2022/2023, Folge 81–100

  • Folge 81 (30 Min.)
    Live und Open Air! „Twist“ zeigt Kunst, die draußen stattfindet. Auf Festivals, in Parks und auf der Straße. Als Straßenmusiker haben sie angefangen, mittlerweile sind sie eine große Nummer: die Band Milky Chance. Kurz vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums begleitet „Twist“ die Band im Tourbus zum Sziget-Festival in Ungarn. Moderatorin Bianca Hauda erkundet auf dem MS Artville Festival in Hamburg jede Menge Kunst im öffentlichen Raum. Eine riesige Industriefläche im Hamburger Hafen wird im Sommer zur größten Open-Air-Galerie der Stadt.
    Hier ist Kunst für alle zugänglich. Das Berliner Duo Plastique Fantastique erschafft meterhohe, begehbare Installationen aus Plastik und Luft in der Stadt. Nicht, um zu amüsieren, sondern um aufzurütteln. Sie machen ihre Kunst dort, wo es alle sehen können. Kunst im Freien hat die Kraft, uns wirklich zu erreichen. Besonders, wenn sie uns unverhofft begegnet, wenn wir um eine Ecke schlendern und plötzlich mitten in einer Performance stehen. Die Akrobatinnen-Compagnie Mimbre interpretiert Straßenkunst neu: Ihre Performances gehen über soziale und kulturelle Grenzen hinaus.
    Körperkunst trifft auf Engagement, Mut, Inspiration, politischen Austausch und die Auseinandersetzung mit dem „anders sein“. Im Skulpturenpark Katzow in Mecklenburg-Vorpommern können wir miterleben, wie Großes in der Landschaft entsteht. Unter freiem Himmel sind die gigantischen Installationen dort fest mit der Umwelt verwachsen. Mit über 100 Werken auf einer Fläche von 20 Hektar ist es einer der größten Skulpturenparks Europas. Draußen geht mehr als drinnen! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.08.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 26.08.2022ARD Mediathek
  • Folge 82 (30 Min.)
    Sie haben es ins Herz der documenta geschafft: „Project Art Works“ stellt im Fridericianum aus. Dass ihre Kunst dort präsentiert wird, stellt Vorurteile auf den Kopf. Das britische Kollektiv arbeitet mit „neurodiversen“ Künstlerinnen und Künstlern: ein Begriff, der Menschen mit Behinderungen beschreiben soll, ohne sie abzuwerten. TWIST ist bei einem Workshop mit dabei. Außerdem wollen wir vom indonesischen Kuratoren-Kollektiv ruangrupa wissen, wie ihre „Ernte“ ausfällt. Sie haben stets viel von „Lumbung“, Reisscheune, und „Harvest“ gesprochen.
    Wie fällt ihre Bilanz aus? Und wir fragen Alexander Farenholtz, seit dem Rücktritt von Sabine Schormann Interims-Geschäftsführer, wie er es schaffen will, dass von der diesjährigen Weltkunstschau anderes in Erinnerung bleibt als ein endloser Antisemitismus-Skandal? Über den Umgang damit spricht Moderatorin Bianca Hauda mit Meron Mendel, dem Direktor der Bildungsstätte Anne Frank. Er hatte sich intensiv um Vermittlung bemüht, irgendwann aber aufgegeben, weil er eine ernsthafte Dialogbereitschaft der documenta-Leitung vermisste.
    Außerdem treffen wir Takashi Kuribayashi und das Kollektiv „Cinema Caravan“. TWIST ist dabei, wenn „Cinema Caravan“ die Kasseler Karlsaue bei Einbruch der Dunkelheit in einen magischen Ort verwandelt. Mit Kino, Bar und Kräutersauna. Und wir sprechen mit dem rumänischen Künstler Dan Perjovschi, der die Säulen des Fridericianums in schwarz getaucht und mit schnellen, witzigen und politisch markanten Zeichnungen bepinselt hat. Mit ihm reden wir über Humor während dieser krisengeschüttelten documenta. Und fragen auch ihn: Was bleibt? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.09.2022arte
  • Folge 83 (30 Min.)
    Ohne Wasser gäbe es uns nicht. Es ist unsere kostbarste Ressource, aber es bedroht uns auch, wenn wir zu wenig oder zu viel davon haben: Sinkende Pegelstände, Dürre, brennende Wälder, andernorts Sturmfluten, Starkregen und Gletscherschmelze. Folgen der Klimakatastrophe. Für die Niederlande ist das Wasser seit jeher eine Herausforderung. Ein „Kreativlabor“ für nachhaltiges Wassermanagement und Hochwasserschutz ist Rotterdam, Europas größte Hafenmetropole mit Europas erstem Dachbauernhof, dem „DakAkker“ und einer weltweit einmaligen Floating Farm.
    Auf die Vermüllung der Meere und die Wasserverschmutzung macht der „Recycled Park“ in Rotterdam aufmerksam. Mit visionären Projekten wie der Begrünung von Flachdächern treiben De Urbanisten, ein Team von Architekten und Stadtplanern, Klimaanpassung und zugleich Klimaschutz im urbanen Raum voran. Welche Rolle das Wasser dabei spielt und wie auf die Zunahme von Extremwetter reagiert wird, erklärt Marit Janse. Mit seinem „Floating Office“, einem schwimmenden, vollständig klimaadaptiertem Bürogebäude ganz aus Holz, hat Architekt Albert Takashi Richters ein beispielgebendes Zeichen in Rotterdam gesetzt.
    Schon bei der Planung von Rotterdams neuestem Wahrzeichen, dem Depot des Boijmans van Breuningen Museums, wurde an eine mögliche Überflutung gedacht, darüber hinaus an Energieneutralität, an Wasserspeicher und ein begrüntes Dach. Wie das funktioniert, erzählt Museumsdirektor Sjarel Ex. Mit der Macht und Poesie des Wassers beschäftigt sich der Künstler und Designer Daan Roosegaarde und will mit seinen Arbeiten nicht nur für den Klimawandel sensibilisieren, sondern Bereitschaft zur Veränderung wecken.
    Dass Erderwärmung die Polkappen schmelzen und die Meeresspiegel steigen lässt, weiß man, nicht aber in welcher Geschwindigkeit. Der Dokumentarfilm „Into the Ice“ des dänischen Filmemachers Lars Henrik Ostenfeld begibt sich mit drei international renommierten Polarforscherinnen und -forschern auf Expedition nach Grönland. Auf seinen weltweiten Reisen beschäftigt sich der in Berlin lebende Fotograf Mustafa Abdulaziz seit 10 Jahren mit dem Wasser in all seinen Facetten und dokumentiert den oft erschreckend achtlosen Umgang des Menschen mit diesem kostbaren Gut. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.09.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 09.09.2022arte.tv
  • Folge 84 (30 Min.)
    Wie nachhaltig sind Kulturorte wie Pristina und Procida, die 2022 im Fokus der Kunstwelt stehen? Twist reist zur Manifesta 14 nach Pristina und spricht mit Künstlerinnen über die Chancen, die die Wanderbiennale eröffnet. Sie will nicht nur temporär Kunst nach Pristina bringen, sondern die Hauptstadt des Kosovo langfristig kulturell beleben. Das „Grand Hotel“, einst ein Luxushotel, ist Hauptspielort. Hier trifft Bianca Hauda die Kostümdesignerin Hana Zeqa. Sie entwirft Kleiderskulpturen, die ihre Form und Farbe wechseln können: tragbare Technologie.
    Flaka Haliti, die wohl prominenteste Künstlerin des Kosovo, hat auf das Dach des Sportpalastes ein riesiges Billboard gebaut. Zu sehen sind Wolken, Feuer und Stahl, alles ist im Fluss und gibt Raum für Spekulationen. Der Maler und Fotograf Vigan Nimani reist mit seiner Kamera durch den Kosovo auf der Suche nach interessanten Gebäuden, Inspiration für seine Gemälde. Abstrakt und gegenständlich zugleich, wirken sie der Zeit enthoben. Auch Krieg und Migration thematisiert die Manifesta 14. Adrian Paci ist in den 1990er Jahren aus Albanien emigriert.
    „The Wanderers – die Wanderer“ heißt seine Video-Installation. Seit 25 Jahren pendelt der Filmemacher zwischen Albanien und Italien. Ist Pristina eher isoliert vom Rest Europas, so kann sich die kleine Insel Procida im Golf von Neapel derzeit vor Touristen kaum retten. Ausgerechnet die am dichtest-besiedelte Insel im Mittelmeer wurde zur „Italienischen Kulturhauptstadt 2022“ ernannt – mit Folgen für Kultur und Umwelt. Twist trifft u.a. Agostino Riitano, den Leiter der „Procida 2022“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.09.2022arte
  • Folge 85 (30 Min.)
    Urban Art Biennale 2022- Die Welt verändern Auf dem ehemaligen Industrieareal trifft sich zum sechsten Mal die internationale Urban Art Szene und präsentiert von Mai bis November ihre Arbeiten, die größtenteils eigens dort vor Ort entstanden sind und die sogar bis in den Stadtraum von Völklingen reichen. „Twist“ trifft den Street Artist Hendrik Beikirch, der auf einer Fabrikwand das Porträt eines Hüttenarbeiters mit türkischen Wurzeln geschaffen hat. Ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur. Außerdem begleiten wir Maxime Drouet, der außerhalb von Paris ganze Eisenbahn-Züge besprayt.
    Seine sensationelle Fensterinstallation in der Völklinger Hütte ist so entstanden. Wir berichten über den bekannten französischen Straßenkünstler JR und seine Ausstellung „Chronicles“, eine Retrospektive in der Kunsthalle München. Und wir besuchen Mad C in Halle, eine der weltweit renommiertesten Straßenkünstlerinnen mit Grafik-Design Studium. Ihre knalligen, abstrakten Murals schmücken Häuserwände in Finnland, Miami, Philadelphia. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.09.2022arte
  • Folge 86 (30 Min.)
    Beziehungen zerbrechen, das Klima verändert sich, der Frieden in Europa ist nicht stabil. Kurz: Unser Dasein ist fragil. Diese „Twist“-Ausgabe macht sich auf die Suche nach Spuren, die diese unbeständige Welt in der Kunst hinterlassen hat. Moderatorin Romy Straßenburg ist unterwegs in Zagreb, wo im März 2020 ein heftiges Erdbeben schwere Schäden in einem der wichtigsten Museen angerichtet und einen Teil der Kunstwerke zerstört hat. Hier begleitet sie den Direktor Miroslav Gašparović durch das geschlossene Museum, in dem gerade die Sammlung rekonstruiert wird, und sie trifft die in Kroatien geborene Künstlerin Ivana Franke.
    Sie ist gerade achtzehn geworden, als 1991 ein Krieg in ihrem Heimatland ausbrach. Das Gefühl der Unsicherheit, der Zerbrechlichkeit, das sie damals erlebt hat, ist bis heute das zentrale Thema ihren Kunstinstallationen. Insgesamt ist es ein Sujet, das gerade sehr angesagt ist. Auf der aktuellen Biennale in Lyon ist die Zerbrechlichkeit sogar zum Leitmotiv erklärt worden: „Manifesto of Fragility“. Zu sehen sind Werke der französischen Videokünstlerin Mali Arun.
    Von Overtourism bis Wild-Life-Vergnügungsparks erzählen Aruns Filme in beklemmenden Bildern vom Bruch zwischen Zivilisation und Natur. Auch der Norweger Jan Hakon Erichsen beschäftigt sich mit dem Thema Zerbrechlichkeit – allerdings geht er es ganz anders an. Seine Kunst besteht darin, Dinge möglichst umständlich und kreativ kaputt zu machen. Im Netz wird er für seine absurden und witzigen Selbstversuche gefeiert. Wir haben ihn bei einer Aktion begleitet und gefragt, was die Menschen an der Zerstörung fasziniert? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.10.2022arte
  • Folge 87 (30 Min.)
    Mehr Nachhaltigkeit auch in der Kultur! TWIST reist in Norwegens grüne Hauptstadt Oslo, wo in diesem Jahr gleich zwei neue Museen eröffnet haben, die besonders klimafreundlich konzipiert sind: Das „Munch“ mit dem Knick und das neue Nationalmuseum. Bianca Hauda trifft den Leiter der Architektur-Triennale Christian Pagh auf einen Bummel zu den neuen Kulturtempeln und spricht mit ihm über Nachhaltigkeit in der Architektur. Außerdem besucht TWIST „Snøhetta“, Norwegens Star-Architekten, die nicht nur spektakuläre, sondern sogar „klimapositive“Gebäude entwerfen und an der Entwicklung umweltfreundlicherer Baustoffe beteiligt sind.
    Die Bauindustrie gehört zu den größten Verursachern von CO2-Emissionen. Der Singersongwriter Moddi von der Insel Senja bemüht sich, so ökologisch wie möglich auf Konzerttournee zu gehen. Aber er spricht auch über die Schwierigkeiten, wirklich nachhaltig zu leben und sieht das grüne Image seiner Heimat Norwegen auch mit kritischem Blick. Auf der Biennale in Venedig trifft TWIST die samische Künstlerin Máret Ánne Sara aus Kautokeino. Sie kämpft mit ihrer Kunst für die Rechte der Samen – die letzte indigene Kultur Europas, die seit Jahrhunderten unterdrückt wird.
    Erstmals heißt der Nordische Pavillon in diesem Jahr „Samischer Pavillon“. Máret Ánne Saras Installationen aus Rentierembryonen, Schädeln und Häuten beziehen sich auf die enge Verbundenheit der Sami zu ihren Rentieren und zur Natur. Ihr Wandteppich aus 400 Rentierschädeln war ein Protest gegen die norwegische Regierung, die Zwangstötungen anordnete, um den Bestand der Rentiere zu dezimieren. Das Werk war schon auf der Documenta 14 zu sehen. Dass es heute in der Entree des neu eröffneten Nationalmuseums von Oslo die Besucher empfängt, sieht die Künstlerin mit gemischten Gefühlen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.10.2022arte
  • Folge 88 (30 Min.)
    „Warum brauchen wir Geschichten?“ – Mit dieser Frage reist „Twist“ durch Spanien, das dieses Jahr Gastland der Frankfurter Buchmesse ist. In Saragossa treffen wir die Schriftstellerin Irene Vallejo, deren Roman „Papyrus“ in Spanien ein Bestseller ist. Auf mehr als 600 Seiten beschreibt sie mitreißend die Geschichte der Welt in Büchern und taucht tief in die Historie ein. Irene Vallejo erzählt, wie sich Menschen seit jeher voller Hingabe und Leidenschaft dafür einsetzen, die geschriebenen Geschichten und Ideen für kommende Generationen aufzubewahren. Der Debütroman von Aroa Moreno Durán „Die Tochter des Kommunisten“ widmet sich einer fast unbekannten Geschichte: Hunderte spanische Kommunisten fliehen in den 50er Jahren vor dem Franco-Regime nach Ostdeutschland.
    Duráns Buch handelt von Katia, die während des kalten Krieges als Tochter von Exilanten in Ostberlin aufwächst. In Barcelona spricht „Twist“-Moderatorin Romy Straßenburg mit dem Autoren Kiko Amat. Sein aktuelles Buch „Träume aus Beton“ ist eine packende Milieustudie einer Familie am Rande der Gesellschaft. Kiko Amat ist in einer Trabantenstadt nahe Barcelona aufgewachsen und brach mit 17 die Schule ab. Seine Bücher, die immer gesellschaftliche Außenseiter in den Fokus setzen, haben in Spanien Kultstatus.
    Musiker, Poet und Schriftsteller ist der diesjährige Friedenspreisträger Serhij Zhadan. Er lebt im umkämpften Charkiw in der Ukraine und ist auch ein Chronist des Krieges. „Twist“ trifft ihn in Kiew und ist dabei, als er mit seiner Band Zhadan i Sobaky in Frankfurt auftritt. Geschichten in Form von Graphic Novels bringt Paco Roca aus Valencia zu Papier. In seinem jüngsten Band „Rückkehr nach Eden“, der zur Buchmesse auch in Frankreich erscheint, setzt er sich mit seiner Familiengeschichte auseinander. Hinreißend erzählt und gezeichnet zugleich ein außergewöhnliches Zeitdokument. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.10.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 14.10.2022arte.tv
  • Folge 89 (30 Min.)
    Einfach wegschmeißen und weg ist unser Müll? Schön wär’s! Aber leider bleibt immer ein Rest über, der unsere Welt verschmutzt. Ein Thema, das wir gerne verdrängen und um darauf aufmerksam zu machen, gibt es im Baseler Tinguely-Museum jetzt die Ausstellung „Territories of Waste – über die Wiederkehr des Verdrängten“. Darin geht es um Abfall und um „Waste“ – um Gift, Abgase, Mikroplastik – um all den Müll, der unsichtbar ist und trotzdem da. Künstler:innen wie die Polin Diana Lelonek setzen sich in ihren Arbeiten damit auseinander.
    Lelonek sammelt u.a. alte, kaputte, weggeworfene Gegenstände, die von Pflanzen überwuchert wurden und als neuartige Gebilde weiterleben. Die in Nigeria geborene und in Antwerpen lebende Otobong Nkanga, beschäftigt sich in ihrer Multimedia-Installation mit der Tsumeb-Mine. Dort wurde jahrelang nach seltenen Kristallen gegraben, heute ist die einstige Goldgrube nur noch ein unaufgeräumtes schwarzes Loch. Eine aus Gier zerstörte Landschaft. Der Schweizer Designer Rafael Kouto entwirft außergewöhnliche Mode aus Kleidung, die andere in die Altkleidertonne geworfen haben.
    „Twist“-Moderatorin Romy Straßenburg nimmt uns mit in die spannende Müll-Ausstellung und auf den Audiowalk „wastescapes“ des Forschungsteams „Times of Waste“ der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel. Der Gang führt uns zu den Spuren des Abfalls im Hafengebiet. Und Romy trifft das Aktivist:innenkollektiv Countdown 2030, das im Architekturmuseum die Ausstellung „Die Schweiz. Ein Abriss“ konzipiert hat. Das Kollektiv kämpft gegen den Abriss von Gebäuden, der so viel Müll verursacht und ein großer Klimakiller ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.10.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 21.10.2022arte.tv
  • Folge 90 (30 Min.)
    Hat die Oper noch eine Zukunft? Wie sich diese 400 Jahre alte Kunstform der großen Emotionen und Traumwelten ins digitale Zeitalter retten lässt, fragt „TWIST“ an der Komischen Oper in Berlin nach. Hier will man mit einem breiten Repertoire und digitalen Projekten ein großes Publikum erreichen. Bianca Hauda spricht mit den beiden neuen Intendanten Philip Bröking und Susanne Moser. Zum Auftakt verwandelt sich für Luigi Nonos Klassiker „Intolleranza 1960“ die Bühne in eine Eiswüste. Neue Zuschauer will man mit „Pop-up Opern“ an ungewöhnlichen Orten gewinnen, ob mit „Don Giovanni“ an der Käsetheke oder Verdi-Arien in der Bibliothek.
    In kurzen Video-Clips werden sie dann über Social-Media-Kanäle verbreitet – Oper für alle! Das Projekt „Spielräume!“ der Komischen Oper entwickelt außerdem neue digitale Konzepte: 3D-Brille statt Opernglas? Bianca Hauda spricht mit Projektleiter René Kalauch. Natürlich geht nicht nur die Oper in Berlin digitale Wege. In ganz Europa wird daran gearbeitet. „TWIST“ entdeckt in Helsinki und Augsburg, wie die Oper ins 21. Jahrhundert gebeamt werden soll.
    Wie kaum ein anderes Opernhaus, will die Komische Oper Berlin auch schon die ganz Kleinen ansprechen, nicht über TikTok oder Opernapps, sondern ganz real mit Kinderopern. Am 6. November wird „Pippi Langstrumpf“ uraufgeführt. „Kinder brauchen Heldinnen und Helden und unangepasste Vorbilder“, meint Regisseurin und Sängerin Dagmar Manzel. „Die Oper ist tot, es lebe die Oper!“ – Die Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn zeigt, dass die Oper lebendiger ist als ihr Ruf. Vielleicht hat sie doch eine glänzende Zukunft? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.10.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 28.10.2022arte.tv
  • Folge 91 (30 Min.)
    Tanzrausch, Drogenrausch, Kaufrausch, Adrenalinrausch – der Rausch hat viele Gesichter. Er kann uns hochschießen in völlig neue Sphären, und er kann uns zerstören. Einer kann Flucht aus der Realität und zugleich Antrieb für neue Perspektiven auf genau diese Wirklichkeit sein. In einer Welt, die so superkomplex ist und uns viel abverlangt. Die Kunst hat den Rausch schon lange entdeckt, jetzt mehr denn je. Bianca Hauda wird in dieser „TWIST“-Ausgabe aus Leipzig dem Rausch in ganz unterschiedlichen Formen begegnen – da, wo es das Gesetz erlaubt. „TWIST“ trifft den französischen Künstler Pierre Pauze, der mit seinen Arbeiten versucht, zum Kern des Rauschs vorzudringen, förmlich bis in die molekulare Struktur der Menschen und der Substanzen.
    Bianca Hauda unterhält sich mit der Leipziger Schriftstellerin Christine Koschmieder, deren neues Buch „Dry“ davon handelt, wie sie langsam zur Alkoholikerin wurde, und wie sie die Sucht nach diesem Berauschtsein bekämpft hat. Der Fotograf Lois Hechenblaikner zeigt „TWIST“ die hässliche Seite des kollektiv geplanten Deliriums – in der Aprés-Ski-Hölle der Tiroler Alpen. Wo die Gastwirte mit heimeliger Almhüttenromantik werben, und wo enthemmte Menschen mit dem Alkohol die Menschenwürde gleich mit runterspülen. In seinem aktuellen Projekt hält Hechenblaikner die sterile Betankungsmaschine hinter der Almzauberfassade fest, die diese pervertierte Welt am Leben hält. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.11.2022arte
  • Folge 92 (30 Min.)
    „TWIST“ zeigt, wie das Jagen Mode und Zeitgeist prägte. Die unsterbliche Sisi – im neuen Buch von Bestsellerautorin Karen Duve lernen die Zuschauerinnen und Zuschauer die österreichische Kaiserin auch als Reiterin, gnadenlose Jägerin und als frühe Trendsetterin kennen. Jagen als Hobby boomt. Ein Beispiel: Die Plattform für Jagdfilme „Hunt on Demand“: Die Jagdfilme zeigen eine Passion, die so alt ist wie die Menschheitsgeschichte selbst. Man könnte auch mal ohne Waffen in den Wald gehen und etwas anderes jagen – nämlich Kunstwerke. Der Brite Spencer Byles macht Land Art, vielmehr „Forest Art“ – die man suchen und finden muss.
    Zur Jagd gehören Trophäen, ausgestopfte, präparierte Tiere. Dass man das auch ganz anders machen und interpretieren kann, zeigt die englische Künstlerin Polly Morgan. Jäger – das sind längst nicht mehr nur alte, weiße Männer in Lodenjacken. Immer mehr junge Frauen machen das „grüne Abitur“, also den Jagdschein. Auch Großstädterinnen. Ein wichtiger Aspekt: die gesunde, bewusste Ernährung mit selbstgeschossenem Fleisch. Das feiern sie dann auf den sozialen Medien. „TWIST“ ist mit einer Jagd-Influencerin auf die Pirsch gegangen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.11.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 11.11.2022arte.tv
  • Folge 93 (30 Min.)
    Wandel ist das Wort der Stunde. Denn um die aktuellen Krisen zu meistern, muss die Menschheit vieles ändern. Veränderung und Wandel brauchen Mut und Kreativität. „TWIST“ stellt Künstlerinnen und Künstler vor, die Neues wagen, und Projekte, die Hoffnung machen. In Paris schaut sich Moderatorin Romy Straßenburg im Atelierkomplex POUSH um und fragt: Wie können Kunst und Kultur das Lebensgefühl in Stadtvierteln zum Positiven verändern? Über den Kampf der Menschen für einen Wandel im Iran spricht „TWIST“ mit der Künstlerin Shirin Neshat und der in Paris lebenden Schauspielerin Mina Kavani. „Nicht abreißen, sondern umbauen!“ – nach diesem Prinzip begegnen Architekturbüros weltweit dem Ressourcenmangel und der Klimakrise.
    „TWIST“ stellt das Kulturhaus Sala Beckett in Barcelona vor, das von den Architekten und Architektinnen Ricardo Flores und Eva Prats umgebaut wurde. Sie sind Vorreiter eines aktuellen Architekturtrends, der Neues im Bestand wiederaufleben lässt, umweltbewusst und mit Freude am Wandel. „Besser Bauen mit Bestand“ heißt dazu eine aktuelle Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main. Der Film „Alpenland“ des österreichischen Regisseurs Robert Schabus zeigt eindrucksvoll, wie stark bereits Klima- und Gesellschaftswandel die Alpenregionen verändert haben und mit wieviel Hingabe Einheimische in den Bergdörfern versuchen, der bedrohlichen Lage zu trotzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.11.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 18.11.2022arte.tv
  • Folge 94 (30 Min.)
    Ob gestickt, gesponnen, genäht, gestrickt, gehäkelt: Um die Vielfalt textiler Techniken und das facettenreiche Spiel mit Farben, Formen, Licht und Material in der zeitgenössischen Textilkunst geht es auf der 8. Europäischen Quilt-Triennale in St.Gallen, Wiege der Schweizer Textilindustrie und Sitz des Luxus-Mode-Labels Akris. Welche Geschichten und Botschaften in Stoffe eingeschrieben sind und wie sie uns die Welt erklären, darum geht es in „TWIST“. Bianca Hauda nimmt die Erzählfäden auf, etwa im Gespräch mit der Schweizer Textilkünstlerin und Jurorin der Quilt-Triennale, Judith Mundwiler oder den Aktions- und Konzept-Künstlern Frank und Patrik Riklin, die seit zehn Jahren an einem riesigen Picknicktuch arbeiten.
    „Bignik“ heißt die soziale Skulptur, die Menschen miteinander verbinden soll. Von der jahrhundertealten Tradition der „Spinneklumps“ in ihrem norddeutschen Heimatdorf hat sich die Fotografin Astrid Reischwitz inspirieren lassen. Mit geometrischen Projektionen auf textilen Flächen experimentiert die New Yorker Künstlerin Christine Sciulli, die gerade in einer Ausstellung im Zentrum für internationale Lichtkunst im nordrheinwestfälischen Unna zu erleben ist. Mit ihren raumfüllenden, farbenprächtigen Textilfresken hat es die polnische Romni-Künstlerin Malgorzata Mirga-Tas geschafft, die Geschichten vom Leben der Roma auf die internationale Kunstbühne zu holen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.11.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 25.11.2022arte.tv
  • Folge 95 (30 Min.)
    Was fasziniert die Menschen am Universum und inspiriert Künstler zu allen Zeiten? „TWIST“ taucht im Ars Electronica Center in Linz ab in die unendlichen Weiten des Weltalls. Romy Straßenburg trifft Museumsleiter Christoph Kremer im „Deep Space“. Ob Schwarze Löcher, Künstliche Intelligenz oder virtuelle Reisen durch Raum und Zeit, Kremers Anliegen ist es, Technologien der Zukunft schon jetzt erfahrbar zu machen. Erich Meyer beschäftigt sich seit seiner Jugend mit Astronomie, beobachtet und fotografiert den Sternenhimmel.
    Gerade hat er ein spannendes Buch über Johannes Kepler geschrieben. Romy Straßenburg trifft den Ingenieur in der Linzer Altstadt, wo der Universalgelehrte Kepler seine Spuren hinterlassen hat. Der Schriftsteller Raoul Schrott will für sein Mammut-Projekt „Sternenhimmel der Menschheit“ nichts weniger als 17 Sternenhimmel rund um die Erde erforschen, Sternenbilder rekonstruieren und Sagen und Mythen dazu aufschreiben. In „TWIST“ spricht er über die kulturhistorische Bedeutung des Weltalls. Um kosmische Zukunftsvisionen geht es bei der 23. Mailänder Triennale.
    Kuratorin der Hauptschau ist Ersilia Vaudo, Astrophysikerin der ESA in Paris, die „TWIST“ in der Ausstellung trifft. Unter dem Motto „Unknown Unknowns“ zeigen internationale Kunstschaffende Werke zwischen Fiktion, Technologie, Physik und Aberglaube. Der Fotokünstler Michael Najjar rechnet fest damit, eines Tages ins All zu fliegen. Zur Vorbereitung absolviert er Parabelflüge, Zentrifugentests, Unterwassertraining und macht daraus Kunst – poetische Fotomontagen zwischen Hyperrealismus und purer Fantasie. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.12.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 02.12.2022arte.tv
  • Folge 96 (30 Min.)
    Die Nacht befreit uns von den Regeln des Tages, sie ist ein Ort, an dem das Leben in anderer Form möglich ist. Träume, Alpträume, wenn wir schlafen – Schlaflosigkeit, Party, Konzentration oder Kreativität, wenn wir die Nacht zum Tag machen. Die Nacht hat Künstlerinnen und Künstler seit jeher inspiriert und befeuert. Jetzt aber, im bevorstehenden Winter in Zeiten der Energiekrise, hat die Dunkelheit für einige Menschen auch etwas Bedrohliches. Dunkle Zeiten – Licht aus? Welch fantastische Fotografien in der Nacht entstehen können, zeigt Fotograf Oskar Schlechter in Leipzig mit seiner neuen Fotoserie „Darkless“.
    Wie die Nacht klingt, daraus hat der luxemburgische Komponist und Vibraphon-Musiker Pascal Schumacher sein magisches Album „Luna“ gemacht. In „Nächte im Tunnel“ erzählt die niederländische Schriftstellerin Anna Woltz über Bombennächte im Krieg. Und „TWIST“ stellt die aufregende aktuelle Ausstellung „Youth“ der deutschen Performance-Künstlerin Anne Imhof im Stedelijk Museum Amsterdam vor.
    Moderatorin Bianca Hauda führt ein Gespräch mit dem Star, exklusiv für „TWIST“. Natürlich bei Nacht. Die Nacht ist voller Magie. Doch in Zeiten der Energiekrise, was kann da die Nacht? „TWIST“ trifft Künstlerinnen und Künstler, die die Nacht zum Leuchten bringen: den Nacht-Fotografen Oskar Schlechter, den Musiker Pascal Schumacher mit neuem Album „Luna“, die Lichtkünstlerin Giny Vos und: „TWIST“-Moderatorin Bianca Hauda trifft in Amsterdam die Performance-Künstlerin Anne Imhof exklusiv. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.12.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 09.12.2022arte.tv
  • Folge 97 (30 Min.)
    Warum zwängt man sich in Klamotten, die menschliche Formen in Problemzonen aufteilen? Wieso muss sich der Körper der Mode anpassen und nicht die Mode dem Körper? Esmay Wagemans wechselt die Perspektive und schaut mit einem ganz eigenen Twist auf den menschlichen Körper: Die Künstlerin betont die Besonderheiten, anstatt sie zu verstecken. Kunst für mehr Selbstakzeptanz! Eigentlich sollten alle in einer Gesellschaft auch gesehen und repräsentiert werden. Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Die Londoner Bildhauerin Rayvenn D’Clark kämpft für mehr Sichtbarkeit und Vielfalt unterschiedlicher Kulturen und zeigt in ihrer Kunst die Schönheit schwarzer Körper.
    In Paris im Museum Maillol läuft gerade die Ausstellung „Hyperréalisme“. 40 Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt zeigen Körper, die erschreckend echt aussehen. Ein Rundgang mit dem Künstler Fabien Mérelle. Mittlerweile dominiert weltweit ein fast einheitliches Schönheitsideal. Das gilt auch für die virtuelle Welt – dabei wäre hier doch eigentlich alles möglich! Und doch benutzen alle dieselben Filter, sehen ähnlich aus, wirken irgendwie uniformiert.
    Evelyn Bencicova hält der Gesellschaft mit ihrer Kunst den Spiegel vor. Dass sich Strukturen nur verändern, wenn man ihnen unermüdlich die Stirn bietet, weiß die Body Positivity-Aktivistin Barbara Butch. Sie hat selbst Fat-Shaming und Ausgrenzung erlebt – auch im Kulturbetrieb. Als DJane tourt sie durch die Klubs Europas, bringt Menschen mit ihrer Musik zum Tanzen. Der Modeschöpfer Jean Paul Gaultier hat sie als „Gesicht“ für seinen Duft „La Belle“ erwählt. Ihre Botschaft: Alle Körper sind schön. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.01.2023arteDeutsche Online-PremiereFr 20.01.2023arte.tv
  • Folge 98 (30 Min.)
    Die Designerin Anna Resei stellt sich in ihren Arbeiten vor, wie Wohnen in der Zukunft aussehen könnte. Ihre „tele nomadic sheltering Unit“ ist ein Zuhause, wo der Mensch alles, was er braucht, mit sich rum trägt. Die Fotografin Anne Schönharting hat über zehn Jahre in den Wohnungen der Berlin-Charlottenburger upper class fotografiert, entstanden sind intime Inszenierungen, die sie in dem Bildband „Habitat“ zusammengestellt hat. Der Journalist Lennart Herberhold ist durch ganz Deutschland gereist und hat Projekte besucht, wo nicht jeder sein eigenes kleines abgeschlossenes Zuhause hat: „Zusammen – Wie Deutschland neues Wohnen ausprobiert“ so der Buchtitel.
    „Twist-Moderatorin“ Bianca Hauda nimmt uns mit in die Ausstellung „Who’s next“ im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Die Obdachlosigkeit steigt weltweit und „Who’s next“ zeigt Architekturprojekte, z.B. vom Wiener Büro Gaupenraub, wie man Obdachlosen eine neue Heimat geben kann. Bianca Hauda besucht zusammen mit den Fotografinnen Marina Cordes und Signe Heldt das Hamburger Stadtviertel Steilshoop. Von den Stadtplanern einst als Utopie gedacht, wurde es schnell zum Problemviertel.
    Marina Cordes und Signe Heldt haben hier eineinhalb Jahre fotografiert, wollten wissen, wie es hinter den Fassaden aussieht, wie es den Menschen geht, die hier leben. Was ist ein Zuhause wert, wenn man in einem Land lebt, dass die Menschenrechte nicht einhält und Freiheit unterdrückt? Die iranisch-britische Künstlerin Sheila Sokhanvari hat bedeutende Frauen aus der Zeit vor der Kulturrevolution 1979 in Szene gesetzt. Sie sind alle Vorkämpferinnen für die Freiheit der Frau. Sokhanvaris Porträts sind ein aktueller Kommentar zur Revolution, die gerade auf den Straßen im Iran stattfindet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.01.2023arteDeutsche Online-PremiereFr 27.01.2023arte.tv
  • Folge 99 (30 Min.)
    Es ist ein Pilotprojekt für die Psyche: In Brüssel gibt es jetzt Museumsbesuche auf Rezept! Bei Burnout oder Depression dürfen Psychiatrie-Patient:innen auf Krankenschein ins Museum, mit bis zu drei Begleitpersonen. Romy Straßenburg spricht mit Kulturdezernentin Delphine Houba, die davon überzeugt ist, dass Kunst und Kultur heilend wirken. Sie ist die treibende Kraft hinter der Partnerschaft zwischen der Stadt Brüssel und der Psychiatrie des Brugmann-Krankenhauses. Twist trifft auch Klinikleiter Dr. Vincent Lustygier, er ist einer der Ärzte, die Kunst auf Rezept verordnen.
    Der Museumsbesuch fördere nicht nur die Heilung, sondern hole viele psychisch Kranke aus der sozialen Isolation, meint der Therapeut. Fünf Museen sind bisher beteiligt, u.a. das Stadtmuseum, das Mode- und Spitzen-Museum und das Museum für Abwasserkanäle im Untergrund Brüssels. Twist spricht außerdem mit den Macher:innen von „Le Pont des Arts“. Seit über 20 Jahren engagieren sich beteiligte Kulturschaffende vor allem auf Kinderstationen. Sie malen, singen und tanzen mit den Patientinnen und Patienten und bringen Abwechslung in deren Klinikalltag.
    Dass eine stimmige Architektur die Heilung fördert, hat die „Healing Architecture“ längst erkannt. Die „Waldkliniken Eisenberg“ in Thüringen, entworfen von Star-Architekt Matteo Thun, sind da Vorreiter. Krankheiten sind spätestens seit Corona ein zentrales Thema in der Kunst. „Kingdom of the Ill“ heißt eine Ausstellung in Bozen, die provokant fragt: Sind wir nicht alle irgendwie krank in Zeiten von Krieg, Inflation und Klimawandel? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.02.2023arteDeutsche Online-PremiereFr 03.02.2023arte.tv
  • Folge 100 (30 Min.)
    Wenn rundherum eigentlich alles zum Heulen ist, brauchen wir ihn am nötigsten, den Humor. Um die Perspektive zu wechseln, aus einer Erstarrung zu kommen, im Denken und Handeln. Das Alberne, das Sinnfreie, das Groteske, eine aufrüttelnde Art von Unvernunft hat die Kunst seit jeher beflügelt. Gerade ist das wieder ein großes Thema. Zahlreiche Ausstellungen beschäftigen sich mit dem Humor in der Kunst und mit der Frage, was er uns bietet und warum wir ihn so dringend brauchen. Wir haben Künstlerinnen und Künstler getroffen, die dem Ernst der Lage mit Humor begegnen. Die schräge und absurde Dinge anstellen, bei denen sich das Publikum fragt: Meinen die das ernst? Abraham Poincheval kämpft wie Don Quichotte in einer Ritterrüstung gegen Windräder, Anna Mateur zwängt ihren opulenten Körper in viel zu enge Hula-Hoop-Reifen und Olav Westphalen lässt die Steinköpfe von den Osterinseln herumwandern und Gedichte aufsagen.
    Das ist alles ein bisschen irre – aber auch sehr unterhaltsam und doppelbödig. In Berlin begleitet Bianca Hauda den Mann mit den schönsten blonden Zöpfen des Musikbiz Romano zum Friseur. Und sie trifft das deutsch-italienische Künstlerkollektiv „Clusterduck“, die sich mit dem speziellen Humor von Memes auseinandersetzen, die in Windeseile durch die virtuelle Welt jagen und die inzwischen auch in der Kunstwelt angekommen sind. Twist feiert in dieser Ausgabe den Humor in der Kunst und zeigt, warum wir alle mehr davon brauchen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.02.2023arteDeutsche Online-PremiereFr 10.02.2023arte.tv

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