ESC 2024: Nemo aus der Schweiz ist der Gewinner

Aufatmen in Deutschland nach Platz im Mittelfeld

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 12.05.2024, 01:15 Uhr

Nemo bei seiner Siegerperformance beim Eurovision Song Contest 2024 – Bild: Screenshot/Das Erste
Nemo bei seiner Siegerperformance beim Eurovision Song Contest 2024

Am Samstag wurde der 68. Eurovision Song Contest im schwedischen Malmö ausgetragen. Mit deutlichem Vorsprung gewann Nemo aus der Schweiz mit dem Song „The Code“. Der gender-queere Performende konnte das Juryvoting deutlich für sich gewinnen (365 Punkte) und lag auch bei der Stimmabgabe des Publikums mit 226 Punkten gut im Rennen.

Das zweitplatzierte Kroatien (Baby Lasagna mit „Rim Tim Tagi Dim“) lag nach dem Juryvoting noch mit 210 Punkten auf Platz 3, aber scheinbar deutlich abgeschlagen. 337 Punkte im Publikumsvoting machten es dann doch nochmal spannend.

Der deutsche Teilnehmer Isaak mit „Always On The Run“ konnte sich schadlos halten, war aber auch harmlos: Mit insgesamt 117 Punkten (99 durch die Jury + 18 durch das Publikum) landete er auf Platz 12 und damit in der ersten Tabellenhälfte.

Neben der Show

Aus unschönen Gründen wird der ESC 2024 in die Geschichtsbücher eingehen: Mit Joost Klein war zum ersten Mal im laufenden Wettbewerb ein Teilnehmer ausgeschlossen worden (fernsehserien.de berichtete). Vor der Arena in Malmö folgten mehrere Tausend Demonstranten einem Protestaufruf der Organisation Stop Israel, die gegen das aktuelle Vorgehen Israels im Israel-Gaza-Krieg demonstrierten.

Diese Begleitumstände fanden teilweise im Saal Niederschlag: Gebuht wurde beim Auftreten des EBU-Supervisors Martin Österdahl (verantwortlich für die Durchführung der Show; ausgebuht wohl wegen des Ausschlusses von Joost Klein) sowie bei der Punktevergabe aus Israel – auch, als Deutschland Israel acht Punkte gab, hielt es ein Teil des Saalpublikums für nötig, seinen Unmut durch Buhen zu äußern. Das weltweite Publikum wählte wohl auch „politisch“, wenn auch mit anderen Vorzeichen: Sowohl Israel wie auch die Ukraine wurden in diversen Ländern hoch bewertet und kamen je auf mehr als 300 Punkte im Publikumsvoting. Aus Deutschland gab es für Israel zwölf Punkte durch das Publikum.

Die verschiedenen Abstimmungsergebnisse
Das ist die Endabrechnung, Juryvotings und Publikumsvoting zusammengerechnet EBU/​Screenshot
Zunächst wurde beim ESC die Wertung der Expertenjurys veröffentlicht – so war der Stand bei der „Halbzeit“. EBC/​Screenshot
Das deutsche Publikum hatte ebenfalls eine Stimme – die Punkte wurden nach einer Rangliste vergeben. Das Erste/​Screenshot

Die schwedische Fernsehpersönlichkeit und Komikerin Petra Mede und die schwedisch-amerikanische Malin Åkerman moderierten die Preisverleihung.

Als Gaststars im Pausenprogramm der Finalshow waren Vorjahressiegerin Loreen aus Schweden und die einmalige Reunion der schwedischen Popband Alcazar („Crying at the Discoteque“) dabei. Zudem feierten drei frühere ESC-Siegerinnen das 50-jährige Jubiläum des ersten schwedischen Grand-Prix-Sieges: Zur Hommage an ABBA traten Carola (Schweden 1991), Charlotte Perrelli (Schweden 1999) und Conchita Wurst (Österreich 2014) im Finale auf. Daneben gab es eine Live-Schaltung nach London in die ABBA-Arena, wo eine permanente Show mit Avataren der vier Schweden Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid installiert ist.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Der gender-queere Performende ! Was sonst !
    • am via tvforen.de

      Frog and Starfish schrieb:
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      > Das wundert mich aber, dass es noch keine
      > Antworten gibt.


      tiefra schrieb:
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      > Der gender-queere Performende ! Was sonst !


      Tja, Frog and Starfish, das hassu nun davon.
      Warum nur mußtest du ihn wecken?
    • am via tvforen.de

      tiefra war auch gar nicht angesprochen mit dem Absurdistan und Wokistan. Im Ernst, an tiefra mit seinen Mini-Beiträgen habe ich gar nicht gedacht :-)
    • am via tvforen.de

      Mich braucht man nicht zu wecken, nur nebenbei ! "Denn der Schlaf ist der Bruder des Todes" ! Aus welchem Film ist das ihr Experten ?
    • am via tvforen.de

      Peter Kuiper sagt das oder etwas Ähnliches in einer Derrick-Folge. Die früher verbreitete Weisheit "Der Schlaf ist der kleine Bruder des Todes" war mir aber schon zuvor aus Geschichtsdokus bekannt.

      An ein Filmzitat erinnere ich mich aber nicht. Schlafes Bruder, vor Jahren gesehen, könnte in Frage kommen. Man kann ja nicht alles behalten.

      Wenn du nie schläfst wie Peter Kuiper in seiner Rolle, erklärt es natürlich Vieles.

      Aber du warst ja eh nicht gemeint. Dafür sind deine Beiträge zu kurz und nichtssagend.
    • am via tvforen.de

      tiefra schrieb:
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      > Mich braucht man nicht zu wecken, nur nebenbei !
      > "Denn der Schlaf ist der Bruder des Todes" ! Aus
      > welchem Film ist das ihr Experten ?

      Griechische Mythologie:
      Die beiden Brüder Thanatos (Gott des sanften Todes) und Hypnos (Gott des Schlafes).
  • am via tvforen.de

    Bei dem Siegerlied aus der Schweiz war alles stimmig, sogar die Bühne 😎
    • am via tvforen.de

      Das wundert mich aber, dass es noch keine Antworten gibt. Ich übrigens find's okay, dass sich Nemo keinem Geschlecht zugehörig fühlt und es wird auch niemand geschädigt, wenn man diese dritte Anrede in der Schweiz oder sonstwo einführt. Ich muss sie ja nicht verwenden.

      Gerade zu dem Thema hätte ich ganz viele Antworten zu "Absurdistan" oder "Wokistan" erwartet.
      • am via tvforen.de

        Das Thema ist ja auch in anderen sozialen Medien bis jetzt genug diskutiert worden.

        Erwähnenswert finde ich, dass Thorsten Schorn seine Sache als Nachfolger von Peter Urban ganz ordentlich gemacht hat.
      • am via tvforen.de

        Deutschland mal nicht auf den letzten Platz, ist doch was.
      • am via tvforen.de

        In diesen bin ich nicht aktiv (und lehne es auch ab, unter meinem Klarnamen Beiträge zu verfassen, wie es manche Plattformen vorschreiben). Ich habe ein Facebook-Konto, das ich nicht aktiv nutze und da nur hin und wieder suche.

        Daher sehe ich diese Diskusionen in der Regel nicht (ist meistens auch besser).
      • am via tvforen.de

        Mir fiel auf, dass er Königreich Irland zur Republik Irland gesagt hatte. Das ist schon ein recht großer Faux-Pas, wenn man die Geschichte bedenkt.
        Aber ansonsten hat er wirklich einen guten Job gemacht, aber imo auch stark an Peter Urban orientiert. Mag ich aber auch so.
        Hoffentlich dann nächste Jahr auch mit dem passiv-aggressiven Kommentar, wenn wir endlich wieder unseren angestammten letzten Platz holen. Der Song war ja echt nicht schlecht, ging aber beim Publikum komplett unter.
      • am via tvforen.de

        Mir fiel auf, dass er Königreich Irland zur Republik Irland gesagt hatte. Das ist schon ein recht großer Faux-Pas, wenn man die Geschichte bedenkt.
        Aber ansonsten hat er wirklich einen guten Job gemacht, aber imo auch stark an Peter Urban orientiert. Mag ich aber auch so.
        Hoffentlich dann nächste Jahr auch mit dem passiv-aggressiven Kommentar, wenn wir endlich wieder unseren angestammten letzten Platz holen. Der Song war ja echt nicht schlecht, ging aber beim Publikum komplett unter.
      • am via tvforen.de

        invwar schrieb:
        -------------------------------------------------------
        > Mir fiel auf, dass er Königreich Irland zur
        > Republik Irland gesagt hatte. Das ist schon ein
        > recht großer Faux-Pas, wenn man die Geschichte
        > bedenkt.

        Ich habe mir die Stelle noch mal in der Mediathek angesehen. Das sagt er in der Tat, allerdings eher ironisch betont, und der Satz geht weiter mit: „Und der ESC-König heißt Johnny Logan.“
        Logan gewann zweimal den ESC für Irland, das mit insgesamt sieben Ersten und vier Zweiten Plätzen das erfolgreichste Land beim ESC ist.

        Ich bin mir also nicht so sicher, ob das wirklich ein Faux-Pas ist.
    • am

      Wow... Deutschland ist mal nicht Letzter geworden. Mal ehrlich, gibt es tatsächlich noch Menschen, die sich das angucken?
      • am

        Ja. Und dieses Jahr fand ich das Siegerlied richtig gut. Hörs dir mal an.
    • am

      Thorsten Schorn als Kommentator war eine Katastrophe!
      Es wirkt als wollte er Peter Urban imitieren und sich krampfhaft um pointierte Statements bemühen. Stattdessen waren sie beleidigend oder einfach platt. Wie kann das Passieren, wo doch jeder Kommentar hörbar von langer Hand gescriptet ist (schnarch).
      Zudem redet er vor allem beim Voting ständig über die Live-Dialoge d´rüber. Die versöhnlichen Worte aus Wien waren hinter seinem Gebrabbel nicht zu verstehen. Bitte nie wieder!
      • am

        Isaak hat grandios abgeliefert und ick freu mir nen Keks, dass er Platz 12 geholt hat! Ich war schon ein paar Tage vorher recht zuversichtlich, dass es diesmal nicht der letzte Platz für uns wird, da die ausländischen Kommis auffällig begeistert waren. Er wurde meist aus dem Stand stimmlich mit Lewis Capaldi assoziiert und gefeiert. Das MUSSTE also was werden!🤩

        Was ich diesmal nicht nachvollziehen kann: Das miese Ergebnis von Estland und Lettland. Hätte beide Acts viel weiter oben eingeordnet. Dafür fand ich die Schweiz maximal mittelprächtig, weil mich das Lied null abgeholt hat. Kroatien war zumindest unterhaltsam. Aber ob eine Band, die soundtechnisch nur uninspiriert der x-te Rammsteinklon ist, unbedingt auf der 2 landen muss? Knirsch. Hach ja. Geschmäcker und so. Wenigstens hat meine kleine irische Lieblingshexe einen tollen 6. Platz abgeräumt. Dann bis nächstes Jahr in alter Frische!
        • (geb. 1974) am

          Der deutsche Teilnehmer Isaak (...): Mit insgesamt 116 Punkten (99 durch die Jury + 18 durch das Publikum) landete er auf Platz 12 (...)

          Bitte bei den Punkten noch mal nachrechnen. Irgendwie ergibt 99 + 18 nicht 116. ;-))

          Gruß
          Chris7
          • am

            Ich habe gestern zum ersten Mal den ESC gesehen, da ich mir selbst einen Eindruck verschaffen wollte. Die Show wird in der Regel ziemlich in den Comments niedergemacht.

            Den dt. Song fand ich schwach. Den hatte ich dann auch schnell wieder vergessen. Angerufen habe ich letztlich für Kroatien, Estland und Israel. Die Beiträge von Schweden, der Ukraine und Finnland waren auch gut, aber ich kann ja nicht für alle anrufen.

            Okay, die Schweiz hat dank der Jury gewonnen. Mein Typ war das nicht, aber ich gönne es den Schweizern. Die haben ein sympathisches Land.
            • (geb. 1992) am

              Der beste Platz seit mehreren Jahren für Deutschland.


              Wir brauchen uns mit unserem Beitrag nicht zu schämen, Isaak war sehr gut.

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