„Computerzeit“: TV-Magazin der 80er Jahre wird erstmals wiederholt

Nostalgischer Blick auf Entwicklung der Computer mit Claus Kruesken

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 12.09.2024, 18:37 Uhr

„Computerzeit“ mit Claus Kruesken – Bild: YouTube/Screenshot
„Computerzeit“ mit Claus Kruesken

In den 1980er Jahren begannen die TV-Sender damit, sich erstmals intensiv mit der Entwicklung der Computertechnik auseinanderzusetzen. Währen der WDR den legendären „Computer-Club“ ins Leben rief, steuerte der Bayerische Rundfunk „Computerzeit“ für Das Erste bei. Die Sendung lief zwischen 1984 und 1988 und wurde von Claus Kruesken moderiert. Zum ersten Mal seit der Erstausstrahlung werden nun vier ausgewählte komplette Folgen wiederholt. Im Rahmen eines „alpha-retro“-Themenabends werden sie am Freitag, den 25. Oktober ab 21:00 Uhr auf dem Spartensender ARD alpha gezeigt.

Das halbstündige Magazin „Computerzeit“ lief am Nachmittag und richtete sich damals gezielt an Kinder und Jugendliche, die sich für Computer und Technik interessierten. Entsprechend schrill und bunt war deshalb auch die Präsentationsform.

ARD alpha beginnt den Wiederholungsmarathon mit der allerersten Folge vom 4. Oktober 1984. Thematisch wird darin zunächst einmal die Frage geklärt: „Was ist ein Computer?“. Außerdem geht es um die Vor- und Nachteile des Heimcomputers ZX 81 von Sinclair und um die Computer, die in das Flugzeug Airbus A 310 eingebaut wurden.

In der anschließenden vierten Folge vom 4. April 1985 werden die Grenzen der damaligen Heimcomputer beleuchtet. Außerdem wird der heute legendäre C 64 der Firma Commodore vorgestellt, der damals weltweit seinen Siegeszug antrat und in den 80er-Jahren als meistverkaufter Heimcomputer galt. Darüber hinaus geht es um den damals schnellsten Rechner der Welt, eine Fabrik, in der Computerchips hergestellt werden, und es wird ein Programmierwettbewerb zum Thema „Vokabellernen“ ausgerufen.

Darauf folgt Ausgabe 26 vom 16. Dezember 1987. In dieser vorweihnachtlichen Folge geht es unter anderem um Computerspiele. Außerdem wird dokumentiert, warum man auch bei der Lufthansa jede Menge Computer braucht, damit jeder Fluggast sein gewünschtes Essen bekommt.

Abgeschlossen wird das Sonderprogramm mit der 34. und letzten Folge vom 9. November 1988. Fast schon visionär im Hinblick auf die heutige Präsenz von KI setzt sich diese Folge mit der Frage auseinander, ob der Computer nun die Menschen beherrscht oder ob es der Mensch immer noch schafft, die Computer zu beherrschen. Außerdem geht es um die Entwicklung, dass sich Computer immer mehr dem Menschen anpassen können. Die Frage aller Fragen lautete damals: Können Computer zu einer sinnvollen Lebensgestaltung beitragen?

Moderator Claus Kruesken kam im jungen Alter von 17 Jahren zum Radiosender Bayern 3, wo er die Sendung „Pop nach 8“ präsentierte. Seit 1981 ist er fester freier Mitarbeiter beim Bayerischen Rundfunk – und zwar bis heute. In den 1980er Jahren präsentierte Kruesken neben „Computerzeit“ die Kinder-Spielshow „Flip Flop“ im Ersten. Bis Mitte 2015 moderierte er die spätabendliche Radiosendung „NightLife“ auf Bayern 3. Seit 2003 ist Kruesken Teamleiter der Musikredaktion von Bayern 2 und fungiert als Vertretungsmoderator der „Bayern 3 Chartshow“. Zudem pflegt er seit 2001 eine Tradition und moderiert jedes Jahr von 18 bis 24 Uhr „Bayern 3 an Heiligabend“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Sehr cool, Erinnerung an meine Jugendzeit und meine ersten
    Computerschritte mit just dem ZX81 am s/w-TV von Saba. Hatte damals die 16k-Speichererweiterung und den schicken Thermodrucker für beschichtetes Papier in Kassenzettelbreite etwa. Ja, und dann noch eine externe Tastatur, die man mit nem
    Flachbandkabel und bissel basteln anschließen konnte.

    Man konnte damit erste Programmierschritte unternehmen, mit Peek und Poke auch recht maschinennah und dem eingebauten Basic auch Prozeduren schreiben.

    Mit dem Nachfolgemodell ZX Spectrum (Farbausgabe!) habe ich dann schon kleine Progrämmle geschrieben und auf diesen lustigen Minikassettchen gespeichert. 
    Also es war ned so, dass man mit diesen frühen Computern nichts anfangen konnte, wie hier einer schrieb, man konnte damals eher ein Verständnis bekommen, wie ein Computer funktioniert, da man ihm genau sagen musste, was er machen soll.
    • am via tvforen.de

      Mir war Claus Kruesken als Moderator immer zu glatt und emotionsarm.
      • am via tvforen.de

        Bin etwas irritiert. Einerseits ist die letzte Wiederholung am 25.10.2024 die 34. Folge, auf wunschliste sind nur 31 gelistet.
        • (geb. 1979) am

          Ui das waren noch Zeiten, hab ich gerne gesehen, zu der Zeit hatte ich noch meine schöne Atari 2600 Konsole
          • am

            Die hatte ich auch, allerdings war das schon Anfang der 80er. Und ein klassischer "Computer" war das auch nicht, es war eine reine Spielkonsole mit Joysticks und Spielen als Steckmodul. Wir haben damals Turniere mit "Space Invaders" gemacht, bei dem die Punkteanzeige im Spiel weit überrundet wurde.
          • (geb. 1979) am

            Meine hab ich 85...86 sowas bekommen und hab sie noch immer
        • am via tvforen.de

          TV Wunschliste schrieb:
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          >
          > geklärt: "Was ist ein Computer?". Außerdem geht
          > es um die Vor- und Nachteile des Heimcomputers ZX
          > 81 von Sinclair

          Vorteil: war billig, Farbfernseher für ihn war Perlen vor die Säue geworfen, es soll ein Schachprogramm dafür gegeben haben
          Nachteil: war ansonsten zu nichts zu gebrauchen
          • am via tvforen.de

            kleinbibo schrieb:
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            > TV Wunschliste schrieb:
            > --------------------------------------------------
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            > >
            > > geklärt: "Was ist ein Computer?". Außerdem
            > geht
            > > es um die Vor- und Nachteile des Heimcomputers
            > ZX
            > > 81 von Sinclair
            >
            > Vorteil: war billig, Farbfernseher für ihn war
            > Perlen vor die Säue geworfen, es soll ein
            > Schachprogramm dafür gegeben haben
            > Nachteil: war ansonsten zu nichts zu gebrauchen

            Hab' mal geschaut, für das Teil gab es einen Drucker als Zubehör, aber ich dachte mir nach dem statement oben sofort, dass die Sache einen Haken hat. Tatsächlich: Gedruckt wurde auf Metallpapier. Ob wohl mal jemand in seiner Post einen Brief gedruckt auf Metallpapier hatte? Hätte man sammeln können und zum Warmhalten von Lebensmitteln verwenden können.
          • am via tvforen.de

            Hier führt einer der Wolfgänge vom WDR Computerclub den ZX81 vor:

            https://youtu.be/hIuq5xqmvEQ?si=1acn6n-pDXGCZTzb

            Also gegenüber einem Basic-Taschenrechner halten sich die Vorteile in Grenzen! Da konnte mein TI99 theoretisch wesentlich mehr, wenngleich dessen Basic auch arg langsam war. Praktisch hat aber TI die Heimcomputer-Aktivitäten eingestellt, so dass ich mit einen ZX81 weniger Geld in den Sand gesetzt hätte.

            Der Drucker war ein Thermodrucker, so wie die meisten Faxgeräte. Aber das Ding war ein Ein-„Nadel“-Drucker und dadurch sehr langsam. Er druckte nur etwas breitere Kassenzettel und war dadurch nicht zu allzu viel zu gebrauchen. Aber damals war ein Drucker noch teuer und der MPS 801 für den Commodore konnte als 7-Nadel-Drucker keine Unterlängen.

            Ich habe erst vor zwei Wochen über Sinclair gedacht, er hat nur billige, aber unnütze Dinge auf den Markt gebracht: Erst eine LED-Armbanduhr, die schnell schlapp gemacht hat, dann ein primitives Digital-Multimeter, von dem ich aber nicht weiß, wie zuverlässig es war , den ZX80/81, den Spectrum mit Gummitastatur und diesen komischen Endlosband-Laufwerk Turbodrive und schließlich das Dreirad C 5, für das ich kein Kundenwunsch erkennen kann.

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