Folge 61

  • Mauern. Zäune. Stacheldraht: Die Grenze ist zurück!

    Folge 61 (30 Min.)
    Die Welt mauert sich ein. Überall entstehen neue Grenzen, Zäune, Mauern. Sie schaffen meist Konflikte, selten Frieden. Sie prägen unsere Identität, sortieren aus und schotten ab. Dabei sollten Mauern als Bollwerke der Trennung nach dem Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs eigentlich der Vergangenheit angehören. Doch die Idee von der Auflösung der Grenzen in Zeiten der Globalisierung sieht der Berliner Soziologe Steffen Mau als optische Täuschung. Vielmehr sind für ihn Grenzen integraler Bestandteil der Globalisierung, die die Ungleichheit zwischen reich und arm verschärfen, Menschen nach Nutzen und vermeintlichem Risiko sortieren.
    Gerade ist sein Buch „Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenze im 21.Jahrhundert“ erschienen. Als Student hat der heute vielfach preisgekrönte Fotograf Kai Wiedenhöfer die Berliner Mauer fotografiert. Seither hat er viele Mauern innerhalb und außerhalb Europas dokumentiert. Bei seinen Reisen hat er beobachtet, wie Mauern Konflikte zementieren und eine Illusion von Sicherheit vortäuschen.
    Demnächst erscheint sein aktueller Fotoband „Wall and Peace“ über Mauer- und Sperranlagen in Israel. Mit dem Ende der Sowjetunion sind neue Nationen entstanden, die bis heute um ihre Identität ringen. Die
    in Kasachstan geborene und in Berlin lebende Künstlerin Gulnur Mukzhanova setzt sich in ihren Filzarbeiten mit dem einst nomadischen Erbe ihres Landes auseinander, das keine Grenzen kannte und heute von einer kleptokratischen Elite von Russlands Gnaden regiert wird, die die Proteste der Bevölkerung brutal niederschlägt.
    Als die Berliner Mauer fällt und im albanischen Tirana die Statue von Diktator Enver Hoxha vom Sockel stürzt, ist Lea Ypi 10. Über ihre glückliche Kindheit in dem nach außen völlig abgeriegelten Land und darüber, was Freiheit bedeutet hat die heute an der Londoner School of Economics lehrende Politikwissenschaftlerin und Autorin ein Buch geschrieben: „Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte“.
    Mit Grenzen, Migration und Identität beschäftigt sich die 1978 geborene und zwischen Tunis, Kiew, Dubai und Paris aufgewachsene und in Berlin lebende ukrainisch-tunesische Konzeptkünstlerin Nadia Kaabi-Linke. Jüngst wurde sie mit dem wichtigsten Kunstpreis der arabischen Welt auf der „Diriyah Contemporary Art Biennale“ in Riad ausgezeichnet. Gerade bereitet sie eine Ausstellung in Kiew vor: Es geht auch um das Auslöschen ukrainischer Identität während der Sowjetzeit und wie sich Verletzungen bis in die Gegenwart fortschreiben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.02.2022arte

Cast & Crew

Sendetermine

So 20.02.2022
17:05–17:40
17:05–
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