Nach „Jumanji“ kommen „Die Werwölfe von Düsterwald“ zu Netflix

Bekanntes Brettspiel reißt Jean Reno und Familie ins Mittelalter

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 06.09.2024, 14:47 Uhr

Der Cast von „Die Werwölfe von Düsterwald“ – Bild: Netflix
Der Cast von „Die Werwölfe von Düsterwald“

Die Verquickung von etablierten Spielwaren und „Bewegtbildmedien“ ist spätestens seit dem Film „Battleship“ (2012) ein Trend, der zuletzt mit „Barbie“ und „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ Fahrt aufgenommen hat (von Videospiel-Adaptionen ganz zu schweigen): Denn auf Leinwand und Bildschirm liegen einerseits „etablierte Marken“ im Trend und andererseits haben einige große Spielehersteller gewittert, dass man mit Film und Serie zusätzliches Geld machen kann. Neuester Fall ist der französische Film „Die Werwölfe von Düsterwald“ mit Jean Reno.

Der Film, der am 23. Oktober weltweit bei Netflix veröffentlicht wird, kombiniert das social-deduction-Spiel gleichen Namens mit Elementen des Films „Jumanji“, in dem zeitgenössische Menschen auf übernatürliche Weise in die Realität eines (Brett-)Spiels gezogen werden.

Das Spiel „Die Werwölfe von Düsterwald“

Thematisch geht es in dem erstmalig 2001 veröffentlichten französischen Spiel mit dem Originaltitel Les loups-garous de Thiercelieux darum, dass in einem mittelalterlichen Dorf des Nachts Werwölfe ihr Unwesen treiben und Dorfbewohner ermorden (der Spieler scheidet aus) – vor Spielbeginn hat jeder Mitspieler verdeckt eine Charakterkarte gezogen, die ihn zum Werwolf oder Dorfbewohner macht, was man anschließend weitgehend vor den Mitspielern geheim hält (das Spiel benötigt für den Ablauf einen unabhängigen Spielleiter oder eine App).

Bei Tag haben die Werwölfe Menschengestalt und sind von den anderen Dorfbewohnern nicht zu unterscheiden. Alle Überlebenden reden sich dann die Köpfe heiß und beschuldigen sich gegenseitig, in Wahrheit ein Wolf zu sein. Schließlich bestimmen alle Überlebenden eine Person, die sie nach ihren Diskussionen „als Werwolf beschuldigen“ und umbringen (dieser Spieler scheidet aus) – manchmal haben sie dabei recht, manchmal halt auch nicht und es erwischt einen „Unschuldigen“.

Ziel der Dorfbewohner ist es, alle Werwölfe zu töten, während die Werwölfe gewinnen, wenn kein Dorfbewohner mehr am Leben ist. Damit das Spiel mit den verdeckten Identitäten Spaß macht, sollte eine größere Gruppe von mindestens acht Spielern zusammenkommen. Unter den Dorfbewohnern gibt es zudem solche mit Sonderfertigkeiten, die das Spiel komplexer machen. Zum Spielen von „Die Werwölfe von Düsterwald“ benötigt man im Wesentlichen nur die Regeln und die Charakterkarten sowie eben eine Spielführung (menschlich oder elektronisch), die die „Nächte“ koordiniert – in der Werwölfe einander enthüllt werden, Morde geschehen und Sonderfertigkeiten der Dorfbewohner abgewickelt werden, während „die anderen“ schlafen (ihre Augen geschlossen halten, bis ihre „Rolle“ von der Spielleitung aufgerufen wird).

Mittlerweile gibt es einige Erweiterungen sowie Varianten des Themas als weitere Sozial-Deduktionsspiele, bei denen eine eigentlich kooperativ miteinander spielende Gruppe einen Verräter/​Außenseiter in den eigenen Reihen aufspüren muss. Die in verschiedene Länder exportierte Reality-Strategieshow „The Traitors“, hierzulande als „Die Verräter“ bei RTL, basiert ebenfalls auf dem Brettspiel.

Zum Film

Als eine Familie den Großvater (Jean Reno) besucht, will der Familienvorstand (Franck Dubosc) auf Gemeinschaft setzen und holt das alte Spiel „Die Werwölfe von Düsterwald“ hervor, das als normales Brettspiel mit Gruselelementen beginnt – so lange, bis das erste Handy klingelt. Schnell zerbricht die Partie. Das Spielset jedoch ist kein normales und versetzt die Familie mit Opa, Mutter, Vater und drei Kindern ins Jahr 1497 in eine Ortschaft, die nun tatsächlich von Werwölfen heimgesucht wird, wo Hysterie herrscht und Verdächtige auf dem Richtblock landen. Schnell wird auch der Familie klar: Entweder, man „gewinnt“ das Spiel, oder man wird hier sein Leben verlieren.

Die weiteren Hauptrollen spielen Suzanne Clément, Jonathan Lambert, Grégory Fitoussi, Bruno Gouery, Lisa Do Couto Texeira, Raphael Romand und Alizée Caugnies. Die Regie hat François Uzan („Lupin“). Im französischen Original heißt der Film übrigens schlicht „Loups-Garous“ („Werwölfe“).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Der Trailer sieht schon ganz vielversprechend aus. Den Film habe ich mir vorgemerkt.
    • am

      "reißt" ins Mittelalter?
      • am

        Klingt alles nach der RTL-Show "Die Verräter" meets Kinofilm "Red Riding Hood". Könnte vielleich ganz interessant sein.

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