Auch wenn sich der „Genie“-Begriff für weibliche Popstars noch nicht verbreitet hat – bei Kate Bush lässt sich die Genialität schwer von der Hand weisen. Zu schlüssig ist bei der britischen Musikerin das visionäre Zusammenspiel von Melodie, Rhythmik, Instrumentierung und Gesang. Sie hat sich mit ihrer Musik und ihren Texten ein ganz eigenes traumhaftes Universum aus verstörenden Bildern und Bewegungen geschaffen. Mit dem Titelsong des Albums „Wuthering Heights“ landete die gerade 19-Jährige den ersten britischen Nummer-Eins-Hit, der von einer Frau geschrieben wurde. Weitere Klassiker wie „Cloudbusting“, „Running Up That Hill“, „Babooshka“, „Hounds of Love“ oder „Don’t
Give Up“ (im Duett mit Peter Gabriel) folgten. Die Bandbreite ihrer Texte, die von ungeborenen Babys, Vergewaltigung, Menstruation, Maskerade, Aborigines, Wilhelm Reich, Peter Pan oder dem Atomkrieg handeln, zeigen immer wieder den solitären Charakter der Künstlerin. Sie hat sich ihre eigene musikalische Welt erschaffen, wollte weder einem Trend noch den Vorgaben eines Produzenten folgen und veränderte damit das musikalische Universum. Die zarte Queen of Britsh Pop ist die Stimme der späten 70er und frühen 80er Jahre. Kate Bush setzt auf Inhalte, macht sich zur Stimme einer hochpolitischen Zeit und verweigert sich bis heute konsequent den Anforderungen der Medienwelt an einen Popstar. (Text: arte)