Staffel 1, Folge 1–5

Staffel 1 von „I saw the Sign“ startete am 20.03.2024 auf arte.tv und am 20.03.2024 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (24 Min.)
    Marsch von London zum Atomwaffenforschungszentrum nach Aldermaston, Ostern 1958 – Bild: WDR /​ © Getty Images /​ © Getty Images
    Marsch von London zum Atomwaffenforschungszentrum nach Aldermaston, Ostern 1958
    Ein Kreis mit drei Strichen: Jeder kennt dieses Symbol und es wird weltweit verstanden. In Deutschland ist es das „Peace-Zeichen“, in Frankreich „le signe love and peace“. Viele verbinden es mit der Hippie-Bewegung. Dabei ist sein Ursprung ein ganz anderer. Alles beginnt in England als Zeichen der nuklearen Abrüstungskampagne. Es ist die Zeit des Kalten Krieges, es geht um Atomwaffen und Aufrüstung. Aus Angst gehen die Menschen auf die Straße. Von England aus solidarisieren sie sich in Deutschland, Frankreich, Europa und Amerika.
    Durch den bewussten Verzicht auf das Copyright verbreitet sich das Peace-Zeichen als ein Symbol für Zusammenhalt über Landesgrenzen hinweg. Im Laufe seiner Geschichte entfernt es sich jedoch zunehmend von seiner eigentlichen Bedeutung: Statt um Abrüstung geht es immer mehr um Frieden. Während des Vietnamkriegs verbreitet sich der Slogan „Make love, not war“ als neue Form des Protests. „Peace“ wird zum Lebensgefühl der Hippie-Bewegung, zum Deko-Artikel und Modeaccessoire – heute ist es omnipräsent. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.03.2024arteDeutsche Online-PremiereMi 20.03.2024arte.tv
    • Alternativtitel: Pride Flag
    Staffel 1, Folge 2 (22 Min.)
    Anlässlich des 25. Stonewall-Jubiläums wird 1994 eine 1,6 Kilometer lange Regenbogenflagge durch New York getragen.
    Das Lied „Somewhere over the Rainbow“ macht Schauspielerin Judy Garland im Film „Der Zauberer von Oz“ 1939 über Nacht zum Star und ist bis heute eine Hymne der Pride-Bewegung. Die Regenbogenflagge als ihr Zeichen entsteht jedoch erst Jahrzehnte später – der amerikanische Künstler und Aktivist Gilbert Baker entwirft sie im Jahr 1978. Sein Auftrag: ein positives Symbol für eine Bewegung zu entwickeln, die Homosexualität aus der Tabuzone holt und für gleiche Rechte kämpft. Denn fast überall steht Homosexualität damals unter Strafe, Verhaftungen und Razzien sind an der Tagesordnung. Zwar kommt es schon 1969 zum Aufstand in der New Yorker Schwulenkneipe „Stonewall Inn“, der später als Christopher Street Day in die Geschichte eingehen wird.
    Doch das ist erst der Anfang eines langen Kampfes für Anerkennung und Gleichberechtigung, der bis heute anhält. „I saw the Sign“ erzählt die Geschichte einer Flagge, die alle queeren Menschen über Landesgrenzen hinaus unter einem Symbol vereint – und die immer noch polarisiert. Charles Beal, Freund des Erfinders und Präsident der Gilbert Baker Foundation, kämpft bis heute für das Regenbogensymbol. Die polnische Menschenrechtsaktivistin Anna Prus erreicht mit ihrer Regenbogen-Madonna über die Landesgrenzen hinaus Aufmerksamkeit. Sébastien Tremblay, Experte für queere transatlantische Geschichte, rückt die Regenbogenflagge in ihren historischen Kontext. Für Designforscher Tom Bieling ein starkes Zeichen: bunte Streifen, die jeder versteht. (Text: arte)
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  • Staffel 1, Folge 3 (23 Min.)
    ohn Carlos und Tommie Smith zeigen symbolhaften Widerstand bei den Olympischen Spielen 1968.
    Die Faust ballen – eine menschliche Geste, die simpel wirkt und doch oder gerade deswegen zu einem weltbekannten, kraftvollen Protestsymbol geworden ist. Im Jahr 1968 erheben die Athleten Tommie Smith und John Carlos bei den Olympischen Spielen ihre Faust als Zeichen gegen die Unterdrückung schwarzer Menschen in den USA. Die Bilder gehen um die Welt. Polizeigewalt und Rassismus sind für viele Afroamerikaner bittere Alltagsrealität. Auch die Black Panther Party kämpft damals gegen die Missstände. Sie erheben dabei immer wieder ihre Faust in der Öffentlichkeit, um ein kompromissloses Zeichen für schwarze Bürgerrechte zu setzen.
    2020 stirbt George Floyd durch die Hände der Polizei. Die Protestbewegung Black Lives Matter wächst dadurch zu einem globalen Phänomen. Besonders in Frankreich werden die Proteste mit der schwarzen Faust aufgegriffen. Doch auch Konservative und Rechtsextreme erkennen die Strahlkraft der erhobenen Faust. Sie färben sie kurzerhand weiß und nutzen sie für ihre Zwecke. Die Dokumentationsreihe „I saw the Sign“ blickt in die Geschichte des Symbols.
    Bis heute ist die Faust ein Zeichen der Solidarität und eine Kampfansage gegen Rassismus. Die Zeitzeugin und US-Aktivistin Rebecka Jackson erlebte die Ausschreitungen in Ferguson hautnah mit. Der Franzose Youcef Brakni gründete das Comité Adama Traoré. Sie teilen, welche Bedeutung die Faust für sie hat. Designerinnen und Kunsthistoriker ordnen das Symbol ein und analysieren, warum es seit mehr als einem halben Jahrhundert eine solche Kraft besitzt. (Text: arte)
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  • Staffel 1, Folge 4 (22 Min.)
    Am 20. April 1992 erlebt das Wembley-Stadion in London eines seiner bislang legendärsten Konzerte: das Freddie Mercury Tribute Concert zu Ehren des verstorbenen Frontsängers der Band Queen. Mercury war einige Monate zuvor an den Folgen von Aids gestorben – damals ein riesiges Tabu. Seine Erkrankung war nur einen Tag vor seinem Tod überhaupt bekannt geworden. Doch das Konzert in Wembley setzt ein Zeichen, übertragen auf Millionen Fernsehgeräten weltweit. Es wird zur großen Bühne für ein kleines Symbol: Musiker, Stars und befreundete Künstler tragen eine rote Schleife, Hunderttausende werden im Publikum verteilt. Zehn Jahre nach dem Ausbruch von Aids schafft die rote Schleife endlich Mitgefühl und Aufmerksamkeit für die Krankheit, die vielen Angst macht.
    Regierungen haben bislang keine Ideen und Konzepte: Statt Aufklärung, Prävention und medizinischer Unterstützung ist die Zahl der Toten rasant gestiegen und damit auch die Verunsicherung auf der ganzen Welt. Die Aids-Schleife schafft endlich Anteilnahme – ein Zeichen, das bis heute nicht an Strahlkraft verloren hat. Ursprünglich stammt sie von der New Yorker Künstlergruppe Visual AIDS Artists Caucus. Sie kämpfen schon lange für Sichtbarkeit und Toleranz. Schließlich hat der Kostümbildner Marc Happel die entscheidende Idee. Was ihn inspiriert hat und wie er diese Zeit voller Angst und Verunsicherung erlebt hat, erzählt er zusammen mit anderen Zeitzeugen und Experten in dieser Folge von „I saw the Sign“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.03.2024arteDeutsche Online-PremiereMi 20.03.2024arte.tv
  • Staffel 1, Folge 5 (21 Min.)
    Die Dokumentationsserie „I saw the Sign“ erzählt die faszinierende Geschichte der Anonymous-Maske, auch bekannt als die Maske von Guy Fawkes, einem englischen katholischen Revolutionär aus dem 17. Jahrhundert. Wie kam es zur Entstehung dieses weltweit bekannten Protestsymbols, das in den 1980er Jahren erst in einem Comic und später von Hollywood aufgegriffen wurde, bevor es von einer Gruppe anarchistischer Hacker ausgewählt wurde? 2008 nimmt eine Gruppe von Hackern die Scientology ins Visier. Ihr Vorwurf: Zensur. Sie protestieren zunächst durch massive Online-Attacken, anschließend durch Demonstrationen vor Scientology-Gebäuden auf der ganzen Welt, darunter New York, Berlin und Paris. Dabei müssen sich die Protestierenden jedoch vor den Anwälten der Organisation schützen, die dafür bekannt sind, ihre Kritiker unerbittlich zu verfolgen.
    Die Anonymous-Gruppe braucht eine Maske! Und zwar schnell – aber welche? David Lloyd, der Zeichner der Anonymous-Maske, und Anonymous-Mitglieder der ersten Stunde erzählen die Geschichte einer Maske, die in die Populärkultur eingegangen ist. Die „Chanology“ genannte Aktion gegen Scientology macht Anonymous und die Maske bekannt. Seither gilt sie als unverzichtbares Symbol bei den Protesten für ein freies Internet, wie auf dem Tahrir-Platz in Kairo oder in den Straßen Venezuelas. Im Gegensatz zu anderen Protestsymbolen hat die Maske eine einzigartige Eigenschaft: Sie anonymisiert. Das macht sie einmalig – aber immer wieder auch streitbar. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.03.2024arteDeutsche Online-PremiereMi 20.03.2024arte.tv

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