Lichter lässt bieten

Margit Zellmer aus Venlo hat eine schwere Zeit hinter sich: Ihr Mann verstarb nach langer Krankheit und so sehr sich die gebürtige Rheinländerin auch bemühte, das geliebte Häuschen umzudekorieren, konnte sie sich nicht von ihren schmerzhaften Erinnerungen lösen. Nun ist die rüstige Rentnerin für einen Neustart bereit – mit neuen Möbeln in einer neuen, kleineren Wohnung. Ein neues Leben bedeutet aber auch Abschied nehmen von vielen kostbaren Schätzen, die Margit über Jahre hinweg gemeinsam mit ihrem Mann angesammelt hat. Das Grammophon, zu dem gemeinsam mit den Enkelkindern im Wohnzimmer getanzt wurde, findet im neuen Domizil genau so wenig Platz wie die Kaminumrandung aus Marmor, orientalische Wandteller, Tiffany-Leuchten oder eine Bronzeskulptur in Form einer

Flötenspielerin.
Horst Lichter macht sich auf den Weg in die Niederlande, um Margit Zellmer beim Ausräumen zu helfen. Das Grammophon lässt sein eigenes Sammlerherz höher schlagen und auch der belgische Küchenherd weckt in ihm Erinnerungen – denn mit einem verblüffend ähnlichen Stück hat er jahrelang selbst seine Gäste bewirtet.
Doch Horst Lichters Begeisterung bekommt in seiner Expertenrunde einen ordentlichen Dämpfer verpasst. „Antik oder Replik?“ lautet das Thema, das dort bei mehr als einem Objekt diskutiert wird. Margit Zellmer zu enttäuschen kommt für Horst Lichter nicht in Frage, doch ob sie am Ende nicht nur ein Stück Freiheit gewinnt, sondern auch die nicht unwesentliche finanzielle Starthilfe für ihren Neubeginn bekommt, wird erst die Auktion zeigen. (Text: WDR)