2018, Folge 135–146

  • Folge 135
    Der österreichische Staatskanzler Dr. Karl Renner unterzeichnet den Vertrag am 10.09.1919 im Schloss von St. Germain. – Bild: ORF III
    Der österreichische Staatskanzler Dr. Karl Renner unterzeichnet den Vertrag am 10.09.1919 im Schloss von St. Germain.
    „Schandvertrag“, „Siegerdiktat“, „Knebelpapier“: Das waren noch die höflichen Prädikate für die Friedensverträge mit Österreich nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg. Im Schloss St. Germain bei Paris legten die Siegermächte 1919 die staatspolitische und geografische Neuordnung Österreichs fest. Diskussionsverweigerung und Ablehnung österreichischer Einsprüche waren Bestandteil der Strafaktion gegen die beiden Verursacher des Ersten Weltkriegs: das deutsche Kaiserreich und die ehemalige Donaumonarchie. „Deutsch-Österreich“ wird kleingeschrumpft, vom Vielvölkerstaat mit rund 55 Millionen Einwohnern zur Republik mit lediglich 6,5 Millionen Einwohnern. Nach über 600 Jahren entkoppelte sich der Staatsbegriff nun erstmals von der Dynastie. Das bedeutet für Viele Identitätsverlust, Traumatisierung, ideologische aber auch soziale Entwurzelung. All das sollte in den folgenden Jahren fatale politische, soziale und wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen. Ein Film von Andreas Novak (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 08.03.2018ORF 2
  • Folge 136
    Die Dokumentation aus der ORF-Reihe „Menschen & Mächte“ widmet sich Kurt Schuschnigg, dem letzten Bundeskanzler vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich. Das filmische Porträt des Ständestaat-Kanzlers beleuchtet den Zeitraum von Schuschniggs ersten politischen Ämtern über seine Zeit als einer der berühmtesten Häftlinge Hitlers bis hin zu seinen Jahren als Professor in den USA. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.03.20183satOriginal-TV-PremiereFr 09.03.2018ORF 2
  • Folge 137
    Der 11. März 1938 ist ein entscheidender Tag in der Österreichischen Geschichte. Am frühen Morgen wird der damalige Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg telefonisch mit der Meldung geweckt, die Grenze zum Deutschen Reich sei gesperrt. Zwei Tage vor der für den Sonntag anberaumten Volksbefragung über die Unabhängigkeit Österreichs eskalieren die Drohungen Hitler-Deutschlands gegen Österreich. Kanzler Schuschnigg lässt sich im Morgengrauen zum Stephansdom führen und betritt anschließend das Kanzleramt am Ballhausplatz. Er wird es 18 Stunden später unter Bewachung von SS-Männern verlassen.
    Davor hat Österreich unter dem Druck deutscher Ultimaten kapituliert. Schuschnigg tritt zurück und schließt seine Abschiedsrede mit dem Satz: „Gott schütze Österreich!“ Die Nationalsozialisten übernehmen die Macht. Willkür-Herrschaft und Terror beginnen bereits am frühen Morgen des 12. März mit dem Einmarsch deutscher Truppen. Die TV-Dokumentation von Gerhard Jelinek beschreibt den „längsten Tag“, der für Hunderttausende Österreicherinnen und Österreicher zum persönlichen Schicksalstag wird. Der 11. März ist ein welthistorisches Ereignis, das schließlich 18 Monate später in den Zweiten Weltkrieg münden wird. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.03.20183satOriginal-TV-PremiereSo 11.03.2018ORF 2
  • Folge 138
    Die Dokumentation geht der Frage nach: Wie entstehen Heldenbilder, wie haben sie sich in ihrer Wirkung und Definition im Laufe der Jahrhunderte verändert und welche Rolle spielen Frauen in der überwiegend männlich definierten „heldischen Gedenkkultur“? In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist ein starker Wandel der Heldenbilder zu bemerken, der sich weitgehend durch mediale Reproduktion vollzieht, gleich ob in Kunst oder vor allem im Sport. Und Helden, die siegen, führen uns gleichzeitig aber auch in die Welt der Besiegten. Ein Film von Robert Gokl (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.10.20193satOriginal-TV-PremiereDo 15.03.2018ORF 2
  • Folge 139
    Am 1. Juli übernimmt Österreich bereits zum dritten Mal für ein halbes Jahr die Präsidentschaft in der Europäischen Union. Die Vorsitzführung ermöglicht es einem Mitgliedsland, die Tagesordnung zu bestimmen und Akzente zu setzen, nicht mehr – nicht weniger. Österreichs Präsidentschaft fällt in eine besonders heikle Phase der Europäischen Union. Die schwierigen Verhandlungen für einen neuen siebenjährigen Haushaltsplan sind zu führen, die Vorarbeiten für den „Brexit“ sollten beendet werden, und es ist die letzte Präsidentschaft vor den europaweiten EU-Wahlen im Mai 2019. Wie wichtig ist die Präsidentschaft tatsächlich, was wurde in den zwei vorhergegangenen Präsidentschaften bewegt und erreicht? Wird die Vorsitzführung bei den Ministerräten das Bewusstsein der Österreicher für „Europa“ verbessern.
    Es war ein langer Weg, den die Republik gehen musste, ehe Österreich in Korfu den Beitrittsvertrag unterschreiben konnte. Die Dokumentation von Gerhard Jelinek beschreibt Österreichs jahrzehntelanges Ringen um eine EU-Mitgliedschaft, die nicht von allen in Österreich und nicht von allen europäischen Partnern gewollt und gewünscht war. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 08.07.2018ORF 2
  • Folge 140
    Die Dokumentation thematisiert die Niederschlagung und die Konsequenzen des „Prager Frühling“ aus internationaler und österreichischer Perspektive. Mehr als 160.000 Tschechen flüchteten damals über die Grenze nach Österreich, viele jedoch weiter in andere europäische Staaten oder nach Amerika. Die österreichische Regierung versetzte das Bundesheer in Alarmbereitschaft und verstärkte die Einheiten nördlich der Donau und im Waldviertel. Gleichzeitig jedoch verhielt sich die damalige ÖVP-Alleinregierung Klaus 1968 außenpolitisch bedeutend defensiver als die Regierung Raab beim Ungarnaufstand 1956. Der damalige Außenminister Kurt Waldheim wies den damaligen österreichischen Botschafter in Prag, Rudolf Kirchschläger, an, keine Visa mehr für fluchtwillige Tschechen auszustellen, der jedoch widersetzte sich der Weisung.
    Die tschechischen Rufe nach Freiheit und Demokratie, veröffentlicht im Manifest der 2000 Worte vom Juni 1968, und die Forderungen nach gesellschaftlichen und politischen Reformen werden mit den damaligen Reform-Forderungen in den westlichen Demokratien verglichen, die etwa zeitgleich von den protestierenden Studenten in Frankreich, Deutschland und Österreich erhoben wurden. Eine Dokumentation von TV-Auslandschef Andreas Pfeifer (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 25.07.2018ORF 2
  • Folge 141
    Der geborene Tiroler Robert Bernardis war als Oberstleutnant des Generalstabs in Berlin der einzige österreichische Offizier, der beim Hitlerattentat am 20 Juli 1944 eine Schlüsselrolle spielte. Bernardis ist an der Konzeption der Aufstandspläne beteiligt, vor allem im Wehrkreis Wien, wo Carl Szokoll und Heinrich Kodre zu den wichtigsten Verbindungsoffizieren für die Aktion „Walküre“ werden. Nach dem gescheiterten Attentat wird Bernardis an seinem Geburtstag, am 8. August 1944, in Berlin Plötzensee hingerichtet. Ein Film von Martin Betz (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.09.2018ORF 2
  • Folge 142
    Vor zehn Jahren in der Nacht vom 10. Auf den 11. Oktober verunglückte der wahrscheinlich umstrittenste Politiker der Zweiten Republik. Sein Tod bewegte damals Österreich. Auch seine – zahlreichen – politischen Gegner waren über die Art und die Umstände seines Unfalltodes erschüttert. Was bleibt zehn Jahre nach dem „Tag, an dem die Sonne in Kärnten vom Himmel fiel“ vom geborenen Oberösterreicher, der in vier Jahrzehnten politischer Tätigkeit das politische System des Landes durchgerüttelt, aufgeregt und möglicherweise verändert hat. Er veränderte die traditionell deutschnational-liberale Honoratiorenpartei FPÖ zu einer Mittelpartei, die bei der Wahl 1999 erstmals die Volkspartei knapp überholte und zweitstärkste Kraft im Lande wurde.
    Er führte diese FPÖ, gegen den Widerstand der meisten Parteifunktionäre, in eine Koalition mit der Volkspartei von Wolfgang Schüssel und verzichtete auf jede Funktion in der Bundesregierung. Nach nur zwei Jahren sprengte er die von ihm konstruierte Koalition und verlor zwei Drittel der Stimmen – ein Anbauer, ein Zerstörer, kein Bewahrer. Die Lebensbilanz eines Mannes, der wenige kalt ließ, betrachtet aus einer nun schon historischen Distanz. Eine Dokumentation von Gerhard Jelinek (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 11.10.2018ORF 2
  • Folge 143
    Viktoria Savs, eine junge Frau als Mann verkleidet, kämpft im 1. Weltkrieg an der Dolomitenfront, wird schwer verwundet, verliert ein Bein und kämpft nach Ende des 1. Weltkrieges um eine Beinprothese, die sie schließlich von Adolf Hitler geschenkt bekommt. In das nach Identität ringende, Krisen geschüttelte republikanische Österreich der Zwischenkriegszeit vermag sich Viktoria Savs – wie viele andere auch – nur schwer einzugliedern. Während der NS-Zeit will sie ebenfalls als Soldatin in den Krieg ziehen, das jedoch verweigern die strengen und ideologisch klar definierten Geschlechterrollen im NS-Staat. So muss sie sich mit der Rolle einer Kasernen-Schreibkraft zufrieden geben.
    Parallel zur Porträthandlung werden sowohl im Zeitraum 1. als auch 2. Weltkrieg die Rollen und Aufgaben der Frauen abgehandelt. In der 2. Republik lebt Savs von einer kleinen Invalidenrente in einer Substandardwohnung in Salzburg, ist Stamm- und Stargast diverser Kameradschaftsbundtreffen und modelliert, von Zeitungen und Zeitschriften befördert, bis zu ihrem Tod 1979 an ihrem „soldatischen Heldenleben“. Viktoria Savs, ein ambivalentes Frauenleben, wie man im 20. Jahrhundert wohl nur wenige findet. Eigentlich eher ein Männerleben: Sie fühlt als Mann im Körper einer Frau, eine Transgender-Identität, eine tragische Persönlichkeit im falschen Körper. Eine Dokumentation von Karin Duregger (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 07.11.2018ORF 2
  • Folge 144
    100 Jahre Untergang der Monarchie und 100 Jahre 1. Republik. Am 12.November 1918 wird sie proklamiert, der Vielvölkerstaat ist zerfallen. Aus der ehemaligen Donaumonarchie gehen neue, nun unabhängige Nationalstaaten hervor darunter Ungarn, die Tschechoslowakei, Polen und Kroatien als Teil Jugoslawiens. Während die politische und wirtschaftliche Überlebensfähigkeit in der zum Restpartikel des einstigen Großreiches reduzierten Republik Österreich stark angezweifelt wird, jubeln die Nachfolgestaaten über ihre Nationswerdung. Nicht nur die Friedensverträge von St. Germain und Versailles sollten für ein lediglich kurzes Intermezzo von Freiheit und Demokratie sorgen. Eine Dokumentation von Robert Gokl (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 11.11.2018ORF 2
  • Folge 145
    Das Vergessen – eine Volkskrankheit unserer Zeit. Demenz, ein Schreckgespenst, vor dem sich viele fürchten. Geprägt von Bildern verwirrter, pflegebedürftiger Menschen. Aber was ist vor der letzten Phase dieser Krankheit? Gibt es da noch Glück? Auch dann noch, wenn das Vergessen bereits seinen Lauf nimmt? Ein ganz anderer Blick auf eine Krankheit, die so viele beschäftigt. Ein Film über Lebensfreude, Selbstbestimmung und Hilfsangebote in einer schwierigen Lebensphase. Eine Dokumentation von Peter Liska (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.04.2021ARD-alphaOriginal-TV-PremiereDo 29.11.2018ORF 2
  • Folge 146
    Am 31. Dezember 2018 würde er seinen 110. Geburtstag feiern: Simon Wiesenthal. Gestorben ist er 2005. Er war mehr als der vielzitierte Nazijäger. Er war ein „Wächter der Erinnerung“. Und eben dieses Wachhalten der Erinnerung an den Holocaust besaß für Simon Wiesenthal kein Ablaufdatum, die Bezeichnung Nazijäger greift jedoch zu kurz. Jahrzehnte forderte Wiesenthal das Bekenntnis Österreichs zur Mitverantwortung an den Verbrechen ein. Als Zeitzeuge des jüdischen Leidens wurde er zum moralischen Gewissen gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. In seinen Büchern und Vorträgen wollte er vor allem der Jugend die vernetzten Zusammenhänge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vermitteln. Eine Dokumentation von Andreas Novak (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.12.2018ORF 2

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