Folge 27

  • 27. Emmanuel Macron, eine Art «Messias»?

    Folge 27
    Seit einem Jahr hat die Welt einen neuen Star auf der Politbühne: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist die Anti-These zu Trump, Putin, Erdogan und anderen Autokraten. Hat Macron die Fähigkeit und die Macht, seine hohen Ziele umzusetzen? Florian Inhauser debattiert mit Cécile Calla, französische Journalistin in Berlin, Alexandra Gubser, Frankreich-Korrespondentin in Paris und Sebastian Ramspeck, EU-Korrespondent in Brüssel. Der Applaus für Emmanuel Macron kommt manchmal von rechts, manchmal von links, vor allem aus der Mitte. Dort ist er ein Polit-Messias.
    Folgerichtig wird Macron von diverser Seite auch immer wieder heftig kritisiert. Frankreichs Linke wirft ihm seine Affinität zur Finanzwelt und Verachtung der Arbeitslosen vor, schimpft ihn „Liquidator“, da er es wagt die Staatsbahn SNCF zu reformieren. Die Bürgerlichen scheinen bisher zufriedener mit dem jungen Präsidenten, halten aber beispielsweise seine Verschärfung des Asylrechts für „zu weich“. Einig sind sich die meisten, dass Frankreich heute mehr Ausstrahlungskraft hat als unter Macrons Vorgänger François Hollande. Und das hat viel mit dem erst 40-jährigen Präsidenten zu tun.
    „Er kann übers Wasser gehen“, titelte das Magazin „L’Express“ vor knapp einem Jahr. Sowie: „Er wird die Welt vor Trump retten“. Das war zwar ironisch gemeint, umschrieb aber dennoch die Stimmung in Frankreich, nachdem Macrons Bewegung „En
    Marche!“ einen überwältigenden Sieg bei den Parlamentswahlen errungen hatte. Diese zeigten: Die traditionelle bipolare Aufteilung der Wählerschichten in links und rechts ist passé. Zumindest in Frankreich. Einige der Hoffnungen von damals sind heute ausgebremst.
    Immerhin hat Macron vor wenigen Tagen beim Staatsbesuch in Washington einen Vorschlag eingebracht, wie der Atom-Deal mit dem Iran möglicherweise doch noch gerettet werden kann. Bei aller Skepsis, auch jener von Macron selbst: die Überlebenschance des Iran-Abkommens scheint wieder leicht besser. Denn Donald Trump bewundert seinen französischen Amtskollegen, das wurde bei ihrem Treffen wieder deutlich, selbst wenn ihm dieser die Meinung sagt, wie zuletzt im US-Kongress. Die New York Times schrieb schon im September 2017: 2Emmanuel Macron verkörpert die letzte Hoffnung der amerikanischen Verbündeten, die apokalyptische Seite von Trumps Charakter zu begrenzen.“ „#SRFglobal“ fragt, hat Emmanuel Macron die Fähigkeit und die Macht, seine hohen Ziele umzusetzen? Seine unbestrittene Intelligenz und sein Charisma werden dafür alleine nicht ausreichen, nicht im eigenen Land und auf internationalem Parkett schon gar nicht.
    Frankreich wird überzeugte Partner brauchen, um seine Positionen im Mittleren Osten, bei der EU-Reform und in der Klimapolitik durchzusetzen. Und die sind kaum in Sicht. „Macron braucht Hilfe, doch Deutschland versagt“, warnt „Der Spiegel“ schon jetzt. (Text: 3sat)
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