Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (40 Min.)
    Bild: Arte
    Sigmund Freud, eine preußische Baronin und eine junge Wienerin, die sich nicht verbiegen lassen will, stehen im Mittelpunkt einer Spieldoku zu den Anfängen der queeren Geschichte in der Zwischenkriegszeit. Wien 1919: Sigmund Freud soll die junge Margarethe Csonka von ihrer Schwärmerei für eine skandalumwitterte preußische Baronin und Edelkurtisane „heilen“. Er scheitert. Verfolgung, Stigmatisierung und Aufbruch – 100 Jahre queere Geschichte. Im ersten von zwei Filmen zur queeren Geschichte zeigt ARTE, wie sich im Wien und Berlin der 20er Jahre erstmals schwul-lesbisches Selbstbewusstsein entfaltet: „Die queere Kultur ist genau hier erfunden worden, aber hier gab es auch die bis heute schlimmsten Verfolgungen“, sagt der Historiker Robert Beachy.
    Im Spannungsfeld von Repression und Aufbruchsstimmung bekämpfen Aktivisten wie der Berliner Sexualforscher Magnus Hirschfeld das Verbot gleichgeschlechtlicher Sexualität. Hirschfeld organisiert auch die ersten geschlechtsangleichenden Operationen der Geschichte: „Insofern ist er ein Vorläufer für die heutige Diskussion um die vielen verschiedenen Geschlechter“, sagt Ralf Dose von der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft in Berlin.
    Mit der Machtübernahme der Nazis endet die kurze Illusion der Freiheit. Der NS-Staat verfolgt vor allem schwule Männer, aber auch lesbische Frauen, steckt sie ins KZ, kastriert oder ermordet sie. Margarethe Csonka gelingt die Flucht – in ein Leben, in dem sie sich nie wieder die Freiheit nehmen lassen wird zu lieben, wen sie will. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.07.2024arteDeutsche Streaming-PremiereMi 17.07.2024arte.tv
    • ORF: Verfolgte Liebe - Die Männer mit dem Rosa Winkel
    Folge 2 (45 Min.)
    Josef Kohout ist der der erste homosexuelle KZ-Häftling, der seine Geschichte öffentlich macht – und um Anerkennung kämpft. Die Dokumentation beleuchtet die Verfolgung queerer Menschen in der Nazi-Zeit – und den Umgang mit dieser Verfolgung in der Zeit danach. Wien, Ende der 60er Jahre: Unter strenger Geheimhaltung erzählt Josef Kohout dem Autor Hanns Neumann von seiner Zeit in der Hölle. Wie Tausende andere schwule KZ-Häftlinge mit dem rosa Winkel gebrandmarkt, wird Kohout fünf Jahre lang in zwei Konzentrationslagern gedemütigt und gequält.
    Kohout überlebt – auch, weil er sich in ein System aus sexueller Ausbeutung fügt. Dennoch wird Kohout nach 1945 jegliche Entschädigung als NS-Opfer verweigert. Der Grund: Homosexuelle Männer gelten in Österreich ebenso wie in Deutschland weiterhin als Kriminelle. Kohout wird Zeit seines Lebens gegen dieses Unrecht ankämpfen – vergeblich. Die Dokumentation zeigt, wie die Nazis die queere Subkultur, die in den 20er Jahren vor allem in Berlin aufgeblüht ist, brutal zerstören – und wie Verfolgung und Diskriminierung nach der NS-Diktatur weitergehen.
    Dabei spürt der Film auch dem bisher wenig beachteten Schicksal queerer Frauen in der NS-Zeit nach. Basierend auf den Erinnerungen Josef Kohouts erscheint 1972 das Buch „Die Männer mit dem rosa Winkel“. Der erste Erfahrungsbericht eines schwulen KZ-Insassen wird zum Schlüsselwerk der zweiten schwul-lesbischen Bewegung. Der rosa Winkel wandelt sich durch Kohout vom Stigma zum Zeichen der frühen Pride-Bewegung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.07.2024arteDeutsche Streaming-PremiereMi 17.07.2024arte.tv
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