Folge 20

  • 20. Mehr als Gewalt und Pyro? – So ticken Fußball-Ultras wirklich!

    Staffel 2, Folge 13 (30 Min.)
    Bild: HR/​MDR/​Jens Peter Riedel
    Rauchverhangene Fan-Kurven im Fußballstadion, grölende Menschenmengen, aggressiv auftretende oder gar prügelnde Fußball-Anhänger. Und immer wieder ein Begriff: „Ultras“. Was macht diese Szene aus – sind Ultras nur ein anderer Name für gewaltbreite Hooligans? Fakt ist: Den besten Ruf haben die Ultras nicht – Gewalt, Rassismus, Homphobie, Seximus, Pyrotechnik – all das sind Themen, die mit ihnen in Verbindung gebracht werden. Doch: Ist das wirklich alles? In einer neuen Folge des jungen ARD-Geschichtsformats „Past Forward“ macht sich MDR-Reporterin Friederike „Rieke“ Franke auf die Suche nach Herkunft und Hintergründen und fragt: Sollten wir nicht vielleicht alle mehr Ultras sein? Denn, so erfährt sie aus der Szene und von Expert:innen: Der Ultra-Gedanke steht an erster Stelle für bedingungslose Unterstützung des eigenen Vereins – auch wenn es grade mal nicht läuft.
    Für die Bereitschaft, für die eigene Gruppe einzustehen, gegen Kommerzialisierung. Und: „Gewalt spielt bei Ultras eigentlich nur eine untergeordnete Rolle“, erklären Fanforscher. Was also sind die Unterschiede, beispielsweise zu den gerade in den 80er und 90er Jahren stark wahrgenommenen Hooligans? Wie definiert sich die Szene? Politisch, so zeigen Riekes Recherchen schnell, gibt es bei Ultras – anders als bei den fast ausschließlich rechtsgerichteten Hooligans – keine einheitliche Richtung.
    Dagegen existieren allerdings teils starke Gruppen-Normen – zu denen insbesondere Distanz zu Polizei und Medien gehören. Gespräche mit Journalist:innen gibt es eigentlich nicht – es sei denn, man selbst hat ein aktuelles Anliegen, wie etwa jüngst den Widerstand gegen
    den Einstieg von Investoren bei der Bundesliga.
    Gelingt es Rieke dennoch, hier nicht nur über – sondern auch mit Ultras ins Gespräch zu kommen? Bei Ihrer Recherche spricht sie unter anderem mit dem Leipziger Fan-Experten und Historiker Alexander Mennicke, der zu „Ostdeutschen Identitäten in Fußballstadien“ promoviert und unter anderem Themen wie Rechtsextremismus und Gewalt in Fußballstadien einordnet – mit einem speziellen Blick auf die frühen 90er Jahre. Felix Nebel, heute Fanbetreuer beim 1. FC Magdeburg, war bis 2017 Teil der Magdeburger Ultraszene.
    Er erzählt, warum zum Beispiel Choreographien so wichtig sind für die Szene – und, was man aus der „Ultra-Gemeinschaft“ lernen kann. Mit ihm ist Rieke an einem ganz besonderen Tag beim FCM – als die Magdeburger Fans mit Marsch und Choreo 50 Jahre Europacup-Sieg feiern. „Keine Weiber in den ersten drei Reihen“ – diese „Regel“ eines Rostocker Fanmagazins für die Hansa-Südtribüne sorgte vor zwei Jahren für Aufsehen. Mit der „11 Freunde“-Sportjournalistin Mia Güthe spricht Rieke über die Situation von Frauen in der männlich dominierten Welt.
    Die DFL schätzt, dass mittlerweile 25 bis 30 Prozent der Stadionbesucher*Innen weiblich sind. Was allerdings alle Ultras eint: Die Kritik an der Kommerzialisierung ihrer Leidenschaft. Die lernt Rieke beim Lokal-Verein „HFC Falke“ in Hamburg kennen – eine ehemalige HSV-Ultragruppe, die aus Protest ihren Lieblingsclub verlassen hat und nun einen eigenen Verein auf die Beine gestellt hat. Und schließlich gelingt Rieke doch auch der direkte Blick in die aktive Ultra-Szene und das Erlebnis eines Saison-Finales mit Ultra-Anhängern beim Bundesliga-Spiel von Heidenheim gegen Köln. (Text: MDR)
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