Quoten-Punktsieg: Raab-Halmich-Boxkampf macht mit über 50 Prozent die Konkurrenz platt

„Charlotte Link“ und „Quiz-Champion“ stärkste Verfolger, private Konkurrenz geht K.o.

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 15.09.2024, 10:55 Uhr

Stefan Raab kämpfte ein letztes Mal gegen Regina Halmich – Bild: Raab Entertainment/Willi Weber
Stefan Raab kämpfte ein letztes Mal gegen Regina Halmich

Das große TV-Comeback von Entertainer Stefan Raab bescherte RTL am gestrigen Samstagabend fantastische Einschaltquoten: „Der Clark Final Fight – Stefan Raab vs. Regina Halmich“ wurde ab 20:15 Uhr von durchschnittlich 5,90 Millionen Menschen bei einem Gesamtmarktanteil von 25,8 Prozent verfolgt. Aus der jungen Zielgruppe waren 2,95 Millionen 14- bis 49-Jährige dabei, die für bombastische 52,9 Prozent sorgten – mehr als jeder Zweite aus dieser Altersklasse schaute gestern Abend den Boxkampf. Insgesamt dauerte die Live-Übertragung fast 200 Minuten. Die höchste Reichweite wurde zwischen 22.45 und 22:50 Uhr gemessen, als der Kampf begann: 7,98 Millionen Menschen saßen zu diesem Zeitpunkt vor dem Fernseher und schauten zu. Das anschließende „Exclusiv Spezial“ sahen ab 23:35 Uhr noch durchschnittlich 2,44 Millionen Zuschauer, während sich der Zielgruppen-Marktanteil auf immer noch spektakuläre 42,7 Prozent Marktanteil belief.

Gegen diese starke Performance hatte die Konkurrenz das Nachsehen, wenngleich sich vor allem das Erste relativ unbeeindruckt zeigte. Die 20-Uhr–„Tagesschau“ wurde von 5,91 Millionen Zuschauern bei 27,4 Prozent gesehen, was dem Gesamtsieg entsprach. Danach konnte sich die ARD auf die Krimi-Fans verlassen. 4,83 Millionen Menschen entschieden sich für die neue „Charlotte Link“-Verfilmung „Ohne Schuld“ und waren für 19,6 Prozent Marktanteil gut. Davon waren jedoch nur 300.000 Zuschauer unter 50 Jahre alt, weshalb in der jungen Zielgruppe ein magerer Marktanteil von 5,5 Prozent zustandekam.

Als wenig glückliche Gegenprogrammierung zum Raab-Boxkampf erwies sich am gestrigen Abend der Start des 16-Stunden-Marathons von „Der Quiz-Champion“. Die ersten drei Stunden wurden ab 20:15 Uhr live im ZDF übertragen und kamen auf eine Durchschnittsreichweite von 2,86 Millionen Zuschauern bei 12,2 Prozent. Insbesondere in der jungen Zielgruppe, wo zuletzt noch zweistellige Marktanteile drin waren, musste die von Johannes B. Kerner moderierte Quizshow diesmal kleinere Brötchen backen: 330.000 14- bis 49-Jährige reichten für gerade mal 5,8 Prozent. Ab 1:05 Uhr setzte das ZDF die Live-Übertragung des Marathons fort. 469.000 Menschen waren zu dieser späten Stunde noch dabei, der Gesamtmarktanteil hielt sich bei 11,1 Prozent.

Die restlichen Privatsender setzten im Gegenprogramm allesamt auf Hollywoodware, spielten am gestrigen Samstagabend jedoch damit kaum eine Rolle. Raabs ehemaliger Heimatsender ProSieben strahlte den Actionfilm „Stirb langsam 4.0“ aus, für den sich 800.000 Zuschauer entschieden. In der jungen Zielgruppe reichte es für maue 5,5 Prozent. Der Film „Wunder“ musste sich in Sat.1 gar mit 740.000 Zuschauern und 3,9 Prozent in der Zielgruppe begnügen. VOX kam mit „I, Robot“ 580.000 Zuschauer und 3,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Auf „Gefährliche Brandung“ bei RTL Zwei entfielen 390.000 Zuschauer sowie nur 2,1 Prozent in der Zielgruppe. Auf ähnlich verschwindend geringem Niveau verharrte Kabel Eins, wo zwei Wiederholungen von „FBI: Special Crime Unit“ bei 2,2 und 1,7 Prozent hängenblieben. Insgesamt waren 580.000 bzw. 520.000 Zuschauer dabei.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    TV Wunschliste schrieb:
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    > Als wenig glückliche Gegenprogrammierung zum
    > Raab-Boxkampf erwies sich am gestrigen Abend der
    > Start des 16-Stunden-Marathons von "Der
    > Quiz-Champion". Die ersten drei Stunden wurden ab
    > 20.15 Uhr live im ZDF übertragen und kamen auf
    > eine Durchschnittsreichweite von 2,86 Millionen
    > Zuschauern bei 12,2 Prozent. Insbesondere in der
    > jungen Zielgruppe, wo zuletzt noch zweistellige
    > Marktanteile drin waren, musste die von Johannes
    > B. Kerner moderierte Quizshow diesmal kleinere
    > Brötchen backen: 330.000 14- bis 49-Jährige
    > reichten für gerade mal 5,8 Prozent. Ab 1.05 Uhr
    > setzte das ZDF die Live-Übertragung des Marathons
    > fort. 469.000 Menschen waren zu dieser späten
    > Stunde noch dabei, der Gesamtmarktanteil hielt
    > sich bei 11,1 Prozent.
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    Das Entscheidendere beim "Quiz-Champion" dürfte ohnehin die eingenommene Spendensumme für die gute Sache sein.

    Mir haben beide Ausgaben - die reguläre Prime Time Show und der Nachtmarathon von 01:05 bis 05:45 - sehr gut gefallen. Der Clou, in der Hauptsendung Quizprofis aus anderen Shows antreten zu lassen, hat für spannende Duelle gesorgt. Die Experten waren gut zusammengestellt, und Kerners Seitenhiebe gegen das Boxen waren amüsant.

    Die Nachtausgabe hat dann gezeigt, wie gut Live-Event-Fernsehen sein kann. Zwar habe ich niemanden von den Kandidaten der jüngeren Generation gekannt, aber das Spannende waren ohnehin gar nicht die Quizfragen, sondern die Aktionen drumherum, etwa der Kaffeewagen, Durchhalteparolen und Kerners Pinkelpause, in der Pastewka dann spontan das Fragenstellen übernommen hat.
    Weniger gelungen waren die Live-Zuschaltungen via Handy in mieserabler Qualität. Erstaunlich, dass man das entweder nicht getestet oder den Anbieter mit der schlechtesten Verbindungsqualität gewählt hat. Die Gespräche mit Jens Riewa oder dem Arzt bei der Nachtschicht wären sonst sicherlich interessanter gewesen.

    Die Idee mit dem Challenge-Joker (sonst ein Tabu beim "Quiz-Champion") war für die Spendennacht OK, sollte aber nicht in den normalen Ausgaben eingesetzt werden. Mehr Live-Folgen hingegen wären durchaus eine Überlegung wert.
    • am via tvforen.de

      Helmprobst schrieb:
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      > Das Entscheidendere beim "Quiz-Champion" dürfte
      > ohnehin die eingenommene Spendensumme für die
      > gute Sache sein.
      >
      > Mir haben beide Ausgaben - die reguläre Prime
      > Time Show und der Nachtmarathon von 01:05 bis
      > 05:45 - sehr gut gefallen. Der Clou, in der
      > Hauptsendung Quizprofis aus anderen Shows antreten
      > zu lassen, hat für spannende Duelle gesorgt. Die
      > Experten waren gut zusammengestellt, und Kerners
      > Seitenhiebe gegen das Boxen waren amüsant.
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      > Die Nachtausgabe hat dann gezeigt, wie gut
      > Live-Event-Fernsehen sein kann. Zwar habe ich
      > niemanden von den Kandidaten der jüngeren
      > Generation gekannt, aber das Spannende waren
      > ohnehin gar nicht die Quizfragen, sondern die
      > Aktionen drumherum, etwa der Kaffeewagen,
      > Durchhalteparolen und Kerners Pinkelpause, in der
      > Pastewka dann spontan das Fragenstellen
      > übernommen hat.
      > Weniger gelungen waren die Live-Zuschaltungen via
      > Handy in mieserabler Qualität. Erstaunlich, dass
      > man das entweder nicht getestet oder den Anbieter
      > mit der schlechtesten Verbindungsqualität
      > gewählt hat. Die Gespräche mit Jens Riewa oder
      > dem Arzt bei der Nachtschicht wären sonst
      > sicherlich interessanter gewesen.

      Mir kam alles, was nach der Primetime-Show kam, etwas lieblos heruntergespult vor. Auf das lineare Publikum wurde keine Rücksicht genommen. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, hat man sich gegen 1 Uhr einfach mittendrin wieder eingeblendet. Am frühen Morgen wurde dann kurz vor der Auflösung einer Frage ausgeblendet. Und das Finale lief überhaupt nicht linear, stattdessen blieb in der Fernsehgarten-Liveschalte nur Zeit, die Spenden-Gesamtsumme zu nennen. Da hätte man von 10 bis 12 Uhr auch mal auf die "Bares für Rares"-Lieblingsstücke verzichten können, um den Marathon würdig zu Ende zu bringen.

      Kerner wirkte bei technischen Pannen ziemlich angepisst. Dass er mit vollem Mund reden musste, weil er sonst keine Zeit zum Essen gehabt hätte, war einerseits ganz witzig, aber bei einem 16-Stunden-Marathon hätte man ihm ruhig mehr Pausen gönnen können. Anders als beim 25-Stunden-Marathon von "Wer weiß denn sowas" kam auch keine richtig locker-familäre Event-Atmosphäre auf - jedenfalls nicht in den Teilen, die ich gesehen habe.

      Die Teile, die nicht linear liefen, sind bisher nicht in der Mediathek aufgetaucht.

      Im Nachhinein wird sich das ZDF sicher ärgern, dass man in der Primetime ausgerechnet gegen den Raab-Boxkampf angesendet hat. Dass RTL am Samstagabend so hohe Quoten einfährt, ist ja eher selten.

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