früher oder später

„früher oder später“ ist eine schwarzhumorig-skurrile Dokumentarserie über die Geschichte eines Dorfs in der Oberpfalz.
Ein mit Schnee bedeckter Ort wie im Bilderbuch – mit Wald und Kirche, Bauer und Metzger. Doch das Leben schwindet. Die Jungen ziehen fort und die Alten sterben. Ein Glück für Ernst und Roswitha, denn um ihren Hof zu retten, arbeiten die beiden auch als Bestatter. Eine vegane Kommune erwirbt das leerstehende Jagdhotel und es kommen radikale Freidenker in den Ort. Es ist Winter in der Oberpfalz, der mit Schnee bedeckte Ort scheint friedlich. Doch das Leben schwindet. Die Jungen ziehen weg und die Alten sterben. Ein Glück für Ernst und Roswitha, denn um ihren Hof zu retten, arbeiten die beiden auch als Bestatter.
Und wieder ist jemand gestorben. Der Ministrant Tobias steht wie jeden Samstag am offenen Grab und die Worte des Pfarrers lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Doch dann kommt Leben in die kleine Gemeinde. Eine vegane Kommune kauft das leerstehende Jagdhotel – radikale Freidenker, die alles anders machen wollen. So wie die schwangere Metzgerstochter Sandra, die sich für ihre Tochter eine große, bunte Familie wünscht. Das BR Fernsehen zeigt im Anschluss an den ersten Teil „aus fleisch und blut“ die weiteren drei Teile der Dokumentarserie um den Alltag der Milchbauern/​Bestatter Roswitha und Ernst Schöfl und die Zukunft des Oberpfälzer Dorfs Schönsee.
Vier Jahre lang tauchte Pauline Roenneberg ein in den Kosmos von Schönsee. Gemeinsam mit Bildgestalterin Zoë Schmederer machte sie bei ihren beiden Protagonisten ein Praktikum als Bäuerin und Bestatterin. Was aber mit zwei Hauptfiguren begonnen hatte, nahm eine Wendung mit dem Verkauf eines Hotels in Schönsee.
Das Haus wurde von einer Gruppe von Veganern erworben, die meditiert, Mantras singt und eine Diskussionskultur pflegt. Eine Situation, wie sie bisher oft und erfolgreich erfunden wurde. Berühmtes Beispiel ist Monty Pythons Satire „The Meaning of Life“, in der Katholiken und Protestanten im selben Ort wohnen und einander nur durch die Fensterscheiben beäugen. Auch für Pauline Roenneberg gibt es nicht nur die eine, wahre Realität. So gelang es der Regisseurin sogar zu filmen, als sich ein Unfall ereignete, bei der Einkleidung von Leichen eingekleidet, auf Beerdigungen, auf einer Chorreise, beim Gottesdienst, beim Leichenschmaus, bei Kommunendiskussionen, bei der Meditation.
Eine eigene Rolle spielt die Musik, die Gerd Baumann komponiert und mit Dreiviertelblut produziert hat. „früher oder später“ ist nominiert für den Deutschen Dokumentarfilm Musikpreis 2018. Der von BR Fernsehen, der HFF und der wirFILM produzierte Film erhielt den FFF Förderpreis Dokumentarfilm, den Filmnachwuchspreis First Steps 2018 und den No Fear Award für Produzent Marius Ehlayil. (Text: BR Fernsehen)

Für Ernst und Roswitha läuft es eigentlich richtig gut, denn mit jedem Wetterwechsel kommt im Frühling ein weiterer Toter ins Haus. Doch irgendetwas scheint mit Roswitha nicht zu stimmen, sie atmet schwer und fährt immer wieder aus der Haut. Endlich in Gemeinschaft, fühlt sich Sandra doch irgendwie einsam mit ihrer Tochter und erste Zweifel an ihrem neuen Lebensentwurf keimen auf. Und eines Nachts hat Tobias eine besondere Begegnung … Für Ernst und Roswitha läuft es eigentlich richtig gut, denn mit jedem Wetterwechsel kommt im Frühling ein weiterer Toter ins Haus.
Doch zu zweit ist der Spagat zwischen Kuhstall und Friedhof kaum zu schaffen. Die sonst so fröhliche Roswitha atmet schwer und fährt immer wieder aus der Haut. Ihre Kinder und Enkel fehlen ihr sehr, doch die haben mit ihrem eigenen Leben zu tun. Und so spricht sie fast nur mit deren Anrufbeantwortern. Gemeinsam mit drei anderen Frauen aus der Kommune möchte sich Sandra um die Seelen der Tiere kümmern. Doch auch in Gemeinschaft fühlt sich Sandra irgendwie allein mit ihrer Tochter. Und eines Nachts hat Tobias eine besondere Begegnung … (Text: BR Fernsehen)

Über den Feldern flirrt die Sommerhitze. Auch wenn es immer schwerer wird, vom Lohn für Milch und Fleisch zu leben, wollen Ernst und Roswitha ihren Hof nicht aufgeben. Die vegane Kommune feiert trommelnd und tanzend ihr Mitsommernachtsfest und Tobias verbringt die Ferien bei der Feuerwehr und wartet sehnsüchtig auf den ersten Brand … Im Sommer sind Ernst und Roswitha am Ende ihrer Kräfte. Der ständig sinkende Milchpreis bedroht ihre Existenz und noch dazu bleiben die Toten plötzlich aus. Doch Roswitha hat eine neue Geschäftsidee – die Bestattungsvorsorge. Sandra und die Kommune bereiten ein Sommerfest vor und rufen die Geister einer toten Maus. Doch es droht Ärger, denn Leute aus dem Ort haben sich schon über das nächtliche Trommeln beschwert. Und auch in der Kommune schwelen Konflikte – Sandra steht oft alleine da mit ihren Ansichten und Zweifeln. Tobias verbringt seine Ferien bei der Feuerwehr und wartet sehnsüchtig auf den ersten Brand und die erste Liebe … (Text: BR Fernsehen)

Im Herbst kommt endlich auch wieder Kundschaft für das Bestatterehepaar – ein hohes Gemeindemitglied ist verstorben. Die Kommune wiederum erhält Besuch vom Leiter des Kirchenchors. Er sucht verzweifelt nach Nachwuchs und versucht, die jungen Leute aus der Kommune als Verstärkung anzuwerben. Doch das ist nicht von jedem im Chor gewünscht … Im Herbst gibt es endlich auch wieder Kundschaft für das Bestatterehepaar – ein hohes Gemeindemitglied ist verstorben und Ernst dirigiert feierlich die vielen Uniformierten um das Grab. Roswitha beobachtet abends vom Friedhof aus den Sankt-Martins-Zug des Kindergartens und sehnt sich nach ihren Kindern und Enkelkindern.
Die Kommune wiederum erhält Besuch vom Leiter des Kirchenchors. Er sucht verzweifelt nach Nachwuchs und versucht, die jungen Leute aus der Kommune als Verstärkung anzuwerben. Doch das ist nicht von jedem im Chor gewünscht … Sandra spricht in einer größeren Runde das Thema „Gewalt unter den Kindern“ an. Als sie auf taube Ohren stößt, platzt ihr der Kragen und all die aufgestaute Wut über Väter, die sich nicht um ihre Kinder kümmern, kommt auf den Tisch. Tobias schmuggelt sich in die Dorfdisco, doch auch hierhin verfolgen ihn dunkle Bilder … (Text: BR Fernsehen)