Biologen untersucht. Der Wind zieht weiter, trifft auf die Berghänge der Westghats und lässt ergiebige Regenfälle auf die dichten Wälder niedergehen. Hat der Wind die Berge hinter sich gelassen, nimmt er in den Ebenen von Tamil Nadu Fahrt auf und versorgt riesige Windparks mit Energie. Der Monsun wird auch für die traditionellen Drachenwettbewerbe genutzt, die schon zu Zeiten der Maharadschas beliebt waren. An der Ostküste Indiens wartet man sehnsüchtig auf den Wind.
    Die Fischer halten ihre Netze bereit, denn der Monsun bedeutet zwar stürmische See, aber auch reichlich Fang. Auf seinem Weg über den Golf von Bengalen lädt sich der Wind mit Feuchtigkeit auf, bevor er auf die Ausläufer des Himalayas trifft – eine unüberwindbare Mauer. Der Regen überschwemmt den Kaziranga-Nationalpark, das weltweit wichtigste Schutzgebiet für das Indische Panzernashorn. Die Tiere haben dann weniger Platz und Wilderer leichtes Spiel. Doch mutige Tierschützer wachen über die Nashörner, bis der Wasserspiegel wieder sinkt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.09.2024arteDeutsche Streaming-PremiereFr 30.08.2024arte.tv
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